Push

wie neu!

wie neu!
Jacky Terrasson mit erdigem Groove: das überrascht! Der französische, in New York ansässige Klaviervirtuose kreiert auf seinem Debüt für das Label Concord eine Art Neuanfang. „Ich wollte einen anderen Sound“, sagt er, „Es gibt (auf dem Album) verschiedene Grooves, Beats und Stimmungen“. Die CD heißt Push, und für Terrasson bedeutet es, dass etwas passiert, dass eine neue Richtung eingeschlagen wird. Bekannt ist der Jazzpianist für sein avanciertes Spiel, seine grandiose Technik. Er mag Standards, er mag es völlig frei. Meist spielt er entweder traditionell oder sehr modern, oft ganz und gar improvisierte Musik. Auf Push hat er eine teilweise Wendung hingelegt. Er interpretiert neben Eigenkompositionen weiterhin Standards, aber es gibt auch diese bauchigen Grooves: R&B, Soulfeeling, Gospel, African, Latin. Das ist unerhört charmant, und es steht ihm ausgezeichnet zu Gesicht. Die Kompositionen sind klasse. Ist es vielleicht Terrassons bisher beste Aufnahme? Das Trio ist frisch und hochinspiriert: Jacky Terrasson engagierte den hochtalentierten Jamire Williams am Schlagzeug sowie den Gewinner des letzten Thelonious Monk Wettbewerbs am Bass, Ben Williams. Terrasson übrigens gewann diesen bedeutenden Jazzwettbewerb selbst im Jahre 1993. Bei aller Liebe zu harmonischer Melodik lässt Terrasson auf Pushnicht die Moderne missen. Es ist alles da, das Neue, das Alte, und irgendwie noch etwas anderes: es scheint, dass Terrasson jetzt plötzlich ganz zum Vorschein kommt. Diese Aufnahme könnte die letzten Zweifler umstimmen; für die nahbare, großartige künstlerische Darbietung auf Pushverdienen Terrasson und sein Trio standing ovations. - Katharina Lohman

k.A.