Das Tauschticket-Forum

freue mich mehr auf Deadpool 2 als auf Infinity War ;-)

ich darf noch zwei Filme nachtragen:

In den Gängen

und

Tully

In den Gängen

ist die Fortsetzung der Franz-Rogowski-Festspiele ;-)

Christian (Rogowski) ist der Neue im Großmarkt mitten in der sächsischen Provinz, er redet nicht viel, hat eine Vergangenheit und ist aber ansonsten ein angenehmer Kollege, wie auch der anfangs etwas brummige Bruno (Stefan Kurth, grandios), dem er zugeteilt wird, und die schöne Marion, die einen Ehemann und trotzdem das Objekt von Christians Zuneigung wird, merken. Viel passiert nicht und außerhalb der Gänge ist das Leben für keinen der Protagonisten einfach, aber innerhalb sind sie schon eine Familie oder eher ein Clan, auch mit einem eigenen Slang und vorgegebenen Ritualen...

kühn und präzise beobachtet, ein wahrhaftig wirkender Film, in der jede der Figuren quasi exakt so vorstellbar ist. das voice-over hat mir nicht so zugesagt, auch die Struktur und die Länge wirken nicht komplett gelungen, aber der Blick in diese Seelen bleibt deutlich länger haften als die 120 Minuten Laufzeit.

4 von 5 Blicken aufs "Meer"

Tully

Ich würde Charlize Theron schon mal für den Oscar nomieren. Ihre Figur Marlo ist klug, auf bissige Weise witzig und fühlt sich in ihrem Leben schon ziemlich gefangen, sie hat zwei Kinder, eines davon mit irgendsowas wie Asperger, ist zu Beginn des Films hochschwanger ("about to pop") und eigentlich sehr glücklich mit ihrem Ehemann. Der liebt sie ebenfalls, aber in der Familienbetreuung bleibt nach der Geburt es letztlich doch an Marlo hängen. Schnell gerät sie in einen auch filmisch deutlich umgesetzten, auszehrenden Zyklus der Baby- und Kinderbetreuung. Bis sie ziemlich am Ende den Vorschlag ihres reichen Bruders aufgreift und eine Night-Nanny engagiert, die die Nächte bei der Familie verbringen und Marlo bei der Betreuung des Babys unterstützen soll. Und herein platzt Tully als eine Art heiße Mary Poppins der Millenials. Seltsam scheint sie Marlo, aber irgendwie auch wie eine jüngere Schwester. Vor allem aber tut sie ihr gut...

Mehr sei hier erstmal inhaltlich gar nicht erzählt über diesen unglaublich intensiven Film eines alltäglichen Kampfes erzählen. Das ganze ist mit einer guten Dosis bissigen Humors gewürzt für den Diablo "Juno" Cody starke Dialoge liefert. Es gibt eine sehr traurige Wendung, aber auch einen zumindest hoffnungsvollen Schluss.

Wie meine Freundin sagte: "Sollte man allen verpflichtend vorsetzen, die planen Eltern zu werden und alles in rosigen Sonnenschein dazu tauchen."
5 von 5 Milchpumpen

Feinde - Hostiles

(noch eine Vorschau)

Captain Dan Blocker (Christian Bale) ist ein Veteran der Indianerkriege, der 1892 in New Mexiko einen letzten Auftrag bekommt, bevor er seinen Ruhestand antreten soll. Der Cheyenne-Chief Yellow Hawk (Wes Studi) ist todkrank und soll nach vielen Jahren in Gefangenschaft auf Befehl des US-Präsidenten die Erlaubnis erhalten, sich in das Land seiner Väter zurückzuziehen. Blocker nimmt absolut widerstrebend den Befehl an, denn eigentlich hasst er die Indianer. Er erhält eine kleine Eskorte, die wie aus dem Bilderbuch der Western-Tropen zusammengesetzt scheint: Ein desillusionierter Veteran, ein Schwarzer, ein frischer Rekrut (direkt aus Westpoint) und ein kleiner Junge (Timothy Chalamet mal nicht in einer tragenden Rolle). Dazu kommen der Chief, seine Sohn mit Ehefrau und Sohn und seine Tochter. und kurz nach ihrem Aufbruch treffen sie auf Rosalie Quaid (Rosamund Pike), die zu Beginn des Films in einer finsteren Szene ihre ganze Familie durch den Überfall einer Gruppe Komantschen verliert. Diese neue Schicksalsgemeinschaft zieht also weiter...

Eindrucksvoller Neo-Western mit angemessen ambiguen Figuren (Bale wie immer prachtvoll intensiv) und großartigen Landschaften, man muss nicht jeder Aussage, die die Figuren machen, so richtig zustimmen, aber es bleibt ein nachwirkender Film

4 von 5 Sechsschüssern

die doku "sternenjäger" begleitet fotografen auf ihrer reise in mehr oder weniger abgelegene und oft kalte, aber auch wunderschöne gegenden, wo sie sterne, nordlichter oder sonnenfinsternisse in wirklich beeindruckend schönen fotos festhalten. keine sorge, es werden nicht einfach standfotos gezeigt, sondern durch das abspielen aller fotos einer nacht wirkt es, als würde der himmel sich drehen. die fotografen sind allesamt eigenwillige menschen, die den bewohnern mit respekt begegnen und eine grosse ehrfurcht vor dem universum vermitteln.

kurzer nachtrag:

- swimming with men

- ocean´s 8

- foxtrot

- deadpool 2

swimming with men

ganz oder gar nicht im hallenbad ;-) eine gruppe von größtenteils mittelalten männern trifft sich einmal in der woche, um eine synchronschwimm-übung einzustudieren. alle haben ihre probleme und nicht immer ist die kommunikation zwischen ihnen reibungslos, ganz im gegenteil. aber sie geben sich gegenseitig halt und als die hübsche trainerin eingreift, starten die jungs sogar richtig durch richtung der inoffiziellen weltmeisterschaft der männlichen synchronschwimmer.

typisch britische, schöne working class comedy mit entspannten schauspielern, schönen aufnahmen und zum glück wenig fremdschämen.

perfektes sommerkino, hervorragend als doppel-feature mit dem gleichartigen "männer im wasser", als dessen sequel "swimming with men" angesehen werden kann.

4 von 5 elektronischen fußfesseln

ocean´s 8

eine inhaltliche zusammenfassung schenke ich mir mal weitgehend, sandra bullock möchte als georg clooneys schwestern nach 5 Jahren im knast einen riesencoup landen und sich an ihrem ex rächen, dazu trommelt sie eine angemessen diverse truppe zusammen (cate blanchett als debbie harrys verbrecher-cousine ist toll toll toll, aber rihanna als hackerin??) und der übliche plot entfaltet sich.

kann man gucken, kann man aber auch lassen (vielleicht läuft er ja bei euch im open-air-kino)

3 von 5 3d-druckern

ganz anders:

foxtrot

ein israelischer film, der mit surrealer energie eine familientragödie seziert und universelle bilder für militärische sinnlosigkeit liefert (und hier ziemlich an m.a.s.h. erinnert).
ein ehepaar erhält die bestürzende nachricht, dass ihr sohn als soldat der israelischen armee gestorben ist. ihr schmerz wird greifbar (und schwer erträglich), das offensichtlich extrem eingeübte prozedere der militärangehörigen wird kühl und wenig empathisch. der vater schlägt sich selbst mit einem trauma aus seiner militärzeit herum, kann kaum jemanden heranlassen. dann kommt die meldung, die alles wieder ändert und wir wechseln in das szenario eines einsamen grenzpostens an der grenze zwischen israel und einem palästinensischen territorium, wo 8 soldaten einen freudlosen tagesablauf in einem langsam sinkenden wohncontainer überleben und grenzreisende kontrollieren...

und dann noch ein traurige wendung am ende!

gerade am ende ist der familiäre schmerz und die sprachlosigkeit schwer auszuhalten, aber insgesamt ein beeindruckender film

4,5 dosen büchsenfleisch

deadpool 2

ein gutes sequel, natürlich nicht mehr eine solche freudige überraschung wie der erste film, aber ungemein unterhaltsam mit netten dummen sprüchen und guten schauspielern, bisschen over the top sind die verletzungen, die deadpool durchleben muss. sonst ein prima sommerspaß, der zum glück auch nicht so völlig überzogen wirkt wie der zweite guardians of the galaxy, um mal vergleichbar zu bleiben.

deadpool versucht einen jungen mutanten vor der vernichtung durch einen zeitreisenden supersoldaten zu retten - end of plot ;-)

4 von 5 doppelschwertern

"303" - ein rundum entzückender und wunderbar altmodischer sommerfilm, in dem alle wichtigen themen diskutiert werden ;-)
vielleicht gibt es ja in ein paar jahren eine forsetzung wie bei "before sunrise".

5 von 5 nicht vorkommenden smartphones/explosionen/verfolgungsjagden

Skyscraper mit The Rock :-)

Witziger Action-KRACHER bei dem man das Hirn bedenkenlos an der Garderobe abgeben kann.

MamaMia, muss man nicht haben..macht aber Spaß wenn man die Songs kennt und liebt

Mission Impossible...Action kann er ja, wirklich rasante Verfolgungsjagden. Ansonsten gutes PopCorn Kino

Ja, Mission Impossible hab ich mir am WE auch angeschaut. Nicht schlecht was der Tommy Krause da in seinem hohen Alter noch abliefert :-)

Ant-Man and the Wasp

Hat mir gut gefallen, viel Action und Witz. Wesentlich entspannter als der letzte Avangers Film. Der hatte mich ja bißchen geschlaucht.

4 von 5 nicht Wahrheitsseren :-)

der kommt nächste Woche dran :)

schon wieder nachträge:

isle of dogs

sowas von da

thorougbreeds (vollblüter)

black k klansman

Sommer kann ja auch Open-Air-Kino bedeuten und unsere Lieblings-Kinomacher haben ein buntes Programm zusammengestellt, aber leider hatte ich vieles schon vor relativ kurzem gesehen, war unterwegs oder die Buntheit schwappte dann doch ins zu Grelle, so dass von ca. 40 Filmen einer für mich übrig blieb:

Isle of Dogs

Wes Anderson hat einen neuen Film gemacht (und ich habe es nicht geschafft, ihn vorher im Kino zu sehen), und er eignet sich hervorragend fürs Fühlkino: Im Film regnet es zwischendurch und simultan wurden auch wir mit ein paar Tropfen erfrischt ;-)

Es ist nach der fabelhafte Mr. Fox wieder ein Stopp-Motion-Animationsfilm und er ist wunderbar geworden. und ich habe mir die Handlungsbeschreibung bei Wiki geborgt:

"Vor langer Zeit versuchte ein katzenliebender Clan in Japan alle Hunde zu töten. Als man sich jedoch daran erinnerte, dass sie die Menschen auch schützen können, machte man sie zu Haustieren, verhöhnte sie damit aber auch.

Viele Jahre später, im japanischen Archipel, 20 Jahre nach der heutigen Zeit. Nach dem Ausbruch einer Hundegrippe, dem sogenannten Schnauzenfieber, werden alle Hunde aus Megasaki City auf die abgelegene Insel Trash Island verbannt. Auch weil die Tiere angeblich Flöhe in der Stadt verbreiten, erlässt Bürgermeister Kobayashi eine Notverordnung. Nur ein Wissenschaftler verteidigt die Hunde, erinnert an das bisherige gute Verhältnis zwischen Mensch und Tier und erklärt, man arbeite an einem Serum gegen die Epidemie. Der erste Hund, der auf die Insel deportiert wird, ist Spots, der Wachhund von Kobayashis eigenen Mündel Atari. Er wird in einem Käfig mit einem Seilbahnsystem auf die Insel gebracht, wo es nur Ratten zu geben scheint.

Sechs Monate später befinden sich viele tausend Hunde auf Trash Island. Die Tiere sind aufgrund ihrer Krankheit abgemagert und äußerst aggressiv. Sie haben Rudel gebildet und kämpfen gegeneinander um Essensreste, die ebenfalls als Müll auf die Insel gebracht werden, seien sie auch noch so vergammelt. Chief, der sich zum Anführer seiner Gruppe berufen fühlt, hat sich mit den Hunden King, Rex, Boss und Duke zusammengetan. Chief war einen großen Teil seines Lebens ein Streuner, die anderen Hunde jedoch waren Maskottchen von Baseball-Mannschaften, machten Werbung für Hundefutter oder hatten zuvor einfach ein bequemes Leben. Chief versucht sein Rudel, in dem alle imposante Namen tragen, daran zu erinnern, dass sie alle Alphahunde sind, die nicht ihre Wunden lecken, sondern um ihr Überleben kämpfen sollen.

Eines Tages kommt es auf Trash Island zu einer Bruchlandung. Ein kleiner Junge ist zur Insel geflogen, um nach seinem verlorenen Hund zu suchen. Der 12-Jährige ist Atari Kobayashi, das Mündel des Bürgermeisters, der das trennende Gewässer mit einem seltsamen Fluggerät, einem gekaperten Turbo Prop, überquerte, um in die Exilkolonie zu gelangen, wo er Spots vermutet. Das Rudel um Chief versteht schnell, wonach der Junge sucht, als er ihnen ein Foto seines heiß geliebten Vierbeiners zeigt."

Wes Andersons übliche Detailverliebtheit schlägt hier wieder wunderbare Funken, aber auch die Story schreitet relativ stringent voran, alles ist lustig und traurig zugleich, mit Sicherheit kein Kinderfilm, aber für mich ein großer Spaß.

5 von 5 Rutschen

Sowas von da

90 Minuten Film über eine Nacht im Rausch, Oskars kleiner Hamburger Club wird nach dieser letzten Nacht, Silvester, geschlossen, aber mit seinen Freunden will er noch einmal alles geben. Eines der Probleme ist aber Kiez-Kalle Schwensen (die echte Kiez-Größe, dessen echten Spitznamen niemand mehr nutzen sollte), ein Zuhälter, der aus unerfindlichen Gründen Geld von ihm will. Dazu kommt der als Musiker erfolgreiche Sohn der Hamburger Innensenatorin. Und jede Menge Zeug für Nase und so...

Weitestgehend improvisiert, Kamera-Experimente und alle Klischees der Party-Szene durch dekliniert. Macht Spaß beim Gucken, vor allem auch dank des exquisiten Soundtracks (mit Bela B., Großstadtgeflüster, etc ), hinterlässt aber auch das leere Gefühl, wenn man zu lange im Club war und das Saallicht angeht :-)

3,5 von 5 stecken gebliebenen Aufzügen