Autor:
Verlag:
Bertelsmann Vlg. , M.
Jahr:
1981
Seitenzahl:
413
ISBN:
9783570067253
Medium:
Hardcover
Sprache:
Deutsch
Zustandsbeschreibung
Sehr guter Zustand
Leichte Gebrauchsspuren (Miniknicke und wenige Kleinstflecken ca.1mm)
Leichte Gebrauchsspuren (Miniknicke und wenige Kleinstflecken ca.1mm)
Artikelbeschreibung
Aus Zeit-online: Ein etwas verklemmter englischer Antiquitätenhändler liebt und heiratet Karin, ein Mädchen aus der Fremde, aus Deutschland, das ihm nichts von seiner Vergangenheit erzählt, aber seine ganze Heimatstadt, all seine Freunde und Verwandten im Nu mit seiner Schönheit, Klugheit und Anmut bezaubert. Karin ist äußerst begabt in der Kunst der körperlichen Liebe, Und der Autor zögert nicht, die Phasen der erotischen Entwicklung zu fast mystischen Momenten der Entzückung zu schildern - so genau wie britische Vögel und britisches Steinzeug, denn das ist das letzte, was Karin auszeichnet:-ein natürlicher Instinkt für das Echte. So entdeckt sie auf einer ländlichen Auktion und kauft für ein paar Münzen eine Porzellanfigur, das "Mädchen auf der Schaukel", das sich als unbeschreiblich wertvoll entpuppt und imstande ist, eine Lücke in der Geschichte des englischen Steinzeugs zu schließen.
Glück also, auch noch unter lieblichem Sommerhimmel. Adams setzt jedoch die ruhigen Wörter seiner Idyllbeschreibung so, daß schon auf den ersten Seiten ein Schauder zu spüren ist. Adams läßt seine Schöne vor der kirchlichen Trauung zurückschrecken und zum Schluß in einer wahren Schreckenssequenz zum Meer fahren, das sie von dem trennt, was ihr Glück verhindert. Dort holt sie das Gespenst der Schuld ein wie eine leibhaftige Wiedergängerin, die sich - nur für Karin und den Geliebten sichtbar - aus Sand und Schlamm des Ufers löst und auf> ihre Mörderin stürzt, während diese in Wirklichkeit - aber was ist in diesem Fall Wirklichkeit? - an einer Krankheit stirbt, Folge der Tat, die sie büßen muß - und will. Das klingt melodramatisch, und Adams scheut nicht Gefühle und Situationen, die an Kitsch und Melodramatik grenzen.
Was ist geschehen? Adams, stark im präzisen Beschreiben, läßt das bis zum Schluß im Ungewissen, deutet nur an: Karin hat ihr Kind getötet, denn sie spürte, daß ihr redlicher und konventioneller Liebster keinen Bankert akzeptieren würde. Doch nun ist es gerade der Redliche, der nicht wahrhaben, der immer vertuschen möchte, um sein Glück zu retten, während die Kindsmörderin das alte Gesetz annimmt und sich ihrem Tod ausliefert.
Adams hat sich in einer literarischen Phase ohne strenge Schranken und damit ohne rechte Tragik noch einmal eine Welt geschaffen, in der das Heidnische sich seinen Untergang bereiten und dabei alles mitreißen kann, was lau und nur anständig ist. Denn nicht die schöne Fremde ist die Schuldige dieses Dramas, sondern der Mann, der Kirchenfromme. Da hat jemand das Böse vielleicht erkannt, vielleicht sogar verursacht, aber seiner Bequemlichkeit und Lust wegen nicht sehen wollen. Die Strafe, die Adams für diesen Verrat bereithält, ist - in seinem Sinne - härter als der Tod: ein langes Leben ohne Liebe, ohne die Gefährtin, den einzigen Menschen, der den "Schlüssel aller Kreaturen" besaß.
Glück also, auch noch unter lieblichem Sommerhimmel. Adams setzt jedoch die ruhigen Wörter seiner Idyllbeschreibung so, daß schon auf den ersten Seiten ein Schauder zu spüren ist. Adams läßt seine Schöne vor der kirchlichen Trauung zurückschrecken und zum Schluß in einer wahren Schreckenssequenz zum Meer fahren, das sie von dem trennt, was ihr Glück verhindert. Dort holt sie das Gespenst der Schuld ein wie eine leibhaftige Wiedergängerin, die sich - nur für Karin und den Geliebten sichtbar - aus Sand und Schlamm des Ufers löst und auf> ihre Mörderin stürzt, während diese in Wirklichkeit - aber was ist in diesem Fall Wirklichkeit? - an einer Krankheit stirbt, Folge der Tat, die sie büßen muß - und will. Das klingt melodramatisch, und Adams scheut nicht Gefühle und Situationen, die an Kitsch und Melodramatik grenzen.
Was ist geschehen? Adams, stark im präzisen Beschreiben, läßt das bis zum Schluß im Ungewissen, deutet nur an: Karin hat ihr Kind getötet, denn sie spürte, daß ihr redlicher und konventioneller Liebster keinen Bankert akzeptieren würde. Doch nun ist es gerade der Redliche, der nicht wahrhaben, der immer vertuschen möchte, um sein Glück zu retten, während die Kindsmörderin das alte Gesetz annimmt und sich ihrem Tod ausliefert.
Adams hat sich in einer literarischen Phase ohne strenge Schranken und damit ohne rechte Tragik noch einmal eine Welt geschaffen, in der das Heidnische sich seinen Untergang bereiten und dabei alles mitreißen kann, was lau und nur anständig ist. Denn nicht die schöne Fremde ist die Schuldige dieses Dramas, sondern der Mann, der Kirchenfromme. Da hat jemand das Böse vielleicht erkannt, vielleicht sogar verursacht, aber seiner Bequemlichkeit und Lust wegen nicht sehen wollen. Die Strafe, die Adams für diesen Verrat bereithält, ist - in seinem Sinne - härter als der Tod: ein langes Leben ohne Liebe, ohne die Gefährtin, den einzigen Menschen, der den "Schlüssel aller Kreaturen" besaß.
Schlagworte
k.A.