Das Tauschticket-Forum

ach tine :-( wie geht es euch?

tine, wie geht es bei euch?

Mein Papa ist ja dieses Jahr im Mai verstorben. Jetzt ist es oft ziemlich leer hier im Haus.

Die Demenz meiner Freundin schreitet immer weiter. Sie kommt nicht mehr oft, anfangs bedingt durch Corona, seit Monaten ist sie jetzt 3 Tage in der Woche in der Tagespflege. Wenn sie dann mal kommt hat sie mal gute Tage, aber es gibt auch viele schlechte Tage.

Es ist schon schlimm, aber es gibt auch noch gute Tage. Als ich ihn am Dienstag besucht habe, war ein guter Tag :-). Und er hat anschließend dauernd davon gesprochen, wie schön es war, dass ich da war. Ich hab alte Fotoalben mit ihm angeschaut, das hat ihm sehr gefallen.
Meine Mutter muss dringend ihre Hüfte operieren lassen, und will das nicht, weil sie Paps nicht alleine lassen will. Nun müssen wir irgendwie managen, dass das in die Gänge kommt.

Das freut mich, das dein Papa mit dir so einen schönen Tag hatte.

Ich drücke die Daumen, das ihr es irgendwie hinbekommt, das deine Mama operiert werden kann.

Das Langzeitgedächtnis ist bei den Alzheimerpatienten noch aktiver als das Kurzzeitgedächtnis.
Das ist oft erstaunlich, an was sich die patienten noch erinnern und das was vor 10 Minuten war, haben sie schon wieder vergessen.

ich glaube, sie leiden nachher nicht mehr, ich glaube, sie wechseln in gute und schlechte Tage, ohne dass ihnen das bewußt ist. Und das ist auch gut so.
Das sollte auch ein Trost für die Angehörigen sein, so schwer es auch ist oder sein wird, wenn der geliebte Mensch einen irgendwann nicht mehr erkennt.
Es klingt so brutal, aber das ist es auch.

Bei meinem vater zog sich mir oft das herz zusammen, wenn er mich stirnrunzelnd anguckte, weil ich wußte, er überlegt, wer denn da an seinem Bett steht.
Und wenn an einem anderen Tag ein Lächeln über sein Gesicht huschte, dann wußte ich, dass er mich erkannte. er sprach schon lange nicht mehr.

Es ist so eine verdammt schwere Zeit, ich wünsche euch noch ganz viele Tage voll glücklicher Stunden und Momenten.

Mein Vater war ja auch dement. Aber wir hatten das "Glück" , das er uns immer noch erkannte. Aber sonst stand er auch öfter bei uns(nebenan) und wußte nicht mehr was er wollte. Was er aber immer wußte: Wenn mein Mann sich mal ein Werkzeug oder so von ihm geliehen hat, und dieser das nicht zurückgekegt hat und ihm das dann fehlte, das kann auch Tage später noch gewesen sein. *lach*

Er ist aber leider Ende Juni gestorben. Er ging in seinen Kelleraum und wollte TV gucken, aber da kam er nicht mehr zu... Mama hat ihn dann in seinem Sessel gefunden:(

Das tut mir leid, bea

Aber auch wenn das vielleicht hart klingt, vermutlich war das auch gut so.

das tut mir leid, Bea.

Ich danke Euch...Für ihn wr das so auf jeden Fall beser... Man mußte ja irgendwann damit rechnen, er war 86 und herzkrank. (Aber das machte es leider für uns nicht besser.) Ich bin nur froh, das meine Eltern neben uns wohnen,

Ich wünsche Euch allen viel Kraft, und tine, Ich hoffe, das Deine Mutter die Op schnell in Angriff nehmen kann.

bea

Mein Beileid. Es ist eine schwere Zeit die jetzt kommt, besonders für deine Mama


Ich wünsche euch viel Kraft

Danke, lesepiraten.

Auch Dir noch mein Beileid, habe gerade gelesen, das Dein Papa auch verstorben ist...

Ja, es wird nicht einfach:( Die erste "Hürde" haben wir schon geschafft, das war jetzt sein Geburtstag, da habe ich meine Mutter eingepackt und wir waren morgens frühstücken und Nachmittags mit meiner großen Tochter Kaffeetrinken, die kleine mußte leider arbeiten. so war meine Mutter den tag nicht so viel zu Hause.

der Geburtstag ohne ihn, das erste Osterfest ohne ihn,das erste Weihanchten ohne ihn...das ist alles sehr traurig und schmerzhaft.

mein Vater starb im August ( vor 15 Jahren) und cih dachte wochenlang, die Trauer höert nie mehr auf. doch, das tut sie, sie weicht schönen Erinnerungen.
Das erste Weihnachtsfest ohne meinen vater war erst sehr bedrückend. wir saßen dann aber zusammen und haben von früher erzählt. ganz viele: Wißt ihr noch, als Papa...erinnert ihr euch noch als Papa...und wir haben auch viel gelacht. natürlich schwang auch Wehmut mit.
Ich habe mir ganz oft die Fotoalben von früher angeschaut, habe auch oft weinen müssen, aber so habe ich das verarbeitet.
Ich dachte ich werde die Bilder meines Vaters, wo er so elend lag und die, als er starb nie wieder los.
Aber doch, das ist wohl der Schutz unseres Gehirns. die traurigen Bilder sind weg. Denke ich an meine Eltern ( meine Mutter hatte auch einen schweren Todeskampf) , seh ich sie vor mir, wie sie gesund und munter waren und lachten

Danke Buga, das hast du schön geschrieben.

Das finde ich sehr tröstlich, Buga