Zustandsbeschreibung
altes Exemplar, angestaubt leicht angestossene Ecken, Buchrücken mit stoffeinband, 1 Eselsohr
Artikelbeschreibung
Obwohl dieser Roman voller realistisch-historischer Anspielungen ist und sich durch die genaue Psychologie seiner Figuren auszeichnet, kann er auch einfach als eine der großen Liebesgeschichten der Weltliteratur gelesen werden. Der junge Fabrice del Dongo nimmt aus Begeisterung für Napoleon an der Schlacht von Waterloo teil, ohne dabei das blutige Chaos des Krieges wirklich zu überblicken. Er kehrt nach Italien zurück, studiert Theologie, ersticht im Duell einen Nebenbuhler und flieht aus dem Kerkerturm der Zitadelle von Parma. Bei all seinen Abenteuern kann er sich der unendlichen Liebe seiner Tante Gina ebenso sicher sein wie der Unterstützung durch ihren Galan, den Premierminister Mosca. Fabrice verliebt sich in die hochmoralische Clelia, mit der er jedoch erst spät, als er bereits Erzbischof ist, eine Beziehung beginnt, bevor er sein Leben im Kloster, eben in der titelgebenden Kartause, beschließt. Wegen der höfischen Kulisse und der Sprache ist dem Roman sein Alter von mehr als 150 Jahren zweifellos anzumerken. Doch das pralle Leben, mit dem das Buch gefüllt ist, und die überraschenden Wendungen der Handlung sorgen für Tempo und Unterhaltung; die Charaktere bleiben auch in ihren dramatischsten Liebeswallungen nachvollziehbar. Zu Recht gilt "Die Kartause von Parma" als einer der großen Romane des literarischen Realismus.
Fabrizio del Dongo erschlägt in Notwehr Giletti, flüchtet mit dessen Pass und gerät an einen Grenzer, der Giletti persönlich kennt und der daher auch weiss, welcher Gauner Giletti ist. Hat er den Pass verkauft? Plötzlich ist nicht Fabrizio sondern der Grenzbeamte in einer Zwangslage. Dies ist nur eine der zahlreichen Pistolengeschichten, die Stendhals Kartause so kurzweilig machen. Für alle Akteure gilt das Motto: Es ist besser, wir töten den Teufel, bevor der Teufel uns tötet.
Vor wenigen Jahren geisterte Ein unmoralisches Angebot durch die Kinos. War die Idee aus Stendhals Kartause geklaut? Die Herzogin Gina ist rettungslos in ihren Schwager Fabrizio verliebt. Der sitzt aber eine langjährige Haftstrafe in der Zitadelle ab und man droht ihn dort aus dem Weg zu räumen. Der Fürst von Parma könnte ihn begnadigen und verlangt als Gegenleistung von der Herzogin "dass ich ... von Ihnen ... alles erlangen werde, was meine Liebe an höchstem Glück erwarten kann". Im Gegensatz zum schnöden Mammon -- wie im Hollywood-Schinken -- geht's hier um Wertvolleres.
Die Kartause von Parma ist ein wogendes Gemälde vom Adel in Parma, bei dem der Asti spumante zu Arien von Cimarosa, Symphonien von Mozart und zahlreichen Liebesaffären fließt. Verpönt war am Hof dagegen die Lektüre von Voltaire und Rousseau; zu leicht wurde man zum verachteten Liberalen, denen die tiefsten Verliese vorbehalten waren. Eine kurze Spannungsdurststrecke bricht Stendhal selbst ab: "Aber der Leser ist vielleicht all der kleinlichen Maßnahmen und nicht weniger der ganzen Hofintrigen müde". Richtig, ich war's ein paar Seiten lang, doch die Akteure setzen gleich darauf zum rauschenden Finale an. Unbedingt empfehlenswert!
Fabrizio del Dongo erschlägt in Notwehr Giletti, flüchtet mit dessen Pass und gerät an einen Grenzer, der Giletti persönlich kennt und der daher auch weiss, welcher Gauner Giletti ist. Hat er den Pass verkauft? Plötzlich ist nicht Fabrizio sondern der Grenzbeamte in einer Zwangslage. Dies ist nur eine der zahlreichen Pistolengeschichten, die Stendhals Kartause so kurzweilig machen. Für alle Akteure gilt das Motto: Es ist besser, wir töten den Teufel, bevor der Teufel uns tötet.
Vor wenigen Jahren geisterte Ein unmoralisches Angebot durch die Kinos. War die Idee aus Stendhals Kartause geklaut? Die Herzogin Gina ist rettungslos in ihren Schwager Fabrizio verliebt. Der sitzt aber eine langjährige Haftstrafe in der Zitadelle ab und man droht ihn dort aus dem Weg zu räumen. Der Fürst von Parma könnte ihn begnadigen und verlangt als Gegenleistung von der Herzogin "dass ich ... von Ihnen ... alles erlangen werde, was meine Liebe an höchstem Glück erwarten kann". Im Gegensatz zum schnöden Mammon -- wie im Hollywood-Schinken -- geht's hier um Wertvolleres.
Die Kartause von Parma ist ein wogendes Gemälde vom Adel in Parma, bei dem der Asti spumante zu Arien von Cimarosa, Symphonien von Mozart und zahlreichen Liebesaffären fließt. Verpönt war am Hof dagegen die Lektüre von Voltaire und Rousseau; zu leicht wurde man zum verachteten Liberalen, denen die tiefsten Verliese vorbehalten waren. Eine kurze Spannungsdurststrecke bricht Stendhal selbst ab: "Aber der Leser ist vielleicht all der kleinlichen Maßnahmen und nicht weniger der ganzen Hofintrigen müde". Richtig, ich war's ein paar Seiten lang, doch die Akteure setzen gleich darauf zum rauschenden Finale an. Unbedingt empfehlenswert!
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k.A.
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