Die Seelensucherin

Lesexemplar, ungelesen, guter Zustand, Schnitt etwas verstaubt

Vera und mit ihr der Leser bewegt sich in Stockholm wie in einem Labyrinth und in einem Zustand wie zwischen Tag und Traum. Dies ist nicht nur Veras seelischer Verfassung oder ihren fehlenden Schwedischkenntnissen, den Migräneanfällen oder dem Schneegestöber zuzuschreiben, sondern auch der höchst eigenwilligen Vermittlung des Erzählers. Dieser berichtet über weite Strecken lustvoll, ironisch und beweglich, doch ebenso oft geht sein Temperament mit ihm durch: Seine sprunghafte, der Zeitachse zuwiderlaufende Berichterstattung verwirrt, seine ausufernden Beschreibungen der verstiegenen Schaumberg'schen Theorien ermüden, und seine Verspieltheit überbordet zuweilen. So beispielsweise ergeben die Kreuze, mit denen Vera die Eckpunkte ihrer Wanderung durch die Stadt auf dem Pharus-Plan bezeichnet und - psychologisch nicht sehr plausibel - miteinander verbindet, die Andeutung eines Schädels im Profil. Diese Figur - im Buch mit krakeligen schwarzen Strichen wiedergegeben - nimmt Bezug auf eine Abbildung unmittelbar vor dem ersten Kapitel. Die Abbildung ist dem Text gleichsam als bildliches Motto vorangestellt; sie zeigt die Umrisse eines Menschenkopfs im Profil, in den ein Schädel eingezeichnet ist, und stammt aus dem Aufsatz «Über das Studium der Schädelbasisbildung der Menschenrasse» von Gustaf Retzius. (amazon.de)

Stockholm, Psyche