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Leseprojekt - PROUST
Beitrag
erstellt am

(110 Beiträge)
Ich bin jetzt zu der angegeben Stelle vorgedrungen (ist bei mir Seite 108) und habe noch ein wenig weitergelesen bis zu dem endgültigen Zerwürfnis mit dem Onkel.
Ich finde es auch enorm anstrengend zu lesen. An manchen Stellen versinke ich in dem Buch, an anderen arbeite ich mich mühsam durch zähen Schlamm voran. Ich nehme an, diese Lektüre wird mein Lesen verändern, sozusagen mehr in Richtung Arbeit.
Ich grübele über diese Schilderung der Kirche nach. Sehr plastische Bilder, sehr eindrucksvoll
die Bedeutung des Bauwerks für ihn - aber nicht auch ein wenig "Wortgeklingel"?
Ich habe versucht, ein Bild von der Kirche zu finden - aber vergebens.
Ich finde es auch enorm anstrengend zu lesen. An manchen Stellen versinke ich in dem Buch, an anderen arbeite ich mich mühsam durch zähen Schlamm voran. Ich nehme an, diese Lektüre wird mein Lesen verändern, sozusagen mehr in Richtung Arbeit.
Ich grübele über diese Schilderung der Kirche nach. Sehr plastische Bilder, sehr eindrucksvoll
die Bedeutung des Bauwerks für ihn - aber nicht auch ein wenig "Wortgeklingel"?
Ich habe versucht, ein Bild von der Kirche zu finden - aber vergebens.
22.05.2010 16:57:56

(62526 Beiträge)
bis heute wollten wir zu der stelle lesen, oder?
die kirchenbeschreibung fand ich auch wunderschön, genauso wie auch die gedanken zum schlaf und die madeleine-angelegenheit. wunderbar auch wie die nie schlafende großtante beschrieben wird!
manche absätze muss ih zwei- dreimal lesen, um die sätze auseinanderzukriegen, und dann wieder lesen sich ganze seiten wunderbar flüssig. wie auch immer, es gefällt mir sehr, aber ich bin auch froh, das buch in diesem zusammenhang mit euch zu lesen, weil mir möglicherweise sonst ab und an die puste ausgehen würde ;-)
einige schwierigkeiten habe ich mit den familiären zusammenhängen. wer hat den überblick und hilft mir auf die sprünge?
die kirchenbeschreibung fand ich auch wunderschön, genauso wie auch die gedanken zum schlaf und die madeleine-angelegenheit. wunderbar auch wie die nie schlafende großtante beschrieben wird!
manche absätze muss ih zwei- dreimal lesen, um die sätze auseinanderzukriegen, und dann wieder lesen sich ganze seiten wunderbar flüssig. wie auch immer, es gefällt mir sehr, aber ich bin auch froh, das buch in diesem zusammenhang mit euch zu lesen, weil mir möglicherweise sonst ab und an die puste ausgehen würde ;-)
einige schwierigkeiten habe ich mit den familiären zusammenhängen. wer hat den überblick und hilft mir auf die sprünge?
22.05.2010 19:45:03

(9977 Beiträge)
Gestern Abend erst habe ich die ersten 15 und noch was Seiten gelesen. Danach oder besser währenddessen sind mir die Augen zugefallen und ich habe weiter geträumt, daß ich über das Lesen lese. Bisher ist alles sehr schön und nachvollziehbar, ich bin noch auf keinen geschwätzigen selbstverliebten Mann gestoßen, aber das war wieder ein anderes Kapitel bzw. Buch. ;-)
22.05.2010 20:02:04

(13047 Beiträge)
1. Abschnitt:
"Gut...Ich werde es sagen..." vor, beim blauen Suhrkamp TB auf S. 101.
bis zum 22.5..
Mitleser:
elfi ----- 1. Abschnitt fertig
Atalante ----- ca. Seite 20
huuriluuri
sdulcamara
Babicka
Kleine_Raupe
bookbird
chianti
leonina ----- 1. Abschnitt fertig
muncy ----- auf Seite 39
legen wir schon einen neuen Abschnitt fest oder warten wir bis alle zumindest den ersten geschaffft haben?
"Gut...Ich werde es sagen..." vor, beim blauen Suhrkamp TB auf S. 101.
bis zum 22.5..
Mitleser:
elfi ----- 1. Abschnitt fertig
Atalante ----- ca. Seite 20
huuriluuri
sdulcamara
Babicka
Kleine_Raupe
bookbird
chianti
leonina ----- 1. Abschnitt fertig
muncy ----- auf Seite 39
legen wir schon einen neuen Abschnitt fest oder warten wir bis alle zumindest den ersten geschaffft haben?
22.05.2010 21:54:41

(9977 Beiträge)
Och, ganz so bürokratisch müssen wir das doch nicht ablaufen lassen. ;-)
Ich hatte angenommen, ab dem Stichtag darf jeder, der möchte seinen Kommentar zu der jeweiligen Passage abgeben. Wenn wir dann das Gefühl habe, es kommt nichts mehr, geht's weiter. Ist Euch das zu locker?
Ich bin jetzt erstmal weg, bis später.
Ich hatte angenommen, ab dem Stichtag darf jeder, der möchte seinen Kommentar zu der jeweiligen Passage abgeben. Wenn wir dann das Gefühl habe, es kommt nichts mehr, geht's weiter. Ist Euch das zu locker?
Ich bin jetzt erstmal weg, bis später.
23.05.2010 10:49:28

(13047 Beiträge)
Wir müssen es nicht so machen, ich fände es nur schade, wenn manche schon ganz am Anfang abgehängt werden.
Ich lese das Buch sehr gerne, kann es aber auch nur in kleinen Häppchen genießen, ansonsten schweife ich mit den Gedanken ab, das gelesene weiterdenken und muß die nächsten Seiten/Absätze dann ein 2. oder 3. Mal lesen.
Ich lese das Buch sehr gerne, kann es aber auch nur in kleinen Häppchen genießen, ansonsten schweife ich mit den Gedanken ab, das gelesene weiterdenken und muß die nächsten Seiten/Absätze dann ein 2. oder 3. Mal lesen.
23.05.2010 11:10:41

(9977 Beiträge)
Nein, natürlich soll keiner abgehängt werden. Ab heute kann diskutiert werden. Wie lange es dauert, werden wir dann sehen.
Ich bin ehrlich gesagt kein großer Liebhaber dieser Listen. ;-)
Ich bin ehrlich gesagt kein großer Liebhaber dieser Listen. ;-)
23.05.2010 15:24:49

(110 Beiträge)
Es kann ja auch nichts schaden, wenn man den gelesenen Teil noch mal durchstöbert, und eventuell dabei die Diskussionsbeiträge berücksichtigt. Ein anderer Blickwinkel kann doch sehr bereichernd sein.
Das Vorhaben erinnert mich zwar an einen hohen Berg, aber der eilige Bergsteiger kommt nie als erster an - und meistens gar nicht.
Das Vorhaben erinnert mich zwar an einen hohen Berg, aber der eilige Bergsteiger kommt nie als erster an - und meistens gar nicht.
23.05.2010 18:39:48

(9977 Beiträge)
Muncy, Deinen letzten Satz hatte ich heute Morgen überlesen. Ich fände es auch sinnvoll mit der Angabe eines neuen Abschnitts zu warten bis alle die Passage gelesen haben. Schließlich lesen wir das Buch ja gemeinsam, um darüber zu sprechen, nicht damit wir es als gelesen bezeichnen können.
Ich hoffe, daß wir das auf die von Leonina beschriebene Weise schaffen. (Ich habe soeben nach einem Madeleine-Rezept gesucht und bedauert, daß ich nicht mehr in meiner alten Heimatstadt wohne. Dann wäre ich schnell fast dort und könnte sie beim Bäcker kaufen.)
Ich hoffe, daß wir das auf die von Leonina beschriebene Weise schaffen. (Ich habe soeben nach einem Madeleine-Rezept gesucht und bedauert, daß ich nicht mehr in meiner alten Heimatstadt wohne. Dann wäre ich schnell fast dort und könnte sie beim Bäcker kaufen.)
23.05.2010 18:52:33

(110 Beiträge)
Atalante, ich habe ein Rezept "Madeleines von Commercy". Soll ich das hier reinschreiben, oder möchtest Du eine PN? Oder hast Du es schon woanders gefunden? Man braucht aber Förmchen.
23.05.2010 22:49:25

Mitglied gelöscht
Oh! Schreib das Rezept mal in den Thread. Das würde mich auch interessieren.
23.05.2010 22:51:18

(13047 Beiträge)
muß noch 15 Seiten lesen, dann habe ich den Abschnitt auch geschafft ;-)
Momentan fallen mir aber die Augen zu.
Morgen dann der Endspurt.
Poste doch bitte das Rezept hier, bin neugierig darauf.
Momentan fallen mir aber die Augen zu.
Morgen dann der Endspurt.
Poste doch bitte das Rezept hier, bin neugierig darauf.
24.05.2010 00:13:23

(9977 Beiträge)
Ja, ich bin auch interessiert am Rezept, wenn es demnächst wieder regnet, könnte man sich mit Madeleine und Tee aufwärmen.
Ich habe heute nachmittag bis Seite 100 gelesen und durfte somit feststellen, daß meine alte willkürliche Einteilung bei der schönen runden Zahl wenigstens für meine alte blaue Suhrkamp-Ausgabe sehr sinnvoll ist, denn dort beginnt die Schilderung des Onkelproblems. ;-)
Mir hat alles äußerst gut gefallen, na ja, die Kirchenbeschreibung war vielleicht etwas detailliert, neben vielen positiv-sentimentalen Schilderungen habe ich mich auch sehr über die Ironie Prousts gefreut und jetzt noch mehr Lust weiter zu lesen.
Seine Darstellung des Einschlafmartyriums versetzt mich zurück in meine Kindheit. Auch ich sehe den Streifen Licht unter der Tür hervorschimmern, wünsche mir bei jedem Schritt im Haus, dass sich die Tür zu meinem dunklen Zimmer öffnet, meine Mutter sich über mein Bett beugt und mir so noch einmal versichert nicht alleine zu sein in den nächsten dunklen Stunden.
Ich hatte den Eindruck, daß der Junge sich in Combray nicht besonders wohl gefühlt hat. Zum Glück hat er ob aus Langweile oder aus Interesse alles genau beobachtet.
Er schildert uns Swann, der Gast im großelterlichen Haus, unkonventioneller Lichtblick in der Gesellschaft, die dieser Besuch gleichzeitig erfreut aber auch etwas geniert. Denn Swann hat unter seinem Stand geheiratet, was dem bürgerlichen Kastendenken überaus exotisch erscheint.
Die ironischen Bemerkungen gefallen mir neben den atmosphärischen Schilderungen am besten. Die bürgerlichen Kreise denken in starren Gesellschaftsstrukturen wie die Hindus (S. 26). Psychiater halten mehr oder weniger alle Menschen für unzurechnungsfähig (S. 33).
Die Schilderung Combrays über den Umweg der hypochondrischen Tante bietet einen liebevollen, aber durchaus satirischen Blick auf die Provinz, in der einfach jeder jeden kennt, sei er menschlicher der tierischer Natur.
"In Combray kannte man alles, was vorüber kam. Menschen sowohl wie Tiere, so gut, dass meine Tante, auch wenn sie einen Hund auf der Straße sah, den sie nicht kannte, unaufhörlich daran dachte und dieser unfassbaren Tatsache ihren ganzen Schafsinn und alle Stunden, in denen sie unbeschäftigt war, widmete."(S. 81)
"...denn in Combray war jemand, den man nicht kannte, ein ebenso wenig glaubhaftes Wesen wie ein Gott der Mythologie..."(S. 80)
Ja und dann ist da natürlich, wie elfi bereits sagte, die berühmte Madeleine. Bei deren Verkostung als Erwachsener dem Autor eine Erinnerung wieder offenbar wird. Eine dieser unbewussten Erinnerungen, ausgelöst durch einen Geruch, einen visuellen Eindruck oder eben den Geschmack eines in Tee getunkten Gebäckstückchens.
Ein paar Fragen habe ich auch noch an die Besitzerinnen der kommentierten Ausgabe, die stelle ich später.
Ich habe heute nachmittag bis Seite 100 gelesen und durfte somit feststellen, daß meine alte willkürliche Einteilung bei der schönen runden Zahl wenigstens für meine alte blaue Suhrkamp-Ausgabe sehr sinnvoll ist, denn dort beginnt die Schilderung des Onkelproblems. ;-)
Mir hat alles äußerst gut gefallen, na ja, die Kirchenbeschreibung war vielleicht etwas detailliert, neben vielen positiv-sentimentalen Schilderungen habe ich mich auch sehr über die Ironie Prousts gefreut und jetzt noch mehr Lust weiter zu lesen.
Seine Darstellung des Einschlafmartyriums versetzt mich zurück in meine Kindheit. Auch ich sehe den Streifen Licht unter der Tür hervorschimmern, wünsche mir bei jedem Schritt im Haus, dass sich die Tür zu meinem dunklen Zimmer öffnet, meine Mutter sich über mein Bett beugt und mir so noch einmal versichert nicht alleine zu sein in den nächsten dunklen Stunden.
Ich hatte den Eindruck, daß der Junge sich in Combray nicht besonders wohl gefühlt hat. Zum Glück hat er ob aus Langweile oder aus Interesse alles genau beobachtet.
Er schildert uns Swann, der Gast im großelterlichen Haus, unkonventioneller Lichtblick in der Gesellschaft, die dieser Besuch gleichzeitig erfreut aber auch etwas geniert. Denn Swann hat unter seinem Stand geheiratet, was dem bürgerlichen Kastendenken überaus exotisch erscheint.
Die ironischen Bemerkungen gefallen mir neben den atmosphärischen Schilderungen am besten. Die bürgerlichen Kreise denken in starren Gesellschaftsstrukturen wie die Hindus (S. 26). Psychiater halten mehr oder weniger alle Menschen für unzurechnungsfähig (S. 33).
Die Schilderung Combrays über den Umweg der hypochondrischen Tante bietet einen liebevollen, aber durchaus satirischen Blick auf die Provinz, in der einfach jeder jeden kennt, sei er menschlicher der tierischer Natur.
"In Combray kannte man alles, was vorüber kam. Menschen sowohl wie Tiere, so gut, dass meine Tante, auch wenn sie einen Hund auf der Straße sah, den sie nicht kannte, unaufhörlich daran dachte und dieser unfassbaren Tatsache ihren ganzen Schafsinn und alle Stunden, in denen sie unbeschäftigt war, widmete."(S. 81)
"...denn in Combray war jemand, den man nicht kannte, ein ebenso wenig glaubhaftes Wesen wie ein Gott der Mythologie..."(S. 80)
Ja und dann ist da natürlich, wie elfi bereits sagte, die berühmte Madeleine. Bei deren Verkostung als Erwachsener dem Autor eine Erinnerung wieder offenbar wird. Eine dieser unbewussten Erinnerungen, ausgelöst durch einen Geruch, einen visuellen Eindruck oder eben den Geschmack eines in Tee getunkten Gebäckstückchens.
Ein paar Fragen habe ich auch noch an die Besitzerinnen der kommentierten Ausgabe, die stelle ich später.
24.05.2010 01:15:32

(110 Beiträge)
Hier kommen die Madeleines von Commercy (aus einem Backbuch: die besten Backrezepte aus aller Welt von 1984. Ich habe viele Rezepte daraus nachgebacken, wenn auch dieses noch nicht. Alle sind machbar.)
90 g Butter,
3 Eier,
90 g Zucker,
1 Prise Salz,
1 Pn Vanillezucker,
90 g Mehl,
abgeriebene Schale je einer halben Zitrone und Orange,
2 cl Rum,
Margarine zum Einfetten.
Butter zerlassen und abkühlen lassen,
Eier, Zucker, Salz und Vanillinzucker zusammen schaumig rühren.
Mehl, Zitronen- und Orangenschale und den Rum unterziehen.
Butter langsam einrühren.
Förmchen einfetten.
Teig einfüllen.
Förmchen in den vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene stellen.
Backzeit: 15 minuten bei 200°.
Auf einem Kuchendraht abkühlen lassen.
Guten Appetit.
90 g Butter,
3 Eier,
90 g Zucker,
1 Prise Salz,
1 Pn Vanillezucker,
90 g Mehl,
abgeriebene Schale je einer halben Zitrone und Orange,
2 cl Rum,
Margarine zum Einfetten.
Butter zerlassen und abkühlen lassen,
Eier, Zucker, Salz und Vanillinzucker zusammen schaumig rühren.
Mehl, Zitronen- und Orangenschale und den Rum unterziehen.
Butter langsam einrühren.
Förmchen einfetten.
Teig einfüllen.
Förmchen in den vorgeheizten Ofen auf die mittlere Schiene stellen.
Backzeit: 15 minuten bei 200°.
Auf einem Kuchendraht abkühlen lassen.
Guten Appetit.
24.05.2010 09:38:31

(62526 Beiträge)
jedes mal wenn ich in frankreich einkaufen gehe, stehe ich vor den madeleineblechen - sollte ich vielleicht doch mal eins anschaffen?? ;-)
auf jeden fall bin ich auch für´s warten, bis alle aufgeschlossen haben - kein lesestress hier!
dennoch bin ich gespannt auf die ursache des zerwüfnisses mit dem onkel.
die erinnerungen sind ja sehr altersgemischt, die onkelerzählung kommt aus einer viel späteren lebensphase. insgesamt habe ich aber auch das gefühl, dass das kind sich in combray nicht so recht wohl fühlt, bzw. dass es hier möglicherweise stärker von der mutter getrennt ist als in paris.
die familie fährt zu ostern dorthin und bleibt den sommer über?
anders als bei den kindheitserinnerungen von marcel pagnol scheint es aber nicht so zu sein, dass der vater nur am wochenende da ist, oder?
auf jeden fall bin ich auch für´s warten, bis alle aufgeschlossen haben - kein lesestress hier!
dennoch bin ich gespannt auf die ursache des zerwüfnisses mit dem onkel.
die erinnerungen sind ja sehr altersgemischt, die onkelerzählung kommt aus einer viel späteren lebensphase. insgesamt habe ich aber auch das gefühl, dass das kind sich in combray nicht so recht wohl fühlt, bzw. dass es hier möglicherweise stärker von der mutter getrennt ist als in paris.
die familie fährt zu ostern dorthin und bleibt den sommer über?
anders als bei den kindheitserinnerungen von marcel pagnol scheint es aber nicht so zu sein, dass der vater nur am wochenende da ist, oder?
24.05.2010 10:18:58

(9977 Beiträge)
Nein, der Vater ist während der ganzen Sommerfrische dabei. Als Gegenbeispiel wird dieser Ingenieur mit dem wichtigen Posten in der Stadt erwähnt, der nur die Wochenenden im Combray verbringt.
Eine von Euch hat doch auch diesen zum Buch gewordenen Blog von "Schmidt liest Proust", was berichtet er?
Ich überlege in auf meiner Homepage auch etwas über unser Leseprojekt zu schreiben, dort könnte man ganz bequem verlinken. Auf all' diese Dinge, die zumindest mir nichts sagen. Elfi, Du wirst da schlauer sein. ;-)
Meine Fragen an Euch:
Muss man den Schriftsteller Saint-Simon kennen? Welchen der zahlreichen Saint-Simons meint er? S. 38
Wer ist bibelfest und kann mir erklären, wo im AT vorgeschreiben wird, Säuglinge, wenn schon überhaupt dann während des Stillens zu töten, Zicklein hingegen auf keinen Fall in der Muttermilch zu kochen und keinesfalls die Schenkelsehne eines Tieres zu verspeisen ? S. 42
Vielleicht müssen wir das auch nicht wissen, ein wenig Exegese soll noch für die Eminenzen in Rom bleiben. Aber alleine, daß Proust diese Skurrilitäten erwähnt, gefällt mir.
Um welches literarische Werk handelt es sich bei den Indiana? S. 56
Vesuv und die Kathedrale von Chartres sind mir bekannt, aber von den "Wasserspielen von Saint-Cloud" habe ich noch nie gehört. S. 57
Diese japanischen Papierknäuel, die sich im Wasser entfalten, kenne ich nur als in einer Muschel versteckten "Wunderblume". Könnt ihr etwas mit dem Papierzeug anfangen? S. 67
Eine von Euch hat doch auch diesen zum Buch gewordenen Blog von "Schmidt liest Proust", was berichtet er?
Ich überlege in auf meiner Homepage auch etwas über unser Leseprojekt zu schreiben, dort könnte man ganz bequem verlinken. Auf all' diese Dinge, die zumindest mir nichts sagen. Elfi, Du wirst da schlauer sein. ;-)
Meine Fragen an Euch:
Muss man den Schriftsteller Saint-Simon kennen? Welchen der zahlreichen Saint-Simons meint er? S. 38
Wer ist bibelfest und kann mir erklären, wo im AT vorgeschreiben wird, Säuglinge, wenn schon überhaupt dann während des Stillens zu töten, Zicklein hingegen auf keinen Fall in der Muttermilch zu kochen und keinesfalls die Schenkelsehne eines Tieres zu verspeisen ? S. 42
Vielleicht müssen wir das auch nicht wissen, ein wenig Exegese soll noch für die Eminenzen in Rom bleiben. Aber alleine, daß Proust diese Skurrilitäten erwähnt, gefällt mir.
Um welches literarische Werk handelt es sich bei den Indiana? S. 56
Vesuv und die Kathedrale von Chartres sind mir bekannt, aber von den "Wasserspielen von Saint-Cloud" habe ich noch nie gehört. S. 57
Diese japanischen Papierknäuel, die sich im Wasser entfalten, kenne ich nur als in einer Muschel versteckten "Wunderblume". Könnt ihr etwas mit dem Papierzeug anfangen? S. 67
24.05.2010 13:53:10

(110 Beiträge)
Atalante, mit Saint-Simon ist sicher der Duc de SS gemeint, der am Hofe Ludwigs des XIII lebte und Liselotte von der Pfalz kannte (und nicht schätzte).
Was die Bibelstellen angeht,könnte es ja eigentlich nur in den Speisevorschriften bei Mose stehen, gibts da aber so nicht. In Mose 3. 22.26 steht lediglich: "Wenn ein Rind oder Schaf oder eine Ziege geboren ist, so soll das Junge sieben Tage bei seiner Mutter sein; aber am 8. Tage oder danach darf mans dem HERRN opfern".
Was die Bibelstellen angeht,könnte es ja eigentlich nur in den Speisevorschriften bei Mose stehen, gibts da aber so nicht. In Mose 3. 22.26 steht lediglich: "Wenn ein Rind oder Schaf oder eine Ziege geboren ist, so soll das Junge sieben Tage bei seiner Mutter sein; aber am 8. Tage oder danach darf mans dem HERRN opfern".
24.05.2010 16:08:17

(2427 Beiträge)
Zu den Bibelstellen:
"Und sollst das Böcklein nicht kochen in seiner Mutter Milch" 2. Mose 23,19
"Daher essen die Kinder Israel keine Spannader auf dem Gelenk der Hüfte bis auf den heutigen Tag, darum daß die Spannader an dem Gelenk der Hüfte Jakobs angerührt ward." 1. Mose 32,33
Beides bis heute Bestandteil der jüdischen Speisegebote (deshalb dürfen u.a. Milch/ Milchprodukte und Fleisch bei einer Mahlzeit nicht zusammen gegessen werden).
"Und sollst das Böcklein nicht kochen in seiner Mutter Milch" 2. Mose 23,19
"Daher essen die Kinder Israel keine Spannader auf dem Gelenk der Hüfte bis auf den heutigen Tag, darum daß die Spannader an dem Gelenk der Hüfte Jakobs angerührt ward." 1. Mose 32,33
Beides bis heute Bestandteil der jüdischen Speisegebote (deshalb dürfen u.a. Milch/ Milchprodukte und Fleisch bei einer Mahlzeit nicht zusammen gegessen werden).
24.05.2010 17:45:26

(9977 Beiträge)
Danke für Eure Erläuterungen, leonina und hibou.
Aber wer um Himmels Willen hat sich an der Spannader Jakobs vergriffen und vor allem wie? Kannibalismus im Alten Testament oder schon eine frühe Form kirchlicher Pädagogik? Ich sehe, es macht sich böse bemerkbar der Sonntagsschule ferngeblieben zu sein.
Dafür habe ich bei youtube ein pittoreskes, wenn auch etwas langatmiges Video über die Grand Cascade im Parc de Saint Cloud gesehen, merci Monsieur Gerard!
Aber wer um Himmels Willen hat sich an der Spannader Jakobs vergriffen und vor allem wie? Kannibalismus im Alten Testament oder schon eine frühe Form kirchlicher Pädagogik? Ich sehe, es macht sich böse bemerkbar der Sonntagsschule ferngeblieben zu sein.
Dafür habe ich bei youtube ein pittoreskes, wenn auch etwas langatmiges Video über die Grand Cascade im Parc de Saint Cloud gesehen, merci Monsieur Gerard!
24.05.2010 19:27:25

Mitglied gelöscht
Bei "Indiana" handelt es sich um einen Roman von George Sand. Im Mittelpunkt steht eine junge Kreolin, die mit einem Europäer verheiratet ist. Letztendlich geht es um das Konzept des "Edlen Wilden", also die Vorstellung, dass der Mensch nur jenseits der Zivilisation sich positiv entfalten kann. Thematisch dazu passend wollte die Großmutter ja noch ein Buch von Rousseau schenken. Letztendlich hat sie sich allerdings für vier Romane von Sand entschieden, in denen es um Kindheitserlebnisse auf dem Land geht.
Die Wahl dieser Bücher spiegelt die Naturverbundenheit der Großmutter wieder, die ja stundenlang durch die Parkanlagen spaziert, gleichzeitig drücken sie wohl auch die Sorge um den Enkel aus, der alles andere als ein Naturbursche ist.
Die Wahl dieser Bücher spiegelt die Naturverbundenheit der Großmutter wieder, die ja stundenlang durch die Parkanlagen spaziert, gleichzeitig drücken sie wohl auch die Sorge um den Enkel aus, der alles andere als ein Naturbursche ist.
24.05.2010 19:27:36