Betrug. Roman.

Sehr gut, Minimale Druckspuren auf dem Schutzumschlag, geschenktauglich

"Er" hat alles, was man sich im Rahmen einer klischeehaften Vorstellung vom erfüllten Leben nur wünschen kann: reiche Frau, zwei Kinder und all das, was Geld, im Falle man hat es, noch so nebenbei zur Verfügung stellt. Auf Dauer langweilig und provokant. Jedoch wäre diese Geschichte eine schon einmal gehörte Begebenheit, hätte das gebettete Leben hier nicht den Wendepunkt erreicht, als "er" durch ein blutjunges Wesen alle Formalitäten fallen lässt und ein zweites Leben an sich nimmt. So ,spannt' "er" seinem Freund die Frau aus. Betrügt, so scheint es, jeden den er betrügen kann. Kämpft fast hoffnungslos mit eigenen Ängsten, seelischen Befangenheiten und Zweifeln, und steht schließlich in der selbst gebauten Scheinwelt alleine da.

Was Helmuth Karasek in diesem Buch auf eine schlichte und offene Art, die gleichzeitig nicht zu einfach oder gar fad erklingt, auslegt, ist die moderne Beziehungskiste, die als Folge einer placeboartigen Ehe hervor gerufen wird. Heftigere oder sanftere erotische Szenen, laszive Bilder, Tabus, die hier keine mehr sind. Dazu werden mit einer Sprache, die mit Liebe zum Detail und im Schatten des zeitgenössischen Stoffes fast alle Banalitäten und pathetischen Elemente, die die heutigen Seelen verzerren, an einer einzigen Stelle offengelegt.
"Betrug" - eine melancholische Geschichte, die an bestimmten Stellen sich selbst übertrifft.

Kundenrezension Amazon, gekürzt

Karasek, Ehebetrug