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Was habt ihr im März 2022 gelesen?

 
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maisonne

maisonne

(10443 Beiträge)

Ich mach mal den Anfang. Ich breche sehr selten Bücher ab aber es musste sein.

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Die Leuchtturmwärter (Emma Stonex) (Note 3)

Der Roman spielt zu einer Zeit, als Leuchttürme noch Wärter hatten. Der Alltag im Turm, der Schichtdienst, Freischichten an Land bei der Familie. Eines Tages kommt die Wachablösung mit dem Boot und der Turm ist leer. Alle Wärter sind verschwunden. Dem Buch liegt eine wahre Begebenheit zu Grunde.

Über dieses Thema hatte ich mir im Leben noch keine Gedanken gemacht und fand es sehr interessant. Auch als Methapher dafür, was Einsamkeit mit Menschen macht. Leider hatte es ein paar Längen.

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Kalmann (Joachim B. Schmidt) (Note 2)

Kalmann ist ein junger geistig behinderter Isländer, der mehr oder weniger auf sich allein gestellt ist. In dem Ort, in dem er lebt und aufgewachsen ist, ist er der „Dorftrottel“. Alle mögen ihn, niemand nimmt ihn wirklich ernst. Eines Tages entdeckt er eine Blutlache ungeklärter Herkunft und die Polizei ermittelt.

Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass sie aus Kalmanns Sicht erzählt wird. Sie geht zu Herzen und hat mich nachdenklich gemacht über das, was im Leben wirklich zählt.

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Just like you (Nick Hornby) (Note 1*)

Die Liebe zweier völlig unterschiedlicher Menschen in London zur Zeit des Brexits. Lucy, 42, Lehrerin und Joseph, 22, verschiedene Jobs. Wie kann das gelingen?

Ich habe dieses Buch verschlungen. Es ist so schön, so verzweifelt, lässt einen eigene Standpunkte prüfen und infrage stellen. Großartig!

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Blütenschatten (Annalena McAfee) (abgebrochen)

In einem Bücherpodcast hatte ich gehört, es ginge hier um eine Frau, die nach der Trennung von ihrem Mann nach langer Ehe ihr Leben neu sortieren müsse. Mag sein, ich habe es nicht durchgehalten, weil es bis zur Mitte ausschließlich um Kunst, Galerien, Vernissagen etc. ging. Das sind Themen, die mich langweilen.

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Pfoten vom Tisch (Hape Kerkeling) (abgebrochen)

Seine beiden Bücher über den Jakobsweg und über seine Kindheit mochte ich sehr. Dieses hier ist eine Gebrauchsanweisung für Katzenhalter, die niemand braucht. Noch nicht einmal im Schreibstil findet man Hape Kerkeling.

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Pfaffs Hof (Hiltrud Leenders) (abgebrochen)

Ich habe mir eine Kindheitsgeschichte vom Niederrhein erhofft und eine langweilige Beschreibung der 1960-er Jahre bekommen. In dem Buch passiert nichts.

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01.04.2022 10:46:46
schwarzwaldelch

schwarzwaldelch

(5700 Beiträge)

Der März war wieder bescheiden.


Der Anfang vom Ende: Auswege 7 und Monster 9 von Michael Haag
Note: 5
Keine Ahnung mehr, was vorher war. Möchte diese Reihe nun beenden, obwohl mir Teil 8 fehlt. Es ging um die Apokalypse, Zombies übernahmen die Weltherrschaft und vernichten die Menschheit Stück für Stück.
Und ich konnte den Anschluss nicht mehr finden. Gefallen hat mir das nicht mehr. Der Protagonist wurde zum Erklärbär und am Ende war irgendwie alles ganz anders. Uah, was ist nur los mit den Autoren?
01.04.2022 13:06:20
ralkwalka

ralkwalka

(1810 Beiträge)


hier meine März Liste:


1. "Unplugged" / Thomas Menzel-Berger

Der Zusammenbruch des modernen Energiesystems hat Noahs Dasein als Couchpotato abrupt beendet. Stromversorgung, Telekommunikation und andere Infrastrukturen existieren nicht mehr. Noah muss die dicht besiedelte Vorstadt verlassen, um die chaotischen Monate nach dem Blackout zu überleben. Auf einem kleinen Bauernhof im Alpenvorland gewährt ihm ein alter Bergbauer Unterschlupf, während staatliche und soziale Strukturen zerfallen und eine neue Ordnung entsteht.

der erste Teil war super, der Mittelteil lahm, das Ende wieder besser

Note 2-3


2. "Der Astronaut" / Andy Weir

Als Ryland Grace erwacht, muss er feststellen, dass er ganz allein ist. Er ist anscheinend der einzige Überlebende einer Raumfahrtmission, Millionen Kilometer von zu Hause entfernt, auf einem Flug ins Tau-Ceti-Sternsystem. Aber was erwartet ihn dort? Und warum sind alle anderen Besatzungsmitglieder tot? Nach und nach dämmert es Grace, dass von seinem Überleben nicht nur die Mission, sondern die Zukunft der gesamten Erdbevölkerung abhängt.

der "Marsianer" hat mir deutlich besser gefallen, fand das Buch ziemlich langatmig und zuviele technische Sachen, insgesamt aber ganz ok

Note 3+


3. "Strange Red Ground" / Ronny Eckert

Ein britischer Medizinstudent kämpft nach einer Apokalypse, die durch Mikroben vom Mars ausgelöst wurde, um sein Überleben und folgt einem Funkspruch, der Lebensmittel und Unterkunft für alle verspricht. Er schlägt sich durch Länder und Kontinente, wo er auf verschiedene Gefahren aber auch Freunde trifft, die ihn bis zu seinem Ziel begleiten.

hat mir überhaut nicht gefallen, schlecht geschrieben, wie von einem 10 jährigen, abgebrochen

Note 6


4. "Systemfehler" / Wolf Harlander

An einem heißen Tag im August fällt von einer Sekunde auf die andere in mehreren europäischen Städten das Internet aus. Behörden und Unternehmen können nicht mehr auf ihre Daten zugreifen, Flugzeuge nicht mehr landen, Ärzte nicht mehr operieren, weil die hochmodernen Geräte streiken, die Kommunikation bricht völlig zusammen. Sonderermittler Nelson Carius vom BND vermutet einen hochkomplexen Computervirus hinter den Internetausfällen, die binnen Tagen immer größere Teile von Europa lahmlegen. Der Ausnahmezustand versetzt die Menschen in Panik, die Lage droht vollends zu entgleisen. Eine Spur führt Ermittler Carius ausgerechnet zu einer Wohnung im Münchner Norden. Hier lebt IT-Experte Daniel Faber mit seiner Familie, und er versteht die Welt nicht mehr. Während das ganze Land im Chaos versinkt, muss Daniel nicht nur seine Familie retten, sondern auch seine Unschuld beweisen ...

hmm, lief irgendwie genau nach dem gleichen Schema wie "42 Grad" ab, gab keine großen Überraschungen. Der nächste Teil mit den gleichen Ermittlern spielt in der Arktis, werde ich auf jedenfall aber auch lesen.

Note 2-3



5. "Pandora Stone 3" / Barry Jonsberg

Pandora will es nicht glauben. Bei ihrer Flucht aus der Akademie haben sie und Jen das tödliche Virus in die Welt gebracht. In drei Monaten geschieht, was in ihrer Erinnerung bereits Vergangenheit ist: Die Menschheit wird von einem tödlichen Virus ausgelöscht. Außer wenigen Drahtziehern und den ausgewählten Jugendlichen wird es keine Überlebenden geben.
Pan ist fest entschlossen, die Welt zu retten, doch Jens Erinnerung wurde manipuliert und die Gruppe ist mehr denn je überzeugt, dass die Welt dort draußen vernichtet wurde. Nun ist Pandoras Gabe gefragt, um den Untergang der Welt noch zu verhindern.

ein toller Abschlußband, schade das es vorbei ist

Note 1



6. "Zweite Heimat" / Madeleine Puljic

Das Schicksal der Menschheit liegt in ihren Händen ...
Als die CELESTE mit den ersten Kolonisten zum Mars aufbricht, beschließt das außerirdische Volk der E'Kturi, dass eine Beobachtung der Menschheit aus der Ferne nicht länger genügt. Um die von den Menschen ausgehende Gefahr einzuschätzen, senden die Außerirdischen ebenfalls ein Schiff aus, das noch vor den Kolonisten den Mars erreicht. Lajunen, der Kapitän der CELESTE, erhält den Auftrag, für eine positive Beurteilung der E'Kturi zu sorgen – mit allen Mitteln.

diesen Monat mal nix mit Zombies dafür Außerirdische ... ;-)
hat mir sehr gut gefallen

Note 1


01.04.2022 17:14:13
heli1

heli1

(1178 Beiträge)

Hier, meine Miniliste. 2 ganze Bücher... :-)

Von Euren Büchern kenne ich keines, der Nick Horbny kommt mal auf meine Liste, hört sich gut an.



Halligmord v. Greta Henning

Auf der kleinen Hallig Nekpen hat die See menschliche Knochen freigespült, die schon seit Jahrzehnten im friesischen Marschboden gelegen haben müssen. Wer war der Tote? Minke van Hoorn, ehemalige Meeresbiologin und erst seit kurzem als Kommissarin zurück in ihrer friesischen Heimat, hat bei ihrem ersten Fall eine harte Nuss zu knacken. Denn die beiden alteingesessenen Familien auf Nekpen wollen von dem Skelett unter der grünen Halligwiese nichts gewusst haben. Jeder kennt jeden, einige benehmen sich merkwürdig, friesisches Schweigen liegt über dem Fall.



Gemütlicher „Wer war es“ Krimi, den ich ganz gerne gelesen habe.
Ein paar kleinere Mankos hat er, über die ich aber gut hinwegsehen konnte.
Am Ende, nach Auflösung, ein wenig zu seicht.
Bin aber trotzdem auf den Nachfolgeband neugierig.





Der Schneegänger v. Elisabeth Herrmann

Ein kleiner Junge wird entführt – und alle Ermittlungen laufen ins Leere. Vier Jahre später wird sein Skelett im Wald gefunden. Polizeimeisterin Sanela Beara muss dem Vater die schlimme Nachricht überbringen. Doch die Begegnung mit dem gut aussehenden Darko, der in den Wäldern Brandenburgs als Wolfsforscher arbeitet, löst Zweifel in ihr aus: War es wirklich eine Entführung? Oder wurde der Junge aus einfachen Verhältnissen etwa verwechselt? Doch alle Beteiligten schweigen eisern.



Ich habe bis jetzt alle Bücher von ihr gerne gelesen, ich mag ihren Schreibstil sehr.

Der Schneegänger hat mir auch gut gefallen, dennoch fand ich es nicht perfekt.
Aber perfekte Bücher gibt es ja auch nicht so oft. :-)

Mich hat ein wenig gestört, wie das Verhältnis von Sanela und Gehring bzw. vor allem die Person Gehring darin beschrieben wurde. Das wirkte auf mich etwas konstruiert. Ich wurde vor allem aus Gehring nicht ganz schlau.

Mir waren eigentlich alle Personen in diesem Krimi auf die ein oder andere Weise suspekt. Die Eltern des Jungen, der Arbeitgeber, die Geliebte, die Söhne, die Freundin, die Nachbarin. Der kroatische „Pate“.
Mit ihm hat mich eine Szene mit Sanela berührt, als herauskam, dass der Junge wohl misshandelt wurde, viele es wussten, aber keiner genauer hinsehen wollte.
Und das hat dann rückwirkend auch diesen „Paten“ beschämt.
Nur da war es zu spät.
02.04.2022 09:52:09
greenbutterfly

greenbutterfly

(9017 Beiträge)

Hier meine März-Liste:

1. Größenwahn. Jack Reacher 1 von Lee Child ****-

Nachdem es jetzt auf Ama Prime eine Reacher-Serie mit einem „richtigen“ Jack Reacher gibt, wollte ich unbedingt noch einmal den ersten Band der Reihe lesen. Hat mir gut gefallen, war aber etwas langatmig. Meist ist ja das Buch besser als der Film bzw. die Serie, aber hier war es gerade umgekehrt, die Serie fand ich spannender als das Buch. Mal sehen, wie die Buch-und Filmreihe weitergehen.

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2. Die siebte Zeugin von Michael Tsokos ****-

Fand ich moderat spannend, auch hätte ich mir die Geschichte raffinierter gewünscht und auch das Ende hat mit etwas enttäuscht. Ich hoffe auf den nächsten Teil.

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3. Psychopathinnen von Lydia Benecke

Der Titel lässt vermuten, dass es sich hier um ein spannendes True Crime-Buch handelt. Es ist aber eher ein Sachbuch, informativ, interessant und sachlich, auch mit Beispielfällen psychopathischer Mörderinnen, aber nie reißerisch aufbereitet.

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4. Sanctuary. Flucht in die Freizeit von Mendoza & Sher ****-

Mit dem Schreibstil tat ich mich etwas schwer, das war mir für dieses Thema gefühlt zu distanziert und zu kühl. Aber ein wichtiges Buch mit Bezug zur heutigen bzw. vergangenen Politik in den USA.

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5. Die verlorene Zeit von Michelle Ross – abgebrochen

Das war mir einfach zu seicht. Gut, manchmal braucht man leichte Kost, aber so leicht dann auch wieder nicht.

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6. The Inheritance Games von Jennifer Lynn Barnes ***** Highlight

Fand ich super, sehr spannend, sehr einfallsreich, das Buch könnte ich mir gut als Film vorstellen. Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil.

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7. New Hope. Das Gold der Sterne von Rose Bloom *****

Ein netter Sofaschmöker mit tollem Kopfkino, was die Beschreibung der Kleinstadt New Hope betrifft. Man erlebt keine Überraschungen, denn man weiß schon am Anfang, wie das Buch ausgeht. Einfach nett zu lesen :)

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8. Nebelopfer von Romy Fölck *****

Gelesen, gelesen, gelesen, jede Pause war eine zu viel. Hat mir wieder sehr gut gefallen. Bei dieser Reihe ist alles stimmig, jeder Erzählstrang, egal ob es um Privates der Ermittler geht oder dem Fall, alles ist rundum spannend und wirklich lesenswert. Ich freue mich schon mal vor auf das nächste Buch.

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9. Wahre Verbrechen von Christine Brand

Die Gerichtsreporterin Christine Brand erzählt von den dramatischsten Fällen und deren Verhandlungen, die sie im Gerichtssaal erlebt hat. Frau Brand hat einen unaufgeregten, ruhigen Schreibstil, kein bisschen sensationsheischend, sie erzählt einfach so, wie sie die Verhandlungen erlebt hat.

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10. Shadow Tales. Das Licht der fünf Monde von Isabell May *****

Hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte war so spannend und fantasievoll, dass ich das Buch am liebsten in einem Rutsch gelesen hätte. Ein richtig schönes Fantasiebuch, ich bin schon sehr gespannt, sie alles im zweiten Teil weiter geht.

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11. Die Kinder sind Könige von Delphine de Vigan ****-

Ein wichtiges und notwendiges Buch, das mir sicher noch länger im Gedächtnis bleiben wird. Soziale Medien mit ihren diversen Plattformen sind Begleiter, die bei vielen das tägliche Leben bestimmen. Hier ein Foto gepostet, da ein Film oder auch zwei, drei, täglich mehrere, der Tagesablauf wird veröffentlicht und die Kinder werden selbstverständlich mit einbezogen und für alle Zeiten und für alle sicht- und auffindbar. Was das für Auswüchse annehmen kann, wird in diesem Buch eindringlich beschrieben. Mit dem Schreibstil habe ich mich allerdings etwas schwer getan und es hat einige Seiten gedauert, bis ich mich eingelesen hatte.

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12. Winzerhof 1. Das Prickeln einer neuen Zeit von Linda Winterberg *****

Ein sehr schöner Schmöker mit Tiefgang, spielt in der unmittelbaren Nachkriegszeit und ist deshalb teilweise etwas düster und traurig, aberauch interessant und spannend von der ersten Seite an.

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13. Blind von Christine Brand *****

Hat mir sehr gut gefallen, nicht nullachtfünfzehn, sondern schon allein wegen des blinden Protagonisten mal etwas anderes. Überraschend für mich war, dass die Autorin, von der ich diesen Monat auch Wahre Verbrechen gelesen habe, einen der Fälle in diesem Roman verarbeitet hat. Der nächste Krimi dieser Reihe liegt schon ganz oben auf meinem SUB.
02.04.2022 15:53:59
ralkwalka

ralkwalka

(1810 Beiträge)

@ greeny

schöne Liste, da habe ich ja gleich neue Suchis
02.04.2022 16:36:55
puppenhaus

Mitglied gelöscht

 

@maisonne
"Die Leuchtturmwärter" habe ich mir gestern gekauft. Danke für die Buchvorstellung.
03.04.2022 15:01:18
Feelicitas

Feelicitas

(21327 Beiträge)

@puppenhaus: ich habe die Leuchtturmwärter im Februar besprochen und bei mir sind sie etwas besser weggekommen als bei Maisonne :-) Viel Spaß damit!

04.04.2022 10:46:02
Feelicitas

Feelicitas

(21327 Beiträge)

hier kommen meine März-Bücher:

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Gerde Bless "Wir sind das Licht" Note 2+

4 Menschen leben in einer gemeinsamen WG. Alle 4 sind stark untergewichtig, sie sind Angehörige der Lichtsekte, die glaubt, ohne Nahrung leben zu können.
Bereits in Kapitel 1 stirbt eine der Bewohnerinnen an Unterernährung, die anderen 3 werden vorläufig festgenommen.

Ihrer aller Geschichte wird nun aus unzähligen unterschiedlichen Persepektiven erzählt - sei es aus der Perspektive der Eltern, der Nachbarn oder des Brotkorbs (sic!). Durch diese unterschiedlichen Erzählperspektiven kommt man der Geschichte sehr ungewöhnlich sehr nah.

Ich fand das mit den Perspektivwechseln formal unglaublich spannend und auch die Informationen über die Lichtsekte fand ich interessant, ich hatte bislang noch nicht davon gehört.


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Nicholas Müller "Ich bin mal eben wieder tot", Note 2-3

Der ehemlige Leadsänger der deutschen Band Jupiter Jones, Nicholas Müller, erzählt in diesem autobiographischen Roman vom Entstehen seiner Angsstörung, von der Behandlung und von seinem Leben "danach"

Wer noch keine Erfahrung mit dieser Krankheit hat, bekommt in diesem Buch auf jeden FAll einen sehr authentischen Einblick.

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Elif Shafak: "Die vierzig Geheimnisse der Liebe", Note 1-2

Ella ist 40 Jahre alt, hat 3 Kinder und einen Ehemann, der sie nicht mehr beachtet.
Als sie einen Job annimmt, in dem sie für einen Verlag ein Gutachten über ein Manuskript schreiben muss, beginnt ihr Leben sich zu verändern. In diesem Manuskript geht es um den Islam und das Leben der Derwische im 13. Jahrhundert und um eine geheime Botschaft der Liebe.
Je mehr Ella in diesem Buch liest, umso mehr möchte sie über den Autor wissen und schließlich nimmt sie Kontakt zu ihm auf...

Ein schönes Buch, das mir ans Herz gegangen ist.

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Navid Kermani: "Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen", Note 2

Navid Kermani erklärt in diesem sehr persönlichen Buch seiner Tochter das Wesen der Religionen und der Menschlichkeit. Sehr berührend, auch für nicht-religiöse Menschen (wie ich einer bin zum Beispiel ;-))

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Annie Ernaux: "Erinnerung eines Mädchens", Note 1-2

Mit über 70 Jahren schreibt Annie Ernaux ihre Erinnerungen an ihre Zeit in einem Jugendlager, wo sie als junge Betreuerin engagiert war. Es ist vor allem der Bericht über ihren ersten Sexualkontakt, der eine Vergewaltigung war, die sie damals aber aufgrund der Tabus, die herrschten, nicht als solche benennen konnte
Die Geschichte ist schmerzlich, aber abertausendfach so oder ähnlich passiert, Annie Ernaux hat den Mut, noch im Alter die Stimme zu erheben und die Erfahrungen sexualisierter Gewalt an der Grenze zum Erwachsenwerden glasklar zu benennen.

Das Buch könnte triggernde Inhalte für Opfer beinhalten, daher Vorsicht! Dennoch von mir eine deutliche Empfehlung.

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Yasmina Reza: "Serge", Note 1

Die 3 Geschwister Jean, Serge und Nana haben nur eine Gemeinsamkeit: Sie sind Juden. Ansonten mögen sie einander nicht leiden.
EIn Ausflug der gesamten Familie nach Ausschwitz, auf Wunsch von Serges Tochter Josephine, soll die gemeinsame Herkunft nochmal "auffrischen". Widerwillig begibt sich die Familie auf die Reise.

Yasmina Reza schreibt hauptsächlich Theaterstücke und auch dieses hier würde wunderbar in ein Theater passen. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, die Charaktere fand ich klasse und mir hat die Familiengeschichte - bzw. - interaktion sehr viel Spaß gemacht zu lesen.

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04.04.2022 11:05:36
engineerwife

engineerwife

(9285 Beiträge)

Leseliste für den Monat März 2022 (KW 10 bis 13):

Ich habe gelesen:

01. Die Birken der Freiheit von Christine Kabus (02/2022)
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Oldenburg, 1914: Luise reist nach Estland, wo die adelige Wilhelmine einen jungen deutschbaltischen Baron heiraten soll. Nicht wissend, dass es sich um den Zukünftigen ihrer Herrin handelt, trifft Luise auf Julius und verliebt sich in ihn. Die beiden Frauen fassen einen verwegenen Plan, aber ihr Glück steht auf Messers Schneide, denn schon bald bricht der Erste Weltkrieg aus.
Estland, 1989: Bislang hat sich Merike stets ihrem tyrannischen Großvater gefügt, doch jetzt schließt sie sich gegen seinen Willen nicht nur der Unabhängigkeitsbewegung an, sondern kommt auch hinter streng gehütete Geheimnisse der Familie – und entdeckt ihre deutschen Wurzeln.

Note 2: Wie schon der Vorgängerband der Estland Reihe „Die Zeit der Birken“ der Autorin Christine Kabus hat mir auch dieser Roman wieder gut gefallen und meine Sehnsucht nach einer Reise in das wundervolle Estland geweckt. Zu kurz war doch die Stippvisite, die ich dort vor einigen Jahren erleben durfte.
Gekonnt verwebt Frau Kabus auch diesmal wieder die deutsche mit der estnischen Geschichte, die ja beide so eng miteinander verknüpft sind. Wir lernen das harmonische Gespann Luise und Wilhelmine kennen, die aus ganz unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kommen und sich dennoch so verbunden sind. Durch ihre Augen erleben wir auch, wie es sich anfühlt im Jahr 1914 den nahenden Krieg zu spüren, Angst um den geliebten Mann und die Zukunft zu haben.
Aber auch Merike hat im Jahr 1989 ihre inneren und äußeren Dämonen zu bekämpfen und will um jeden Preis endlich Antworten haben, warum ihre Familie so verbissen die Vergangenheit verschweigt.
Ich habe mich gefreut mit der Autorin gedanklich Zeit in Estland verbringen zu dürfen, Land und Leute zu erleben und einen Platz auf der Bank unter den Birken einzunehmen. Plötzlich war mir alles wieder präsent, aber gleichzeitig fühlte ich mich beim Lesen auch manchmal bedrückt, da die momentane Situation in unserem Europa auch nicht gerade rosig aussieht. Aber Fiktion ist Fiktion und die sollte man genießen. Gespickt mit vielen wahren Begebenheiten, unter anderem der mutigen Menschenkette quer durch alle Baltikstaaten, wurde die Spannung durch das Buch hinweg hochgehalten und zog in den Bann. Von mir gibt es ein kleines Sternchen Abzug, da ich mich manchmal von der Fülle an estnischen Informationen fast ein wenig erschlagen fühlt. Dennoch sehr, sehr verdiente vier von fünf Sternen und ein absolute Leseempfehlung. Die Geschichte macht Lust auf Reise und Abenteuer und vor allem viel Appetit auf die leckere estnische Küche!

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02. Der Palast von Rodica Doehnert (12/2021)
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Berlin, Hauptstadt der DDR, im Frühling 1989. Noch liegt das Land im politischen Dornröschenschlaf – die alten Genossen regieren und glauben an einen unbesiegbaren Sozialismus. Im Friedrichstadt-Palast schert man sich nicht um die morbide Staatspolitik. Hier wird die große Show Jubiläum als Höhepunkt des 40. Jahrestages der DDR vorbereitet. Es geht es um Höchstleistungen für die Tänzer, die Musiker, für Regie und Technik. Christine Steffen, Tänzerin in der berühmten Girlreihe, wird endlich ihr lang ersehntes erstes Solo bekommen. In diesen aufregenden Stunden, die Christines Karriere eine entscheidende Wendung geben sollen, steht sie plötzlich ihrer Doppelgängerin gegenüber. Schnell stellt sich heraus: Marlene ist Chris‘ unbekannte Zwillingsschwester aus Bayern. Was ist geschehen, dass die Schwestern getrennt wurden? Warum wussten sie nichts voneinander? Chris und Marlene beschließen, ihrer ost-westdeutschen Familiengeschichte auf den Grund zu gehen.
Zwei Frauen auf der Suche nach ihren Wurzeln, vor dem Hintergrund der Deutschen Teilung und Wiedervereinigung. Berührend, aufwühlend und versöhnend.

Note 1: „Der Palast“ ... eine berührende Geschichte über eine Trennung zweier Zwillingsbabys im noch geeinten Deutschland, eins bleibt im Osten, eins geht westwärts. Wie konnte das passieren? Und warum müssen sie fast dreißig Jahre warten, bis sie sich wiedersehen?
Mehr aus dem Inhalt preiszugeben, ohne zu spoilern, erscheint mir schwierig, deshalb lasse ich es. Dafür kann ich umso begeisterter über den Stil und die Schreibweise dieses spannenden Romans schreiben, der sich schwer aus der Hand legen ließ und den ich fast in einem Rutsch gelesen habe. Natürlich kommt man nicht umhin beim Lesen an Erich Kästner mit seinem doppelten Lottchen und an Peter Prange mit seiner Familie in Deutschland zu denken, doch die Autorin Rodica Doehnert hat ihre ganz eigene fesselnde Art zu schreiben.
Zeitgleich mit dem Roman lief auch die Verfilmung als Dreiteiler im Fernsehen, die ich bis jetzt noch nicht gesehen habe aber beim Lesen stets vor Augen hatte, wie diese ausgesehen haben könnte. Was ich damit ausdrücken möchte ist, dass mir das Buch auch ohne bewegte Bilder Kopfkino vom Feinsten bescherte. Ich habe gelesen, dass die Autorin sich wohl ein wenig auf Film und begleitendes Buch spezialisiert hat und so freue ich mich heute schon bald den Roman über das Hotel Sacher aus ihrer Feder genießen zu dürfen.
Für den Palast vergebe ich gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl und spreche eine absolute Leseempfehlung aus. Hier wird Geschichte erklärt, ohne auch nur eine Minute langweilig zu sein. Bitte mehr davon, liebe Frau Doehnert!

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03. Der Platz im Leben von Anna Quindlen (01/2021)
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Ein feinsinniger Roman, der den Neuanfang feiert.
Bis zu jenem Tag, an dem ein brutaler Vorfall die Nachbarschaft erschütterte, glaubte Nora, dass sie glücklicher kaum sein könnte: Sie hat einen liebenden Mann, schätzt ihre Arbeit, und ihr sehnlichster Wunsch, ein Haus in New Yorks reicher Upper West Side, hat sich auch bereits erfüllt. Doch plötzlich hat das friedliche Miteinander in ihrer Straße ein Ende. Jeder ist gezwungen, Stellung zu beziehen – und Nora muss sich fragen, wo ihr Platz im Leben wirklich ist. Einfühlsam erzählt Anna Quindlen vom Mut einer Frau, in mittleren Jahren noch einmal alles auf die Waagschale zu legen.

Note 2+: Wenn man es im Leben geschafft zu haben scheint, frei nach dem Sparkassenwerbemotto: „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“, kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen, oder? So denkt auch Nora, bis plötzlich ihre Welt ins Wanken gerät. Während der eigentliche Auslöser ein fieser Angriff in der Nachbarschaft ist, der die Nolans zunächst nur zweitrangig tangiert, fängt Nora an zu zweifeln, als ihr Mann Charlie sich gegen sie zu stellen scheint ...
Ich gebe zu, das Buch ist kein spannender Pageturner und dennoch zieht es einen als Leser in den Bann. Ich musste unweigerlich weiterlesen, um Nora verstehen zu können und vor allem zu wollen. Die Autorin Anna Quindlen, die mir bereits durch ihre Bücher „Kein Blick zurück“ und „Des Lebens Fülle“ bekannt ist, erinnert mich mit ihrem ruhigen Schreibstil ein wenig an die Romane von Anne Tyler. Beide schreiben über ganz normale Familien, die in unserer Nachbarschaft leben, zu unserem Bekanntenkreis gehören oder sogar unsere eigene zu sein könnten. Anna Quindlen präsentiert die Welt ohne rosarote Brille, lebensnah und realistisch. Wegen ein paar kleiner Längen vergebe ich nicht ganz die Bestnote, würde aber jederzeit wieder ein Buch von ihr in die Hand nehmen. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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04. Ich hatte vergessen, dass ich verwundbar bin von Delphine de Vigan (04/2013)
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Mathilde, eine junge Frau mit drei Kindern, lebt in Paris. Ihre Söhne sind ihr ganzes Glück, ihren Beruf betreibt sie mit Leidenschaft, doch seit kurzem wird sie von Tag zu Tag mehr schikaniert. Eines Tages sucht sie eine Wahrsagerin auf. Die alte Frau prophezeit ihr eine Begegnung mit einem Mann und nennt ihr sogar das exakte Datum: der 20. Mai. Mathilde sehnt den Tag herbei. Sie träumt von der großen Veränderung. Von einer Beziehung, die wieder die Liebe in ihr Leben bringt und ihr Kraft gibt. Endlich bricht der 20. Mai an.

Note 3: Der Roman „Ich hatte vergessen, dass ich verwundbar bin“ unterteilt sich in zwei Erzählstränge, die beide im Paris der Gegenwart stattfinden. Strang eins, definitiv der dominierende von beiden, befasst sich mit Mathilde, die ihren Mann vor einigen Jahren durch einen Autounfall verlor. Während sie dieses Ereignis verständlicherweise erst in ein tiefes Loch fallen ließ, hat sie es inzwischen geschafft, eine selbstbewusste und erfolgreiche alleinerziehende Mutter und Marketingassistentin eines großen Unternehmens zu werden. Während sie ihre Söhne vergöttert, geht sie dennoch vollkommen auf in ihrer Arbeit an der Seite ihres Vorgesetzten Jacques. Jacques, dessen Launen und Marotten sie erträgt, ja sogar lernt darüber hinwegzusehen und gekonnt die Marketingbelange der Firma leitet. Doch dann wendet sich das Blatt von jetzt auf gleich und Mathilde scheint in Ungnade gefallen zu sein. Systematisch macht Jacques ihr das Leben zur Hölle, entzieht ihr Kompetenzen und schiebt sie aufs hinterste Abstellgleis. Sie ist vollkommen machtlos gegen dieses Spiel und beginnt allmählich die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren ...
Zeitgleich verlässt der selbstständige auch in Paris tätige Arzt Thibauld seine Geliebte Lila, ein Schritt, der ihn fast in den Wahnsinn treibt. Immer wieder fragt er sich, warum er zu viel und sie zu wenig liebt. Warum ihm sein Leben, das nur aus der Hetze von einem Hausbesuch zum nächsten zu bestehen scheint. Er versucht sein Leben zu reflektieren und gerät immer mehr in einen Strudel in die Tiefe ...
Ich gestehe, ich hatte am Anfang einige Schwierigkeiten in diese Geschichte zu finden und war noch bis Seite 70 versucht einfach abzubrechen. Doch dann nahm der Roman plötzlich an Fahrt auf. Hilflos muss man als Leser miterleben, wie Mathilde systematisch fertig gemacht, wie die seelische Grausamkeit ihr den Atem raubt und sie schließlich lähmt und unfähig macht zu agieren. Auch mit Thibauld konnte ich bis zu einem gewissen Grad mitfühlen und war mir bis zum Schluss sicher, dass das Schicksal diese beiden gepeinigten Seelen doch zusammenführen musste. Umso enttäuschter war ich, als ich das Ende des Buchs erreicht hatte. Das war’s dann also ... ich fühlte mich als Leser abgespeist und alleingelassen. Von mir gibt es deshalb für den spannenden Mittelteil drei von fünf Sternen. Die anderen beiden fallen oben genannten Gründen zum Opfer. Schade.

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05. Strahlemann von Fritz Schaefer (01/2022)
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Der 1Live-Moderator Fritz Schaefer erzählt in seinem ersten Buch meisterhaft von den schönen, schrägen und schrecklichen Erlebnissen in seiner Kindheit und Jugend.
Als kleiner Junge verbringt er viel Zeit mit seinen kauzigen, einander hassliebenden Großeltern. Gleichzeitig muss er sich anstrengen, im Schatten seiner schwerbehinderten kleinen Schwester nicht übersehen zu werden. Und während er Jahre später alle Mühe hat, sich durch die Pubertät zu kämpfen, entscheidet sich seine Mutter von heute auf morgen für eine Karriere als Sexualtherapeutin. Trotz allem bleibt Fritz stets der »Strahlemann« und sorgt für gute Stimmung – bis er sich eines Tages auch noch unsterblich verliebt.
Es ist das generationenübergreifende Thema: Wie kann es gelingen, sich von den kleinen und großen Verletzungen, die man in der Kindheit erfahren hat, zu lösen und sie irgendwann auch zu verzeihen?

Note 3: Die ausführliche Leseprobe hatte mich sehr neugierig auf dieses Buch und das – wenn auch noch recht kurze – Leben des Autors gemacht. Und Fritz Schaefer, der jüngste Moderator im Westdeutschen Rundfunk, schien bis jetzt ein recht bewegtes gehabt zu haben. Fast scheint es, als hätte er immer eine sich selbstzugedachte Rolle gespielt, um darüber hinwegzutäuschen, dass das Leben es nicht immer gut mit ihm gemeint hatte. Ohne Vater und mit einer sehr unkonventionellen Mutter aufzuwachsen, machte ihn – wie er selbst schildert – zu einem beliebten Mobbingopfer, ein Schicksal, über das er mit Witz und falschem Humor seine Umwelt glauben machen wollte, dass es ihm nichts ausmacht. Er begab sich auf stetige Flucht vor sich selbst und mehr als einmal tat er mir leid beim Lesen. Inzwischen hat er sich durch seinen Erfolg den Respekt seiner Mitmenschen erarbeitet aber die Vergangenheit muss ihm noch tief in den Knochen stecken. Den ewigen „Strahlemann“ zu spielen, zehrt an der Substanz und ich wünsche mir für ihn, dass er inzwischen von Personen umgeben ist, die es gut mit ihm meinen.
Die Autobiographie hat mich an vielen Stellen berührt und ich hatte oft das Gefühl, in einfach nur in die Arme nehmen zu wollen und ihm zu versichern, dass alles gut wird. Dennoch vergebe ich nur drei Sterne, denn die Geschichte kam mir – wie sein Leben übrigens auch – surreal vor, gespielt fröhlich, um sich vor dem Bösen in der Welt zu schützen. Sie ließ mich nachdenklich zurück ...

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06. Die Halligprinzessin von Karen Elste (02/2022)
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Die Berliner Apothekerin Ella liebt ihr Leben in der Stadt und ihren Freund. Doch vieles steht plötzlich in Frage, als sie ein Haus auf einer Hallig erbt und damit die Tagebücher ihrer Urgroßmutter Charlotte, die es im 2. Weltkrieg zum wortkargen Fischer Pay auf die Hallig verschlagen hat. Charlottes Schicksal und das so völlig andere Leben auf der kleinen Insel zeigen Ella eine neue Welt. Was im Leben zählt wirklich? Und welches Geheimnis umgibt den Ornithologen Brar, der auf der Hallig lebt?

Note 1: Ein absolutes Monatshighlight! Ich hatte das Glück, dieses Buch in einer von der Autorin selbst moderierten Leserunde mitlesen zu dürfen – für mich immer ein besonderes Highlight. Eine der Eingangsfragen war: „Könntest du dir vorstellen, selbst auf einer Hallig zu leben?“ Nun, um diese Frage umfassend beantworten zu können dachte ich, ich müsste erst einmal persönlich eine besuchen, bevor ich mir eine Meinung bilden kann. Ein kurzfristiger Ausflug in den Norden war natürlich nicht machbar und so ließ ich die Autorin Karen Elste diese Aufgabe für mich erledigen, indem sie mich literarisch auf die Reise schickte. Und als was für eine wundervolle Reise sich diese entpuppte! Aber der Reihe nach ...
„Berliner Pflanze und Apothekerin mit Leibe und Seele.“ So hätte sich Ella wahrscheinlich beschrieben, wenn jemand gefragt hätte. Gemeinsam mit ihrer Freundin Karla hatte sie nach dem Autounfall, der ihre Mutter und Großmutter das Leben kostete, die familieneigene Apotheke in Berlin übernommen und führte sie erfolgreich weiter, wenn es sich auch gegen ungewollte Konkurrenz zu wehren gab. Auch in Sachen Liebe schien eigentlich alles in Ordnung zwischen ihr und dem erfolgreich in Frankfurt ansässigen Anwalt Robert. Bis da dieser dicke Brief einer Anwaltskanzlei aus Husum bei ihr aufschlägt und ihr Leben durcheinanderwirbelt. Eine Warft auf einer Hallig soll sie geerbt haben, von der Schwester ihrer Großmutter, mit der sie fast keinen Kontakt hatte. „Verkaufen“ schießt ihr durch den Kopf, doch dann kommen ihr nach ihrer Ankunft auf Südfall plötzlich Zweifel ...
Auch ihre Urgroßmutter Charlotte verschlug es kurz vor dem Zweiten Weltkrieg nach Südfall, wenn auch aus ganz anderen und weitaus schwerwiegenderen Gründen. Ihre Tagebücher offenbaren eine Geschichte, die ans Herz geht ...
Ich bin immer noch ganz eingenommen von diesem emotionsgeladenen Roman, der mich mit seinem feinfühligen Schreibstil immer wieder zum Mitfühlen, aber auch Mitfreuen, Mitweinen und allen anderen möglichen Regungen bewegt hat. An keiner Stelle kitschig und höchstrealistisch dargestellt haben mich sowohl der Vergangenheitsstrang als auch die Gegenwart hundertprozentig überzeugt. Für mein Bis jetzt absolutes Monatshighlight vergebe ich somit natürlich mit fünf Sternen die volle Punktzahl und spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus. Mit großer Freude habe ich gesehen, dass im September ein zweiter Band um die Hallig Südfall erscheinen wird. Der kommt selbstverständlich bereits heute auf meine Wunschliste ...

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07. Fräuleinwunder von Stephanie von Wolff (03/2022)
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Hamburg 1953. Vor Elly, Tochter einer angesehenen Kaufmannsfamilie, liegt ein sicheres Leben in Wohlstand. Auch der richtige Ehemann ist schon gefunden. Doch Elly will mehr und hat andere Pläne für ihre Zukunft. Als sie Peter kennenlernt, der beim noch jungen NWDR arbeitet, ist sie sofort fasziniert von der neuen, bunten Fernsehwelt. Gegen den erbitterten Widerstand ihrer Familie arbeitet sie dort als Redaktionsassistentin und macht sich bald schon unentbehrlich. Ihr großer Traum, eine eigene Talkshow, scheint zum Greifen nah. Doch die Männerbünde halten zusammen, und auch die Liebe ist in den 50ern mit einer Karriere schwer zu vereinen. Muss Elly sich entscheiden?

Note 3: Ich hatte mich sehr gefreut auf dieses vielversprechende Buch, das in den 50er Jahren und auch dazu noch in einer meiner Lieblingsstädte, Hamburg, spielt. Eine etwas ausführlichere Leseprobe hatte mir Appetit auf mehr gemacht und so begab ich mich auf die Spuren von Elly und ihrer Freundin Ingrid, die sich schließlich beide „ohne Familienanschluss“ auf dem Kiez wiederfinden. Mehr möchte ich an dieser Stelle vom Inhalt gar nicht verraten, um den zukünftigen Lesern nicht die Spannung zu nehmen.
Der Schreibstil war locker und flüssig und die etwas über 400 Seiten flogen nur so dahin. Sehr schön verbindet die Autorin Fakt und Fiktion und lässt uns durch Ellys Augen teilhaben an den Anfängen der Fernsehgeschichte des Nordwestdeutschen Rundfunks, der in den frühen 80er Jahren Fernsehgeschichte schrieb. Hier entstanden solch bekannten Geschichten wie „Bitte in zehn Minuten zu Tisch“, die „Tagesschau“ und auch der Zoo Hagenbeck gab sich die Ehre. Es ging spontan, lustig und vor allem chaotisch zu. Auch weitere wichtige Themen wie sexuelle Belästigung, Benachteiligung von Frauen und einige mehr fanden den Eingang in diese Geschichte, aus der durchaus ein spannendes Buch hätte werden können. Leider war mir die Umsetzung ein wenig zu schwarz-weiß und einfach gestrickt. Die gute Elly, der alles zufliegt und im Gegensatz dazu der böse Vater, der alles kaputt machen will. Die böse Kollegin, die es auf Elly abgesehen hat im krassen Kontrast zu dem guten Peter, der ja schon fast einen Heiligenschein trägt. Schade, aber ich kann nur drei Sternchen von fünf vergeben und lege den Roman mal unter „ein wenig verschenktes Potential“ ab.

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08. Ursula und die Farben der Hoffnung von Ulrike Renk (02/2022)
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Potsdam 1911: Ursulas größte Leidenschaft ist die Kunst. Seit sie denken kann, zeichnet sie, alles hat für sie Formen, Farben und eine Geschichte. Als sie die Kunststudentin Vera Dehmel kennenlernt, taucht sie an ihrer Seite in eine ganz neue Welt ein. Nicht nur lernt sie Veras Kommilitonen und Künstlerfreunde kennen, sondern auch ihren Bruder Heinrich. Schnell ist klar, zwischen ihnen besteht eine ganz besondere Verbindung – allen Hindernissen zum Trotz. Die Geschwister Dehmel geben Ursula den Mut, sich an der renommierten Kunstakademie in Berlin zu bewerben und ihren Traum zu verfolgen, Bücher zu gestalten und zu illustrieren. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus, und plötzlich hat Ursulas Leben alle Farbe verloren. Was ihr bleibt, ist die Hoffnung ...

Note 1: Mein zweites Monatshighlight! Nun schon zum zweiten Mal durfte ich mich in die Gesellschaft der Familie Dehmel begeben. Was für ein schönes Wiedersehen mit Paula, Richard, Ida und auch Paulas Bruder Franz, der einst beste Freund von Richard. Und die Kinder Veradetta, Heinrich und Lieselotte, wie reif sie geworden waren. Aber natürlich geht das Buch auch in großen Teilen um die junge Kunststudentin Ursula Stolte, die wie durch Zauberei in die Familie Dehmel gespült wird und völlig darin aufgeht. Hier darf sie malen, hier darf sie die ihr zugedachte Rolle spielen, ohne dass sie dafür belächelt wird. Hier darf sie einfach zuhause sein. Paulas älteste Tochter Vera führt sie ein in eine neue Welt, in der sie erst nur staunend am Rand stehen kann. Doch bald wird auch sie mutig, gewinnt an Selbstsicherheit und dann kommt Heinrich ...
Ich muss gestehen, ich selbst war beim Lesen dieses wunderschönen Buchs einfach nur verzaubert. Mir wurde warm ums Herz Ulla beim Erwachsen werden zuzuschauen. Es gab traurige aber auch so viele schöne Momente, so viele wunderbare Zusammentreffen beider Familien, ich fühlte mich sofort wieder zu Hause und mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Liebe Ulrike, du konntest mich auch mit diesem zweiten Teil wieder vollauf begeistern. Ich vergebe hier von Herzen kommende fünf von fünf Sterne und spreche eine absolute Leseempfehlung aus. Die Mischung aus Fiktion und Realität ist dir wunderbar gelungen und ich fiebere schon dem dritten Teil entgegen, in dem wir Ulla und sicherlich auch die Familie Dehmel weiter begleiten dürfen.

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09. Der Junge, der vom Frieden träumte von Michelle Cohen Corasanti (09/2017)
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Der zwölfjährige Palästinenser Ahmed kämpft um das Überleben seiner Familie, der einst eine blühende Orangenplantage gehörte. Mittlerweile haben die Israelis den dortigen Bauern fast alles genommen. Auf der Jagd nach einem Schmetterling kommt seine zweijährige Schwester Amal in einem Minenfeld ums Leben. Als auch noch sein Vater verhaftet und der Familie alles genommen wird, ist er der Einzige, der sie retten kann. Denn Ahmed ist ein Mathematikgenie und erhält eines der begehrten Stipendien an der Universität von Tel Aviv. Doch dort ist er der einzige Palästinenser unter Juden ...

Note 2: Dieses Buch ist bestimmt nicht das Erste, das ich zu dem immerwährenden Konflikt zwischen den Juden und den Palästinensern lese und immer wieder frage ich mich, wer hat recht und kann es überhaupt irgendwann Frieden in diesem Land geben. So ging es mir auch diesmal bei „Der Junge, der vom Frieden träumte“, geschrieben von der Autorin Michelle Cohen Corasanti, eine in den USA geborene Jüdin. Mit sechzehn schickten ihre Eltern sie nach Israel, um Hebräisch zu lernen und die jüdische Kultur und Religion zu studieren. Sicherlich für sie auch eine Zeit, in der sie sich – wenn auch als Außenstehende – ein wenig mit den Schwierigkeiten des Zusammenlebens dieser beiden Völker vertraut machen konnte. In ihrem Roman gibt sie dem Leser diese Kenntnis durch die Augen des jungen Ahmeds weiter, der von früher Kindheit an unter dem Hass auf beiden Seiten zu leiden hatte. Ahmed ist selbst, wie auch sein Vater, ein friedliebender Mensch, doch die Umgebung macht es ihnen nicht leicht, diesen Frieden zu leben. Als schließlich zwei seiner Geschwister durch jüdische Hand ums Leben kommen und der Vater viele Jahre unschuldigerweise im Gefängnis ausharren muss, trifft Ahmed Entscheidungen, die nicht immer auf offene Ohren treffen.
Bis zum heutigen Tage dauern die Kämpfe an und fast jeden Tag sterben unschuldige Menschen. Sicher kann dieser Roman an dieser traurigen Tatsache nichts ändern. Dennoch finde ich es immer wieder wichtig, sich auch mal mit solchen Dingen zu befassen und zu versuchen zu verstehen, was diese Menschen antreibt.
Der Schreibstil dieses Romans ist eher einfach gehalten, aber es macht das Buch dadurch auch flüssig zu lesen. Mir hat es an der ein oder anderen Stelle Gänsehaut beschert, ich habe mitgelitten aber auch immer mal wieder Hoffnung geschöpft. Zur Zeit geschieht so viel Leid auf der Welt, dass die im Verhältnis kleinen Erfolge, die Ahmed für sich und seine Familie erzielen konnte, ein kleiner Lichtblick am düsteren Himmel waren. „Every cloud has a silver lining“ und so vergebe ich für diese besondere Geschichte vier von fünf Sternen. Mir hat das Buch gut gefallen und ich freue mich, dass es Dank einer Lesechallenge endlich aus dem SUB befreit wurde.

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10. Der dunkle Himmel von Astrid Fritz (03/2022)
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1816: schwarze Wolken, Dauerregen, Kälteeinbrüche, grelle Sonnenuntergänge. Immer wieder schauen die Menschen aus dem schwäbischen Hohenstetten in den Himmel. Das Wetter spielt verrückt. Ernteausfälle bedrohen ihr Leben. Viele Verzweifelte suchen auf fernen Kontinenten ihr Glück. Strenggläubige sehen die Apokalypse nahen. Und wieder andere versuchen, durch Tatkraft und puren Überlebenswillen das Jahr ohne Sommer zu meistern. Wie der junge Schulmeister Friedhelm. Die starke Paulina. Und der kluge Pfarrer Unterseher. Packend und atmosphärisch erzählt «Der dunkle Himmel» anhand des Leinenweberdorfes von einer historischen Klimakatastrophe globalen Ausmaßes nach einem Vulkanausbruch in Indonesien.

Note 1: Da scheinen wir ja ein riesiges Glück gehabt zu haben, als der Vulkan Eyjafjallajökull – ein Name, den man fast nicht aussprechen kann – im Jahr 2010 auf Island ausbrach und mit seinen Aschewolken "nur" den Flugverkehr in ganz Europa zum Erliegen brachte. Man könnte dies fast als eine kleine Handlung in einem Nebensatz betrachten, denn 1816 waren die Auswirkungen nach Ausbruch eines Vulkans in Indonesien um ein Vielfaches gewaltiger. Sie brachten keinen Flugverkehr zum Erliegen, den gab es damals ja noch nicht, sondern die Nahrungsmittelversorgung vieler tausender Menschen zum Zusammenbruch. So auch in dem fiktiven Weberstädtchen Hohenstetten auf der rauen schwäbischen Alb, wo die Menschen auch ohne Naturkatastrophe schon hart ums Überleben kämpfen mussten. Doch ein paar von Ihnen, unter anderem dem Schultes Gutjahr, „lauft d’r Rotz zwoireihig d’r Backa nuff“, um es mal auf urschwäbisch auszudrücken. Es fällt einem schwer zu glauben, dass das alles mit rechten Dingen zugeht. Und weil Geld zu Geld will, hat er dann auch vor, seine Tochter Paulina an den schmierigen Metzgermeister Lorenz zu verschachern. Arme Paulina, sie hingegen liebt nämlich den jungen Schulmeister Friedhelm Lindenthaler und hofft tief in ihrem Inneren den Vater umstimmen zu können. Währenddessen versuchen die Hohenstetter mit den befremdlichen Wetterkapriolen fertig zu werden, die ihre Ernte, ihr Auskommen und schlussendlich ihr Leben bedrohen. Gebete allein scheinen da nicht mehr zu helfen und Lug und Betrug die Atmosphäre noch weiter zu vergiften ...
Von der Autorin Astrid Fritz bin ich einen anschaulichen Erzählstil in Verbindung mit einer akribischen Recherchearbeit aus früheren Romanen gewohnt und so hat sie mich auch diesmal nicht enttäuscht. Geschickt verbindet sie wahre Begebenheiten mit Fiktion, die mich mit ihrer Intensität schnell in den Bann gezogen hatten. Die düstere, ja scheinbar hoffnungslose Atmosphäre ist durch die Zeilen spürbar und so hatte ich beim Lesen ein wunderbar realistisches Bild vor Augen. Die Armut, der Hunger, die Krankheiten ... es muss ein überaus hartes Leben gewesen sein vor zweihundert Jahren. Da ich selbst im wunderschönen Baden-Württemberg lebe, waren mir natürlich auch die vielen genannten Ortschaften ein Begriff und als es den Pfarrersohn Gottlieb auf den Hohenasperg verschlug, hätte ich ihm vom Fenster meiner elterlichen Wohnung sogar zuwinken können.
Astrid Fritz hat mit „Der dunkle Himmel“ einen atmosphärisch dichten und äußerst spannenden Roman geschrieben, wenn ich mir auch, vom Klappentext ausgehend, ein wenig mehr zum Thema „Das Jahr ohne Sommer“ gewünscht hätte. Dennoch vergebe ich gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl und spreche eine absolute Leseempfehlung aus. Ein stimmiger historischer Roman mit viel Lokalkolorit, der ein wenig nach einem zweiten Teil ruft ... vielleicht dürfen wir hoffen? Ich würde gerne lesen, wie es mit den Familien aus Hohenstetten, inzwischen verstreut in alle Winde, weitergeht ...


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Ich habe gehört:

01. Berlin Friedrichstraße: Novembersturm von Ulrike Schweikert (09/2021)
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Der Bahnhof Friedrichstraße. Ein Jahrhundertbauwerk. Stolzes Herz einer Stadt auf dem Sprung zur modernen Weltstadt. Als der junge Architekt Robert 1920 den Auftrag bekommt, am Neubau des Bahnhofs und der Planung der ersten U-Bahn-Linie Berlins mitzuarbeiten, ist er überglücklich. Endlich kann er seiner großen Liebe Luise einen Heiratsantrag machen. Doch ihr Glück ist nicht ungetrübt. Seit dem Großen Krieg ist Roberts bester Freund Johannes, mit dem er gemeinsam an der Front kämpfte, verschollen. Johannes war Luises erste Liebe. Als sie glaubte, er sei tot, fand sie Trost bei Robert. Ausgerechnet am Tag ihrer Hochzeit taucht Johannes wieder auf, kriegsversehrt und ohne Hoffnung, Luise eine Zukunft bieten zu können ...

Note 3: Vier junge Protagonisten in einer spannenden Zeit zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg, klingt doch vielversprechend, oder? Drei von ihnen, Robert, Johannes und Luise treten von Kindheit an als Kleeblatt auf, doch schon als Backfisch entdeckt Luise, dass ihr Herz für Johannes schlägt. Er bringt die Schmetterlinge in ihrem Bauch zum Flattern, er lässt ihr Herz schneller schlagen. Doch als Johannes, der mit Robert Seite an Seite auf dem Schlachtfeld gekämpft hat, nicht nach Hause zurückkehrt, wendet sie sich Robert zu. Sie will auch ihn lieben, doch nie wird sie das Gefühl los, hier die zweite Wahl geehelicht zu haben.
Auch Ella hat es nicht leicht im Leben. Sie, das Mädchen aus der Wohnung im Hinterhof hat nie dazu gehört, durfte als Kind den anderen nur die Bücher tragen. Doch sie kann kämpfen und so findet auch sie schließlich ein Plätzchen auf dieser Erde, dass ihr und ihrem Kind ein Überleben gewährt ...
Von Ulrike Schweikert war ich bis dato eigentlich als Autorin 100% überzeugt. Ich liebe ihre Romane, die sich mit dem Mittelalter befassen. Mit diesen hat sie mir vor vielen, vielen Jahren den Weg in das Genre geebnet. Aber auch von ihrer Reihe rund um die Charité war ich restlos begeistert. Was lief für mich also nicht ganz so rund mit dem Novembersturm?
Um ehrlich zu hat mich ihre Recherchearbeit über das Berlin vor hundert Jahren überzeugt und wieder einige neue Erkenntnisse vermittelt. Was mir diesmal allerdings nicht gefiel war der an manchen Stellen zu unaufgeregte Schreibstil. Manchmal war es fast eine Aneinanderreihung von historischen Fakten und Ereignissen und die eigentliche Story blieb dadurch ein wenig auf der Strecke. Ich hätte mir etwas mehr Gefühle und Dramatik gewünscht, die hoffentlich im zweiten Band eingebaut werden. Neugierig bin ich natürlich schon, wie es weitergehen wird.
Für den ersten Teil, den Novembersturm, vergebe ich drei Sterne und eine bedingte Hörempfehlung. Einiges hat die Sprecherin Sabine Arnhold wettgemacht. Ich bleibe einfach mal gespannt ...

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02. Der Friesenhof: Auf neuen Wegen von Fenja Lüders (12/2021)
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Ostfriesland, 1948: Um den Verkauf des Familienhofs im friesischen Marschland abzuwenden, fängt die junge Gesa als Packerin in einem Teehandel an. Fasziniert von dieser für sie neuen und aufregenden Welt steigt sie bald zur rechten Hand des Juniorchefs auf, dem Kriegsheimkehrer Keno. Die beiden kommen sich näher, aber Keno ist ein verheirateter Mann. Und auch Gesas Herz ist nicht frei. Ihr Verlobter gilt als in Russland verschollen. Als böse Gerüchte die Runde machen, droht Gesa alles zu verlieren, was sie sich aufgebaut hat.

Note 2: Ich gebe zu, so wirklich hohe Erwartungen hatte ich nicht an dieses Buch, denn ich dachte, es reiht sich eben ein bei den vielen Familiengeschichten, die derzeit den Markt überschwemmen. Umso positiver war ich schließlich von der Geschichte um Gesa und Hanna überrascht, die wohl jung und voller Elan sind, aber jede von ihnen ihr eigenes Päckchen zu tragen hat. Der Tod des Vaters, Onno de Vries, reißt ein großes Loch in den Ablauf und bevor man sich’s versieht, erscheint der unsympathische Mann der großen Schwester auf der Bildfläche. Doch er hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn so einfach lassen sie die Mädels nicht unterbuttern ...
Ich habe mir diesen für mich ersten Roman von Fenja Lüders auf sehr angenehme Weise von der Sprecherin Jodie Ahlborn vorlesen lassen und die Zeit verging wie im Flug. Was mich allerdings etwas überrascht hat, ist der fehlende Bezug zum Tee. Nur ganz am Rand geht es mal um ein paar Teeproben, die Gesa wie durch Zauberhand mit Bravour besteht. Sehr gut gefallen hat mir jedoch, dass die Autorin durchaus andere wichtige Themen, wie die Anfeindung der Fremdarbeiter und Flüchtlinge, die immer noch an vielen Ecken bestehende braune Gesinnung und die Benachteiligung der Frauen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt aber der Titel „Die Teehändler Saga“ ist hier nicht richtig vergeben. Na, mal sehen, ob der zweite Teil diesem mehr gerecht wird. Ich wäre auf jeden Fall gerne wieder mit von der Partie und bin gespannt ob dann auch die geniale Tante Alma, besser bekannt als „Tanti“ wieder dabei sein wird. Ich vergebe für Band eins vier von fünf Sternen.

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03. Das andere Blut von Andree Hesse (04/2007)
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Sie wollte ihr Pferd beschützen. Der "Pferderipper" sollte das Tier nicht noch einmal angreifen. Doch am nächsten Morgen liegt die siebzehnjährige Kira tot auf der Koppel. Kriminalkommisar Arno Hennings muss rund um das Gestüt Celle ermitteln, in einer fremden Welt, in der noch ganz andere Regeln gelten ..

Note 3: Kurz und bündig zusammengefasst hat dieses Hörbuch viel Ähnlichkeit mit einem Tatort Krimi. Der Fall ist wird fast systematisch abgearbeitet und durchaus befriedigend gelöst. Ich nehme an der Kürze geschuldet ist die dann die Tatsache, dass man kaum Gelegenheit hatte, den Protagonisten – tot oder lebendig – näher zu kommen. Für mich blieb der Kriminalroman zu eindimensional, um zu beeindrucken. Ich glaube, auf den dritten Teil werde ich verzichten. Nett für zwischendurch aber mehr auch nicht. Von mir gibt es drei Sternchen.


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04. Dieser weite Weg von Isabel Allende (07/2019)
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Isabel Allendes neuer Roman über ein Leben zwischen Bürgerkrieg, Flucht und Putsch in Chile.
Fast ein ganzes Leben – das erzählt dieser Roman, den weiten Weg des Arztes Víctor Dalmau, und zwar vor einer üppigen zeitgeschichtlichen Kulisse, ausgehend vom Spanien der Bürgerkriegsjahre, Flucht über Frankreich und mit Pablo Nerudas Winnipeg nach Chile, die Pinochet-Jahre und die Zeit danach. Es geht um Geschichte als Menschheitsschicksal und als persönliche Tragödie, es geht um Vertreibung, Flucht, Exil und die Unmöglichkeit, an einem Ort dauerhaft anzukommen. Und es geht um eine Beziehung, die zwischen Víctor Dalmau und seiner Schwägerin – sie hat ein kleines Kind, und ihr Mann, Víctors Bruder, fällt im Krieg –, die zunächst praktischen Erwägungen folgt und die sich im Lauf der Jahre zu etwas auswächst, das größer und inniger ist als Lieben. Zusammen trotzen die beiden den Widrigkeiten, die ihnen begegnen, gegen die Unbilden der Zeiten bieten sie all ihre Menschlichkeit auf. Aber es reicht nicht ...

Note 3: Der Klappentext zu dem Roman „Dieser weite Weg“ der weltbekannten Autorin Isabel Allende verspricht eine spannende Reise, auf der wir den Arzt Victor Dalmau durch sein Leben begleiten. Es ist unglaublich was er und seine zahlreichen Wegbegleiter er- und durchlebt haben. Es ist eine Reise über viele Jahre mit fast unzähligen Meilensteinen. Victor und seine ihm durch das Schicksal angedachte Frau, Spanier von Geburt, fliehen schließlich nach Chile, wo das Leben auch nicht immer einfach ist. Sie leiden, sie lieben, sie weinen, um am Ende festzustellen, dass es doch ein gutes Leben war.
Wenn nur das (Hör)buch auch so spannend gewesen wäre. Ich tat mich von Anfang an schwer, die vielen Namen und Locations in eine Richtung zu bringen und war ganz überrascht, wie wenig Gefühle offenbart wurden. Ich empfand den Erzählstil als sehr nüchtern, fast schon eine Aneinanderreihung von Ereignissen einer Perlenkette gleich. Ich vergebe deshalb auch leider nur drei von fünf Sternen und denke, dass das das letzte Buch der Autorin für mich sein wird.

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05. Die Perlenschwester von Lucinda Riley (10/2017)
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Wie auch ihre Schwestern ist CeCe d'Aplièse ein Adoptivkind, und ihre Herkunft ist ihr unbekannt. Als ihr Vater stirbt, hinterlässt er einen Hinweis – sie soll in Australien die Spur einer gewissen Kitty Mercer ausfindig machen, eine Schottin, die im 19. Jahrhundert nach Australien kam und den Perlenhandel zu ungeahnter Blüte brachte. CeCe fliegt nach Down Under, um den verschlungenen Pfaden von Kittys Schicksal zu folgen. Und taucht dabei ein in die magische Kunst der Aborigines, die ihr den Weg weist ins Herz ihrer eigenen Geschichte ...

Note 1: Wer mich kennt, weiß, dass ich ein großer Fan der Schwestern und somit dieser Reihe bin und so konnte mich dann auch dieser vierte Teil wieder restlos begeistern. Es geht um CeCe, deren Schwester Star, der sie sehr nah stand, sich gerade aus ihrem Schatten gelöst hatte. CeCe bleibt ein wenig verloren zurück und entscheidet schließlich, sich auch auf ihre Wurzeln zu besinnen. „Gehe noch Australien, finde Kitty Mercer“ ist die Message, der sie folgt, jedoch nicht ohne vorher einen Stopp in Thailand einzulegen. Will sie sich selbst Mut zusprechen oder doch zurück nach London kehren? Doch dann kommt alles anders und statt sich selbst zu finden, stößt sie auf den mysteriösen Ace, der ihr Leben kurzzeitig ganz schön auf den Kopf stellt. Als sie schließlich in Australien ankommt, überkommt sie das Gefühl angekommen zu sein ... in ihrer Heimat, in ihrer Herkunft, in ihrer Bestimmung ...
Während ich beim Hören über die Vergangenheit der Familie Mercer schnell verfallen war, musste ich mich mit CeCe der Gegenwart, erst ein wenig anfreunden. Sie, die Künstlerin, die Kreative und ich waren nicht immer einer Meinung. Doch schließlich gelang es ihr, mein Herz zu erobern und ich genoss es jeden Morgen auf mein Laufband zu steigen und mich verwöhnen zu lassen mit einer Geschichte, die es in sich hatte. Fast fühle ich mich selbst bereits wie ein kleiner Teil der Familie d'Aplièse und freue mich schon riesig, die Bekanntschaft mit Band fünf und der Mondschwester zu vertiefen. Ich vergebe gerne die volle Punktzahl und spreche eine absolute Hör- bzw. Leseempfehlung aus!
05.04.2022 11:27:30
puppenhaus

Mitglied gelöscht

 

@Feelicitas
Danke für deine Antwort wegen "Die Leuchtturmwärter".
Das Buch "Wir sind das Licht" hört sich interessant an. Die Autorin heißt Gerda Blees, dann findet man es schneller. Es scheint (noch) nicht so bekannt zu sein. Ist bereits als Suchauftrag bei mir gespeichert.
06.04.2022 08:00:05
Feelicitas

Feelicitas

(21327 Beiträge)

oh ja, danke für den Hinweis! Das Buch (Wir sind das Licht) hat mich sehr beeindruckt, leider hatte ich es selbst nur geliehen, kann Dir damit also nicht helfen, hoffe, Du kannst das Buch bald ergattern!
06.04.2022 09:56:12
margit_quinnes

margit_quinnes

(1315 Beiträge)

Im März hatte ich viel Zeit zum Lesen.

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****Note: 2**** Zerreißprobe von Rudolf Bartsch
Ich fand das Buch äußerst aufschlussreich , wie der DDR-Alltag in den 60er Jahren war und den DDR-Alltag gut beschrieben. In diesem Roman ist nicht alles ok und es wird auch Kritik geübt, was ab Ende der 70er Jahre nur noch selten in Büchern zu finden war. . . . .

Kurzinfo: In das Leben der Irene Drescher, die ein enttäuschendes Liebeserlebnis vor Jahren fast verzweifeln ließ, tritt der Schriftsteller Norbert Angermann. Auch diese zweite Liebe Irenes bleibt nicht frei von Erschütterungen;
denn Angermanns hochfliegende Ideale reiben sich an den Realitäten, und er gerät dadurch in Konflikte, denen er sich eines Tages nicht mehr gewachsen fühlt. Nun liegt es bei Irene, Angermann den Halt zu geben, den sie Arthur Gebauer einst nicht zu geben vermochte. So wird Angermanns Zerreißprobe für sie zur Prüfung, ob sie an den Erfahrungen der vergangenen Jahre gereift und gewachsen ist, und damit wird ihrer beider Liebe auch zur Zerreißprobe für sie.
So wird Angermanns Zerreißprobe für sie zur Prüfung, ob sie an den Erfahrungen der vergangenen Jahre gereift und gewachsen ist, und damit wird ihrer beider Liebe auch zur Zerreißprobe für sie.

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*****Note 1***** Die Puppenmacherin von Max Bentow; Nils Trojans 2. Fall;
Ein Buch, das ich sehr spannend fand und nicht gern aus den Händen legte. Für mich ***sehr lesenswert***

Kurzinfo: Er sucht Erlösung – sie findet den Tod
Als der Berliner Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines neuen Mordfalles gerufen wird, ist er zutiefst erschüttert von dem Anblick, der sich ihm bietet: Der Täter hatte eine junge Frau in den Keller gelockt und sie dort auf ungeahnte Weise ermordet – ihr Körper ist erstarrt in einem monströsen Sarkophag aus getrocknetem Schaum. Bei seiner Recherche stößt Trojan auf einen älteren Fall, der verblüffende Parallelen aufweist: Damals konnte die Puppenmacherin Josephin Maurer in letzter Sekunde aus einem Keller befreit werden, der Angreifer hatte bereits Spuren seiner makabren Handschrift auf ihrem Körper hinterlassen. Doch der als Täter identifizierte Karl Junker gilt inzwischen als tot - kann es sein, dass jemand ihn kopiert? Oder ist er doch noch am Leben, besessen davon, sein grausames Werk fortzusetzen? Trojan bittet die Psychologin Jana Michels um Hilfe, denn er ahnt, dass der Mörder in einen Wahn verstrickt ist, der . . .
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****Note 1-2***** Kein Alibi von Sandra Brown
sehr guter Schreibstil, es lohnt sich, dieses Buch zu lesen. . .

Kurzinfo: Als Hammond Cross die schöne Fremde wieder trifft, ist er der ermittelnde Staatsanwalt und sie des Mordes angeklagt. Doch sie hat ein Alibi: ihn!
Die Nacht, in der der millionenschwere Immobilienmakler Lute Pettijohn ermordet wurde, verbrachte die Psychologin Alex Ladd in Hammonds Armen. Verstrickt in einem Labyrinth aus Lug und Trug und bedroht durch die Wahrheit, haben beide gute Gründe zu schweigen. Hammond Cross sieht nur eine Chance, sich und Alex zu retten: Er muss den wahren Mörder finden . . .
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*****Note 1***** Zeit ohne Worte (2006) von Catherine Cookson
das Buch hat es in sich. Es ist sehr interessant geschrieben, gefühlvoll aber nicht sentimental.

Kurzinfo: Die Frau, die Alexander Armstrongs Kanzlei betritt, erregt großes Aufsehen. Sie ist unterernährt, kann kaum sprechen, ihre Kleidung wirkt abgetragen.
Ihr Name ist Irene, für lange Zeit war sie verschollen. Doch Alexander weiß um ihre Geschichte, denn er hat ihr einst das Leben gerettet.
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*****Note 1***** Denen man nicht vergibt von Catherine Coulter
spannend von Anfang bis zum Ende. . .

Kurzinfo: Pater Michael hat bereits unzähligen Sündern die Beichte abgenommen, doch dies wird seine letzte sein. Denn der eiskalte Mann hinter der Trennwand gesteht,
vor kurzem zwei Menschen umgebracht zu haben - und nun muss auch der Pater sterben.
Dane Carver, der Zwillingsbruder des toten Pfarrers, bittet die beiden FBI-Agenten Dillon Savich und seine Frau Lacey Sherlock um Hilfe. . . .
Die geheimnisvolle Obdachlose Nicola "Nick" Jones ist zur Tatzeit in der Kirche gewesen. Doch auch Nick steht auf der Liste des unbekannten Killers.
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*****Note 1***** Tot bist du perfekt von JP Delaney
Ungewöhnlich ist die gewählte Erzählform. Besonders beeindruckt hat mich die gefühlvolle Schreibweise bezüglich des autistischen Kindes. Ein durchweg gelungenes Buch. . .

Kurzinfo: Du schlägst die Augen auf und etwas stimmt nicht. Du weißt nicht, was dir passiert ist. Du liegst in einem fremden Bett. In einem Krankenhaus. Neben dir steht dein Mann Tim, ein erfolgreicher Unternehmer. Er hat Tränen in den Augen, weil du - seine geliebte, perfekte Frau - am Leben bist. Du denkst, du hättest einen schweren Unfall gehabt. Doch dann sagt Tim: Wir haben jahrelang daran gearbeitet, dass ich dich wiederbekommen konnte . . .
Du entdeckst dein Leben wie mit fremden Augen. Du ahnst Gefahr, aber du weißt nicht, wo genau sie lauert. Du weißt nur: Du musst wachsam sein. Denn irgendwo in deinem schönen Haus, bei deinen Liebsten liegt der Grund dafür - der Grund, warum du vor Jahren gestorben bist.
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*****Note 1***** Andreas Gruber
1. Todesfrist(2012)- Hörbuch
2. Todesurteil (2015)
3. Todesmärchen(2016)
4. Todesreigen (2017)
5. Todesmal

Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez sind Profiler beim BKA und ermitteln in sehr speziellen Todesfällen. Jeder einzelne Teil ist lesens- bzw. hörenswert.
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*****Note 1***** Sternschanze von Ildikó von Kürthy
Das Buch hat mich amüsiert, einige Male habe ich herzhaft gelacht. Es ist sehr gut geschrieben. Lesenswert!

Kurzinfo: Das ist keine Krise. Das ist eine Katastrophe! Bis eben war ich noch wohlhabend, verheiratet und gut frisiert. Und jetzt? Mein Leben ist nicht mehr wiederzuerkennen:
Mein Mann will die Scheidung, meinen Liebhaber möchte ich behalten und meinen Friseur kann ich mir nicht mehr leisten. In diesem Moment sitze ich in einem sehr preiswerten Motel mit Raufasertapete und frage mich:
War mein Betrug wirklich unverzeihlich? Was will ich retten – meine Ehe, meine Affäre oder mich? Brauche ich Hummer und eine professionelle Fußpflege zu meinem Glück? Und: Wer könnte ich werden, jetzt, wo ich niemand mehr bin?
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***Note 3*** Die Töchter der Kälte von Camilla Läckberg
Nachdem ich die ersten beiden Krimis von Camilla Läckberg gelesen hatte, freute ich mich auf den 3. Teil. Ich war sehr enttäuscht, denn es zog sich alles hin, es passierte nicht wirklich was und auf den letzten 4 Seiten kam das unspektakuläre Ende. . .

Kurzinfo: Eines Tages macht der Fischer Frans Bengtsson einen schrecklichen Fang. Mit seinem Netz holt er den leblosen Körper eines Mädchens ein. Die Autopsie ruft die Polizei auf den Plan. Im Leichnam finden sich Spuren von Süßwasser und Seife. Die siebenjährige Sara ist ertränkt worden, und zwar nicht im Meer. Patrik Hedström und seine Kollegen ermitteln. Gerade dieser Fall macht dem jungen Kommissar und seiner Frau Erica Falck sehr zu schaffen, da sie gerade erst Eltern einer Tochter geworden sind. . .
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*****Note1***** In all den Jahren von Barbara Leciejewski
Ein wunderbarer Liebesroman mit Hindernissen. . .Vor allem nicht kitschig, sehr gut geschrieben

Kurzinfo: Elsa und Finn leben Tür an Tür in München. Sie sind Freunde. Beste Freunde. Und allen Zweifeln ihrer Umwelt, allen Versuchungen und allen Gefühlen zum Trotz, wollen sie das auch bleiben, denn schließlich enden die meisten Liebesbeziehungen doch in einer Trennung: Aus Nähe wird Besitzanspruch, aus Zuneigung Gleichgültigkeit und so weiter. Man kennt das.
Nein, Elsa und Finn wollen die bleiben, die sie sind, egal was auch passiert. Und es passiert so einiges, das ihre innige Freundschaft ins Wanken bringt, mal zur einen und mal zur anderen Seite hin.
Der Roman schildert auf humorvolle, spannende und bewegende Weise diese ungewöhnliche und tiefe Freundschaft über einen Zeitraum von zwanzig Jahren hinweg, ihre Höhen und Tiefen, komische, glückliche und dramatische Momente und stellt dabei immer wieder die Frage: Wie viel Liebe verträgt eine Freundschaft?

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*****Note1***** Ohne Schuld von Charlotte Link
Das war das erste Buch, welches ich von Charlotte Link gelesen habe. Und ich muß sagen, dass es mich absolut gefesselt hat und ich nur empfehlen kann, dieses Buch zu lesen.

Kurzinfo: Wenn dich die Angst dein Leben lang verfolgt, weil du zu viel weißt . . .
Ein wolkenloser Sommertag, die Hitze drückt aufs Land. Im Zug von London nach York zielt ein Fremder mit einer Pistole auf eine Frau. Sie entkommt in letzter Sekunde. Zwei Tage später: Eine junge Frau stürzt mit ihrem Fahrrad, weil jemand einen dünnen Draht über den Weg gespannt hat. Sie ist sofort bewusstlos. Den folgenden Schuss hört sie schon nicht mehr. Die Frauen stehen in keiner Verbindung zueinander, aber die Tatwaffe ist dieselbe. Kate Linville, neu bei der North Yorkshire Police, wird sofort in die Ermittlungen hineingezogen. Sie kommt einem grausamen Geheimnis auf die Spur und gerät selbst in tödliche Gefahr. Denn der Täter, der eine vermeintliche Schuld rächen will, gibt nicht auf . . .

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**** Note 2 **** Die Ballade von Max und Amelie von David Safier

Die Geschichte wird aus der Sicht der Hündin Narbe erzählt und später auch aus der Sicht des Menschen, der die Hunde verfolgt. Es ist gut gemacht. Dennoch fehlt der Witz und Charme, den ich bisher in den Büchern von David Safier so toll fand. (Mieses Karma, Mieses Karma 2)

. . . Kurzinhalt: Das große Abenteuer Liebe. Die einäugige Hündin Narbe kann sich nicht vorstellen, dass eine wie sie jemals geliebt werden könnte. Doch dann verirrt sich der sanfte Hund Max zu der Müllkippe, auf der Narbe lebt.
Er erzählt ihr von seinem wunderschönen Zuhause bei den Menschen und in der Hoffnung auf ein besseres Leben begleitet Narbe den Fremden auf die gefährliche Heimreise.
Unterwegs wird Max von Alpträumen geplagt, in denen die beiden ein Liebespaar sind, aber von einem Menschen getötet werden. Aber sind es wirklich Alpträume oder vielmehr Erinnerungen?
Narbe wehrt sich anfangs dagegen, dass es ihr Schicksal sein soll, Max zu lieben. Doch kaum beginnt sie zaghaft an das Gute zu glauben, taucht der Mensch aus den Träumen auf. . .
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***Note 3 *** Miss Merkel-Mord in der Uckermark von David Safier
Überzeugt hat mich das Hörbuch nicht. Die Geschichte ist nicht schlecht, aber sehr ausführlich. Das nervte mich ab und an.

. . .Kurzinfo: Die Ex-Kanzlerin ist seit rund 6 Wochen im Ruhestand und deshalb mit Mann und Mops in die schöne Uckermark gezogen - genauer gesagt nach Kleinfreudenstadt, einem idyllischen Ort am schönen Dumpfsee.
Nach dem turbulenten Leben und den langen Jahren als Kanzlerin in Berlin fällt es ihr jedoch schwer, sich auf das beschauliche Landleben einzulassen. Immer nur kochen, backen und spazieren gehen wird ihr bald zu langweilig.
Im beschaulichen Kleinfreudenstadt wird der Freiherr Philip von Baugenwitz vergiftet in einem von innen verriegelten Schlossverlies gefunden. Und siehe da - neues Leben erwacht in Angela!
Endlich gibt’s wieder richtige Probleme, die auf eine Lösung warten – und Miss Merkel mittendrin! Angela entdeckt die Spürnase in sich und macht sich auf gefährliche Mördersuche. Unterstützt wird sie dabei von ihrem lieben Mann und Mike, einem Bodyguard der sanften Sorte.
Wird das Trio dem Mörder des Freiherrn auf die Spur kommen? Wird Miss Merkel in Kleinfreudenstadt eine neue Heimat finden? Und – zum ersten Mal - eine richtige Freundin? Und wie gefährlich sind die sechs verdächtigen Frauen? Ist Angela als Detektivin gar selbst in Gefahr?
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***** Note1***** Ein Menschenschicksal von Michail Scholochow

Hier kann ich dem Kommentar auf der Rückseite nur zustimmen. Michail Scholochow erzählt das Unfassbare: leise, unaufdringlich und ergreifend.

Kurzinhalt: Als Andrej Sokolow 1940 an die Front muss, hat seine Frau bereits eine Vorahnung: Sie werden sich nicht wiedersehen. Andrej gerät in Gefangenschaft und muss in Deutschland unter menschenverachtenden Bedingungen Zwangsarbeit leisten. Seinen Humor und seine Standfestigkeit verliert er auch in diesen Jahren nicht: Als er vom geplanten Verrat eines Mitgefangenen erfährt, übt er Rache. Als ihm wegen Fluchtversuchen und Meuterei der Tod sicher ist, lässt ihn der Lagerkommandant wegen seines mutigen und gewitzten Auftretens laufen. Schließlich gelingt ihm doch noch die Flucht. Wieder auf russischer Seite erhält er die Schreckensnachricht: Bei einem Bombenangriff wurden seine Frau und seine Kinder getötet. Andrej hat jeden Antrieb verloren. Nach Kriegsende zieht er zu Freunden, schlägt sich durchs Leben, trinkt. Bis er eines Tages auf Wanja trifft . . . 
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***Note3*** Die falsche Zeugin von Karen Slaughter

Ich war von diesem Thriller enttäuscht. Bisher haben mir die Thriller von Karen Slaughter immer gefallen. Der Fall selbst war gut, es zog sich jedoch alles endlos hin, ohne dass gross etwas passierte. . .

Kurzinfo: Anwältin Leigh musste schon immer härter kämpfen als andere. Denn ihre Kindheit war geprägt von Gewalt und wurde vor Jahrzehnten durch ein brutales Verbrechen abrupt beendet. Seitdem sucht sie Schutz hinter der unauffälligen Fassade ihres gutbürgerlichen Lebens. Bis sie den Auftrag bekommt, die Verteidigung eines mutmaßlichen Vergewaltigers zu übernehmen. Der Fall könnte Leighs Karriere einen mächtigen Schub verpassen. Doch als sie dem Angeklagten gegenübersteht, wird ihr klar, warum er ausgerechnet sie als seine Anwältin auserkoren hat. Sie kennt ihn. Und er kennt sie. Und er weiß genau, wovor Leigh seit zwanzig Jahren davonläuft.
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*****Note1***** Ich; Alfred Nobel von Wilhelm Strube

Dies ist eine sehr gut geschriebene Biografie, die noch viel mehr aus dem Leben Alfred Nobels enthalten könnte, so interessant fand ich sie.
Das Leben eines ungewöhnlichen und aussergewöhnlichen Menschen, der so viele Ideen hatte und bedeutsame Erfindungen machte und der leider viel zu früh starb.
Was mich etwas verwirrte, war das Wechseln von einem Zeitpunkt in einen anderen Zeitraum, ohne dass es sofort erkennbar war. . . .

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**Note4**abgebrochen** Lebenserinnerungen von Bertha von Suttner

Ich kam mit dem Schreibstil von Bertha von Suttner gar nicht klar. Da das Buch schon in den 1920er Jahren geschrieben wurde, liegt es wahrscheinlich daran. Schade, denn Bertha von Suttner war eine sehr beeindruckende Frau.

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**** Note 2 **** Dem Tod auf der Spur von Michael Tsokos

Es ist sehr interessant, was Prof. Tsokos in diesem Buch schreibt und beschreibt, jedoch faszinieren mich seine Romane mehr.
Kurzinfo: In diesem Bestseller hat Professor Dr. Michael Tsokos, Deutschlands bekanntester Rechtsmediziner, zwölf mysteriöse Todesfälle erzählt, die er allesamt selbst untersucht hat.
08.04.2022 22:34:14
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(1178 Beiträge)

Da hast Du ja eine sehr gute Leseausbeute mit vielen 1* Büchern, Margit.
Ohne Schuld lese ich auch gerade.. und beneide Dich, weil Du die beiden Vorgänger Bücher noch nicht kennst. :-)
10.04.2022 15:01:52
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