Die Einsamkeit des Managers - Eine Pepe-Carvalho-Roman

Einmal gelesen, Schnitt etwas nachgedunkelt

Wie alles von Vazquez Montalban, ist Die Einsamkeit des Managers eine luftig/tiefschürfende Betrachtung seiner Heimat Katalonien und der katalanischen Zustände. Es ist offenbar nicht problemlos, in der einzigen Region Europas, die jemals eine anarchistische Revolution auf die Beine stellte, sein täglich Brot zu verdienen, und Protagonist Pepe Carvalho, Privatdetektiv mit linksgeprägtem politischen Verständnis, fügt sich bestens in die Nach-Franco-Ära ein; kratzbürstig, widerspenstig, Leck-Mich-Am-Arsch, aber auf nette Weise, lebt er recht und schlecht an den Ramblas,also des gesellschaftlichen Zentrums Barcelonas. Natürlich liefert ein Verbrechen das Rahmenprogramm, aber die Hauptsache, das Leben Pepes zwischen bombiger Küche und vom Faschismus geprägten ehemaligen Kommilitonen, zwischen Menschen, die nach der langen Francodunkelheit nur noch ihr Zipfelchen Glück suchen und denen, die schon wieder planen, in der neuen Demokratie auch was zu werden, das ist der eigentliche, der bedeutende Inhalt und Sinn dieses erstaunlichen Romans.

k.A.