DIE TAUSCHBÖRSE

Der stumme Prophet

Autor:
Verlag:
Büchergilde Gutenberg
Jahr:
1969
Seitenzahl:
286
Medium:
Hardcover
Sprache:
Deutsch
Anbieter:
(142)

Artikel angeboten seit:
06.07.2020
Tickets:
1
Zustandsbeschreibung
Buch ist wohl ungelesen, aber das abnehmbare Cover weist deutliche Lager-/Transportspuren (angestoßene Ecken, Knicke, Risse) auf. (Man kann das Cover abnehmen...) Nachgedunkeltes Papier. Für das Alter ist der Zustand aber noch relativ gepflegt, da es wohl nie gelesen wurde.
Artikelbeschreibung
Politischer (bzw. historischer) Roman von Joseph Roth („Hiob“). -
Friedrich Kargan wird in Odessa geboren. Seine Mutter ist die Tochter eines reichen Teehändlers, der Vater, Friedrich Zimmer, ein vom Großvater davongejagter Klavierlehrer aus Österreich. Die Mutter stirbt früh. Friedrich wird zu Verwandten nach Triest in die Kaufmannslehre gegeben. Als Elternloser hintangesetzt wird Friedrich vorsichtig, schlau und kann sich verstellen. 1908 „arbeitet“ Friedrich im österreichisch-russischen Grenzgebiet für den alten Parthagener als Schleuser und lernt dort den gewitzten Kapturak sowie den schwarzen Kaukasier Savelli kennen. Savelli gesteht, er arbeitete bereits seit 1900 für die Revolution. In Wien macht Friedrich sein Abitur und lernt das schöne junge Fräulein Hilde von Maerker kennen und lieben. Hilde bemerkt seine sichtbare Armut und seinen Radikalismus wohl. Friedrich lässt sich von den revolutionären Freunden nach Russland schicken. An der russischen Grenze wird er verhaftet und ins sibirische Kolymsk an die Kolyma deportiert. Dort wird der russische Anarchist Berzejew sein Freund. Friedrich kommt im sibirischen Winter dort nahe beim Kältepol zu der Selbsterkenntnis, er ist kein Mensch, sondern ein Ideologe. Er spricht nur noch das Notwendigste und trauert der verlorenen Geliebten nach. Um die Zeit, als der Erste Weltkrieg ausbricht, flieht Friedrich gemeinsam mit Berzejew über Charkow zum alten Parthagener. Zwar können der Alte und Kapturak die vielen Deserteure kaum bewältigen, doch leiten sie die beiden Flüchtlinge flugs in die Schweiz weiter. Friedrich wählt den Weg über Wien. Dort trifft er Hilde und reist sodann nach Zürich. Pazifisten halten die Schweiz besetzt. Friedrich wird zu Revolutionären in jene mitteldeutsche Stadt M. geschickt, in der Bebel gelebt hatte, und schreibt Liebesbriefe an Hilde des Inhalts: Er könne Hilde nicht vergessen, also liebt er sie. 1917 verlässt Friedrich die Schweiz und arbeitet mit Berzejew in Moskau. Beide kämpfen in Russland; bringen Menschen um. 1919 erreicht Hilde ein Brief, den Friedrich 1915 abgeschickt hatte. Hilde, inzwischen Mutter von zwei gesunden Knaben, ist unglücklich verheiratet und will zu dem einzigen Menschen, dem sie je begegnet ist.
Friedrich, krank geworden, ohne Vaterland, geht nach Paris. Berzejew bleibt in Russland. Friedrich schreibt an Hilde nach Wien. Die Post benötigt nach dem Kriege zur Briefbeförderung nicht mehr drei Jahre, sondern nur noch drei Tage. Hilde kommt und geht zum Du über. Das Paar liebt sich in Friedrichs Hotelzimmer. Obwohl Hilde ihrem Friedrich überallhin folgen will, bleibt die Liebe unglücklich: Folgsam reist Friedrich allein nach Moskau. Dort herrscht unerbittlich Savelli mit seinem Büttel Kapturak. Friedrich wird bestraft, weil er seinen Dienst nicht mehr machen will. Savelli verbannt Berzejew und Friedrich nach Sibirien.
Berzejew und Friedrich gehen am Ende des Romans mit der stolzen Trauer stummer Propheten herum. Sind doch für die zwei ernüchterten Revolutionäre nicht Hammer und Sichel die Zeichen der Zukunft.
Folgerichtig enden beide – Friedrich halb freiwillig – wieder in der Verbannung in Kolymsk.
Schlagworte
Geschichte,Russland, Sowjetunion, Klassiker, Literatur, Roth, Politik, historisch, Roman, Revolution

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