Das Tauschticket-Forum

das ist eine biographie. der autor ist promovierter historiker und arbeitet als journalist. über den 1. weltkrieg hat er auch schon ein buch verfasst. das ist wohl auch so ein wälzer wie die wilhelm-biographie, die hat über 500 seiten.
schönes wochenende!

Und liest sie sich gut?

In der ARD läuft gerade ein Film über Ottilie von Faber Castel. Die Buchvorlagen ist von Asta Scheib.

und den film haben wir uns angesehen. er lief drei stunden lang, haben wir aber gar nicht so bemerkt, denn auf einmal war er zu ende. kennst du das buch?
die biographie ist interessant, hat aber längen, wenn sich der autor über die zeitläufe auslässt, wie er sie so sieht bzw. interpretiert. das zieht sich.

Ich habe den Film auch gesehen und sehr gut gefunden. Das Buch habe ich mir gleich mal ertauscht.
Ich war vor kurzem in einer Veranstaltung mit der Autorin Asta Scheib. Mit diesem Buch wurde sie bekannt.

Von Frank Schätzing "Die Tyrannei des Schmetterlings" angefangen.

Den Film fand ich ärgerlich und überflüssig.

Aus dem Antiquariat mitgenommen und mittendrin:

Frank Schirrmacher, Die Stunde der Welt: Fünf Dichter – ein Jahrhundert: George – Hoffmansthal – Rilke – Trakl – Benn
Frank Schirrmacher erkundet die Bedeutung von Georg Trakl, Rainer Maria Rilke, Hugo von Hofmannsthal, Stefan George und Gottfried Benn, deren ästhetische Errungenschaften die literarische Moderne prägten und bis heute nachwirken.

Dann bin ich in den letzten Zügen von

Edlef Köppen, Heeresbericht
HEERESBERICHT schildert die Erlebnisse des Studenten Adolf Reisiger, der als Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg dient. Im Kriegsverlauf schwindet seine anfängliche Begeisterung und er zweifelt zunehmend am Sinn des Krieges. Am Ende ist Reisiger ein psychisches Wrack, der sich weigert, an weiteren Kriegshandlungen teilzunehmen und schließlich in eine Heilanstalt eingewiesen wird. Ein erschütternder Erfahrungsbericht über den Ersten Weltkrieg.

Daraus sollte man Ausschnitte als Schullektüre verwenden, das Buch zeigt die brutale Realität des Krieges, harte Kost.

das ist schon passiert: vor einigen jahren stand heeresbericht auf der liste der lektüren, die der abi-jahrgang fürs schriftliche abitur in deutsch gelesen haben musste. mein favorit ist von erich maria remarque: der weg zurück. das ist sozusagen die fortsetzung von im westen nichts neues und behandelt die lage der (wir würden heute sagen: der traumatisierten) menschen in der unmittelbaren nachkriegszeit.

Das finde ich gut, von Remarque das zweite kenne ich nicht, muss ich mir mal merken.

Sehr interessant zu lesen ist von

Stephan Wackwitz, Ein unsichtbares Land: Familienroman
Auf verschlungenen und geisterhaft-merkwürdigen Wegen findet zu Beginn der neunziger Jahre eine altmodische Kamera ihren Besitzer wieder. Sie gehört dem fast achtzigjährigen Vater des Erzählers, der den Apparat 1939 mit siebzehn Jahren auf hoher See zwischen Angola und Argentinien einem britischen Marineoffizier aushändigen musste, bevor er in Kriegsgefangenschaft ging.
Aus der Gegend von Auschwitz, dem galizischen Grenzgebiet zwischen Polen, Österreich-Ungarn und Oberschlesien war die Familie des deutschnationalen protestantischen Pastors und Veteranen des ersten Weltkriegs Andreas Wickwitz 1933 nach Afrika ausgewandert.

der wackwitz klingt gut, auch wenn ich die zusammenhänge nicht ganz verstehe. ich hab mir das buch notiert und suche mal nach.

Im Kino kommt demnächst eine Verfilmung von Siegfried Lenz "Deutschstunde" u.a. Mit Tobias Moretti.

das habe ich heute auch in einer bücherzeitung gesehen. ich weiß nicht, was sich der regisseur davon verspricht, von der deutschstunde ein remake zu veranstalten. vielleicht weil der alte film noch ein schwarzweiß-film war?

ich kämpfe immer noch mit dem wälzer über wilhelm I. inzwischen ist bismarck auf den plan getreten und mischt die politik kräftig auf.

Klingt als wenn dieses Buch dir nicht so gut gefällt.
Ich komme momentan eher wenig zum lesen. Ist zu viel los derzeit.

Heute ist Lesezirkel zu Edgar Hilsenrath.

Man sollte öfter Schrank aufräumen, findet man Gutscheine. Damit lässt sich prima shoppen in der Buchandlung des Vertrauens.

das wechselt sich ab, mal, mal so. gerade behandelt er die deutschen einigungskriege, das ist recht gut zu lesen. ich bin schon gespannt, ob der autor wilhelm das adjektiv der große zukommen lässt, wie es nach dessen tod anklang. das steht z.b. auch auf dem wilhelm-denkmal an der porta westfalica.

die biographie nähert sich dem ende. der wilhelm ist allerdings fast 91 jahre alt geworden. da kommt schon was zusammen. sein sohn regierte dann nur 99 tage.

und der enkel hat alles versemmelt.

Biergartenwetter und das nutzen wir. Da alle auf der Intersuff zu finden sind, sind die Biergärten jetzt eine ruhige Oase. Einfach schön.

Sorj Chalandon "Am Tag davor" lesen wir im BookClub
»Ein Roman wie ein Faustschlag.« Le Parisien
Der Tag vor der Katastrophe: Der 16-jährige Michel fährt mit seinem geliebten großen Bruder Joseph auf dem Moped durch die Straßen seiner französischen Heimatstadt. Gemeinsam fühlen sie sich unbesiegbar. Am Tag darauf kommen bei einem Grubenunglück 42 Bergmänner aufgrund eines fatalen Fehlers der Werksleitung ums Leben - Joseph stirbt infolge seiner Verletzungen. Michel flüchtet sich nach Paris, auch um die Worte des Vaters zu vergessen: »Du musst uns rächen!« Sein Schmerz aber vergeht nicht, und so beginnt Michel Jahre später einen Rachefeldzug. Noch weiß er nicht, dass die Nacht vor dem Unglück anders war, als er es in Erinnerung hat. Ein erschütternder Roman über Schuld, Verdrängung und zwei Brüder, die einander bewunderten.

ist eigentlich logisch, wenn man darüber nachdenkt, dass jetzt die biergärten ziemlich leer sein müssten. so gesehen, hat dann doch alles sein gutes.
die wilhelm-biografie ist durch, zum schluss ging es schnell. neu angefangen: greg bear, im schatten des saturn. war dogs -trilogie 2, ein heyne sf.

Der Chalandon war nicht schlecht.

Wir lesen jetzt:

David Diop, Nachts ist unser Blut schwarz
Alfa Ndiaye kämpft im Ersten Weltkrieg an der Seite der Franzosen gegen die Deutschen - ein "Schokosoldat" wie die Kameraden ihn nennen. Als Alfas geliebter Kindheitsfreund in seinen Armen verblutet, wird er von Wut und Rache gepackt. Wie ein Wahnsinniger zieht er mit seiner Machete über das Schlachtfeld und kehrt jeden Abend mit einem Gewehr des Feindes samt abgetrennter Hand zurück. Erst bewundern ihn die anderen, dann fürchten sie den Wilden und wenden sich ab. David Diop hinterfragt die Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten und verlagert das Grauen des Krieges ins tiefste Innere. Die Stimme von Alfa Ndiaye betört und verstört. Ein archaischer Roman von unvergleichlicher literarischer Kraft.


Wie der Zufall es will, kurz nach dem Heeresbericht