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Was habt ihr im Mai 2020 gelesen?

 
Beitrag
erstellt am
engineerwife

engineerwife

(9306 Beiträge)

Hier kommt auch schon meine Liste ... :)

Ich habe gelesen:
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01. Die wir liebten von Willi Achten (03/2020)

Zwei Brüder, die 70er und ein Heim, in dem das dunkle Deutschland überdauert.
Die Siebziger in der westdeutschen Provinz. Ein Dorf, in dem die Zeit stillzustehen scheint. Für Edgar und seinen Bruder Roman ist das Leben überschaubar und gut. Bis sich ihr Vater am Maifest in die Tierärztin verliebt und die Familie verlässt. Die Mutter zieht sich immer mehr in ihren Lotto-Laden zurück. Die Jungen sind bald sich selbst überlassen. Schließlich steht das Jugendamt vor der Tür, um Edgar und Roman in den Gnadenhof zu holen. Ein Heim, in dem die Methoden der Nazis fortbestehen.
In glühenden Bildern erzählt Willi Achten von einem spannungsvollen Jahrzehnt, dem unauflösbaren Band zwischen Geschwistern und vom Aufbruch einer Generation, die dem dunklen Erbe ihrer Eltern mit aller Entschiedenheit entgegentritt.

Note 2: Der aufgeführte Klappentext ist vielleicht ein wenig irreführend, denn dieser suggeriert, dass die Geschichte doch mehr oder weniger im Gnadenhof spielt. Was für ein fürchterlicher Name, der sofort an ein Tierheim erinnert! Tatsächlich jedoch findet dieses dunkle Kapitel seinen Auftritt lediglich im letzten Drittel des Buches. Aber vielleicht ist das auch gut so, denn die Vorkommnisse in genanntem Heim für schwererziehbare Kinder und Jugendliche sind so unfassbar, dass ich mich während des Lesens immer wieder fragen musste, wie so etwas möglich war.
Das Buch ist aber so viel mehr, es zeichnet ein wunderbares Porträt der 70er Jahre, in denen auch ich meine Kindheit verbringen durfte. Ich hatte vieles direkt präsent und erinnerte mich wieder an die Zeit, die bestimmt nicht immer leicht aber vielleicht doch ein wenig einfacher war. Wie Edgar und Roman verbrachte auch ich als Kind viel Zeit im Freien zum Spielen und auch den ein oder anderen Streich auszuhecken. Glücklicherweise jedoch hatte ich Eltern, die Zeit für mich hatten und sich kümmern konnten, etwas von dem die beiden Brüder im Buch viel zu wenig bekamen. Als dann noch die Familie auseinanderbricht und sich die verlassene Mutter dem Alkohol zuwendet, ist es um die Beiden geschehen.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt die Seiten nur so dahinfliegen, wenn man nicht zwischendurch immer mal wieder Luft holen müsste, um das Gelesene zu verdauen. Eine irre Geschichte, die unter die Haut geht und von mir wohlverdiente vier Sterne bekommt.

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02. Die Sehnsucht der Albatrosse von Karin Seemayer (11/2018)

San Francisco, 1904: Sarah ist ein gefeierter Opernstar, doch als sie ihre Stimme verliert, scheint ihre Karriere beendet. Um wieder zu sich zu finden, beschließt sie nach Hawaii zu reisen. Während eines Sturms passiert das Unvorstellbare: Ihr Schiff sinkt. In letzter Sekunde gelingt Sarah die Rettung, sie wird von einem Segelschiff aufgenommen, das auf dem Weg ins Eismeer ist, um dort Robben zu jagen. Plötzlich muss sich Sarah in der rauen Männerwelt, die auf dem Schiff herrscht, behaupten. Doch als sie glaubt, ihre Rolle gefunden zu haben, stößt sie auf ein Geheimnis aus der Vergangenheit ...
Eine Frau, die nur für die Musik lebt. Ein Mann, der ohne das Meer nicht leben kann. Und eine Reise, auf der beide an ihre Grenzen kommen.

Note 1: Hach, das war schön ... mit einem wohligen Gefühl habe ich dieses Buch zugeklappt. Die Autorin hatte mir in einer persönlichen Widmung vorne im Buch „viel Spaß auf der Reise mit Sarah“ gewünscht und den hatte ich auf jeden Fall! Gleich zu Anfang hatte ich beim Untergang des Schiffes sofort Bilder der Titanic vor Augen und das ist war gut so, denn so konnte sich sofort Kopfkino vom Feinsten bei mir einstellen. Wie schon der Klappentext verrät, wird Sarah gerettet. Sie landet auf einem Segelschiff, im ersten Moment der Schock ihres Lebens. Doch langsam aber sicher erobert sie sich ihren eigenen Platz an Bord ...
Ich gestehe, ich war zunächst ein wenig skeptisch ... ein ganzes Buch an Bord eines Schoners, das hätte leicht entweder ins Kitschige oder aber ins Langweilige abdriften können. Jedoch mitnichten! Seite für Seite präsentierte die Autorin leise und laute Töne, vor allem aber Spannung gepaart mit unheimlich viel Gefühl. Man konnte beim Lesen wunderbar spüren, dass Karin Seemayer unheimlich viel Recherche und Herzblut in diesem Buch verarbeitet hat. Die Charaktere sind genau an den richtigen Stellen sympathisch oder unsympathisch und manchmal richtige Helden und die mitgelieferten Fachinformationen waren niemals trocken. Ich habe mitgefiebert bei der Robbenjagd, mitgelitten nicht nur bei der oft harschen Behandlung, sondern auch bei dem schlechten Essen ... und mitgeliebt in der zarten Beziehung, die sie anzuknüpfen abzeichnet. Die allergrößte Überraschung aber durfte ich erleben, als ich durch Zufall las, dass es einen zweiten Teil gibt. Juhu, es geht weiter mit Sarah und ... das verrate ich jetzt noch nicht. „Das Geheimnis des Nordsterns“ ist auf jeden Fall bestellt beim Buchhändler meines Vertrauens und ich freue mich schon darauf.

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03. Blaue Nächte von Rebekka Knoll (01/2020)

Deutschland in den Sechzigern: Lotte und Emil sind noch Kinder, als sie Thomas Hettche sich ineinander verlieben. Doch als Lottes Familie fortzieht, verlieren sie sich aus den Augen. Jahre später begegnen sie sich im Tanzlokal Blue Nights wieder. Zwischen eng umschlungenen Paaren in Bluejeans und Minikleidern versprechen sie sich, dass sie sich genau hier wiederfinden werden, sollten sich ihre Wege je erneut trennen ...

Fünfzig Jahre später jobbt die junge Milena im Blue Nights. Eines Abends begehrt ein alter Mann verzweifelt Einlass: Er behauptet, dass auf der Tanzfläche jemand auf ihn warte. Milena weist ihn ab, doch seine Bitte lässt sie nicht los. Sie taucht ein in die Vergangenheit des Blue Nights – und stößt auf eine bewegende Liebesgeschichte ...

Note 2+: Ich muss ja gestehen, dass ich das Buch am Anfang etwas wirr fand mit der Rumspringerei zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Fast, aber Gott sei Dank nur fast, hätte ich abgebrochen. Da wäre mir aber wirklich was entgangen, denn das Buch entpuppt als eine Liebesgeschichte erster Klasse, die ich so noch nicht gelesen habe. An manchen Stellen wollte ich fast verzweifeln und die Emil und Lotte schütteln, weil sie doch immer wieder ihre Chancen verpassten. Und auch bei Paul und Milena hoffte ich immer auf eine positive Wendung, waren sie doch so füreinander bestimmt. Die beiden Paare in Vergangenheit und im Jetzt waren eben einfach Seelenverwandte oder wie sagt man so schön im Englischen: „split-aparts“ ... ist das nicht ein ganz zauberhaftes Wort?
Wie gesagt, nachdem ich mich eingelesen hatte, mochte ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen und haben einen sonnigen Tag auf der Terrasse genutzt, um es zu inhalieren. Durch den ein wenig zähen Start ziehe ich ein klitzekleines Sternchen ab, vergebe aber dennoch eine absolute Leseempfehlung. Einfach nur schön!

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04. Die stille Braut von Barbara Wendelken (01/2020)

Gerade erst von ihren Verletzungen genesen nimmt Oberkommissarin Nola van Heerden ihren Dienst wieder auf. Gleich ihr erster Fall führt sie erneut nach Martinsfehn. An einem Badesee findet man die als Braut zurechtgemachte Leiche einer jungen Frau, die vor vier Jahren aus einer Internatsschule für Gehörlose verschwunden ist. Bei ihren Ermittlungen stößt Nola auf ein düsteres Geheimnis. Bald gibt es weitere Tote und es scheint, als wäre der Täter ihr immer einen Schritt voraus ...

Note 2+: In meiner Kurzbemerkung zu diesem Buch hatte ich geschrieben, dass ich sich fast so ein bisschen wie heimkommen anfühlte und das, obwohl ich diesen – wenn Martinsfehn auch fiktiv ist – Teil von Ostfriesland leider noch nie besucht habe. Das vertraute Gefühl ergibt sich wohl eher aus der Tatsache, dass auch in diesem zweiten Band der Ostfriesland Krimis von Barbara Wendelken wieder Nola van Heerden mit Renke Nordmann als Ermittler zusammenfinden. Nach dem spektakulären ersten Band, in dem Nola schwere Verletzungen davontrug, ist die Stimmung nach wie vor sehr angespannt zwischen den Beiden und genau dieses Knistern nimmt einiges an Raum ein in diesem Buch. Aber ich mag das ja, wenn nicht alles immer ganz glatt geht und sich die Protagonisten ein wenig aneinander reiben.
Diesmal stoßen Nola und Renke auf ein dunkles Geheimnis im Zusammenhang mit einem ganz besonderen Internat für Gehörlose. Schnell wird klar, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht und -ging und die arme Leona Sieverding wohl nicht das einzige Opfer wurde.
Die Ermittlungen sind ruhig aber dennoch sehr spannend, ganz wie es eben zum hohen Norden passt. Die Autorin schafft es wunderbar die oft leicht düstere Atmosphäre zu vermitteln und macht Lust auf einen eigenen Ausflug nach Ostfriesland. Bis der realisiert werden kann, warten Gott sein Dank schon Band drei und vier auf meinem SUB auf mich.

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05. Margos Töchter von Cora Stephan (04/2020) Vorablesen

Cora Stephan erzählt die Geschichte zweier außergewöhnlicher Frauen und eines geteilten Landes über vier Jahrzehnte. Ein großer Roman über die Suche nach dem Glück in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und die Frage, was man opfern muss, um es zu finden.
Leonore Seliger wächst in den 1960er-Jahren in der norddeutschen Provinz auf. Sie ist eine Außenseiterin, unangepasst, rebellisch. Trost findet sie bei Clara, einer Brieffreundin aus der DDR, die sie in einem Pioniercamp der DDR getroffen hat. In einem verrauchten Jugendclub in Osnabrück lernt Leonore die Musik der Beatles kennen, nach dem Abitur in England die freie Liebe. Während sie im Deutschen Herbst in Frankfurt studiert und durch eine verhängnisvolle Affäre ins Visier der Polizei gerät, bereitet sich Clara in Ostberlin auf eine große Aufgabe vor. Im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit soll sie in den Westen gehen, um dort für die Genossen die Augen aufzuhalten. Kurz bevor sie die DDR verlässt, bekommt sie eine Tochter und ist gezwungen, eine nahezu unmögliche Entscheidung zu treffen. Das Schicksal führt Leonore und Clara wieder zusammen. Die beiden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet ein Geheimnis. Jahrzehnte später kommt eine junge Frau diesem Geheimnis auf die Spur und begibt sich auf eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit.

Note 2-: Gestern habe ich dieses langersehnte Buch zu Ende gelesen und muss sagen, es lässt mich etwas ratlos zurück. Der Roman ist in drei Abschnitte aufgeteilt, von denen der erste Abschnitt, in dem es überwiegend um Leonore, die Tochter Margo und Henris geht, der längste ist. Er beschreibt das Leben dieser rebellischen jungen Frau mit allen Höhen und Tiefen. Im zweiten Teil geht es um Clara, die Brieffreundin aus der DDR, die jedoch in jungen Jahren schon als Kundschafterin für das Regime in den Westen geschickt wird, ihr Kind im Stich lassen und noch so manch weitere Niederschläge einstecken muss. Abschnitt drei, der für mich bei Weitem emotionalste Teil des ganzen Romans, fügt schließlich die beiden ersten Erzählstränge zusammen. Er hat mich schwer beeindruckt und meine fast ein wenig negative Ansicht wieder ein wenig umgekehrt.
Ich möchte meine Beurteilung gerne mit einer positiven Note beginnen und der Autorin Cora Stephan ein großes Lob für ihre Recherche Arbeit aussprechen. Ich kann nicht zählen wie oft ich mich beim Lesen wieder selbst an Dinge erinnerte, die in den 70er und 80er Jahren in Deutschland passierten. RAF Terroranschläge waren an der Tagesordnung und der Ost-West-Konflikt immer wieder ein beliebtes Thema. Wie groß der Unterschied der Generationen doch damals war. Waren die Eltern und Großeltern noch geprägt vom Krieg, seinem Leid und den Entbehrungen so wollte die Jugend frei von allen Zwängen sein, demonstrieren und die freie Liebe leben. Ganz besonders berührten mich auch die Erinnerungen an den Reaktorunfall in Tschernobyl, dessen Auswirkungen deren unserer jetzigen Corona Krise nicht unähnlich waren.
Doch hier kommt jetzt leider auch mein Kritikpunkt. Ich fand diese großartige Grundlage zu einer spannenden Story ein wenig emotionslos verarbeitet. Teilweise las es sich für mich fast wie ein Sachbuch. Ich konnte weder mit Leonore noch mit Clara mitfühlen, streckenweise waren sie mir sogar richtig unsympathisch.
Dieses Manko macht die Autorin jedoch mit ihrem leider viel zu kurzen dritten Abschnitt aber dreimal wieder wett. Was hat sie für Emotionen und Gefühle in diese im Vergleich wenigen Teilen gepackt. So hätte der ganze Roman sein können ... durch ihn erinnerte ich mich wieder, warum ich dem ersten Band „Ab heute heiß ich Margo“ damals die Bestnote mit einer bewundernden Rezension gegeben hatte. Dennoch von mir eine Leseempfehlung an alle, die wie ich gerne mal eine Zeitreise in die eigene Kindheit und Jugend machen.

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06. Das Leuchten jenes Sommers von Nikola Scott (04/2019)

August 1939: Auf dem malerischen Anwesen Summerhill lebt die junge Maddy zurückgezogen von der Welt und dem drohenden Krieg. Als ihre geliebte Schwester Georgiana von einer langen Reise zurückkehrt und ihren neuen Freund Victor vorstellt, ist Maddy der düstere junge Mann auf Anhieb unsympathisch. Aber sie ahnt nicht, wie groß die Gefahr wirklich ist.
Siebzig Jahre später führt ein Auftrag die junge Fotografin Chloe nach Summerhill. Sie stößt dort auf ein Geheimnis, das Jahrzehnte zurück liegt - und das die Kraft hat, ihr ganzes Leben auf den Kopf zu stellen ...

Note 1-2: Bevor ich dieses Buch zur Hand nahm hatte ich gerade ein Buch beendet – von einer anderen Autorin – das in einem eher nüchternen Schreibstil gehalten wurde. Ich war deshalb gleich von Anfang an wie in den Bann gezogen von der Emotionsfülle, die dieser Roman bereithält. Genau so geht für mich Geschichten schreiben!
Im Hier und Jetzt scheint Chloe alles zu haben, was man sich nur wünschen kann. Sie hat einen charismatischen Arzt zum Mann, lebt in einem wunderschönen Haus, ist schwanger, nur eins hat sie nicht ... die Freiheit, das alles zu genießen. Ihr Mann scheint sie liebevoll zu umsorgen, doch er hält sich seine junge Frau im goldenen Käfig. Es wäre so einfach sich dem hinzugeben, doch Chloe will mehr. Sie will wieder fotografieren und sich vor allem wieder um ihren kranken Bruder kümmern dürfen ...
Im Dort und Damals lernen wir Maddy kennen, den jüngeren Part eines verwaisten Schwesterduos, das schon so manchen Schicksalsschlag hinnehmen musste. Und genau diese Maddy, in ihrem Erwachsenenleben Verfasserin vieler geliebter Kinderbücher, soll Chloe auf Film festhalten. Auf Umwegen kommen sich die Beiden schließlich näher, entdecken so manche Gemeinsamkeit, haben aber auch harte Proben zu bestehen ...
Die Autorin Nikola Scott, die mich schon mit ihrem Debütroman „Zeit der Schwalben“ begeistern konnte, hat mich auch mit diesem ihrem Zweitwerk überzeugt. Auf spannende Weise zeigt sie dem Leser, dass Liebe viele Gesichter haben kann, die durchaus nicht immer positiv sind. Im Gegenteil oft artet sie in Besessenheit und Kontrollsucht aus, und wie viele Verbrechen sind schon im Namen der Liebe geschehen?
Ich gebe diesem Buch viereinhalb von fünf Sternen und bin gespannt auf weitere Werke aus der Feder von Nikola Scott.

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07. Pfauensommer von Hannah Richell (03/2019)

Zwei Frauen. Zwei Sommer. Ein Haus voller Geheimnisse.
Das verschlossene Zimmer im verstaubten Westflügel von Cloudesley Manor scheint vergessen. Nur die 86-jährige Lillian weiß, was dort geschah. Nur sie weiß um die dramatischen Ereignisse jenes verhängnisvollen Sommers, die ihr Leben unwiderruflich veränderten.
Sechzig Jahre später kommt Lillians Enkelin Maggie nach Cloudesley und die Mauer des Schweigens beginnt zu bröckeln. Maggie, deren Herz sich nach Heilung sehnt, taucht in die düsteren Geheimnisse des Landguts ein. Wird sie die Geschichte ihrer Familie entwirren, bevor sie alles, was ihr viel bedeutet, verliert?

Note 2: Ja, ja, ja ... das dachte ich zu Anfang auch. Mal wieder ein geheimnisumwobener Roman, der sich auf zwei Zeitebenen abspielt. Und so ging ich das Buch auch erst mit ein wenig gemischten Gefühlen an. Und in der Tat gibt es auch wieder die typische alte Dame mit einigen rätselhaften Vorkommnissen in ihrer Vergangenheit, die ihre Enkelin Maggie langsam, aber sicher zu Tage bringen wird ... aber zurück zum Anfang ...
Von rührigem Pflegepersonal gerufen, eilt die junge Maggie ihrer Großmutter Lillian zur Hilfe. Lillian Oberon, immer noch stolze Besitzerin des in die Jahre gekommenen Landguts Cloudesley Manor, scheint mit dem Leben und dem Haus überfordert. Ihre Enkelin zögert keine Minute der geliebten Großmutter zur Seite zu eilen.
Die Autorin Hannah Richell erweckt beide Frauen im Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit zum Leben. Beide waren mir gleich auf ihre ganz eigene Art sympathisch. Die Rückblenden führten mich in die 50er Jahre, in denen die eben über 20-jährige Lillian den Wittwer Charles Oberon heiratet. Er hat seine erste Frau früh verloren und nicht nur er, sondern auch sein kleiner Sohn Albi brauchen eine neue Frau und Mutter in ihrem Leben. Lillian gibt ihr Bestes und kämpft um ein gutes Leben für die Drei. Doch Charles entpuppt sich als schwieriger Zeitgenosse und dann tritt Jack Fincher in ihr Leben, das fortan für immer verändert sein wird.
Auch die junge Maggie schleppt so einiges an Ballast mit sich. Ihre überstürzte Flucht von Cloudesley Manor vor einem Jahr hat gebrochene Herzen und verletzte Gefühle hinterlassen. Von Vater und Mutter im Stich gelassen, verbringt sie fast ihr ganzes Leben in Cloudesley Manor.
Gemeinsam stellen sich die beiden Frauen ihren Vergangenheiten, die zutage führen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.
Für mich zog sich die Geschichte am Anfang ein wenig obwohl sie flüssig zu lesen ist. Aber gegen Ende wurde es immer spannender und hat mich mit dem Start versöhnt. Man merkt, die Autorin hat viele Gefühle in ihrem Roman verarbeitet. Für mich der Zweite von Hannah Richell und sicher nicht der letzte.

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08. Schwanenlied von Sabine Klewe (07/2013)

Die Fotografin Katrin Sandmann stößt im Elternhaus ihres Lebensgefährten auf einen geheimen Raum - und auf eine Mumie. Wer ist die unbekannte junge Frau und weshalb hat niemand sie vermisst? Was haben die Kinderbücher auf dem Nachttisch in der geheimen Kammer zu bedeuten?
Katrin, die selbst gerade in einer schwierigen Situation steckt, begibt sich auf Spurensuche. Doch irgendjemand scheint ein starkes Interesse daran zu haben, ihre Ermittlungen zu verhindern ...

Note 2: Oh wie schade, nun ist sie zu Ende, die Reihe um Katrin Sandmann und Manfred Kabritzky. Doch dieser letzte Teil hat es nochmal so richtig in sich.
Sie muss ihn schon ganz schön anpieksen, ihren Manfred, der den Hof eines Onkels in der Eifel geerbt hat, denn eigentlich hat Manfred mit seiner Familie und somit auch mit seiner Vergangenheit mehr oder weniger gebrochen. Doch so einfach gibt sich die neugierige Katrin nicht geschlagen. Widerwillig stimmt ihr Lebensgefährte dann also zu, sich diesen alten Hof mal anzuschauen. Schnell ist Katrin Feuer und Flamme, der Weg in die alte Heimat wird angetreten und dann gibt es kein Halten für sie mehr. Durch einen dummen Zufall entdecken die Beiden eine geheime Kammer und machen darin eine schreckliche Entdeckung. Die Geschichte führt Katrin, Manfred und somit auch den Leser zurück bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und so manche Leiche wäre wohl besser im Keller geblieben ...
Ich hatte diesen recht kurzen Krimi im Nu ausgelesen, denn die Seiten blätterten sich fast wie von selbst um. Die Geschichte entfaltete sich ganz wunderbar vor mir obwohl ich zugeben muss, dass es sich manchmal fast ein wenig wie „Emil und die Detektive“ las. Das ist nicht negativ gemeint, denn die Spannung war ja da, aber ob eine kleine Fotografin wirklich so einen Einfluss auf die Polizei und ihre Aufklärungsarbeit auswirken kann? Nichts destotrotz hat mir auch dieser fünfte und letzte Teil wieder sehr gut gefallen und ich empfehle diese Reihe – möglichst in der richtigen Reihenfolge – allen Krimifans, die sie noch nicht kennen.
Ach ja, der Bezug zum Titel „Schwanenlied“ wird erst ganz zum Schluss erklärt und war für mich ein kleines Sahnehäubchen ...

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09. Riemenschneider von Tilman Röhrig (10/2010)

Würzburg, 1492. Feierlich werden die Skulpturen von Adam und Eva vor dem Eingang der Marienkapelle enthüllt. Doch diesmal ist der Bildschnitzer Tilman Riemenschneider zu weit gegangen: Eine Bäuerin hat ihm Modell gestanden– nackt. Ein Skandal! Die Gemüter erhitzen sich. Dabei ahnt noch niemand, welch viel gewaltigeres Beben die Stadt in den nächsten Jahren erwartet, dass Reformation und Bauernkriege die bestehende Ordnung in ihren Grundfesten erschüttern werden. Bald muss auch Meister Riemenschneider um sein Leben kämpfen ...

Note: keine, da Abbruch. Ich hatte mich sehr auf das Werken und Wirken sowie das Leben von Tilmann Riemenschneider gefreut und wurde auch zu Anfang nicht enttäuscht. Mit viel Gespür und Gefühl für die damalige Zeit schafft der Autor spielend dem Leser genau dieses Gefühl auch zu vermitteln. Mit viel Liebe zum Detail lässt er ihn teilhaben am Leben im Mittelalter. Doch dann beginnt er meiner Meinung nach sich ein wenig zu verzetteln. Zu viele Schauplätze sollen in diesem Buch Platz finden, zu viele Personen Gehör. Er schweift ab vom eigentlichen Thema und verliert sich in endlosen Fehden, reist mit dem Leser nach Italien und quer durch Deutschland und verliert den Anschluss an die eigentliche Geschichte. Schade, aber nach guten zwei Dritteln hatte ich keine Lust mehr und habe abgebrochen. Es war mir einfach zu mühselig geworden.
Witzig finde ich aber, dass der Autor und der Hauptprotagonist den gleichen Vornamen tragen ... ob ihn das dazu bewogen hat, den Künstler als Romanfigur zu wählen?

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10. Requiem für einen Freund von Elisabeth Herrmann (05/2020)

Eines Tages bekommt der Berliner Anwalt Joachim Vernau eine Betriebsprüfung. Zu seinem Erstaunen verbeißt sich der Beamte in eine Jahre alte Restaurantquittung – und liegt wenig später erschossen in Vernaus Büro. Die Polizei geht von Selbstmord aus, aber Vernau hegt Zweifel. Vor allem als er herausfindet, dass der Beamte heimlich im Fall einer prominenten Steuerfahnderin ermittelt hat, die unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen war. Ein Netz aus Korruption und Gewalt zieht sich bis in die höchsten Kreise Berlins - und Vernau gerät ins Visier der Schattenmänner, die jeden aus dem Weg räumen, der ihre Kreise stört ...

Note 2: Wie es der Zufall will, richtig? Aber war es wirklich Zufall, dass ausgerechnet Joachim Vernau für eine Betriebsprüfung ausgewählt wurde? Vernau, der doch eigentlich ein kleines Licht in der Steuerszene ist und der seine Buchführung immer akribisch erledigt ... wenn da nicht die Jahre mit Marie-Louise mit reinspielen würden. Spätestens als er den armen Herrn Fischer, korrekter Betriebsprüfer seines Zeichens, tot in seinem Büro vorfindet, weiß er, dass es hier um mehr gehen muss ... um viel mehr! Die Spur führt unter anderem zu seinem Freund Sebastian Marquardt und bevor Vernau es sich versieht, steckt er mittendrin in einem Korruptionsskandal, der sich gewaschen hat ...
Obwohl die Autorin Elisabeth Herrmann in dieser Buchreihe vier Jahre Pause eingelegt hatte, war ich sofort wieder mitten drin im Geschehen. Dank der tollen Verfilmungen mit einem meiner Lieblingsschauspieler Jan-Josef Liefers hatte ich alles wieder vor Augen ... Berlin, Joachim Vernau, Marie-Louise, die Mutter, Hüthchen und natürlich die Dreier WG von Mutter, Frau Huth und dem Musiker. Ich konnte mir Vernau bestens vorstellen, wie er an der angekündigten Betriebsprüfung zu verzweifeln drohte, bedeutete es doch, wieder mit Marie-Louise zusammen arbeiten zu müssen – oder zu dürfen? Doch viel Zeit bleibt ihm nicht zum Nachdenken, denn schon reißt ihn die Autorin wieder in äußerst prekäre, ja sogar lebensbedrohliche Situationen, denen es zu entkommen heißt. Hört sich soweit spannend an und war es auch. Die Seiten blätterten sich quasi wie von selbst um. Aber irgendwie fehlte eine Klitzekleinigkeit zum fünften Stern ... egal, ich habe diesen sechsten Fall rund um Vernau und Co. mal wieder in vollen Zügen genossen und freue mich schon auf die Fortsetzung.

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11. Im Herzen des Sturms von Beatriz Williams (06/2014)

Liebe, Verrat und ein Geheimnis, das wie ein Sturm alles aufwühlt ...
New York, 1931. Lily Dane begleitet ihre selbstbewusste beste Freundin Budgie Byrne zu einem Football-Spiel, bei dem sich die junge High Society trifft. Dabei lernt Lily den gutaussehenden, jüdischen Nick Greenwald kennen, in den sie sich sofort verliebt. Er erwidert ihre Gefühle, und gegen den Widerstand ihrer Familien versprechen sie sich die Liebe ...
Rhode Island, 1938. Wie jedes Jahr verbringt Lily den Sommer im Strandhaus ihrer Familie im Örtchen Seaview. Doch ein Sturm kündigt sich an: Auch Budgie kehrt nach Jahren dorthin zurück – gemeinsam mit ihrem Ehemann Nick Greenwald ...

Note 1: Mein Monatshighlight! Dieses Buch schlummerte nun wirklich schon viel zu lange auf meinem SUB. Immer wieder liebäugelte ich damit, denn das Cover ist ja auch wirklich ein Eyecatcher - wie so oft beim wunderbaren Blanvalet Verlag. Kurz vor Monatsende schaffte es dann noch den Sprung auf meine Leseliste und was soll ich sagen, ich bin begeistert. Der Roman beinhaltet tatsächlich Liebe, Verrat und ein Geheimnis, wie dem Leser durch den Klappentext suggeriert wird. In kurzen Zeitsprüngen zwischen den Jahren 1931 und 1938 entfaltet sich die spannende Geschichte, die mich sofort mitriss. Auf subtile und dennoch spannende Weise verarbeitet die Autorin Beatriz Williams Themen wie Ehebruch und Vergehen an Minderjährigen und eben dieser einen großen ersten Liebe. Ein leicht kitschiges, locker flockiges Sommerlesebuch sucht man hier vergebens. Vielmehr nimmt einen die Geschichte als Leser mit in die 30er Jahre und ihre High Society Sommerfrischen und zeigt einem auf, dass es sich durchaus lohnt mal einen Blick hinter die Kulissen der Hautevolee zu werfen. Von mir bekommt das Buch eine absolute Leseempfehlung und den nächsten Band der Reihe habe ich mir schon bestellt.


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Ich habe gehört:
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01. Die Schokoladenvilla: Goldene Jahre von Maria Nikolai (10/2019)

Stuttgart, 1926: Die junge, abenteuerlustige Serafina zieht zu ihrem Halbbruder Victor in dessen prächtiges Familienanwesen, das alle nur »Die Schokoladenvilla« nennen. Denn die Rothmanns sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt für ihre feinen Schokoladenkreationen, von denen sich auch Serafina nur zu gern verführen lässt. Mit ganzem Herzen stürzt sie sich in die Verlockungen der aufregenden neuen Zeit, und als sie den attraktiven Anton kennenlernt, verliebt sie sich Hals über Kopf. Doch Anton ist im Begriff, sich mit einer anderen zu verloben. Derweil wird das Schokoladenimperium der Rothmanns durch heimtückische Sabotageakte bedroht – und Serafina von einem dunklen Kapitel ihrer Vergangenheit eingeholt ...

Note 2: Wie schon Teil eins, hat mir auch dieser zweite Teil wieder richtig gut gefallen. Diesmal dreht sich der Roman um Serafina, die nach dem Tod ihres Vaters zu ihrem Halbbruder Viktor, dem Mann von Judith Rothmann, der Erbin der berühmten Stuttgarter Schokoladenfabrik ins „Ländle“ zieht. Doch Serafina kommt mit „Gepäck“, einem dunklen Flecken in ihrer Vergangenheit, der ihr das Leben schwer macht. So lässt sie sich doch gerne ablenken von Lilu, einer Französin, der sie gleich am Hauptbahnhof in die Arme läuft und die sie bei ihrem Vorhaben der Vergangenheitsbewältigung tatkräftig unterstützt. Doch auch Judiths jüngere Zwillingsbrüder Karl und Anton geben ihr Bestes um Serafina das Eingewöhnen in der Schokoladenvilla so angenehm wie möglich zu gestalten. Wird sie wohl den bösen Geist ihrer Vergangenheit bezwingen?
Auch Victoria, die Tochter von Judith und Victor, bekommt viel Raum in diesem Roman. Die ganze Familie steht ihretwegen unter Schock als ein hinterlistiger Anschlag auf die Schokoladenfabrik verübt wird. Überhaupt ist es wieder das reinste Vergnügen mit den Rheinbergers und den Rothmanns ein wenig Zeit verbringen zu dürfen. Es gibt sogar ein Wiedersehen mit Mutter Hélène und zwei spektakuläre Auftritte von Martin Friedrich Rheinberger und der legendären Josephine Baker. Dieses Hörbuch spricht alle Sinne an und ist der reinste Hörgenuss beim Autofahren. Wenn da nur nicht der schlecht gesprochene schwäbische Dialekt der an sich so talentierten Sprecherin Beate Himmelstoß gewesen wäre ... schade, dafür gibt es ein klitzekleines Sternchen Abzug ...

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02. Die Hölle war der Preis von Hera Lind (05/2020)

Gisa Stein wächst bei Ostberlin in einer Künstlerfamilie auf. Ihr Traum ist es, Tänzerin zu werden, und sie schafft es bis an die Staatsoper. Doch hier gerät sie in die Fänge der Stasi. In ihrer Verzweiflung versucht sie mit ihrem Ehemann Edgar, einem rebellischen Architekten in den Westen zu fliehen. In einer kalten Januarnacht 1974 werden sie an der Grenze erwischt und inhaftiert. Was Gisa dann im Frauenzuchthaus Hoheneck durchmacht, ist die Hölle. Durch einen einzigen Brief in vier Jahren von Edgar weiß sie, dass er sie liebt und die Lügen nicht glaubt, die im Gefängnis über sie verbreitet werden. Aber Gisa hat ein Geheimnis. Wie hoch ist der Preis dafür?

Note 2: Inhaltlich ist dem Klappentext wenig hinzuzufügen, er deckt die Handlung an sich ab. Was sich aber wirklich in diesem schrecklichen Gefängnis abspielt wird einem erst bewusst, wenn man die Geschichte auch selbst hört, quasi aus dem Mund von Peasy, die in ihrem jungen Leben wirklich unfassbare Dinge ertragen musste. Mit welcher Grausamkeit Menschen andere Menschen unterjochen, die eigentlich nichts anderes verbrochen haben, als sich Freiheit zu wünschen, kann man mit Worten nicht beschreiben. Da tun sich wirklich menschliche Abgründe auf.
Der Tatsachenroman war – wie ich es inzwischen von Frau Lind kenne - eindringlich, aber auch einfühlsam geschrieben. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen. Warum ziehe ich trotzdem ein kleines Sternchen ab? Unheimlich gestört hat mich der aufgesetzte sächsische Dialekt. Das hat mir echt manche Hörpassage ein wenig vermiest. Schade fand ich zudem, dass beim Hörbuch das Nachwort fehlte. Das habe ich mir dann im Netz zusammengesucht und in meiner Hörrunde geteilt. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, alles in allem bin ich tief beeindruckt.

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03. Death Call von Chris Carter (02/2016)

Nach einer harten Arbeitswoche freut Tanya Kaitlin sich auf einen entspannten Abend. Als sie aus der Dusche kommt, klingelt ihr Telefon. Ein Videoanruf von ihrer besten Freundin. Tanya nimmt den Anruf an – der Alptraum beginnt. Ihre Freundin ist gefesselt und geknebelt in ihrem eigenen Wohnzimmer. Tanya hat nur eine Chance, die Freundin zu retten, hört sie von einer tiefen, dämonischen Stimme. Sie muss nur zwei Fragen richtig beantworten. Sie scheitert – und ihre Freundin wird vor ihren Augen brutal ermordet.
Profiler Robert Hunter und sein Partner Garcia jagen das Phantom. Der Mörder spürt seinen Opfern im Internet nach und nährt sich von ihren tiefsten Ängsten. Und er hat gerade erst begonnen mit seinem perfiden Spiel.

Note 1: Genial, genial, genial ... genauso kenne ich Chris Carter von seinem Debütthriller „Der Kruzifixkiller“, den ich vor vielen Jahren gelesen hatte.
Robert Hunter und Carlos Garcia stehen vor einem Rätsel ... einem äußerst grausamen Rätsel! Eine junge Frau wird per Videoanrufe Zeugin der grausamen Ermordung ihrer besten Freundin. Welch perfides Gehirn denkt sich so eine Folter aus? Wer steckt dahinter? Zu sehen ist nur ein Maskenmann mit grabestiefer Stimme. Doch viel Zeit bleibt den Beiden nicht für die Ermittlung, denn der kaltblütige Mörder hat schon sein nächstes Opfer im Visier ...
Lange tappte ich hier im Dunkeln und war – wie selbst der brillante Robert Hunter – mir völlig im Unklaren, was den Mörder antrieb. Umso besser hat mir deshalb auch die clever durchdachte Aufklärung gefallen. Sehr stimmig um nicht zu sagen genial. Sehr gefreut habe ich mich übrigens auch, dass Robert diesmal auch ein wenig Licht in sein eigenes Privatleben bringen durfte ... kann man doch vielleicht für den nächsten Band hoffen?
Das absolute Highlight aber war mal wieder die wunderbare Stimme des begnadeten Hörbuchsprechers Uve Teschner. Er lebt und vereinnahmt Robert Hunter für sich, wie es kein anderer könnte ... freue mich schon riesig auf den nächsten Band.
Übrigens ... eine kleine Bemerkung am Rande ... die Bücher von Chris Carter sind nichts für zarte Seelen ...
01.06.2020 10:04:50
schwarzwaldelch

schwarzwaldelch

(5700 Beiträge)

Meine Bücher aus April und Mai. Ich lerne jetzt sogar Hörbücher zu hören, ohne dabei einzuschlafen *g*

Die Welt von gestern von Stefan Zweig
Note: keine Wertung, abgebrochen
Die Welt von Gestern. Das war aus Sicht Stefan Zweigs die bürgerliche Welt im habsburgischen Österreich, die in zwei Weltkriegen unterging. Zweig schildert das alte Wien, das Leben seiner Generation und seine eigene Biografie. Im südamerikanischen Exil, in dem er 1939 bis 41 dieses sehr persönliche Buch niederschrieb, erreichten ihn die Schreckensmeldungen aus Hitlers Drittem Reich. (Quelle: Amazon)
Ich habe mich mehrfach versucht einzulesen, aber irgendwie ist es überhaupt nicht meins gewesen, abgebrochen.

Kaiserschmarrndrama 9 von Rita Falk (Hörbuch)
Note: 2-3
Im Wald von Niederkaltenkirchen wird eine nackte Tote gefunden. Sie war erst kurz zuvor beim Simmerl in den ersten Stock gezogen und hat unter dem Namen Mona Stripshows im Internet angeboten. Der Eberhofer steht vor pikanten Ermittlungen... (Q: lovelybooks)
Und wieder löst der Eberhofer einen Kriminalfall. Das Privatleben läuft natürlich auch weiter, ich werde aber nicht spoilern! Schee wars.

Weißwurstconnection 8 von Rita Falk (Hörbuch)
Note: 2-3
Zefix, grad will der Eberhofer den häuslichen Frieden genießen, da steckt er schon mittendrin in seinem achten Fall: Ein umstrittenes Luxus Spa Hotel öffnet in Niederkaltenkirchen seine Pforten. Und die Hälfte der Dorfbevölkerung tobt. Als dort kurz darauf auch noch eine Leiche in einer Marmorbadewanne liegt, muss der Eberhofer freilich wieder ran. Ganz egal, wie geschmeidig es mit der Susi läuft. (Q: lovelybooks)
Einfach ein lustiger, netter Zeitvertreib.

Zwetschgendatischikomplott 6 von Rita Falk (Hörbuch)
Note: 2-3
Der Rudi zieht ins Schlachthofviertel und staunt, als ihm eine riesige Krähe einen abgetrennten Frauenfinger zu Füßen legt. In ihrem sechsten Fall ermitteln der Eberhofer und der Rudi im Münchner Rotlichtmilieu. Denn der Finger gehörte einer ermordeten Prostituierten. Während der Wiesn sterben weitere Frauen durch eine rätselhafte Mordwaffe. (Q: lovelybooks)
Nachdem es nicht mehr Filme vom Eberhofer gibt, lese ich halt den Rest, bzw. Höre ich!
Beim Hören habe ich etwas Konzentrationsschwierigkeiten, aber ich hoffe das bessert sich.
Viele schöne lustige Pointen, interessante Geschichte um den Mord und natürlich auch im den Eberhofer und seine Familie, hat mir viel Spaß gemacht zu hören!

Brodem von Summer
Note: 4
Eine Gruppe von sieben Überlebenden behauptet sich in einem gut gesicherten Unterschlupf. Deren Anführerin Pernilla und ihr Bruder Dante geraten auf einer Versorgungsmission in eine heikle Lage. Dabei verweben sich ihre Schicksale mit dem der jungen, undurchsichtigen Cara. Das folgende Jahr nimmt einen dramatischen Verlauf. (Q: Amazon)
Das war nicht wirklich gut, zuviel Unklarheiten und zwischen den Zeilen, war nicht so meines.

Zombie Zone Germany XOA von Surborg
Note: keine Wertung aufgrund des Themas
Als die Zivilisation in blutigem Chaos zusammenbricht, ist Xoas Welt schon längst zerstört. Während über ihr Horden von Untoten Jagd auf jeden machen, der noch atmet, stellt sie sich täglich ihrem Peiniger. Seit acht Jahren hält der Mann Xoa und ihre Leidensgenossin Lei im Keller gefangen. Um seine wirre Theorie von Engeln und Dämonen zu überprüfen, setzt er seine Gefangenen den grausigsten Prüfungen aus. (Q: Amazon)
Abstrus. Zwei völlig abartige Geschichten ohne Zusammenhang vermischen hat sich hier nicht gelohnt. Mißbrauch ist und bleibt falsch.

Better Life, Ausgelöscht 1 und Zerstört 2 von Lillith Korn
Note: 3-
Zoe entwickelt ein Programm, mit dessen Hilfe Erinnerungen gelöscht und ganze Persönlichkeiten neu programmiert werden können. Es soll dazu dienen, traumatisierten Menschen das Leben zu erleichtern. Doch Better Life nutzt Zoes neues Programm für eigene Zwecke. Erst als sie Paul begegnet, wird ihr das gesamte Ausmaß der Katastrophe klar. Doch da ist es schon zu spät.
Zoes Plan ist gescheitert. Anstatt Better Life zu Fall zu bringen, sieht sie sich einem noch schlimmeren Feind mit unvorstellbar teuflischen Plänen gegenüber. Einzig Charlie hat es geschafft, zu entkommen. (Q: Amazon)
Etwas unausgegoren, nicht ganz rund, dennoch ganz gute Geschichte. Mir waren es dennoch zuviel Personen für die zur Verfügung stehenden Körper, bin etwas unleidig gewesen die alle immer auseinanderzuhalten.

Das Jahr, in dem ich dich traf von Cecelia Ahern
Note: 5
Jasmine liebt ihre Schwester und ihre Arbeit. Als sie für ein ganzes Jahr freigestellt wird, weiß sie überhaupt nicht mehr, was sie tun soll. Und wer sie eigentlich ist. Matt braucht seine Familie und den Alkohol. Ohne sie steht er vor dem Abgrund. Jasmine und Matt sind Nachbarn, doch sie haben noch nie miteinander gesprochen. Da Jasmine so viel freie Zeit zu Hause hat, beginnt sie, Matt zu beobachten. Sie macht sich ihre Gedanken über ihn und fängt in ihrem Kopf Gespräche mit ihm an... (Q: Amazon)
Das war einfach komisch zu lesen, ich konnte damit nichts anfangen. Habe dann nur quergelesen und auch da nichts gefunden.

The final day, die Welt ohne Strom, Teil 3 von Forstchen
Note: 4-
Ein EMP Angriff auf die Vereinigten Staaten hat die gesamte Elektrizität ausgelöscht und das Land in eine dunkle Vorzeit gerissen. John Matherson überlebte Hungersnot und Krieg und möchte endlich wieder Frieden finden. Doch als die neue Regierung die Verfassung außer Kraft setzt und immer mehr Bürger um ihre Freiheit kämpfen, sieht er eine neue Gefahr für die junge Nation: Eine gewaltige Revolution könnte alles in Schutt und Asche enden lassen... (Q: Amazon)
Jeder weitere Teil nach Band 1 wurde zunehmend politischer, das wollte ich nicht lesen, sondern menschliche Begebenheiten in so einer Katastrope. Hier habe ich nur noch den Anfang und das Ende gelesen, gut ist was anderes.

Home 1 und 2 von Eva Siegmund
Note:2-3
Die siebzehnjährige Zoe hat ein perfektes Leben: Sie besucht eine Eliteakademie, gemeinsam mit ihrer großen Liebe Jonah. Doch plötzlich findet sie sich in einem heruntergekommenen Krankenhaus wieder. Angeblich lag sie zwölf Jahre im Koma und fragt sich nun verzweifelt: War alles nur ein Traum? Gemeinsam mit Kip, dessen Bruder Ähnliches durchlebt hat, deckt Zoe ein atemberaubendes Geheimnis auf. Sie muss sich entscheiden... (Q: Amazon)
Wow, jedes Mal wenn man den Durchblick hat, ist es eine andere Hintergrundgeschichte. Manche Szenen waren nicht so toll, fand ich. Aber insgesamt schon eine sehr interessante Geschichte.
02.06.2020 09:35:51
engineerwife

engineerwife

(9306 Beiträge)

Ah, du hast die Eberhofer Krimis für dich als Hörbuch entdeckt ... die habe ich auch alle gehört, lesen würde ich die nicht wollen ... ;)
02.06.2020 12:50:36
schwarzwaldelch

schwarzwaldelch

(5700 Beiträge)

Wir haben die ersten Teile als Film angesehen, trifft genau meinen Humor. Bin ja ein Schwabe und kann mit den bayrischen Hinterwäldlern richtig was anfangen. Freue mich sehr, die Hörbücher entdeckt zu haben. Ist mal richtig lustig und ein feiner Zeitvertreib. Brauche diese Art von Unterhaltung manchmal einfach zum Abschalten :-)
03.06.2020 07:41:32
engineerwife

engineerwife

(9306 Beiträge)

Dem kann ich nur zustimmen ... ich bin zwar nur eine reingeschmeckte Schwäbin, habe dafür aber einen urschwäbischen Mann ;)
Ich finde den Humor auch super ... aber wie gesagt, nur als Hörbuch ... :)
03.06.2020 09:20:22
greenbutterfly

greenbutterfly

(9027 Beiträge)

Ich hatte einen ganz tollen Lesemonat mit wunderbaren Büchern :))


1. Der Knochengarten von Val McDermid ****-

Auf dem Gelände eines ehemaligen katholischen Waisenhauses für Mädchen wird ein grausiger Fund gemacht: Bauarbeiten fördern insgesamt vierzig Skelette zutage, die offenbar über Jahrzehnte unter dem Rasen und dem Nutzgarten vergraben wurden - zu einer Zeit, als Nonnen dort ungestört ihr unerbittliches Regime ausüben konnten. Handelt es sich bei den Toten um Mädchen aus dem Waisenhaus?
Das Major Incident Team aus Yorkshire würde zu gern auf die Erfahrung und untrüglichen Instinkte von Carol Jordan und Profiler Tony Hill zurückgreifen, doch Carol hat gekündigt, und Tony verbüßt eine vierjährige Haftstrafe. Keine guten Voraussetzungen, um die grauenhaften Verbrechen aufzuklären. Was wurde all den jungen Menschen angetan?

Ich fand es nicht ganz so mitreißend wie einen Großteil der anderen Bücher der Reihe. Teilweise war es mir zu langatmig und unnötig verschachtelt, die Zeit- und Erzählsprünge zu krass. Trotz allem war Spannung da und natürlich ein Muss, der Geschichte um Tony und Carol weiter zu folgen. Sehr gespannt bin ich, wie es weiter geht.

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2. Mein wunderbarer Buchladen am Inselweg von Julie Peters ***--

Eigentlich wollte Frieke nur kurz auf Spiekeroog bleiben. Doch dann will ihr Vater, dem sie seit Jahrzehnten erfolgreich aus dem Weg geht, plötzlich an ihrem Leben teilhaben. Der Forscher, den sie über eine seltene Vogelart interviewen soll, entpuppt sich als äußerst charmant, und in der Inselbuchhandlung erinnert sie sich an ihren längst vergessenen Lebenstraum: Menschen mit Büchern glücklich zu machen.

Das Buch habe ich empfohlen bekommen, weil anscheinend bekannt ist, dass ich Buchhandlungen mag *g*
Es war recht nett zu lesen, manchmal etwas zu verklärt, aber eins hat es erreicht: ich muss unbedingt mal dahin, also nach Spiekeroog. Die Autorin hat mich mit ihren Landschaftsbeschreibungen der Insel die Sehnsucht geweckt, alles mit eigenen Augen zu sehen. Mal sehen, vielleicht klappt das ja irgendwann.


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3. Der Funke des Lebens von Jodi Picoult ****-

Zwei Väter, zwei Töchter und die Frage nach dem Wert des Lebens

An einem warmen Herbsttag wird der Polizeiunterhändler Hugh McElroy zu einer Frauenklinik in Jackson, Mississippi, gerufen. Ein verzweifelter Schütze war in die Klinik eingedrungen, hatte das Feuer eröffnet und die Anwesenden als Geiseln genommen. Als McElroy im Begriff ist, mit dem Geiselnehmer zu verhandeln, kommt auf seinem Handy eine schockierende Nachricht an: Seine 15-jährige Tochter Wren befindet sich in der Klinik. McElroy setzt alles daran, Wren und die anderen Geiseln zu befreien - Frauen in Not, engagierte Ärzte und Krankenschwestern, bedroht von einem fanatischen Abtreibungsgegner, selbst Vater einer Tochter im Teenageralter, der Amok läuft, um sich Gehör zu verschaffen ...

Auf dieses Buch habe ich mich schon lange sehr vorgefreut. Umso frustrierter bin ich, weil es mir wesentlich weniger als erwartet gefallen hat. Ich fand den Schreibstil, hauptsächlich am Anfang, holprig, hastig und mit viel zu vielen Personen bestückt, so dass sich bei mir leider kein Lesefluss eingestellt hat. Mich ärgert das sehr, denn normalerweise finde ich die Bücher von Frau Picoult super, bis jetzt haben mir alle gut gefallen, gerade auch wegen der aktuellen Themen, die sie in ihren Büchern thematisiert.


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4. Die Schwestern vom Ku’damm 3. Tage der Hoffnung von Brigitte Riebe ***** Highlight

Berlin 1958: Farben und Formen, Augenblicke eingefangen mit Bleistift und Papier. Seit sie denken kann, will Florentine Thalheim sich ganz dem Zeichnen und der Malerei hingeben. Doch die jüngste von drei Töchtern war schon immer eine Rebellin. Zweimal ist sie durch das Abitur gefallen, mehr als eine Ausbildung zur Dekorateurin hat sie nicht vorzuweisen. Während ihre Schwestern Rike und Silvie hoffen, dass sie ihr Talent eines Tages für das Kaufhaus am Ku'damm einsetzen wird, träumt Florentine weiterhin den wagemutigen Traum, an der Berliner Kunstakademie angenommen zu werden ...

Der dritte Band um die Ku’damm-Schwestern war wieder ein absolutes Lesehighlight.Die Geschichte um die jüngste Schwester fand ich sehr spannend, mitreißend und beeindruckend. Eine ganz tolle Trilogie, die gerne noch einige Bände mehr haben dürfte.


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5. Neuleben von Katharina Fuchs ***** Highlight

Zwei Frauen leben ihren Traum - gegen alle Widerstände der 50er und 60er Jahre Authentisch und einfühlsam erzählt Katharina Fuchs in diesem Roman über die Nachkriegszeit die wahre Geschichte ihrer Tante, die eine der allerersten Vorsitzenden Richterinnen Deutschlands war und ihrer Mutter, einer Modemacherin.

Weil sie als Tochter eines Wehrmachtoffiziers und einer Großgrundbesitzerin in der DDR nicht studieren darf, zieht Therese Trotha Anfang der fünfziger Jahre nach West-Berlin. Dort muss sie erleben, wie die wachsenden Unterschiede zwischen Ost und West ihre Familie auseinander brechen lassen. Auch ihr Studium gestaltet sich schwierig: Konservative Professoren und Kommilitonen machen Therese und ihrer Mitstudentin das Leben schwer. Die zwei einzigen Frauen an der juristischen Fakultät sind für sie Fremdkörper. Doch sie unterschätzen Thereses Begabung und ihren Willen ...

Verständnis für ihre Träume scheint lediglich ihre Schwägerin Gisela zu haben, denn auch sie fällt aus der ihr zugedachten Rolle: Die Schneiderin aus einfachen Verhältnissen hat mit Thereses Bruder eine "gute Partie" gemacht und wehrt sich gegen die reine Hausfrauenehe. Wie Therese hat sie hochtrabende Pläne ...
Basierend auf ihrer eigenen Familiengeschichte hat Katharina Fuchs Leben und Träume der Frauen in den 50er Jahren eingefangen und zu einem großen Roman über die Nachkriegszeit verarbeitet. Einfühlsam und mit viel Liebe zum Detail lässt sie Zeitgeschichte und zwei berührende Frauen-Schicksale lebendig werden.


Und noch so ein Leseschätzchen! Mir hat schon der Vorgängerband Zwei Handvoll Leben sehr gut gefallen, aber Neuleben fand ich noch besser. Obwohl mir das gesamte Buch super fand, war ich von Thereses Geschichte beeindruckter. Die ganze Zeit dachte ich, wie gut wir Frauen es doch heute haben, also relativ gesehen, denn damals war es ja fast ein Fluch und ein absolutes No-Go, wenn man als Frau etwas anderes unf mehr als die drei großen K im Kopf hatte und dazu noch keine Schönheit war. Mich hat einige Male die Wut gepackt über die Arroganz ihrer Mitstudenten und des Professors. Abgesehen davon hat natürlich die Geschichte an sich, also das Leben in der Nachkriegszeit der 50iger Jahre, einen großen Anteil an der Faszination des Buchs. Ich hätte noch Stunden und Tage weiterlesen können, ich hoffe sehr, dass die Autorin noch viele solche Bücher schreibt.


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6. Feuer & Flut von Victoria Scott ****-

Die 17-jährige Tella zögert keine Sekunde, als sie eine Einladung zum mysteriösen Brimstone Bleed erhält, einem tödlichen Wettrennen, das sie und andere Teilnehmer durch einen tückischen Dschungel und eine sengend heiße Wüste führt. Als Preis winkt das Heilmittel für ihren todkranken Bruder. Zur Seite steht ihr ein Pandora, ein genetisch verändertes Tier, das sie bei ihrer Aufgabe unterstützen soll. In ihrem Fall ist es ein Fuchs namens Madox, und gemeinsam kämpfen sie sich durch die erste Etappe des mörderischen Rennens. Doch es kann nur einen Sieger geben, und jeder Teilnehmer ist bereit, sein Leben für das eines geliebten Menschen aufs Spiel zu setzen. Tella muss mehr über das Brimstone Bleed erfahren, bevor ihre Zeit abläuft. Doch dann verliebt sie sich in den mysteriösen Guy und alle freundschaftlichen Gefühle scheinen dahin, als es auf die Zielgerade zugeht ...

Nach den Ku’damm-Schwestern und Neuleben hätte es vermutlich jedes Buch schwer gehabt und so habe ich ein älteres Exemplar, das ich eh mal wieder lesen wollte, aus dem Schrank geholt. Jugendfantasy - mehr Gegensatz geht nicht :) Wie schon vor einigen Jahren hat es mir gut gefallen, wieder fand ich die Idee von den Pandoras super und faszinierend, aber es ist halt schon sehr jugendlich. Und das bin ich natürlich schon lange nicht mehr. Trotzdem gute Unterhaltung, Band zwei kommt auch demnächst dran.


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7. Ein Mann seiner Klasse von Christian Baron

"Mochte mein Vater auch manchmal unser letztes Geld in irgendeiner Spelunke versoffen, mochte er auch mehrmals meine Mutter blutig geprügelt haben: Ich wollte immer, dass er bleibt. Aber anders."

Kaiserslautern in den neunziger Jahren: Christian Baron erzählt die Geschichte seiner Kindheit, seines prügelnden Vaters und seiner depressiven Mutter. Er beschreibt, was es bedeutet, in diesem reichen Land in Armut aufzuwachsen. Wie es sich anfühlt, als kleiner Junge männliche Gewalt zu erfahren. Was es heißt, als Jugendlicher zum Klassenflüchtling zu werden. Was von all den Erinnerungen bleibt. Und wie es ihm gelang, seinen eigenen Weg zu finden.

Mit großer erzählerischer Kraft und Intensität zeigt Christian Baron Menschen in sozialer Schieflage und Perspektivlosigkeit. Ihre Lebensrealität findet in der Politik, in den Medien und in der Literatur kaum Gehör. Ein Mann seiner Klasse erklärt nichts und offenbart doch so vieles von dem, was in unserer Gesellschaft im Argen liegt. Christian Baron zu lesen ist schockierend, bereichernd und wichtig.

Puuh, das ging ganz schon unter die Haut, das war zeitweise schwer zu lesen und schwer zu begreifen. Nicht nur, dass das Kind Christian in seiner Familie überhaupt keinen Halt, keine Liebe gefunden hat, auch in seinem Umfeld hat man lieber weggesehen, so nach dem Motto, wenn ich nichts bemerke, muss ich nichts tun. Sehr intensiv und berührend geschrieben.


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8. Modehaus Haynbach. Tage voller Hoffnung von Elaine Winter ***--

Deutschland, 1922: Die junge Näherin Claire kann ihr Glück kaum fassen, als der adelige Helmut von Haynbach um ihre Hand anhält. Doch dann der Schock: Helmuts Eltern verstoßen ihren Sohn! Das junge Ehepaar weiß nicht wohin - und die Geburt ihres ersten Kindes rückt näher. Helmut möchte für seine Familie sorgen, doch niemand traut dem Grafensohn harte Arbeit zu. In ihrer Verzweiflung muss Claire erkennen, dass sie die Fäden des Glücks in ihren eigenen Händen hält ...

Ein Buch, das man zwar lesen kann, aber nicht unbedingt lesen muss. Das war mir einfach zu seicht, so dass ich einen weiteren Band nicht mehr lesen werde.


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9. Die Fotografin 3. Die Welt von morgen von Petra Durst-Benning ***** Highlight

Nach dem Tod ihres Onkels Josef hat Mimi Reventlow Laichingen verlassen und ihre Arbeit als Wanderfotografin wiederaufgenommen. Sie ist nicht mehr allein unterwegs, denn der Gastwirtsohn Anton hat sich Mimi angeschlossen. Gemeinsam bereisen die beiden das Land und wollen nach der dörflichen Enge Laichingens endlich großstädtischen Trubel erleben. Während ihres Aufenthalts in Berlin gelingt es Anton, einen florierenden Postkartenhandel aufzubauen – Mimi dagegen hat immer öfter Schwierigkeiten, eine Gastanstellung zu finden. Doch anstatt der Vergangenheit nachzutrauern möchte Mimi lieber die Welt von morgen mitgestalten! So wagt sie es, sich neu zu erfinden und dennoch treu zu bleiben. Auf ihrem Weg begegnen ihr auch alte Bekannte, wie Bernadette, die von der großen Liebe träumt. Was beide Frauen noch nicht wissen: Ihnen steht bald die größte Herausforderung ihres Lebens bevor ...

Dieser Mai war ein absolut toller Lesemonat, ein Highlight nach dem anderen. Die Fotografin hat mich wieder völlig fasziniert und in ihren Bann gezogen, in kürzester Zeit hatte ich das Buch gelesen. Jede Seite war nicht nur spannend, sondern auch informativ im Sinne von vielen Neuheiten in dieser Zeit und ihrer Eingliederung ins Leben, so z.B. Rad fahrende Frauen und vieles mehr. Ich bin in die Geschichte von Mimi eingetaucht, wie bei den anderen beiden Bänden auch, und erst am Buchende wieder aufgetaucht. Umso mehr freue ich mich, dass es noch einen Band geben wird.
03.06.2020 11:29:49
phmarlowe

phmarlowe

(1959 Beiträge)

Mein Mai:

1. Leben: Uwe Laub

Thriller. Antilopenherden in Südafrika und Fledermauskolonien auf der Schwäbischen Alb: Weltweit verenden innerhalb kürzester Zeit große Tierpopulationen, ganze Arten sterben in erschreckendem Tempo aus. Experten schlagen Alarm, denn das mysteriöse Massensterben scheint vor keiner Spezies Halt zu machen. Der junge Pharmareferent Fabian Nowack stößt auf Hinweise, dass selbst der Fortbestand der Menschheit unmittelbar bedroht ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, an dessen Ende unsere Erde nie wieder so sein wird wie zuvor.

Super spannender Thriller und mit beängstigenden Parallelen zu Corona. Die Story ist ohne Längen und kompakt erzählt, so dass man das Buch nur schwer zur Seite legen kann.


2. Tot bist Du perfekt: JP Delaney

Thriller. Du schlägst die Augen auf und etwas stimmt nicht. Du weißt nicht, was dir passiert ist. Du liegst in einem fremden Bett. In einem Krankenhaus. Neben dir steht dein Mann Tim, ein erfolgreicher Unternehmer. Er hat Tränen in den Augen, weil du, seine geliebte, perfekte Frau, am Leben bist. Du denkst, du hättest einen schweren Unfall gehabt. Doch dann sagt Tim: Wir haben jahrelang daran gearbeitet, dass ich dich wiederbekommen konnte.

Sehr originelle Story, die durch den völlig unerwarteten Einstieg bereits spannend zu lesen ist und innerhalb der Story-Entwicklung noch einmal zulegt. Ich fand das Buch absolut faszinierend und es gibt hintenraus noch ein paar richtig gute Überraschungen. Tolles Buch!


3. Liebe mich, töte mich: Jennifer Hillier

Thriller. Vor vierzehn Jahren kehrte Geos beste Freundin Angela nach einer Party nicht nach Hause zurück. Nun wird ihre zerstückelte Leiche gefunden. Für die Polizei ist schnell klar: Angela ist das Opfer des berüchtigten Serienmörders Calvin James. Doch für Geo ist Calvin nicht nur ein Serienmörder. Für sie ist er ihre erste große Liebe. Seit vierzehn Jahren weiß sie, was in dieser einen Nacht geschah, und vierzehn Jahre lang hat sie niemandem davon erzählt. Doch dann werden weitere Frauen ermordet, auf dieselbe Weise wie damals Angela. Der Mörder hinterlässt am Tatort eindeutige Botschaften. Und diese Botschaften gelten Geo.

Nach dem Werbeslogan ("ein Pageturner, bei dem der Atem stockt"), habe ich ein deutlich spannenderes Buch erwartet. Die Story ist nicht schlecht, aber nicht besonders spannend und die Auflösung am Ende habe ich kommen sehen. Viel Werbetrommel um ein durchschnittliches Buch.


4. Sühne: Steffen Jacobsen

Thriller. Der von schwerer Krankheit gezeichnete Pharmaunternehmer Frank Linden will auspacken. Er heuert einen Journalisten an, der hochbrisante Informationen über Lindens Unternehmen veröffentlichen soll. Doch bei der Übergabe des Materials werden beide erschossen. Michael Sander, der mit dem Journalisten befreundet war, ermittelt auf eigene Faust. Er schafft es, in den Besitz des Geheimmaterials zu gelangen. Parallel wird Kommissarin Lene Jensen auf den Fall angesetzt und recherchiert im privaten Umfeld des Pharmaunternehmers. Sie stößt auf eine Spur, die in einen ungeheuerlichen Verdacht mündet. Unterdessen ist Michael Sander in tödliche Gefahr geraten.

Wie die gesamte Serie hat auch Teil 5 wieder voll überzeugt: spannend und packend erzählt, mit guter Story und interessantem Thema.


5. Der Tunnel - Nur einer kommt zurück: Chris McGeorge

Thriller. Sechs junge Leute, seit Jahren beste Freunde, fahren mit dem Boot in Englands längsten Kanal-Tunnel: ein echtes Abenteuer in beklemmender Dunkelheit. Als das Boot nach über zwei Stunden am anderen Ende des Standedge-Tunnels wieder auftaucht, sind fünf der Freunde verschwunden. Der sechste, Matthew, ist bewusstlos. Natürlich behauptet Matthew, nicht zu wissen, was sich in der Finsternis des Tunnels zugetragen hat. Doch niemand kennt Standedge so gut wie er, der dort Führungen für Touristen anbietet. Und möglicherweise war die Freundschaft der sechs schon längst nicht mehr so unschuldig wie zu Kindertagen.

Bis auf den eher schwachen Ausgang ein gelungener Thriller. Die Story hat ordentlich Wendungen drin, was sie zur wirklich spannenden Lektüre macht. Deshalb war ich auch über den schwachen Ausgang auch ein wenig enttäuscht, aber trotzdem hat mir das Buch gut gefallen.


6. Morbus: Mark Roderick

Thriller. Die Dinge liefen immer mehr aus dem Ruder. Eine spurlos verschwundene Schülerin. Ein fünfzig Jahre altes Skelett im Keller. Und jetzt der Mord an ihrer besten Freundin Sabine. Es gab keinen Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen. Nur ihren Umzug auf den alten Gutshof. Als würden erst durch sie die toten Seelen in diesem Haus hervorgelockt.

Eher Krimi als Thriller und in Anbetracht der Post-Mortem-Reihe des Autors fand ich, dass Spannung und Thrill zu kurz kamen. Die Story und das Setting erinnerten eher an seichte Krimiliteratur aus dem Genre Romantic-Suspence und ich habe mich mehrmals gefragt, ob der Autor das Buch wirklich geschrieben hat: Die Post-Mortem-Reihe geizte nämlich nicht wirklich mit Blutrünstigem. Der Krimi ließ sich gut und flott lesen, aber voll überzeugt hat er mich nicht.


7. Das Schattenhaus: Tess Gerritsen

Roman. Nach einem tragischen Ereignis flüchtet Ava von Boston auf eine abgelegene Halbinsel an der Küste Maines. Dort mietet sie ein altes herrschaftliches Haus und hofft, endlich zur Ruhe zu kommen und Inspiration für ihr neues Buch zu finden. Obwohl das Haus zunächst düster und unheimlich wirkt, übt es doch eine unerklärliche Anziehungskraft auf sie aus. Dann beginnt sie plötzlich seltsame Geräusche zu hören, und eines nachts glaubt sie eine schattenhafte Gestalt hinter den Vorhängen in ihrem Schlafzimmer zu sehen. Von den Dorfbewohnern erfährt sie von dem mysteriösen Verschwinden ihrer Vormieterin. Als Ava beginnt nachzuforschen, kommt sie hinter ein verstörendes Geheimnis, das verzweifelt gewahrt werden soll.

So schlecht, dass ich es nach 1/3 abgebrochen habe. Der Inhalt erschöpfte sich in Alkohol, Sex und einem Geist. Braucht kein Mensch.


8. Die Frequenz des Todes: Vincent Kliesch

Thriller, Teil 2 der Auris-Serie. "Hilfe, mein Baby ist weg! Hier ist nur Blut...". Nach kurzen Kampfgeräuschen bricht der panische Notruf einer Mutter bei der Nummer 112 plötzlich ab. Wenn jemand aus diesem Tonfragment Rückschlüsse auf den Aufenthaltsort der Frau ziehen kann, dann der forensische Phonetiker Matthias Hegel, den einige nach wie vor für einen Mörder halten.True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge ist es zwar gelungen, Hegel vom Mordverdacht an seiner Frau zu entlasten, doch dabei ist sie der dunklen Seite des genialen Profilers deutlich zu nahe gekommen. Als Hegel nun im Fall des entführten Babys erneut auf ihre Recherche-Fähigkeiten zurückgreifen will, weigert Jula sich zunächst. Doch kann sie das Baby und seine Mutter wirklich ihrem Schicksal überlassen? Und was ist mit den Informationen zu ihrem tot geglaubten Bruder Moritz, die Hegel ihr angeblich beschaffen will?

Prima Fortsetzung. Ich fand Teil 2 noch spannender als Teil 1 und die Wendungen waren richtig schön a la Fitzek. Als Solo-Lektüre aber nicht geeignet, Teil 1 muss man zwingend kennen.


9. Verderben. Einer stirbt. Wer lügt?: C.J. Cooke

Thriller. Vier Freunde, drei Männer und eine Frau, brechen im Juni 1995 zu einer anspruchsvollen Klettertour auf den Mont Blanc auf. Bald kommt es zu Reibereien und Rivalitäten unter den Männern. Am Ende kehren nur drei der Freunde vom Berg zurück.
20 Jahre später ist Helen mit ihrem Mann Michael und den Kindern auf dem Heimweg aus dem Urlaub, als ihr Auto von einem weißen Van gerammt wird. Helen erwacht im Krankenhaus, Michael und die Kinder sind schwer verletzt.

Die Story ist nicht schlecht, aber besonders spannend war das Buch nicht zu lesen. Ich würde das Buch eher dem Genre Psychothriller zuordnen, da erwartet man wenigstens keinen Pageturner. Insofern zwar gut zu lesen, aber so richtig der Knaller war es nicht, da vielfach auch vorhersehbar.


10. Das Kind in mir will achtsam morden: Karsten Dusse

Roman, Teil 2. Björn Diemel hat die Prinzipien der Achtsamkeit erlernt, und mit ihrer Hilfe sein Leben verbessert. Er hat den stressigen Job gekündigt und sich selbstständig gemacht. Er verbringt mehr Zeit mit seiner Tochter und streitet sich in der Regel liebevoller mit seiner Frau. Ach ja, und nebenbei führt er noch ganz entspannt zwei Mafia-Clans, weil er den Chef des einen ermordet und den des anderen im Keller eines Kindergartens eingekerkert hat. Warum nur kann Björn das alles nicht genießen? Warum verliert er ständig die Beherrschung? Hat er das Morden einfach satt? Ganz so einfach ist es nicht. Sein Therapeut Joschka Breitner bringt ihn endlich auf die richtige Spur: Es liegt an Björns innerem Kind!

Nette Unterhaltung, aber an Teil 1 kommt der Autor nicht ran. Das lag nicht nur daran, dass die "Umsetzung" von Björn dem Leser mittlerweile bereits vertraut ist, sondern auch daran, dass wenige überspannte Szenen enthalten waren, die mich im ersten Band vor Lachen vom Sofa warfen.


11. Ihr tötet mich nicht: Shannon Kirk

Thriller, Teil 1. Sie ist 16 Jahre alt und im 7. Monat schwanger, als sie auf dem Heimweg von der Highschool überwältigt und in einen Lieferwagen gezerrt wird. Doch die Entführer machen Fehler, Fehler, die ihr vermeintlich hilfloses Opfer kühl kalkulierend registriert. Und der größte Fehler war, sich dieses Opfer auszusuchen. Denn das Mädchen in ihrer Gewalt verfügt über einen messerscharfen Verstand und die einzigartige Fähigkeit, seine Emotionen vollständig zu kontrollieren. Sie weiß, dass es den Kidnappern um ihr Baby geht, und sie selbst nach der Geburt wertlos für sie ist. Also fasst sie einen Plan: Ihr werdet mich nicht töten, ihr werdet mein Kind nicht bekommen und ich werde mich rächen.

Mittelmäßig. Mit der Figur Lisa bin ich überhaupt nicht warm geworden und zu konstruiert war mir die ganze Geschichte auch. Wie die Story weitergeht, wollte ich trotzdem wissen.


12. Sterbetag: Shannon Kirk

Thriller, Teil 2. Lisa war 16 und hochschwanger, als sie entführt wurde. Doch eines war sie nie: ein Opfer. Eine Fehleinschätzung, die ihre Entführer, brutale Handlanger eines internationalen Verbrecherrings, mit dem Leben bezahlten. 18 Jahre später ist aus dem Mädchen eine Frau geworden, ein eiskalter Racheengel, der nicht ruhen wird, bis diese Organisation vollständig zerschlagen ist. Lisa hat ihre Vergeltung minutiös geplant und der Tag der Abrechnung naht: alle 20 Jahre unterwirft der Drahtzieher im Hintergrund zwei Frauen einem grausamen Ritual. Hier will Lisa ihn stellen. Doch dieses mörderische Spiel fordert einen hohen Einsatz: ihr Leben.

Auch mittelmäßig. Erneut bin ich mit Lisa nicht warm geworden (ich sah beim Lesen häufig Lara Croft vor mir) und wieder war mir die Geschichte zu konstruiert. Teil 3 lasse ich bleiben.


13. Marta schläft: Romy Hausmann

Thriller. Es ist Jahre her, dass man Nadja für ein grausames Verbrechen verurteilt hat. Nach ihrer Haftentlassung wünscht sie sich nichts sehnlicher, als ein normales Leben zu führen. Doch dann geschieht ein Mord. Und der soll ungeschehen gemacht werden. Ein abgelegenes Haus wird zum Schauplatz eines bizarren Spiels, denn Nadjas Vergangenheit macht sie zum perfekten Opfer. Und zur perfekten Mörderin.

Hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Story ist richtig schön komplex und grandios aufgebaut: verschiedene Erzählperspektiven, Rückblicke, Briefentwürfe eines Unbekannten an jemand Unbekannten - und nichts davon passt auf den ersten Blick zusammen. Der rote Faden kommt erst nach dem ersten Drittel (und bis dahin sollte man auch an einem Stück lesen) und dann hagelt es Wendungen über Wendungen. Ich fand die Story, auch Dank ihres Aufbaus, hervorragend und habe mich bestens unterhalten.


14. Dunkel: Ragnar Jonasson

Krimi. Hulda Hermannsdottir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, soll frühzeitig in Ruhestand gehen, um Platz für einen jüngeren Kollegen zu machen. Sie darf sich einen letzten Fall, einen cold case, aussuchen und sie weiß sofort, für welchen sie sich entscheidet. Der Tod einer jungen Frau wirft während der Ermittlungen düstere Rätsel auf, und die Zeit, um endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen, rennt. Eine Wahrheit, für die Hulda ihr eigenes Leben riskiert.

Ein eher stiller und leiser Krimi, der mir aber gut gefallen hat und vielleicht noch innerhalb der Trilogie Überraschungen parat hält, da die Trilogie rückwärts erzählt wird, was ja irgendwie Sinn machen muss.




04.06.2020 12:58:27
Feelicitas

Feelicitas

(21342 Beiträge)

Hier kommt meine Leseliste für den Mai 2020,

vielen Dank schon mal für Eure Listen.


****************+
Fjodor Dostojewski, Der Idiot (ohne Wertung)

Diesen russischen Klassiker habe ich, begleitet durch den Thread "Gemeinsam Lesen", gleichzeitig mit anderen lieben TTlerinnen gelesen.

Russische Literatur hat ja gerne das Namensproblem :-) und so war es auch hier, aber dennoch kam man sehr gut rein. Eine Handlung zu beschreiben tut nicht zwingend Not, der Fokus liegt auf den Charakteren und das war wirklich lesenswert. Die menschlichen Charakterstudien überdauern Jahrzehnte und Jahrhunderte – der Mensch ist, wie er ist.

Es lohnt sich, diese Zeit zu investieren und einen Blick in vergangene Zeiten zu machen, um festzustellen, dass sich im Gefühlsleben der Menschen nicht viel veränder hat.

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Elizabeth Strout "Die langen Abende" Note 1


Olive Knitterige ist pensionierte Lehrerin eines kleinen Ortes. Der Kontakt zu ihrem einzigen Sohn ist schlecht, ihr Mann ist gestorben.

Jack Kennington war einst Harvard Professor, auch er ist einsam und wird gerade älter. Mit seiner Tochter hat er sich entzweit. Die beiden beschließen sich zusammen zu tun.

Es geht nicht nur um diese beiden Protagonisten, sondern um das ganze Umfeld, um all die Menschen, die älter werden, alleine sind, sich verändern, ins Heim müssen, mit Verlust und Tod umgehen müssen. Ein zutiefst menschlicher, niemals deprimierender Roman.

Monats-Highlight

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Meg Wolitzer "Die Interessanten", Note 2

Meg Wolitzer erzählt die Geschichte einer Gruppe von 6 Jugendlichen in einem künstlerischen Sommercamp - ihre Begabungen, ihre Hoffnungen, ihre Beziehungen. Die Geschichte wird über Jahrzehnte fortgeschrieben, mit allem, was das Leben bereit hält. Von der Erzählweise erinnerte mich das Buch an Elizabeth Strout und es ist zwar nicht ihr spannendstes Buch, aber dennoch liest es sich gut und unterhaltsam weg.


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Jasmin Schreiber "Marianengraben", Note 2, Debutroman

Paula braucht nicht viel um glücklich zu sein: ihre kleine Wohnung, ihr bescheidenes Leben und ihr kleiner Bruder Tim, den sie über alles liebt. Doch Tim stirbt und Paula fällt in eine tiefe Depression. Erst als sie auf dem Friedhof den schrullligen alten Helmut kennenlernt, kommt eine Wende in ihr Leben. Gemeinsam begeben sich die beiden auf eine abenteuerliche Reise.

Das ist ein richtig traurig-schönes Wohlfühlbuch einer jungen Autorin, es ist ihr erster Roman und er ist ziemlich gut gelungen, ich freu mich auf weitere Bücher der Autorin.

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Elizabeth H. Winthrop "Mercy Seat", 1-2 (wird eingestellt)

Der Roman beruht auf wahren Begebenheiten und spielt im Jahr 1943 und ist erschreckenderweise aktueller denn je, wenn man in die USA guckt.

Der junge Schwarze Will sitzt im Todestrakt des Gefängnisses von Louisiana und wartet auf seine Hinrichtung, weil der Geschlechtsverkehr mit seiner weißen Freundin ihm als Vergewaltigung ausgelegt wurde. Obwohl alle eigentlich wissen, was für ein guter und harmloser Mensch Will ist, verfolgen wir die Reise des elektrischen Stuhles zum Hinrichtungsort, das schweigende Zustimmen aller Beteiligten, die Erpressung des Staatsanwalts, damit ein N***** bloß nicht mit dem Leben davon kommt.

Ein wichtiges, trauriges und sehr interessantes Buch.
04.06.2020 13:36:05
heli1

heli1

(1178 Beiträge)

Die Eberhofer Krimis habe ich auch schon gehört. Tramitz liest diese sehr gut, wie ich finde.
Ansonsten kenne ich kein Buch aus Euren Listen.


Unsere Seite des Himmels von Hans Meyer zu Düttingdorf

Küstrin, 1941: Schon als Kinder waren Henriette und Hans unzertrennlich, dann verlieben sie sich. Doch ihre Liebe muss geheim bleiben, denn Henriette ist Jüdin. Als die politische Lage sich zuspitzt, entschließt sich ihre Familie zur Flucht und wird auseinandergerissen.
Jahrzehnte später kehrt Henriette zurück. Noch einmal möchte sie ihre alte Heimat sehen.

Es ist die traurige Geschichte einer Jüdin und ihrer Familie zu Zeiten des ersten Weltkriegs.
Nahegehend und auch interessant, jedoch für meinen Geschmack etwas zu langatmig erzählt.


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Die Suche von Charlotte Link

In Nordengland wird die Leiche der 14-jährigen Saskia Morris entdeckt, die vor einem Jahr spurlos verschwand. Kurz darauf wird ein weiteres Mädchen vermisst. Die Polizei in Scarborough ist alarmiert. Handelt es sich in beiden Fällen um denselben Täter? In den Medien ist schnell vom Hochmoor-Killer die Rede, was den Druck auf Detective Chief Inspector Caleb Hale erhöht.
Auch Detective Sergeant Kate Linville von Scotland Yard ist in der Gegend, um ihr ehemaliges Elternhaus zu verkaufen.

Ja, Charlotte Link halt. Ihre Bücher sind immer ein Gewinn für mich.
Dies ist das zweite Buch mit diesen Ermittlern.
Hat mir sehr gut gefallen.


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Es wird Zeit von Ildiko von Kürthy

«Was soll jetzt noch kommen?» Judith ist fast fünfzig, und auf diese Frage fällt ihr leider keine zufriedenstellende Antwort ein. Die Kinder sind groß, ihr Mann ist in die Jahre gekommen und das Leben auch. Von der Liebe und dem Bindegewebe mal ganz zu schweigen. Dann stirbt ihre Mutter, und Judith kehrt nach zwanzig Jahren in die alte Heimat zurück, wo sie ein gut gehütetes Geheimnis, ein leeres Grab und einen Haufen Hoffnungen, Träume und Albträume zurückgelassen hat. Und plötzlich gerät alles aus den Fugen.

Hat mir nicht ganz so gut gefallen. Lag vielleicht auch daran, dass ich etwas anderes erwartet hatte. Ich fand den Stil zu ausschweifend. Ich mag es lieber, wenn eine Geschichte stringent erzählt wird, ohne abdriften in Nebensächlichkeiten. Und das macht von Kürthy. Macht sie auch ganz gut und ist auch ganz witzig - nur eben nicht so mein Stil.
Zum Schluss hat mich das Buch aber doch noch schön berührt.

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Tage des Schicksals: Das Weingut 3 von Marie Lacrosse

Schweighofen in der Pfalz, 1877. Das ehemalige Dienstmädchen Irene und ihr Mann, der Weinguterbe Franz Gerban, führen eine glückliche Ehe. Dennoch fühlt Irene sich fremd in seiner Welt der besseren Kreise. Als Franz häufig auf Reisen ist, leidet sie zunehmend unter der Einsamkeit und sucht sich eine Aufgabe. Sie beginnt, sich für die Rechte der Arbeiterfrauen einzusetzen.

Band 3 fand ich deutlich langatmiger als die vorherigen Bände. Das mag auch durch den politischen Inhalt begründet sein. Ich fand es etwas liebloser geschrieben und es hat mich nicht so erreicht, wie die vorherigen Bücher.
Ein Beispiel: Der (erste) Streit zwischen Franz und Irene und die darauf folgende Versöhnung, die praktisch automatisch eintrat weil eine Tochter schwer erkrankt war. Da kam bei mir nichts an, obwohl hier doch sehr viele Emotionen im Spiel waren. Auch daß, und wie Irene ihre Schwiegermutter oder Franz belogen hat, hat mir nicht gefallen. Es mag sein, dass es aufgrund der damaligen Gegebenheiten realistisch war. Ich fand, es hat nicht zu Irene gepasst, bzw. hätte besser geschrieben werden können. Bei der Annäherung zwischen Irene und Franz’s Vater waren die Probleme sehr vorhersehbar und Irene hat wie erwartet reagiert/agiert. Mir ist in diesem Band ein wenig die Sympathie für Irene abhanden gekommen. Ihr Engagement für die Arbeiterfrauen fand ich gut, daran dürfte es eigentlich nicht gelegen haben.


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Schneller, weiter, toter: Bröhmann ermittelt doch wieder

Kommissar Henning Bröhmann hat seinen Wunsch wahrgemacht und endlich den Dienst quittiert. Herrlich, das neues Leben! Tochter Melina dagegen ist inzwischen Polizistin mit Leib und Seele, in Frankfurt. Dort geht es gerade hoch her, die Olympiabewerbung spaltet die Stadt. Dann wird der allseits verhasste Chef der Olympia GmbH erschossen.

Ich mag den Humor von Dietrich Faber und ich mag den Bröhmann. Ein eher tollpatschiger Ermittler aus Hessen.
Ich habe bisher 4 Bücher gelesen und der nächste Band subt schon.


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Das Maikäfermädchen von Gina Mayer

Herbst 1945. Die Hebamme Käthe Arensen muss sich allein in den Ruinen Düsseldorf durchschlagen. Plötzlich steht ein Mädchen vor ihr, das die Melodie von „Maikäfer flieg“ summt. Ingrid ist schwanger und bittet Käthe, das Kind abzutreiben. Die Hebamme lässt sich darauf ein – und fortan reißt der Storm von Frauen, die Hilfe suchen, nicht mehr ab.

Inhaltlich teilweise recht bedrückend, aber natürlich interessant und ich denke auch realistisch.
Abstriche gibt’s von mir für den Schreibstil. Ich konnte nicht so recht mit der Protagonistin mitgehen.


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Eifel-Bullen von Berndorf

Zwei tote Polizisten liegen neben ihrem Streifenwagen auf einem Waldweg. Sie wurden mitten in der Nacht erschossen, und niemand kann sich vorstellen, wer das getan haben könnte. Das größte Rätsel aber stellt der Tatort dar, der nicht in ihrem Revier, sondern viele Kilometer entfernt vom Einsatzort liegt.

und

Eifel-Krieg von Berndorf

In der Eifel herrscht Krieg, und niemand weiß, wo die Fronten verlaufen.
Die friedliche Eifelwelt gerät völlig aus den Fugen: Siggi Baumeister wird schwer verletzt, noch ehe er sich mit den Untersuchungen um einen rätselhaften Toten beschäftigen kann. Sein väterlicher Freund Rodenstock muss nach einem brutalen Überfall sicherheitshalber ins Koma gelegt werden, weil nicht klar ist, ob ihm die Ärzte überhaupt noch helfen können.

Nach einer längeren Pause habe ich mal wieder zwei Eifelkrimis von Berndorf gelesen.
Ich glaube ich habe jetzt fast alle gelesen und auch wenn manchmal in der Story ein paar Abstriche zu machen waren - ich mochte sie alle.


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Der Metzger sieht rot von Thomas Raab

Menschenmassen sind des Metzgers Sache nicht. Aber für seine geliebte Danjela tut er fast alles - mit ihr geht er sogar zu einem Heimspiel des Fußballspitzenclubs "Kicker Saurias". Leider spielt diesmal auch der Sensenmann mit - und verübt ein grobes Foul: Für den nigerianischen Tormann endet das Spiel bereits vor dem Schlusspfiff, er bricht plötzlich tot zusammen.


und

Der Metzger geht fremd von Thomas Raab

So ein Toter am Grund des Kurschwimmbeckens kann einem schon ziemlich die Laune verderben. Der Danjela Djurkovic jedenfalls. Ihrem Hilferuf folgt Willibald Adrian Metzger aus seiner Restauratorenwerkstatt ein bisschen widerwillig in die Provinz – und findet unerwarteten Familienanschluss sowie bald auch einen abgetrennten Ringfinger.


Erst brauchte ich zwei Anläufe, weil der Schreibstil dieser Österreich-Krimis doch etwas eigen ist, aber dann habe ich gleich zwei Bände hintereinander gelesen. Mittlerweile sind mir der Metzger und seine Danjela ans Herz gewachsen und die Folgebände sind bei den Suchis gespeichert. Ein Highlight sind die Wortkreationen von Metzgers Freundin Danjela Djurkovic.
04.06.2020 19:08:50
HelenKK

HelenKK

(448 Beiträge)

Meine Liste fehlt noch, dieses Mal ohne ausführliche Bewertung.


1. ICH BRINGE DIR DIE NACHT
ertauscht - eingestellt

Stell dich den Schatten der Vergangenheit. Oder das Morden in Dublin geht weiter. Zehn Jahre sitzt der berüchtigte Kanal-Killer von Dublin bereits im Gefängnis, da wird erneut die Leiche einer jungen Frau aus dem Wasser geborgen. Ein Nachahmer? Die Ermittler wenden sich an den Häftling, doch Will Hurley will nur mit einem Menschen sprechen: seiner ersten Liebe Alison. Mühsam hat sich Alison nach Wills Verurteilung ein neues Leben aufgebaut. Als die Polizei um ihre Hilfe bittet, lehnt sie ab. Wie soll sie diesem Serienkiller entgegentreten, der ihr Freund war? Aber es geht um Leben und Tod. Alison kann nicht weglaufen. Auch wenn die Vergangenheit weit schlimmere Geheimnisse birgt, als sie ahnt.

Meine Wertung: NOTE 2+


2. DAS ECHO FERNER TAGE
ertauscht - eingestellt

Verfassungsschutz-Agentin Ann Deckert ist ausgestiegen. Zu viele Opfer forderte dieser Job von ihr, zuletzt ihren Ehemann und Vater ihres Sohnes. Nun will sie endlich Zeit für sich und ihren Sohn haben. Doch bevor sie ihr neues Leben genießen kann, holt die Vergangenheit sie erneut ein: Christian Beyer, Terrorist und Neonazi, ist aus dem Gefängnis geflohen. Die Zeit ist reif, seinen akribisch geplanten Anschlag endlich in die Tat umzusetzen und Rache an seiner Todfeindin, Ann Deckert, zu nehmen.

Meine Wertung: NOTE 3


3. SIND WIR NOCH GANZ SAUBER – KLÜGER MIT SCHMUTZ UMGEHEN; GESÜNDER LEBEN, DER UMWELT HELFEN (Hanne Tügel)
Bücherei

Zwischen Putzwahn, Feinstaub, Mikroplastik und Allergien – von richtigem Umgang mit Schmutz. Wir sollten über Schmutz reden! Warum putzen wir viel mehr als gesund ist? Was hat Mikroplastik im Lippenstift verloren? Warum trennen wir all den Müll und am Ende wird so viel davon verbrannt? Wieso kämpfen wir gegen Bakterien in der Toilette und löffeln sie im Joghurt? Weshalb brauchen wir 2,8 Milliarden Coffee-to-go-Becher im Jahr? Warum sind aggressive Chemikalien in Reinigungsmitteln nicht längst verboten? Wo bleibt der Feinstaub, wenn es regnet? Wer rettet uns vor Dieseldunst? Wie kommen mörderische Keime in den Badesee und ins Krankenhaus? Es gibt keine absolute Sauberkeit, Dreck gewinnt immer – aber wie wir damit klüger umgehen, zeigt dieses Buch.

Meine Wertung: NOTE 2+


4. BLINDE RACHE (Leo Born)
als ME gekauft - vertauscht

Tattoos, schwarze Kleidung, raue Schale: Mara Billinsky eckt an. Auch bei ihren neuen Kollegen in der Frankfurter Mordkommission, von denen sie nur "die Krähe" genannt wird. Niemand traut Mara den Job wirklich zu, schon gar nicht ihr Chef, der sie lieber auf Wohnungseinbrüche ansetzt. Aber dann erschüttert eine brutale Mordserie die Mainmetropole. Mara sieht ihre Chance gekommen. Sie will beweisen, was in ihr steckt. Auf eigene Faust beginnt sie zu ermitteln - und kommt dem Täter dabei tödlich nah ...

Meine Wertung: nach 120 Seiten abgebrochen

09.07.2020 15:45:54
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