DIE TAUSCHBÖRSE

Fluchtweg Eifel - Spurensuche an einer kaum beachteten Grenze

Verlag:
tabu
Jahr:
1995
Seitenzahl:
129
ISBN:
9783930777587
Medium:
Taschenbuch
Sprache:
Deutsch
Anbieter:
(371)

Artikel angeboten seit:
19.01.2014
Tickets:
1
Zustandsbeschreibung
Neu
Artikelbeschreibung
Eine authentische Geschichte: der Filmemacher Dietrich Schubert fährt mit seinem elfjährigen Neffen Felix zu Dreharbeiten in die Eifel, nahe der belgischen Grenze. Er will einen Dokumentarfilm über die Flüchtlinge zu drehen, die sich während der NS-Zeit nach Belgien zu retten versuchten. Der Filmemacher und sein Neffe sprechen mit Zeitzeugen - Menschen, die damals verfolgt wurden - und treffen auch Männer und Frauen, die den Flüchtlingen geholfen haben.

Dietrich Schubert und Felix erfahren viel über die Ereignisse in der Eifel: Über den alten Viehhändler Isaac Lem, der jahrzehntelang den Bauern Tiere abgekauft hatte und dann kein Versteck im Dorf fand und über den Brand der Synagoge in Blumenthal, wo Christen und Juden seit vielen Generationen zusammen lebten. Eine Familie rief die Feuerwehr und wollte selbst helfen. "Doch Feuerwehrleute und SA-Männer riegelten das Gebäude ab und riefen: 'Hier gibt es nichts zu löschen! Geht nach Hause!' Die Synagoge brannte ab."
Die Geschwister Josef und Ursula erzählen von ihrem Vater, der viele Flüchtlinge in seinem Haus versteckte und später nach Belgien brachte. Dietrich Schubert und Felix treffen aber auch Menschen, die bis heute noch nicht über die damalige Zeit reden wollen.
Die Geschichten, die in diesem Buch geschildert werden, haben sich so ereignet, allerdings wurden einige Namen auf Wunsch der Betroffenen geändert.

Im Anhang befindet sich eine Karte der wichtigsten Handlungsplätze in der Eifel.

Die Erlebnisse während der Recherchen zeigen, wie schwierig es bis heute ist, die Spuren der Menschen aufzudecken, die im Nationalsozialismus verfolgt wurden. Es wird aber auch deutlich: selbst in den entlegensten Eifel-Dörfern gab es Menschen, die den Flüchtlingen halfen, einige selbstlos, andere gegen Bezahlung als "Judentreiber" oder als "Judenfänger", die Verfolgten zurück in den sicheren Tod jagten. Die Berichte der Überlebenden und ihrer Helfer beschämen alle, die bis heute schweigen oder behaupten, sie hätten von "all dem" nichts gewusst.
Der Dokumentarfilm "Nicht verzeichnete Fluchtbewegungen, oder Wie die Juden in der Westeifel in die Freiheit kamen" wurde 1991 mit dem Filmpreis Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
Schlagworte
Jugendbuch, 11+, Eifel, Nationalsozialismus, Judenverfolgung, Widerstand

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