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Was habt ihr im SEPTEMBER 2020 gelesen?

 
Beitrag
erstellt am
engineerwife

engineerwife

(9308 Beiträge)

Ich habe gelesen:
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01. Das Kind der Wellen von Rebecca Martin (08/2020)

Bei einem tragischen Unfall am Meer verlor Lisa ihre Tochter in den Fluten. Unfähig ihr altes Leben wieder aufzunehmen, kehrt sie an die Nordsee zurück. Im Ferienhaus der Familie ist noch alles so, wie sie es damals hinterließen. Mit der unerwarteten Hilfe von Schreiner Lars und seinem Sohn dem Arktisforscher Jonas beginnt sie zu renovieren - und findet unter den alten Holzdielen die Notizen zu einem Märchen über eine Meerjungfrau. Der Verdacht, dass dieses auf realen Begebenheiten beruht, lässt die drei nicht los. Im alten Zeitungsarchiv lesen sie von einer blutjungen Frau, die 1920 ihr Kind am Strand verlor. War es ein Unfall oder Mord, wie die Leute damals behaupteten? Auf den Spuren der Meerjungfrau muss sich Lisa ihren verworrenen Gefühlen und dem eigenen Verlust stellen.

Note 2: Im Hier und Jetzt lernen wir Lisa kennen, eine Mutter, deren Kind auf tragische Weise den Wellen zum Opfer fällt. Der Tod des kleinen Mädchens lässt sie nicht nur sprachlos, sondern so erschüttert zurück, dass sie am täglichen Leben kaum mehr teilnehmen kann und sich entschließt, ihrem Mann und ihren beiden noch lebenden Kinder den Rücken zu zukehren. Wird sie es in dem Haus am Nordseestrand, in das sie sich zurückzieht, schaffen, ins Leben zurückzufinden?
Auf unserer Reise in die Vergangenheit treffen wir auf Vicky, eine lebenslustige junge Frau, die sich Hals über Kopf in den falschen Mann verliebt. Die Liebschaft bleibt nicht ohne Folgen und so wird auch sie, zusammen mit ihrer Tante Dora und ihrem Stubenmädchen Ilse, in eben jenes Haus in Norddeutschland verbannt.
Beim Lesen des Romans wird schnell klar, dass die beiden Erzählstränge zusammenhängen müssen. Spätestens als Lisa das Märchen über eine Meerjungfrau findet wird klar, dass ihr Verlust nicht der einzige ist, der sich an diesem Strand ereignete.
Mir persönlich gefielen die Vergangenheitsabschnitte ausgesprochen gut. Wieder mal habe ich ein Stück Geschichtswissen für mich erobern können, einfach nur großartig. Zudem waren die Intrigen, die innerhalb der Familie gesponnen wurden, äußerst spannend und ließen mich durch die Seiten fliegen. Ein wenig uneinig bin ich mir dagegen mit der Gegenwart. Ich muss zugeben, dass ich schlichtweg sauer auf Lisa bin, wie selbstsüchtig und egoistisch sie sich ihre persönliche Trauerzeit einräumt und dabei den Rest der Familie im Regen stehen lässt. Diese Abschnitte konnte ich manchmal schwer ertragen.
Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und umso mehr freue ich mich nun auf Rebecca Martins Buch „Die verlorene Geschichte“, das schon ein ganzes Weilchen auf meinem SUB schlummert. Ich vergebe für den eben gelesenen Roman „Das Kind der Wellen“ vier von fünf Sternen. Gerne behalte ich Sie auch weiterhin in meinem Gedächtnis, liebe Frau Martin, und bedanke mich für eine angeregte Leserunde.

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02. Villa Conrad von Nora Elias (01/2020)

Frankfurt in den Goldenen Zwanzigern: Der Großindustrielle Günther Conrad befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Doch während seine älteste Tochter Clara alle Erwartungen erfüllt und den Unternehmer Eduard Jungbluth heiratet, entpuppt sich Conrads Sohn und künftiger Nachfolger Raiko als Pantoffelheld. Die meisten Sorgen bereiten Conrad aber seine beiden jüngsten Kinder, die Zwillinge Sophia und Ludwig. Sie verbringen ihre Zeit lieber mit Schauspielern als in der besseren Gesellschaft. Als sich Sophia in den Sinto Vincent Rubik verliebt, bahnt sich mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten eine Katastrophe an. Denn Sophia geht für ihre Liebe Risiken ein, die sie und ihre Familie in den Abgrund zu reißen drohen ...

Note 2: Was macht man als Vater, wenn man zwar mit vier Kindern gesegnet ist, von denen sich aber keines als Nachfolger für die geliebte Firma eignet? Hier geben sich unglückliche Liebe, unerfüllte Sehnsucht, enttäuschte Väter und glühende Verehrung mit der neuen Regierung die Klinke in die Hand.
Bei der „Villa Conrad“ handelt es sich zu Abwechslung mal um einen Roman, der tatsächlich in der Vergangenheit spielt und nicht wie so oft zwischen zwei Zeitebenen pendelt. Auch mal wieder schön! Gut gefallen hat mir auch die Berührung mit dem Thema „Sinti und Roma“ sowie gleichgeschlechtliche Liebe, die ja in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts vehement und auf grausamste Weise verfolgt wurden. Gut schmökern ließ auch der flüssige Schreibstil, den ich bereits aus anderen Büchern der Autorin kenne, viele von euch kennen sie vielleicht auch als Laila El Omari und Anna Jonas. Leider gibt es ein kleines Sternchen Abzug, denn für mich hebt es sich leider nicht aus der breiten Masse ähnlicher Romane heraus. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen.

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03. Die Tochter des Zauberers von Heidi Rehn (08/2020)

New York, 1936: Erika hofft darauf, mit ihrem politischen Kabarett die Amerikaner für den Kampf gegen Hitler zu gewinnen. Dann lernt sie im Kreis der europäischen Exil-Künstler einen Mann kennen, der ihr mehr bedeutet, als sie jemals für möglich gehalten hätte – den Arzt und Lyriker Martin Gumpert, der fasziniert ist von ihrer Stärke und Unabhängigkeit. Bald muss sie sich entscheiden: Ergreift sie die Chance, sich als Kämpferin für Frieden und Freiheit zu etablieren, oder setzt sie ihr persönliches Glück an erste Stelle?
Die bislang unbekannte Liebesgeschichte einer großen Frau, die sich in einer düsteren Epoche behaupten muss.

Note 1 mit Sternchen: Der beliebten und meiner Meinung nach sehr talentierten Autorin Heidi Rehn ist vom Aufbau Verlag ein ganz besonderer Auftrag angetragen worden: „Schreiben Sie uns einen autobiografischen Roman über Erika Mann!“ Lange wird sie wohl nicht gezögert haben mit ihrer Zusage, denn Erika Mann, über die ich bis dato nichts wusste, außer dass sie die Tochter des berühmten Thomas Mann war, entpuppt sich als eine ganz einzigartige Frau. Seite für Seite sog ich mit diesem Buch ihr Leben in mich ein und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Sie war eine starke Persönlichkeit, die sich stets für die Unterdrückten organisierte und kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs Hitler und seinen Schergen die Stirn bot. Liebe- und aufopferungsvoll kümmerte sie sich um ihren Lieblingsbruder Klaus während sie versuchte ihr eigenes Leben und vor allem ihre Gefühle zu ordnen. Ihr oberstes Ziel war und blieb es die Menschen im fernen Amerika auf die Missstände in Europa aufmerksam zu machen, wobei sie anfänglich auf Granit zu beißen schien. Ihre in Deutschland so beliebte Cabaret Truppe „Pfeffermühle“ scheiterte „Pepper Mill“ in den USA. Erst durch ihre Lectures mit denen sie quer durch Land reiste, schienen die Menschen zu berühren. Am Ende des Romans musste ich mir dennoch die Frage stellen, ob sie je richtig glücklich und erfüllt war oder ob sie zu den ewig Getriebenen zählte ...
Liebe Heidi, ich bin außerordentlich beeindruckt, wie du dich in deine Protagonistin reingedacht hast. Fast scheint es als hättest du für ein kleines Weilchen ihre Persönlichkeit angenommen. Mir hat das Buch sehr, sehr gut gefallen und ich werde es gerne weiterempfehlen. Von mir gibt es die volle Punktzahl, also sehr verdiente fünf von fünf Sternen!

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04. Der Fremde aus Paris von Isabella Hammad (09/2020)

Montpellier, zu Beginn des Ersten Weltkriegs: Als der junge Palästinenser Midhat von Bord eines Dampfers aus Alexandria geht, ist das für ihn der Aufbruch in eine strahlende Zukunft. Begierig wirft er sich in sein Medizinstudium, saugt die französische Kultur auf, verliebt sich in die emanzipierte Jeannette. Doch in den vom Krieg aufgeschreckten bürgerlichen Salons bleibt Midhat ein Fremder - und muss lernen, wie zerbrechlich alles ist: aus Freunden werden Feinde, aus Liebe wird Verrat. Er flüchtet sich in das exzessive Treiben in Paris und von dort zurück in die strenge väterliche Obhut nach Palästina. Doch auch aus seiner Heimat ist im Streben um Unabhängigkeit mittlerweile ein Pulverfass geworden ...
Virtuos erzählt Isabella Hammad vom Leben eines Grenzgängers und Wurzellosen. Es ist der bewegende Roman einer Liebe zwischen den Kulturen und das Epos einer Zeitenwende - von klassischer Brillanz und unerhörter Aktualität.

Note 2-3: Puh, das muss ich erstmal sacken lassen!
Die junge Debutautorin Isabella Hammad hat mit ihrem Buch "Der Fremde aus Paris" wahrlich ein kleines Meisterwerk geschaffen. Sie entführt uns in die Welt vor über hundert Jahren als Europa sich - leider mal wieder angeführt durch die Deutschen - in einem Krieg befindet, der die Weltordnung gründlich aufmischen wird. Wir dürfen durch die Augen des palästinesichen Studenten Mihad, dessen fiktive Geschichte auf dem Leben des Urgroßvaters der Autorin beruht, eine spannende Reise durch die Jahre zwischen 1914 und 1936 machen, die uns weit über die Grenzen seiner Heimatstadt Nablus führt. Schon früh ermöglicht der Vater seinem Sohn Mihad einen Schulaufenthalt in Konstantinopel, der ihm für sein anschließendes Studium der Medizin in Frankreich den Weg ebnet. Doch dort wird er dank seiner arabischen Wurzeln stets ein Fremder bleiben. Schließlich beordert der Vater seinen Sohn zurück in die Heimat, wo dieser feststellen muss, dass er auch dort nicht mehr heimisch ist. Neben der Geschichte um ihre eigene Familie holt Isabella Hammad weit aus und beschreibt die vielen Konflikte innerhalb der arabischen Welt aber auch in Bezug auf Europa und dem Rest der Welt. Und genau darin lag für mich das Problem, dass sich der Roman an manchen Stellen zog und zog und oft ein wenig langatmig wirkte. Nichtsdestotrotz möchte ich ihr ein großes Lob aussprechen und vergebe vier von fünf Sternen. Ein Leseempfehlung spreche ich ein wenig bedingt aus, denn man muss sich schon sehr für die arabische Geschichte interessieren, um mit dem Buch warm werden zu können. Auf jeden Fall wünsche ich der Autorin weiterhin viel, viel Erfolg. Talent zu Schreiben hat sie!

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05. Das Mädchen aus Glas von Julie Hilgenberg (05/2020)

Berlin, 1913. Elisa leidet unter der seltenen und wenig erforschten Glasknochenkrankheit, weshalb sie ihr wohlbehütetes Zuhause kaum verlässt. Louis ist ein Draufgänger und liebt das Risiko. Die von den Eltern vereinbarte Eheschließung erscheint ihnen zunächst wie eine Bestrafung – zumal Elisa in ihren Arzt Wilhelm verliebt ist. Doch während der Erste Weltkrieg heraufzieht, kommen Elisa und Louis sich näher. Als die beiden Männer an die Front müssen, zeigt sich, wie stark Elisa wirklich ist – und sie erfährt, was es bedeutet, wahrhaftig zu lieben.

Note 3: Zum Thema Glasknochenkrankheit hatte ich schon einiges gelesen und wartete deshalb mit Spannung darauf „Mädchen aus Glas“ in der Hand halten zu dürfen, das in einer Zeit spielt, in der Vieles in der Medizin noch in den Kinderschuhen steckte. Umso größer war dann meine Enttäuschung als ich beim Lesen feststellen musste, dass die Glasknochenkrankheit hier nur eine recht geringe Nebenrolle spielte. In den Anfängen brach sich die arme Protagonistin Elisa zuweilen ein Körperteil, was dann aber ohne großes Aufheben auch rasch wieder heilte. Damit war die Osteogenesis Imperfecta, wie der lateinische Name dieser Krankheit lautet, auch schon abgehandelt. Viel schlimmer waren wohl die Medikamente, mit denen Elisa ruhiggestellt wurde, aber mehr möchte ich dazu nicht verraten.
Ansonsten ähnelt der Roman den vielen anderen Büchern, die zurzeit auf dem Markt sind und in der Zeit um den Ersten Weltkrieg spielen. Eine unglücklich verliebte junge Frau – Elisa, ein Mann – Louis, der sie nicht verdient und ein Mann - Wilhelm, für den sie unerreichbar bleibt, vermischt mit ein wenig Schokoladenvilla und der berühmten Völkerschau. Das war mir zu wenig und das Wenige zu kitschig.
Ich vergebe drei von fünf Sternen, da es die Autorin Julie Hilgenberg dennoch geschafft hat, einen flüssig zu lesenden Roman daraus zu kreieren. Ich habe das Gefühl der Markt scheint einfach ein wenig übersättigt mit dieser Art von Romanen. Für mich muss nun auf jeden Fall erstmal wieder ein Krimi her.

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06. Im Sommer sterben von Michael Theurillat (10/2018)

Ein Mordfall auf einem Golfplatz bei Zürich hält Kommissar Eschenbach in drückender Sommerhitze auf Trab. Wer könnte ein Interesse am Tod von Philipp Bettlach haben? Der Banker war außerordentlich beliebt und hatte scheinbar keine Feinde. Bis die Vergangenheit ihn einholte ...

Note 1: Ich bin selbst ganz erstaunt, wie gut mir dieser erste Band um Kommissar Eschenbach und sein Team gefallen hat. Mich persönlich verbindet mit der Schweiz eher wenig, dennoch liebte ich den Lokalkolorit, der immer wieder durch die Seiten blitzte und mich ab und zu nötigte, einen Begriff nachzuschlagen. Wer weiß denn als Deutscher bitte schön was die Schweizer meinen, wenn sie „Ebli“ essen?
Die manchmal ein wenig unkonventionellen Ermittlungsmethoden des Kommissars fand ich klasse, frei nach dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein“. Man muss ihn sich nur seine Gedanken machen lassen, dann läuft die Sache. Seine pfiffige Sekretärin Rosa Mazzoleni erinnerte mich ein wenig an Signorina Elettra, die „ihrem“ Kommissar Brunetti seit vielen Jahren die Treue hält und auch der junge Praktikant Claudio Jagmetti hat noch viel Potential.
Bei diesem Debutkriminalroman musste man mitdenken, denn immer, wenn man dachte, der Fall sei gelöst, verläuft die Spur wieder im Sande ... von mir gibt es dafür fünf von fünf Sternen. Ich freue mich nun doppelt auf den nächsten Fall für Kommissar Eschenbach, der den Titel „Eistod“ trägt.

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07. Die Spionin von Imogen Kealey (02/2020)

Für die Alliierten ist sie ihre beste Agentin, eine gefürchtete Kämpferin, die ihre Gegner mit einem Handschlag zu töten vermag.
Für die Nazis ist sie die meistgesuchte Person Frankreichs, ein gefürchtetes Phantom, auf dessen Kopf fünf Millionen Francs ausgesetzt sind.
Ihr Name ist Nancy Wake - und sie kämpft für die Liebe.

Marseille, 1940: Nancy und Henri lieben sich und genießen ihr mondänes Leben. Dann wird Frankreich von den Deutschen besetzt, und fortan riskiert Nancy ihr Leben für die Résistance. Ihre Schönheit und ihre glamouröse Erscheinung werden zur besten Tarnung der "Weißen Maus", auf die ein Millionenkopfgeld ausgesetzt ist – denn die Nazis vermuten in ihr stets einen Mann. Schließlich wird Henri verhaftet. Nancy entkommt nach England, wo sie zur Geheimagentin ausgebildet wird. Per Fallschirm gelangt sie zurück in die Wälder der Auvergne und übernimmt das Kommando über 7.000 Partisanen. An der Seite ihrer Männer kämpft Nancy blutige Schlachten gegen die Deutschen – ihr gefangener Mann gerät indes in immer größere Gefahr.

Note 3: Ich denke mal, der Titel spricht bei diesem Buch schon fast für sich ... die mutige junge Frau Nancy Wake kämpft im Zweiten Weltkrieg in der Résistance gegen das Nazi Regime, das sich seit 1940 auch in Frankreich breit gemacht hat. Sie haben ihr den Namen „Weiße Maus“ gegeben, einen Namen, den sie hasst, denn sie selbst kämpft eher wie eine Löwin. Sie hat es nicht einfach sich in den Reihen der Männer zu behaupten, doch sie hat Biss und lässt sich nicht unterkriegen. Eine wahrhaft mutige Frau! Und dennoch ist der Funke bei dem Buch nicht wirklich zu mir übergesprungen. Liegt es am Schreibstil? Oder an der Fähigkeit des Autorenteams Darby Kealey und Imogen Robertson? Es ist wohl eine Kombination aus Beidem das mich die Seiten im letzten Drittel nur überfliegen ließ. Eine Hommage an eine großartige Frau, die es verdient, dass man sich an sie erinnert. Von mir gibt es leider nur drei von fünf Sternen.

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08. Leas Spuren von Bettina Storks (01/2003)

Paris 2016. Ein lukratives Erbe winkt der Stuttgarter Historikerin Marie und dem französischen Journalisten Nicolas, wenn sie eine schwierige Aufgabe lösen: Gemeinsam sollen sie ein lang verschollenes Gemälde finden und es den möglichen Überlebenden einer jüdischen Pariser Familie zurückgeben. Ihre Suche führt sie nicht nur in die Wirren des Zweiten Weltkriegs und an die Abgründe der Besatzungszeit, sondern wird rasch zu einem atemlosen Ringen mit der Vergangenheit ihrer Familien. Im Dickicht des Kunstraubs der Nazis muss sich Marie einem schrecklichen Geheimnis stellen – und bald auch ihren Gefühlen für Nicolas.

Note 1: Nein, kein neues Thema, aber wunderbar spannend und emotional verpackt. Mal wieder begeben wir uns zurück in unsere dunkle Vergangenheit. Diesmal führt uns der Weg nach Paris und Stuttgart, wo wir den schüchternen Victor Blanc und die junge Deutsche, Charlotte Schneider, kennenlernen. Ein Zufall verschafft ihnen Beiden Arbeit am Deutschen Konsulat zu Hochzeiten der Nazidiktatur mit deutscher Besetzung Frankreichs. Wir schreiben die Jahre 1941/42. Die braunen Größen haben Geschmack an der Kunst aus Pariser Museen gefunden und so stecken Charlotte und Victor bald tiefer in der Szene als ihnen lieb ist ...
Zurück in der Gegenwart treffen wir auf Marie und Nicolas, deren Leben durch das Testament des kürzlich mit 95 Jahren verstorbenen Victor Blanc auf den Kopf gestellt werden. Es beinhaltet neben einer großzügigen Erbschaft eine knifflige Aufgabe, die auch sie tief in die Vergangenheit eintreten lässt. Werden sich Marie, die Großnichte jener Charlotte aus vergangenen Tagen, und Nicolas, der Enkel des großen Victor Blancs, der Herausforderung stellen?
Geschichten dieser Art gibt es zur Zeit viele auf dem deutschen Büchermarkt und so ist es nicht ganz einfach, sich aus der breiten Masse hervor zu heben. Der sympathischen Autorin Bettina Storks ist dies jedoch ganz großartig gelungen. Man merkt, dass sie ihr Herzblut mit einfließen ließ beim Schreiben. Sie hat die Charaktere – in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart – zum Leben erweckt und ließ dadurch auch bei mir echte Gefühle für alle Beteiligten aufkommen. Die Beschreibungen von Paris und Stuttgart machen Lust auf Reisen und Museumsbesuche. Vielen Dank für eine feinfühlige und mitreißende Geschichte, liebe Bettina. Ich vergebe für diesen Roman verdiente fünf von fünf Sternen.

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09. Die schwarze Fee von Kerstin Ehmer (08/2019)

Berlin Babylon: Die einen feiern, die anderen verrecken. Die Weimarer Republik neigt sich ihrem Ende zu, Nazis und Kommunisten kämpfen um die Macht und Kommissar Ariel Spiro sucht den Mörder zweier Männer, die niemand zu vermissen scheint.
Berlin tanzt auf dem Vulkan. Glitzernde Tanzpaläste, wilde Partys, Drogen, sexuelle Freizügigkeit – die deutsche Hauptstadt gilt zur Zeit der Weimarer Republik als eine der aufregendsten Städte Europas. Russische Emi¬granten, darunter Schriftsteller, Gelehrte, Politiker und Anarchisten, haben nach der Revolution in Berlin Zuflucht gefunden vor dem Zugriff der sowjetischen Geheimpolizei. Mittendrin Kommissar Ariel Spiro, den zwei Giftmorde ins russische Milieu führen. Und dann ist da noch Nike, seine große Liebe, die ihn um Hilfe bei der Suche nach ihrem neuen Freund Anton bittet. Unversehens geraten beide in einen Strudel aus Politik und Gewalt.

Note 2: Ein ganz großartiger Ausflug ins Berlin der Zwanziger Jahre, das oft so wenig glänzend daherkommt und mit ihm - wie schon im Klappentext geschrieben ... „Kommissar Spiro mittendrin!“ Diesmal hat er es mit gleich zwei unbekannten Toten zu tun, die ihr Leben während eines vermeintlichen Ausflugs lassen mussten. Keiner scheint die Beiden zu kennen und so muss unser Kommissar tief eintauchen in die kriminelle Szene. Schließlich erfährt er, dass die Beiden der russischen Berliner Gemeinschaft angehören, doch was hat der vermisste Anton damit zu tun? Seine ehemalige Freundin Nike, die er für immer verloren glaubte, bittet ihn um Hilfe. Puh, das ist ein großer Schatten, über den er da springen muss ...
Wie schon beim ersten Band muss ich gestehen, dass sich der Einstieg in diesen Roman nicht ganz einfach gestaltete. Viele Personen, genau so viele Szenenwechsel ... da musste ich mich erst wieder einlesen. Doch dann wurde das Buch immer spannender. Großartig und mit viel Liebe recherchiert, erfuhr ich auch diesmal wieder Dinge über das Leben in der Hauptstadt vor hundert Jahren, die mir gänzlich unbekannt waren. Mir war zum Beispiel gar nicht bewusst, dass sie so vielen geflohenen Russen Heimat gab, die inständig hofften, wieder in die Heimat zurückkehren zu können, wenn der „Spuk mit Lenin“ erstmal wieder vorbei war. Arme Zarentreue, die, wie wir heute wissen, leider umsonst gehofft haben. Ganz langsam tauchen auch die ersten vereinzelten Braunhemden auf, die um eine Daseinsberechtigung kämpfen, und dann sind da ja noch die Sozialisten und, und und ... alles in allem hatte ich mich mit der „Schwarzen Fee“ gut unterhalten. Ein kleines Sternchen Abzug gibt es lediglich für die vielen Personen und Handlungsorte, die sich manchmal ein wenig verwirrend darstellten. Kommissar Spiro überlegt zu Ende des Romans wieder nach Wittenberge zurück zu gehen und Berlin den Rücken zu kehren. Ich hoffe doch sehr, dass er sich das nochmal überlegt ... ich finde er passt gut ins verrückte Berlin und bei einer Fortsetzung dieser Reihe wäre ich auf jeden Fall wieder mit von der Partie. Für diesen gelungenen zweiten Fall vergebe ich vier von fünf Sternchen.

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10. Ihr einziges Kind von Barbara Wendelken (09/2017)

Cord Cassjen ist überglücklich, sein Sohn Caspar hat das Licht der Welt erblickt. Aber seine Frau Silvana leidet an einer postpartalen Psychose, sieht sich und vor allem das Baby von allen Seiten bedroht. Und dann passiert das Unfassbare – Cord wird erschossen, Silvana ist mitsamt dem Säugling verschwunden. Die Kommissare Renke Nordmann und Nola van Heerden stehen vor einem Rätsel: Gab es vielleicht doch den großen Unbekannten, vor dem Silvana sich so sehr fürchtete? In größter Eile machen sie sich auf die Suche nach den beiden Vermissten, da sie vor allem um das Leben des Kindes bangen ...

Note 2: Geschafft! Ein spannender Krimi mit einem schlüssigen Ende, das so nicht vorhersehbar war. Immer wieder leitet die Autorin ihre Leser auf vermeintlich richtige Fährten, die sich dann doch als Sackgasse herausstellen. Wer war nun schuldig, wer hatte was mit wem und wer ist denn nun der Vater des kleinen Caspar? Ist es Cord oder doch ein Lover der gar nicht so braven Silvana?
Sehr gut gefallen hat mir auch, dass das Privatleben der Ermittler immer wieder beleuchtet wurde. Ob das wohl irgendwann nochmal was wird mit Nola und Renke?
Zur Grundstory gibt es dem Klappentext nicht viel hinzuzufügen. Es ist aber schon erstaunlich, welche Skelette hier aus Kellern gezogen werden, welche Geheimnisse nach und nach ans Licht kommen und wer hier wessen schmutzige Wäsche wäscht. Der Krimi führte mich nach Ostfriesland ins fiktive Städtchen Martinsfehn, während mich das echte Leben gerade aus Norddeutschland wieder nach Hause gespült hat. Ich habe immer noch den Meeresgeruch in der Nase und vergebe für diesen dritten Teil der Reihe die beiden ostfriesischen Kommissare gerne vier von fünf Sternen.

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11. Zwei Wochen im Juni von Anne Müller (04/2020)

Ada liebt ihr Elternhaus an der Ostsee mit dem herrlichen Bauerngarten, doch nun heißt es, Abschied nehmen. Nach dem Tod der Mutter muss Gragaard verkauft werden. Zusammen mit ihrer Schwester Toni räumt sie Haus und Bootsschuppen aus, und eine Reise in die Vergangenheit beginnt: Da sind die Abendkleider der Mutter, die die rauschenden Sommerfeste wiederaufleben lassen und die glücklichen Tage, bevor der Vater die Familie verließ. Und da sind die Ölporträts, die der russische Maler Maxim, um dessen Aufmerksamkeit die Mädchen buhlten, einst von ihnen angefertigt hat. Als sie im Sekretär einen Brief der Mutter an sie beide finden, fasst Ada endlich den Mut, sich ihren Sehnsüchten zu stellen, und aus dem Abschied wird Aufbruch.

Note 2: Mit „Zwei Wochen im Juni“ hat die Autorin Anne Müller einen kleinen Roman geschaffen, der so oder ähnlich in vielen Familien stattfinden könnte, auch in meiner eigenen. Deshalb hat er mich wohl auch stellenweise sehr berührt, sah ich doch in Gedanken meine Schwester und mich dort sitzen und über die Vergangenheit sinnieren. Immer wieder fragte ich mich, was wohl für Geheimnisse in meiner Familie verborgen sind und ob ich sie – wie Toni und Ada - je erfahren werde und das überhaupt möchte.
Der Roman über das ungleiche Schwesternpaar und ihre Trauer um die Mutter und das Haus ihrer Kindheit las sich sehr flüssig und quasi in einem Rutsch. Ein wunderbares Buch über das Schwelgen in Erinnerungen und einen Blick in die Zukunft. Ein kleiner Kick hat mir irgendwie aber gefehlt, weshalb es von mir vier von fünf Sternen dafür gibt.

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12. Die Toten, die dich suchen von Inge Klönne (10/2017)

Keine Toten mehr! Mit diesem Vorsatz kehrt Hauptkommissarin Judith Krieger nach Köln zurück. Als Chefin der Vermisstenfahndung, nicht mehr als Mordermittlerin. Doch gleich der erste Tag führt sie zum Schauplatz eines grausamen Mordes an einem seit Wochen verschwundenen Mann. Die Jagd nach dem Täter bringt Judith an die Grenzen der Legalität und auf die Spur einer zweiten Vermissten. Ist die junge Kolumbianerin Inez ein weiteres Opfer oder eine eiskalte Rächerin? Schritt für Schritt enthüllt Judith Krieger eine dramatische Geschichte von Flucht, Vertreibung, Gewalt und betrogener Sehnsucht ...

Note 2: Lange mussten wir – die Fans der etwas eigenwilligen Kommissarin Judith Krieger – auf diesen ersehnten sechsten Band der Reihe warten. Fast schon hatte ich an einer Fortsetzung gezweifelt, denn Judith wollte ja eigentlich aussteigen und mit ihrem Freund in der Ferne ein neues Leben beginnen. Ein Jahr hat sie durchgehalten, bevor sie sich zur Rückkehr entschloss um zu Hause nochmal richtig durchzustarten, als Leiterin der Vermisstenfahndung. Doch dieser Neustart wird ihr nicht leicht gemacht. Sie wird einem Team vor die Nase gesetzt, das alles andere als begeistert ist. Selbst ihr früherer Partner Manni nimmt sie nicht mit offenen Armen auf, denn auch er fühlt sich von ihr hintergangen. Doch trotz der Abwehr lässt der erste Tote nicht lange auf sich warten ...
Eine spannende Fortsetzung, flüssig geschrieben und gut zu lesen. Irgendwie hat mich das Thema einfach nicht so berührt, obwohl es durchaus aktuell und brisant ist. Ich bin aber natürlich trotzdem gespannt ob und wie es mit Judith Krieger und ihrem Team weitergehen wird und sie der Fall zusammengeschweißt hat. Von mir gibt es vier von fünf hübschen kleinen Sternchen.

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Ich habe gehört:
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01. Die fremde Tochter von Anja Jonuleit (04/2013)

Eine mächtige Familie und ihr erdrückendes Geheimnis.
In Paris kennt ihn jeder: Monsieur Cho, den geheimnisvollen Teemeister, der einsam und zurückgezogen lebt, aber die feinste Nase für Tee haben soll. Eines Tages steht eine junge Frau, Lin Berwanger, vor seinem Teeladen und fragt nach einer Verkostung. Als sie sich später mit den Worten 'Auf Wiedersehen, Vater' von ihm verabschiedet, beginnt Cho nachzurechnen. Die junge Frau könnte recht haben. Er muss sie unbedingt wiedersehen, doch sie scheint spurlos verschwunden. Plötzlich befindet sich Cho inmitten eines Kriminalfalls: Der Polizeipräsident wird geteert und gefedert aufgefunden, ein Chefpathologe gefesselt und geknebelt. Was steckt hinter diesen brutalen Verbrechen? Und was hat Lin damit zu tun?

Note 3: Mhhh ... eigentlich gehört Anja Jonuleit zum Kreis meiner Lieblingsautorinnen, doch dieses Hörbuch bekommt von mir leider nur eine mittelprächtige Bewertung. Ich fand die Handlung an sich ziemlich zäh und doch oft ein wenig „hingebogen“ in dem Versuch, die Geschichte rund werden zu lassen. Sehr interessant fand ich die Teezeremonien und überhaupt das Leben im fernen China zugleich aber habe ich Émilie von Herzen bedauert, dass sie derart von ihrer Familie verstoßen wurde. Kein Wunder war auch sie nach ihrer Rückkehr und dem Verlust ihrer großen Liebe Cho ihren Kindern gegenüber schlichtweg liebesunfähig. Der Roman spielt sich in der Vergangenheit mit einer jungen Émilie und in der Gegenwart mit ihrer inzwischen erwachsenen Tochter Lin und dem älter gewordenen Teemeister Cho ab. Beide Stränge harmonieren recht gut miteinander und zielen natürlich auf das große Finale in Form einer Aufklärung darüber statt was einst und auch heute geschah. Nadine Heidenreich konnte mich als Sprecherin überzeugen, die Story hingegen diesmal leider nicht. Von mir gibt es drei von fünf Sternchen aber der Autorin bleibe ich natürlich treu.

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02. Die Fotografin: Die Welt von Morgen von Petra Durst-Benning (05/2020)

Nach dem Tod ihres Onkels Josef hat Mimi Reventlow Laichingen verlassen und ihre Arbeit als Wanderfotografin wiederaufgenommen. Doch sie ist nicht mehr allein unterwegs, denn der Gastwirtsohn Anton hat sich Mimi angeschlossen. Gemeinsam bereisen die beiden das Land und wollen nach der dörflichen Enge Laichingens endlich großstädtischen Trubel erleben. Während ihres Aufenthalts in Berlin gelingt es Anton, einen florierenden Postkartenhandel aufzubauen, während Mimi dagegen immer öfter Schwierigkeiten hat, in ihrem Metier als Wanderfotografin eine Gastanstellung zu finden. Doch anstatt der Vergangenheit nachzutrauern möchte Mimi lieber die Welt von morgen mitgestalten! So wagt sie es, sich neu zu erfinden und dennoch treu zu bleiben. Auf ihrem Weg begegnen ihr auch alte Bekannte, wie die Schafbaronin Bernadette, die von der großen Liebe träumt. Was beiden Frauen noch nicht wissen: Ihnen beiden steht bald die größte Herausforderung ihres Lebens bevor ...

Note 1 mit Sternchen: Was habe ich mich gefreut, das lang ersehnte Hörbuch der sympathischen Autorin Petra Durst-Benning endlich in den Händen zu halten. Noch erfreuter war ich natürlich, als ich mit Mimi und Anton mal wieder Hörgenuss vom Feinsten auf die Ohren bekam. Nahtlos führte die Autorin mich wieder in die Story ein und schickte mich auf eine Reise quer durch Deutschland. Es waren damals bestimmt keine einfachen Zeiten. Die Hobbyfotografen fingen an, Mimi den Rang abzulaufen mit ihrer eigenmächtigen Knipserei auch für Anton ist nicht alles Gold was glänzt. Wie wird es für die Beiden weitergehen? Wird Berlin sie verschlucken oder finden sie wieder den Weg nach Hause?
Liebe Petra, du hast mir von der ersten Minute an beste Unterhaltung mit diesem spannenden dritten Teil der Fotografinnen Saga präsentiert. Eine besondere Freude hast du mir mit dem Treffen „alter Bekannter“ aus der Jahrhundert-Trilogie gemacht. Das macht immer Spaß, wenn du solch kleine Schmankerl einbaust. Dass das Hörbuch auch diesmal wieder in einem Cliffhanger enden würde, war mir eigentlich fast schon klar und finde ich in Ordnung, denn das steigert meine Neugier auf die Fortsetzung ungemein. Du bekommst von mir für „Die Welt von Morgen“ auf jeden Fall verdiente fünf von fünf Sternen. Bis zum nächsten Mal!

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03. Und dann kam Ute von Atze Schröder (09/2013)

Als die schwangere Ute in die Wohnung unter Atze zieht, denkt er, diese Frau kommt von einem anderen Stern. Denn Ute arbeitet als Lehrerin in der Waldorfschule, hat die taz abonniert und einmal im Monat steckt die aktuelle Ausgabe von Schrot und Korn in ihrem Briefkasten. Zwei Weltanschauungen prallen aufeinander, aber trotzdem freunden sich die beiden an. Hat sich Atze am Ende etwa in Ute verliebt?

Note 1 bis 2: Man muss ihn schon mögen, den Essener Lockenkopf Atze Schröder mit dem Ruhrpott Humor. Aber echte Fans kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten, in dem sie ihn mit „Und dann kam Ute“ und seinem großen Dilemma begleiten. Wie konnte das passieren? Der coole Atze, der am liebsten an jedem Arm ein flottes Bienchen hat, gerne durch die Kneipen zieht und sich vor allem NIEMALS von seinen Cowboy Stiefeln trennen würde. Er und sich verlieben, unmöglich! Doch dann merkt er, wie er sie vermisst, wenn sie nicht da ist, wie er eifersüchtig wird, wenn andere Männer auftauchen ... aber nicht, dass ihr nun denkt, er sei gezähmt, der gute Atze, mitnichten! Freut euch auf ein wildes Abenteuer nach dem nächsten und lasst euch entführen in die Welt des Atze Schröder. Wundert euch aber nicht, wenn euch der Fahrer im Auto nebendran an der Ampel komisch anschaut, weil ihr mal wieder einen Lachkrampf bekommen habt. Atze im Autoradio ist ein Garant für gute Unterhaltung, wenn man ihn halt mag den Humor ... von mir gibt es viereinhalb von fünf Sternen ...
30.09.2020 16:13:09
phmarlowe

phmarlowe

(1959 Beiträge)

Mein September:

1. Mind Games - Dieses Spiel wirst Du verlieren: Leona Deakin

Thriller. London: Vier Menschen erhalten anonym eine Geburtstagskarte mit der Nachricht: "Dein Geschenk ist das Spiel - traust du dich zu spielen?" Danach verschwinden sie spurlos. Da die Polizei die Sache nicht ernst nimmt, engagiert die Tochter einer der Verschwundenen die Psychologin und Privatdetektivin Dr. Augusta Bloom. Als Bloom die Lebensläufe der Vermissten analysiert, entdeckt sie eine Gemeinsamkeit: Alle vier hatten eine dunkle Seite, die sie vor der Welt geheim hielten und die sie höchst gefährlich macht. Offensichtlich nutzt der Täter das Gewaltpotential seiner Opfer. Und versucht, auch Augusta Bloom in sein tödliches Spiel hineinzuziehen.

Fand ich okay. Vom Klappentext her hatte ich mir mehr erwartet, insbesondere mehr Spannung. Die Story war leider ziemlich vorhersehbar und Spannung gab es nicht durchgängig.


2. Bermuda: Thomas Finn

Horrorthriller. Während der Überfahrt von den Bahamas in die Dominikanische Republik gerät das kleine Kreuzfahrtschiff Sea Quest, auf dem auch der deutsche Biologe und Rucksackreisende Alex Kirchner reist, in einen unheimlichen Hurrikan. Auf dem Höhepunkt des Sturms rettet die mexikanische Mitreisende und Umweltaktivistin Itzil Pérez Alex das Leben, als beide ins Wasser stürzen. Alex und Itzil erwachen inmitten angeschwemmter Leichen am Strand einer einsamen Vulkaninsel mit üppiger Vegetation.

Das Buch war wirklich spannend zu lesen und erinnerte stark an "Lost". Ziemlich abgefahren war allerdings die Auflösung, die ganz sicher nicht jedermann liegen dürfte.


3. Beastmode - Gegen die Zeit 2: Rainer Wekwerth

Jugend-Fantasy, Teil 2. Die abenteuerliche Reise von Malcom, Damon, Amanda, Wilbur und Jenny, fünf Jugendliche mit übernatürlichen Fähigkeiten, ist noch nicht zu Ende. Sie stehen kurz davor, das Geheimnis um das mysteriöse Energiefeld im Pazifik zu lüften. Doch dann kommen sie einer ungeheuerlichen Wahrheit auf die Spur, die alles verändert.

Sehr spannender Abschluss, ein richtiger Pageturner. Allerdings fand ich die Auflösung ein bisschen unspektakulär, was aber auch wirklich der einzige Kritikpunkt an diesem tollen und vor Ideenreichtum strotzendem Zweiteiler ist.


4. Old Bones - Tote lügen nie: Preston/Child

Thriller. 1846 wird ein Siedler-Treck, bekannt als die Donner Party, in der Sierra Nevada vom Winter überrascht. Nur durch Kannibalismus kann ein Teil der Gruppe überleben. Doch das ist nicht die grausamste Wahrheit. Die Archäologin Dr. Nora Kelly ist begeistert, als ihr Hinweise auf das bis heute nicht entdeckte Lager der sagenumwobenen Donner Party zugespielt werden. Doch die Ausgrabungen erweisen sich schnell als erheblich gefährlicher, als Nora vermuten konnte. Bald führen ihre Recherchen die Archäologin und ihr Team auf die Spur eines Verbrechens in der Gegenwart, das weitaus grausamer und bizarrer ist als der Kannibalismus der Siedler. Die Ermittlungen in dem Fall leitet die junge FBI-Agentin Corrie Swanson. Die beiden Frauen ahnen nicht, dass Corries erster großer Fall auch ihr letzter zu werden droht.

Hat mir gut gefallen. Das Buch ist eher ein solider Krimi als Thriller, was mich allerdings nicht gestört hat. Die Geschichte ist durch den historischen Bezug interessant und kurzweilig zu lesen. Am Ende war ein bisschen die Luft raus, in Anhängen mussten die restlichen offenen Fragen beantwortet werden.


5. Cryptos: Ursula Poznanski

Jugendbuch. Kerrybrook ist Janas Lieblingswelt: Ein idyllisches Fischerdorf mit viel Grün und geduckten Häuschen. Es gibt Schafe, gemütliche Pubs und vom Meer her weht ein kühler Wind. Manchmal lässt Jana es regnen. Meistens dann, wenn es an ihrem Arbeitsplatz mal wieder so heiß ist, dass man kaum mehr atmen kann. Jana ist Weltendesignerin. An ihrer Designstation entstehen alternative Realitäten, die sich so echt anfühlen wie das reale Leben: Fantasyländer, Urzeitkontinente, längst zerstörte Städte. Aber dann passiert ausgerechnet in Kerrybrook, der friedlichsten Welt von allen, ein spektakuläres Verbrechen. Und Jana ist gezwungen zu handeln.

Eine eher kleine Story hervorragend verpackt in viel spektakulärem Drumrum, was man aber erst nach der Lektüre bemerkt. Insofern hat man sehr unterhaltsame Lesestunden in wirklich toll ausgedachten virtuellen Welten. Der jugendliche Leser, und das ist nun einmal die Zielgruppe, wird sicher nicht mit der schmalen Story dahinter hadern.


4. Der Junge aus dem Wald: Harlan Coben

Thriller. Als kleiner Junge wurde er im Wald gefunden, allein und ohne Erinnerungen. Niemand weiß, wer er ist oder wie er dort hinkam. Dreißig Jahre später ist Wilde immer noch ein Außenseiter, lebt zurückgezogen als brillanter Privatdetektiv mit außergewöhnlichen Methoden und Erfolgen. Bis die junge Naomi Pine verschwindet und Staranwältin Hester Crimstein ihn um Hilfe bittet. Was zunächst wie ein Highschooldrama aussieht, zieht bald immer weitere Kreise – in eine Welt, die Wilde meidet. Die Welt der Mächtigen und Unantastbaren, die nicht nur Naomis Schicksal in den Händen zu halten scheinen.

Das Buch hat mir gar nicht gefallen. Von einem Thriller keine Spur, ich fand die Geschichte von Anfang bis Ende durchgängig langweilig. Der Mix aus Wahlkampf und Teenie-Problemen war überhaupt nicht meins und die nach dem Klappentext eigentlich interessante Figur Wilde stellte sich in der Story als unspektakulär heraus. Komplett verzichtbare Lektüre.


5. Die Nachbarin: Caroline Corcoran

Thriller. In Lexies Leben scheint alles perfekt: Sie liebt ihren Freund Tom, die beiden planen eine Familie, und sie wohnen in einem eleganten Apartment mitten in London, das keine Wünsche offen lässt. Doch Lexies Idylle trügt. Wenn sie allein ist, lauscht sie den Geräuschen aus der Nachbarwohnung. Und stellt sich dabei das mondäne Leben ihrer Nachbarin vor. Harriet führt ein ausschweifendes Leben voller wilder Partys, ihr Leben ist ein Abenteuer. Nur selten gesteht sie sich ein, wie unglücklich sie in Wahrheit ist. Sie wünscht sich einen Freund wie Tom. Sie möchte das Leben ihrer Nachbarin Lexie. Und sie ist bereit, alles zu tun, damit dieses Leben ihr gehört.

Beginnt gut und wird dann zur Quälerei. Das Buch ist langweilig und zäh, beide Figuren unsympathisch, es trieft vor Selbstmitleid und ich musste mich nach gut der Hälfte überwinden, wenigstens quer zu lesen. Zeitverschwendung.


6. Der Mondscheinmann: Max Bentow

Thriller. Lilienblüten auf dem Boden, Kerzen brennen und erhellen die Umrisse einer toten Frau, geschminkt und frisiert. Das Einzige, was die perfekte Inszenierung stört, sind die vielen Schnecken, die leise über das morbide Stillleben gleiten. Dies ist das Bild, das sich Kommissar Nils Trojan und seinem Team bietet, als sie in einer Berliner Wohnung eintreffen. Wenig später wird ein zweites Opfer im Wald aufgefunden, und wieder ist der Tatort inszeniert wie ein Andachtsraum. Trojan stürzt sich in die Ermittlungen und merkt zu spät, dass sein Gegner ein Spiel mit ihm spielt, ein Spiel, das so sanft wie eine Klaviersonate beginnt und mit dem sicheren Tod endet.

Ganz klassischer Thriller, der mir gut gefallen hat. Ein bisschen vorhersehbar war er dieses Mal, aber besonders gestört hat es mich nicht.


7. Dein kaltes Herz: Sharon Bolton

Thriller. Die Angst vor ihrem Ehemann Freddie hat Felicity bis ans Ende der Welt getrieben: auf die kleine antarktische Insel Südgeorgien, kurz vor dem Südpol. Jedes Mal, wenn sich ein Schiff nähert, sucht Felicity ein Versteck auf und beobachtet die Passagiere durch ihr Fernglas. Sehnsüchtig wartet sie darauf, dass der Winter kommt und das Eis die Insel für ein paar Monate von der Außenwelt abschneidet. Schließlich trifft das letzte Schiff der Saison ein und Felicitys Albtraum wird wahr: Freddie ist an Bord. Und er wird nicht ruhen, bis er ihr Auge in Auge gegenübersteht.

Hat mir sehr gut gefallen. Als erfahrener Thriller-Leser ahnt man zwar schon im ersten Buchteil, wohin die Reise geht, aber es sind hinreichend Wendungen drin, die trotzdem die Spannung oben halten. Ich habe mich bestens unterhalten.


8. Die App - Sie kennen Dich. Sie wissen, wo du wohnst: Arno Strobel

Thriller. Es klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Hamburg-Winterhude, ein Haus mit Smart Home, alles ganz einfach per App steuerbar, jederzeit, von überall. Und dazu absolut sicher. Hendrik und Linda sind begeistert, als sie einziehen. So haben sie sich ihr gemeinsames Zuhause immer vorgestellt. Aber dann verschwindet Linda eines Nachts. Es gibt keine Nachricht, keinen Hinweis, nicht die geringste Spur. Die Polizei ist ratlos, Hendrik kurz vor dem Durchdrehen. Konnte sich in jener Nacht jemand Zutritt zum Haus verschaffen? Und wenn ja, warum hat die App nicht sofort den Alarm ausgelöst?

Der Thriller war spannend zu lesen, in einigen Bereichen allerdings auch ordentlich überzogen und teils zu durchsichtig. Das Hin und Her mit den beiden Ermittlern war zu viel des Guten und die Rolle von Alexandra wird auch schnell klar. Auch die Auflösung war eher an den Haaren herbeigezogen. Vom Plot daher nur mittelmäßig.


03.10.2020 16:36:03
greenbutterfly

greenbutterfly

(9027 Beiträge)

Von mir gibt es diesen Monat nur eine Kurzliste ...


1. Die Zeit der Glühwürmchen von Patricia Koelle ***** Highlight

2. Star Wars. Labyrinth des Bösen von James Luceno ****-

3. Dunkel. Hulda-Trilogie 1 von Ragnar Jonasson ****-

4. Insel. Hulda-Trilogie 2 von Ragnar Jonasson *****

5. Der Glanz vergangener Tage von Penny Vincenzi ****-

6. Tanz in die Angst von Hanna Zimmermann *****

7. Nebel . Hulda-Trilogie 3 von Ragnar Jonasson *****

8. After the Fire von Will Hill *****

9. The One. Finde dein perfektes Match von John Marrs ***** Highlight

10. Wenn das Licht gefriert von Roman Klementovic *****

11. Die Frauen von Gut Falkensee von Luisa von Kamecke ****-

12. Kastanienjahre von Anja Baumheier ****-
03.10.2020 18:06:09
ticketfan2307

Mitglied gelöscht

 

Ich habe leider nicht so viele Bücher geschafft, aber die beiden besten waren aus der Reihe der After Serie von der auch die Filme im Kino kamen. Einen neuen Krimi habe ich auch ausprobiert: Glenkill. Ich war zuerst nicht so recht von der Story überzeugt aber je mehr man liest desto besser wird es
04.10.2020 16:10:15
maisonne

maisonne

(10443 Beiträge)

Blackbird (Matthias Brandt) (Note 1)

Eine Zeitreise in die siebziger Jahre. Der 15-jährige Motte im Spannungsfeld zwischen seinem todkranken Freund und seinem Interesse an Mädchen. Erinnerungen an diese Zeit und an die eigene Pubertät kommen auf.

Hat mich glänzend unterhalten.

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Venezianische Scharade (Donna Leon) (Note 3)

Der Fund einer männlichen Leiche in Frauenkleidern vereitelt Commissario Brunetti seine Urlaubsreise. Vorurteile lenken die Ermittlungen zunächst in die falsche Richtung.

Ich mag einfach die feine Erzählweise von Donna Leon.

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Todestreue (Gallert & Reiter) (Note 2)

Im Kofferraum eines Autos auf einem Duisburger Schrottplatz wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ein junger Mann aus prekären Verhältnissen gerät in den Fokus der Ermittler. Polizeiseelsorger Martin Bauer ist eigentlich in Elternzeit, mischt sich aber dennoch in die Ermittlungen ein. Die Story spielt im Rockermilieu.

Die Figur des Polizeiseelsorgers gefällt mir sehr gut.

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05.10.2020 08:14:16
HelenKK

HelenKK

(448 Beiträge)

Ich trage mal meine Liste noch nach, allerdings ohne ausführliche Bewertungen.

1. THE WRONG GIRL – Die PERFEKTE TÄUSCHUNG
ertauscht – vertauscht

Mit rasender Geschwindigkeit fährt ein Auto gegen einen Baum. Als die Joggerin Julie dem verletz-ten Fahrer helfen will, flüstert dieser ihr zu: "Du bist nicht sicher, Julie. Du musst hier weg." Da ihr Mann Matt, ein Psychologieprofessor, Julies Erlebnisse als Wahnvorstellung abtut und ihr Beruhigungstabletten gibt, glaubt sie selbst nicht mehr an das, was sie gesehen hat. Sie versucht, die Warnung zu vergessen. Doch zwei Wochen später wird ganz in der Nähe eine Frauenleiche gefunden. Bei der Toten handelt es sich um Laura, Matts erste Ehefrau. Und alles deutet auf Julie als Täterin hin...

Meine Wertung: NOTE 2-


2. AB INS BETT (Katharina Kunzmann)
Bücherei

Wer gerne schläft, ist besser im Bett. Eigentlich ganz einfach. Und doch gibt es Leute, die noch vor dem ersten Termin ins Fitnessstudio stürzen oder wegen einer wichtigen Deadline bis spät abends arbeiten, um jede Sekunde des Tages effektiv zu nutzen. Bloß nicht, sagt Katharina Kunzmann, Schlafbloggerin und amtlich bescheinigte Schlafmütze. Lieber an der Matratze horchen! Denn im Schlaf entspannen wir, tanken Kraft, werden fitter und klüger. Schlaf ist die schönste Sache der Welt, die ultimative Detox-Kur, unser Bett eine Insel der Entschleunigung. "Ab ins Bett!" nimmt uns mit auf einen traumhaften Streifzug durch die Welt des Schlafes: Warum haben so viele Menschen Probleme beim Einschlafen und was hilft dagegen? Wie sehen die Träume von Blinden aus? Was sagen die Experten? Also, Freunde der Nacht, nicht in den Club heute Abend, sondern rein in die Federn und Augen zu!

Meine Wertung: NOTE 2-
03.01.2021 15:43:29
eventbiene21

Mitglied gelöscht

 

Hallo zusammen:)

Ich habe Ende 2020 das Buch 'Vielleicht solltest du mal mit jemandem darüber reden' von
Lori Gottlieb gelesen. Ich kann es es wirklich zu 100% empfehlen. Es ist nicht nur sehr mutig, sondern auch fesselnd und spricht so mancher Wahrheit direkt ins Gesicht.

Hier ist eine kurze Zusammenfassung:
Als Lori Gottlieb sich selbst nach einer Trennung in Therapie begibt, ergeht es ihr ebenso wie ihren Patienten: Sie muss ihre eigenen blinden Flecken erkennen und sich verletzlich machen, um an Trauer, Scham und Schmerz wachsen zu können. Der schwer greifbare Prozess, der in dem intimen Verhältnis zwischen Therapeut und Patient abläuft, hat die Macht uns zu verändern, möglicherweise sogar unser ganzes Leben. Lori Gottlieb liefert eine brillante Hommage an den Menschen in all seinen Widersprüchlichkeiten und einen tiefbewegenden Einblick in alle Aspekte der Psychotherapie. Diese Lektüre lässt einen verändert zurück.

Ich kanns wirklich nur empfehlen!

Liebe Grüße:)
04.01.2021 09:36:02
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