Der Liebhaber

altersgemäß leicht vergilbt, sonst gut erhalten; Nichtraucherhaushalt

Abraham B. Jehoschua erzählt die auf den ersten Blick einfache Geschichte vom jungen, weltfremden Gavriel, der seit zehn Jahren in Paris lebt und der nun heimfährt nach Israel, um das Erbe seiner neunzigjährigen Großmutter anzutreten, deren Sterben ihm signalisiert wurde. Völlig mittellos sieht er sich aber in Haifa der Tatsache gegenüber, daß die alte Frau lebt und wieder genest. Nur der Zufall, die Bekanntschaft mit Adam, dem wohlhabenden Besitzer einer Autowerkstatt, der ihn in seinem Haus aufnimmt, rettet Gavriel aus seiner mißlichen Lage. Er gewinnt die Zuneigung dieser israelischen Familie, die Liebe der alternden Gymnasiallehrerin, mit der er - eher aus Dankbarkeit - ein Verhältnis anknüpft, um beim Ausbruch des Jom-Kippur-Krieges plötzlich aus ihrer aller Leben zu verschwinden, eine Lücke hinterlassend, die ihnen die Brüchigkeit ihrer Beziehungen verdeutlicht.
»Der Liebhaber« ist ein ungewöhnlicher Roman, der bei seinem Erscheinen 1977 beträchtliches Aufsehen erregte und zu einem Bestseller avancierte, ein aufregendes Buch über den israelischen Alltag und seine Probleme, das auch heute noch nichts an Brisanz verloren hat.

k.A.