DIE TAUSCHBÖRSE

Ich liebe mich

Verlag:
Knaur
Jahr:
1970
Seitenzahl:
249
Medium:
Taschenbuch
Sprache:
Deutsch
Anbieter:
(601)

Artikel angeboten seit:
15.11.2014
Tickets:
1
Zustandsbeschreibung
Insgesamt gut erhalten. Schnitt altersbedingt allerdings angegilbt, Buchkanten und -ecken leicht angestupst. Klingt schlimmer, als es ist.
Artikelbeschreibung
Amüsanter und zugleich hinterhältiger kann eine Psychographie des alerten Wirtschaftsführers kaum aufgeblüttert werden. Deiser von Oliver Hassencamp erdachte Zeitgenosse ist ein nobler Handelsmann. Er hat alles erreicht, zählt zur Elite des Landes. Seine immer noch schöne Frau gilt als ausnehmend intelligent und humorvoll; die Kinder, Zwillingsgeschwister, studieren. Er kann stolz sein.
Aber er solgt sich. Um seine Person. Liegt es am allzu dynamischen Führungstil, daß sich, ohne erkennbaren Anlaß, nervöse Beschwerden eingestellt haben? Vielleicht sollte man ein Hobby haben.
Zuerst aber gilt es, die undefinierbaren Beschwerden geheim zu halten. Ist es Regie der feinfühligen Gattin oder eine der Zufälligkeiten des Münchner Faschings, die einen Piraten in die Loge letst, der sich als Psychotherapeut entpuppt? Psychologie hat ihn schon immer fasziniert. Aber das Mißtrauen ist stärker: Ein Mann ist ein Mann und hat keine seelischen Wehwehchen. Statt Psychoanalyse beschränkt er sich auf unverbindliche Informationen, um sozusagen entschuldigt ein zweites Leben nachzuholen.In dreifacher Ausführung.
Da ist das Wiedersehen mit der Jugendfreundin Elvira. Mütterlich-sorgend nimmt sie dich seiner an. Da ist Babsi, Elviras Nichte, der er einen lucuriösen start ins Leben ermöglicht. Nicht nur väterlich sorgend fählt er, wie sehr ihn der Umgang mit Babsi verjüngt. Da aber Jugend zu Jugend gehört, bleibt das böse Ende nciht aus. Glücklicherweise gibt es Hilde, die Sekretärin, die ihn auswendig kennt. Bei ihr darf er endlich wieder so alt sein, sie er sich fühlt.
Hassencamps Kunstgriff, Wirtschaftsführer und Psychotherapeuten immer wieder in unverbindlichen Gesprächen zu kinfrontieren, ist ebenso vergnüglich wie hintergründig. Er gibt dadurch dem Leser Distanz, damit er besser sehe, wie isch der imposante Mann an seinem schlechten Gewissen vorbeizumogeln sucht, bis die mißverstandene Psychologie schließlich keine Hintertür mehr offen hält. Jetzt ist er reif für die eigene Frau.
Schlagworte
Schreckenstein

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