Die scheußlichsten Länder der Welt. Mrs. Mortimers übellauniger Reiseführer.
Autor:
Verlag:
Piper
Jahr:
2009
Seitenzahl:
245
Medium:
Taschenbuch
Sprache:
Deutsch
Zustandsbeschreibung
gebrauchter Zustand (Lager- und Transportspuren), es befindet sich eine Leserille am Buch; insgesamt gepflegter Zustand
Artikelbeschreibung
Ein Reisekompendium der besonderen Art, ein kurioses Bild der Welt, in dem es von Vorurteilen und Ressentiments nur so wimmelt. Überhaupt nicht political correct – und gerade deshalb köstlich zu lesen. »Die Holländer machen so viel Lärm, weil sie immer Holzschuhe tragen, die Schweizer sind sehr schlichte Kreaturen, und in Japan schlitzen sie sich selbst die Bäuche auf!« Wenn Mrs. Mortimer, die als Kinderbuchautorin bereits Erfolge gefeiert hatte, um 1850 über fremde Länder und ihre Bewohner schrieb, nahm sie kein Blatt vor den Mund – ihre skurrilen Reiseführer strotzen nur so vor Boshaftigkeiten. Drei gewaltige Werke über alle bekannten Erdteile legte sie vor; umso bemerkenswerter, als sie selbst über Edinburgh und Brüssel nie hinauskam. Ihr komplettes Wissen war angelesen: in Nachlasswerken, die sie sehr pessimistisch zu interpretieren verstand. Ein reicher Schatz an historischer Weltsicht – gespickt mit (durchgehend erfundenen!) Reiseanekdoten.
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Amazon.de:
Die Idee ist erfrischend: ein Buch über die Länder der Welt, in dem garantiert nicht die durch Werbung und Reisebüros überstrapazierten Begriffe "Traumstrand", "pittoreske Fischerdörfer" und "perfekte Orte zum Seele baumeln lassen" vorkommen. Nein, es soll um eine ganz und gar schonungslose Betrachtung der Länder gehen, die in politisch inkorrekter Weise den Finger auf Wunden legt, Tacheles redet, schonungslos unbequeme Wahrheiten nennt. Doch wer jetzt eine aktuelle Abrechnung erwartet, wird enttäuscht sein, denn das Buch Die scheußlichsten Länder der Welt macht einen Riesensprung in die Vergangenheit. Es lässt Favell Lee Mortimer literarisch wieder auferstehen. Die Star-Autorin im viktorianischen England teilte ums Jahr 1850 ihren staunenden Mitmenschen in drei Bestsellern mit, wie schrecklich es draußen in der Welt zugeht. Das Kuriose: Sie war analog zu Karl May nie in den Regionen, über die sie schreibt.
Alles hat sie aus anderen, vielen anderen Büchern zusammengetragen -- vor allem das Kritische, das Böse, das Negative. "Die Franzosen machen dauernd Komplimente, und diese Komplimente stimmen oft nicht", warnt Mrs. Mortimer. Schlimmer sei es jedoch in Spanien, "dort gibt es Räuber und Mörder" und manche Männer "benehmen sich wie Wölfe". Klar finden sich auch Beschreibungen, die in der heutigen Zeit noch einigermaßen durchgingen. Und dass New Orleans ein gefährlicher Ort für Leib und Seele ist, bewies nicht zuletzt die grausame jüngste Hurrikan-Vergangenheit.
Nichtsdestotrotz: Es finden sich einige unterhaltsame Passagen und für Reisemuffel sind die reaktivierten Geschichten ohnehin eine willkommene Rückenstärkung. Lautet doch das Credo: Am schönsten ist es einfach zu Hause. Apropos zu Hause. Die Deutschen kommen bei Favell Lee Mortimer ohnehin erstaunlich gut weg. Sie schreibt von "kräftigen, großen, gut aussehenden Männern. Die Frauen sind frisch und hübsch." Andererseits bemängelt Mortimer aber, dass sie ihre Häuser nicht sauber halten, weil sie zu viel draußen sind. Dafür lieben sie das Stricken. "Sie sind so in ihre Stricknadeln vernarrt wie die Männer in ihre Pfeifen." Spätestens jetzt wünscht man sich ein aktuelles Update à la Mortimer, an das sich aber keiner trauen wird, aus Angst vor Klagen, wüsten Anrufen, Morddrohungen. -- Christian Haas
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Favell Lee Mortimer (1802-1878) war eine überaus erfolgreiche Kinderbuchautorin; ihre strengen Bände wurden im 19. Jahrhundert zu Bestsellern. Danach verfasste sie Reiseliteratur, wobei sie keines der Länder, über die sie schrieb, je selbst besuchte. Wiederentdeckt und in einem Best-of-Band zusammengestellt wurden Mrs. Mortimers Werke von Todd Pruzan, der als Journalist in Brooklyn/NY lebt.
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Die Idee ist erfrischend: ein Buch über die Länder der Welt, in dem garantiert nicht die durch Werbung und Reisebüros überstrapazierten Begriffe "Traumstrand", "pittoreske Fischerdörfer" und "perfekte Orte zum Seele baumeln lassen" vorkommen. Nein, es soll um eine ganz und gar schonungslose Betrachtung der Länder gehen, die in politisch inkorrekter Weise den Finger auf Wunden legt, Tacheles redet, schonungslos unbequeme Wahrheiten nennt. Doch wer jetzt eine aktuelle Abrechnung erwartet, wird enttäuscht sein, denn das Buch Die scheußlichsten Länder der Welt macht einen Riesensprung in die Vergangenheit. Es lässt Favell Lee Mortimer literarisch wieder auferstehen. Die Star-Autorin im viktorianischen England teilte ums Jahr 1850 ihren staunenden Mitmenschen in drei Bestsellern mit, wie schrecklich es draußen in der Welt zugeht. Das Kuriose: Sie war analog zu Karl May nie in den Regionen, über die sie schreibt.
Alles hat sie aus anderen, vielen anderen Büchern zusammengetragen -- vor allem das Kritische, das Böse, das Negative. "Die Franzosen machen dauernd Komplimente, und diese Komplimente stimmen oft nicht", warnt Mrs. Mortimer. Schlimmer sei es jedoch in Spanien, "dort gibt es Räuber und Mörder" und manche Männer "benehmen sich wie Wölfe". Klar finden sich auch Beschreibungen, die in der heutigen Zeit noch einigermaßen durchgingen. Und dass New Orleans ein gefährlicher Ort für Leib und Seele ist, bewies nicht zuletzt die grausame jüngste Hurrikan-Vergangenheit.
Nichtsdestotrotz: Es finden sich einige unterhaltsame Passagen und für Reisemuffel sind die reaktivierten Geschichten ohnehin eine willkommene Rückenstärkung. Lautet doch das Credo: Am schönsten ist es einfach zu Hause. Apropos zu Hause. Die Deutschen kommen bei Favell Lee Mortimer ohnehin erstaunlich gut weg. Sie schreibt von "kräftigen, großen, gut aussehenden Männern. Die Frauen sind frisch und hübsch." Andererseits bemängelt Mortimer aber, dass sie ihre Häuser nicht sauber halten, weil sie zu viel draußen sind. Dafür lieben sie das Stricken. "Sie sind so in ihre Stricknadeln vernarrt wie die Männer in ihre Pfeifen." Spätestens jetzt wünscht man sich ein aktuelles Update à la Mortimer, an das sich aber keiner trauen wird, aus Angst vor Klagen, wüsten Anrufen, Morddrohungen. -- Christian Haas
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Favell Lee Mortimer (1802-1878) war eine überaus erfolgreiche Kinderbuchautorin; ihre strengen Bände wurden im 19. Jahrhundert zu Bestsellern. Danach verfasste sie Reiseliteratur, wobei sie keines der Länder, über die sie schrieb, je selbst besuchte. Wiederentdeckt und in einem Best-of-Band zusammengestellt wurden Mrs. Mortimers Werke von Todd Pruzan, der als Journalist in Brooklyn/NY lebt.
Schlagworte
Reiseliteratur, Reiseführer, Humor, Länder, Welt, Reisen, Mortimer, Satire, Bestseller, Vorurteile
Kategorie