Der Professor

Gut. Aber Flecke auf dem Seitenschnitt

5:1 Tausch
Joseph C. Pastore kam in der Montrose Avenue im Bezirk Williamsburg in Brooklyn zur Welt, in einer Gegend, wo man Fäuste aus Eisen und Nerven wie Drahtseile haben muss, wenn man am Leben bleiben will. Seine Eltern waren sizilianische Einwanderer, die nur wenig Englisch sprachen. Der Alte hatte die Gewohnheit, Joe zu verprügeln, immer wenn es der Familie schlecht ging. Und es ging ihr meistens schlecht. Seine Mutter kochte, machte sauber und schwieg. Sein Vater arbeitete in der Schneidereiabteilung von Abraham & Strauss; er nähte dort Knöpfe an. Die paar Dollar, die er jede Woche nach Hause brachte, reichten gerade für Käse und Wein. In jenem Viertel wohnten fast nur Deutsche, und der Vater war viel mit ihnen zusammen. Von ihnen übernahm er die strenge Disziplin und gab sie an seinen Sohn weiter. Seine wahre Erziehung erhielt Joe auf der Johnson Avenue, einer Parallelstraße zur Montrose Avenue. Am Abend kamen die jugendlichen Gangs und schlugen jeden Jungen zusammen, der dumm genug war, sich um diese Zeit noch im Freien sehen zu lassen. Wer nach neun Uhr abends auf der Straße erwischt wurde, hatte seinen Freifahrschein ins nächste Krankenhaus. Joe Pastore machte mehrere Male davon Gebrauch, und es war fast ein Wunder, dass er nicht mehr davontrug als eine Narbe über dem linken Auge, an der er herumfingerte, wenn ihn etwas sehr beschäftigte.

k.A.