Autor:
Verlag:
Netz Press, Berlin
Jahr:
2001
Seitenzahl:
202
ISBN:
9783907115985
Medium:
Taschenbuch
Sprache:
Deutsch
Zustandsbeschreibung
sehr gut, nur ganz leichte Gebrauchsspuren
Artikelbeschreibung
Aus einer Rezension von EVA BACHMANN:
Lust am Schreiben Ein Lesebuch der jungen Generation
«Neue literatur aus der deutschsprachigen Schweiz» verspricht das Netz-Lesebuch. Eine neue Generation spricht hier, aber keine neue Tradition. Schreibfreudig und kreativ suchen die NachwuchstaIente nach ihren je eigenen sprachlichen Ausdrucksformen.
Netz wurde 1993 als lose Verbindung von jungen. unbekannten Autorinnen und Autoren aus der Schweiz gegründet. Eine lose Gruppe ist Netz bis heute geblieben. doch jung und unbekannt sind sie nicht mehr alle. Das Netz-Lesebuch. zur Frankfurter Buchmesse im eigenen Verlag erschienen. spiegelt diese Situation innerhalb der Gruppe. Neben Autoren. die sich inzwischen zu Stars hochgeschrieben haben. sind auch Schreibende vertreten. die noch kein eigenes Buch publiziert haben.
Lässt sich diese «junge Generation» (zwischen 24 und 44) über einen Kamm scheren? Natürlich nicht. doch weist der Herausgeber Alexander Simon in seinem Vorwort auf Verbindendes hin. Die Texte sind nicht im luftleeren Raum produziert worden. sondern «im anregenden und produktiven Austausch zwischen Aarau. Berlin. London und Ebnat-Kappel». Netz-Autoren haben sich diese Texte vorgelesen. sie diskutiert. Einzigartig sind sie dennoch alle. eine Netz-Schule wurde auch mit diesem Buch nicht begründet. Als Tendenzen wären vielleicht höchstens die Lust am gedanklichen Fortspinnen von Alltäglichem auszumachen oder auch der kreative Umgang mit Wörtern.
Bekannte neben Neulingen
Die sicheren Werte für packende Texte in dieser Anthologie sind (natürlich) Ruth Schweikert. Christoph Keller. Peter Weber. Christian Uetz sowie Silvio Huonder. Stilistisch an vorhergehende Publikationen schliessen auch Perikles Monioudis. Gion Mathias Cavelty und Urs Richle an. Doch wie steht es mit den weniger Bekannten?
Andrea Simmen überschreibt ihren Beitrag «Stante Pede» und führt über vier Seiten produktiv die vielen Wendungen mit «gehen» zu einer Geschichte zusammen. Ihre Sprachmanie um das Allerwelts-Wörtchen bleibt bis zuletzt ein spassiges. nie gezwungenes Spiel. Aglaja Veteranyi erzählt ihre gelungene Zirkusgeschichte konsequent aus der Sicht eines Kindes. das gerade durch seine Naivität manches mit erschlagender Präzision kommentiert. Auf das erste Buch dieser 36jährigen rumänischen Zürcherin darf man nach den Beiträgen in mehreren Anthologien wirklich gespannt sein.
Von einer neuen Seite präsentiert sich der Solothurner Autor Franco Supino: mit Kurzgeschichten. In seinen Romanen verwendete er Liedtexte und Märchen. die in die Handlung eingestreut waren. nun lässt er die kleine Form für sich allein stehen und gewinnt ihr eine parabelhafte Tiefe ab. Es sind lebensnahe Episoden. die im Vorbeigehen auch noch von ganz anderem erzählen. Hintergründig ist auch der Text von Monica Cantieni. An einem etwas abstrusen. durchaus vergnüglichen Fall setzt sie sich ganz grundsätzlich mit Wahrnehmung und der Konstruktion von Wirklichkeit auseinander. Ähnlich verfährt Lukas Stuber. der sich das kranke Gesundheitswesen vorknöpft. dabei aber einmal mehr in phantastische Höhen abhebt.
Daneben enthält das Lesebuch auch weniger zugängliche Beiträge. Assoziativ bis' zum Auseinanderbrechen sind zum Beispiel die Texte von Ingrid Fichtner oder Felix Kauf. mit Metaphern überladen ist die Geschichte von Michel Mettler. schon etwas abgedroschen die Schaufenster-geschichte von Plinio Bachmann. Trotzdem. das Netz-Lesebuch ist unter den vielen Anthologien. die diesen Herbst erschienen sind. eine der wichtigsten. Weil sie nur bisher unveröffentlichte Texte enthält. Und weil sie mit einer grossen Zahl wirklich gelungener Texte Leselust auf die Bücher dieser «neuen» Autoren weckt.
Lust am Schreiben Ein Lesebuch der jungen Generation
«Neue literatur aus der deutschsprachigen Schweiz» verspricht das Netz-Lesebuch. Eine neue Generation spricht hier, aber keine neue Tradition. Schreibfreudig und kreativ suchen die NachwuchstaIente nach ihren je eigenen sprachlichen Ausdrucksformen.
Netz wurde 1993 als lose Verbindung von jungen. unbekannten Autorinnen und Autoren aus der Schweiz gegründet. Eine lose Gruppe ist Netz bis heute geblieben. doch jung und unbekannt sind sie nicht mehr alle. Das Netz-Lesebuch. zur Frankfurter Buchmesse im eigenen Verlag erschienen. spiegelt diese Situation innerhalb der Gruppe. Neben Autoren. die sich inzwischen zu Stars hochgeschrieben haben. sind auch Schreibende vertreten. die noch kein eigenes Buch publiziert haben.
Lässt sich diese «junge Generation» (zwischen 24 und 44) über einen Kamm scheren? Natürlich nicht. doch weist der Herausgeber Alexander Simon in seinem Vorwort auf Verbindendes hin. Die Texte sind nicht im luftleeren Raum produziert worden. sondern «im anregenden und produktiven Austausch zwischen Aarau. Berlin. London und Ebnat-Kappel». Netz-Autoren haben sich diese Texte vorgelesen. sie diskutiert. Einzigartig sind sie dennoch alle. eine Netz-Schule wurde auch mit diesem Buch nicht begründet. Als Tendenzen wären vielleicht höchstens die Lust am gedanklichen Fortspinnen von Alltäglichem auszumachen oder auch der kreative Umgang mit Wörtern.
Bekannte neben Neulingen
Die sicheren Werte für packende Texte in dieser Anthologie sind (natürlich) Ruth Schweikert. Christoph Keller. Peter Weber. Christian Uetz sowie Silvio Huonder. Stilistisch an vorhergehende Publikationen schliessen auch Perikles Monioudis. Gion Mathias Cavelty und Urs Richle an. Doch wie steht es mit den weniger Bekannten?
Andrea Simmen überschreibt ihren Beitrag «Stante Pede» und führt über vier Seiten produktiv die vielen Wendungen mit «gehen» zu einer Geschichte zusammen. Ihre Sprachmanie um das Allerwelts-Wörtchen bleibt bis zuletzt ein spassiges. nie gezwungenes Spiel. Aglaja Veteranyi erzählt ihre gelungene Zirkusgeschichte konsequent aus der Sicht eines Kindes. das gerade durch seine Naivität manches mit erschlagender Präzision kommentiert. Auf das erste Buch dieser 36jährigen rumänischen Zürcherin darf man nach den Beiträgen in mehreren Anthologien wirklich gespannt sein.
Von einer neuen Seite präsentiert sich der Solothurner Autor Franco Supino: mit Kurzgeschichten. In seinen Romanen verwendete er Liedtexte und Märchen. die in die Handlung eingestreut waren. nun lässt er die kleine Form für sich allein stehen und gewinnt ihr eine parabelhafte Tiefe ab. Es sind lebensnahe Episoden. die im Vorbeigehen auch noch von ganz anderem erzählen. Hintergründig ist auch der Text von Monica Cantieni. An einem etwas abstrusen. durchaus vergnüglichen Fall setzt sie sich ganz grundsätzlich mit Wahrnehmung und der Konstruktion von Wirklichkeit auseinander. Ähnlich verfährt Lukas Stuber. der sich das kranke Gesundheitswesen vorknöpft. dabei aber einmal mehr in phantastische Höhen abhebt.
Daneben enthält das Lesebuch auch weniger zugängliche Beiträge. Assoziativ bis' zum Auseinanderbrechen sind zum Beispiel die Texte von Ingrid Fichtner oder Felix Kauf. mit Metaphern überladen ist die Geschichte von Michel Mettler. schon etwas abgedroschen die Schaufenster-geschichte von Plinio Bachmann. Trotzdem. das Netz-Lesebuch ist unter den vielen Anthologien. die diesen Herbst erschienen sind. eine der wichtigsten. Weil sie nur bisher unveröffentlichte Texte enthält. Und weil sie mit einer grossen Zahl wirklich gelungener Texte Leselust auf die Bücher dieser «neuen» Autoren weckt.
Schlagworte
k.A.
Kategorie