DIE TAUSCHBÖRSE

Die Kirche und unser Geld. Daten - Tatsachen - Hintergründe. Tausch 2für1

Verlag:
Goldmann Wilhelm GmbH
Jahr:
1992
Seitenzahl:
253
ISBN:
9783442123445
Medium:
Taschenbuch
Sprache:
Deutsch
Anbieter:
(286)

Artikel angeboten seit:
30.12.2020
Tickets:
1
Zustandsbeschreibung
Buchseiten nicht mehr weiß sondern gelblich
Artikelbeschreibung
Der Autor: Prof. Dr. Horst Herrmann, geb. 1940, studierte kath. Theologie und Jura in Tübingen, Bonn, München und Rom. Er wurde in Stuttgart zum Priester geweiht und unterrichtete ab 1971 als Professor für Kath. Kirchenrecht in Münster. Sein Buch "Der priesterliche Dienst - Kirchenrechtliche Aspekte der heutigen Probleme" (1972) beleuchtete das Thema Zölibat. Das verursachte Probleme mit der kirchlichen Druckerlaubnis. Seine Abhandlung über Ehe und Recht wurde 1972 verweigert. Es erschien ohne kirchliche Druckerlaubnis in einer wissenschaftlichen Reihe.
Daher verteidigte in einer Fernsehsendung die Trennung von Staat und Kirche. Aufgrund seines Buches "Ein unmoralisches Verhältnis, Anmerkungen zur Lage von Staat und Kirche in der Bundesrepublik Deutschland" forderte der Bischof 1974 den Widerruf der Behauptung, das Bündnis von CDU und Amtskirche sei eine "Kameraderie, die nicht mit der biblischen Botschaft zu vereinbaren" sei.
Bischof Heinrich Tenhumberg forderte von der Landesregierung den Entzug der Lehrbefugnis im Fach Theologie für Prof. Herrmann, der bereits Dekan des Fachbereichs Katholische Theologie war. Dies führte zu einem ersten "Berufsverbot" für einen Theologen. 1981 trat er aus der Kirche aus.
Seither lehrt er als Religionssoziologie am Institut für Soziologie in Münster. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Das Buch: Kaum einen Bereich hüten die großen Kirchen so sorgsam als Geheimnis wie ihre Finanzen - mit gutem Grund: Nachdem ihre Autorität in moralischen Fragen ebenso nachgelassen hat wie die Glaubensbereitschaft der Bevölkerung, hält die Kirche die Masse ihrer Mitglieder noch durch den Glauben an ihre vermeintlich nutzbringende Funktion im sozialen und karitativen Bereich bei der Stange. Mit jenem Irrglauben räumt das Buch auf. Nach jahrelanger Prüfung kirchlicher und staatlicher Haushaltspläne legte Prof. Dr. Herrmann mit kompetenten Mitarbeitern die erste Darstellung der Kirchenfinanzen vor. Noch glauben viele Kirchenmitglieder, der größte Teil ihrer Kirchensteuern diene sozialen Zwecken. Jedoch sind dies kaum 10 Prozent; der Anteil für öffentliche soziale Aufgaben (zugunsten der Allgemeinheit) liegt bei unter 5 Prozent. Zwei Drittel der jährlich über 13 Milliarden DM Kirchensteuern und Kirchgeld dienen der Bezahlung der Pfarrer, die besoldungsmäßig höheren Beamten gleichgestellt sind - bei freier Wohnung und üblichen beamtenrechtlichen Vorteilen. Kein Wunder, wenn Kirchenvertreter intern vermerken, daß weltweit nirgends Geistliche materiell so gut gestellt sind wie in der BRD.
Der Autor weist nach, welche immensen Summen die öffentliche Hand - mit Steuergeldern auch von Andersgläubigen und Konfessionsfreien - den Kirchen für deren Angelegenheiten zahlt. So überweist der Staat Gehälter der Bischöfe und Domkapitulare wie für die Priester- und Theologenausbildung an den theologischen Fakultäten oder Fachhochschulen. Selbst Priesterseminare werden zu einem erklecklichen Teil von der öffentlichen Hand subventioniert.
Schlagworte
k.A.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren