Die unzuverlässigste Sache der Welt

leichte Lesespuren am Einband, insgesamt sehr gut

Mamie Clark und ihre Schwester Claire wachsen auf einer Zuckerrohrplantage Hawaiis auf. Die Schwestern sind tief verwurzelt mit der Insel, der Zauber der Tropen bestimmt ihr Leben.

Ein Begleiter der Kindheit ist Hiroshi, der alte japanische Gärtner ihrer Eltern. Als Mamie zwölf Jahre alt ist, nähert er ihr sich sexuell. Als sie ihrem Vater davon erzählt, wird er entlassen. Mamie nimmt ihren Körper zum ersten Mal als "die unzuverlässigste Sache der Welt" wahr. Sie erstickt fast an der Last des Kummers und der Schuldgefühle. Durch diesen Vorfall beginnt für sie ein neuer Lebensabschnitt.

Nach Jahren im Internat in Honolulu nimmt Mamie das Angebot ihrer Tante in New York an, bei ihr zu wohnen. Die wohlhabende Alyssa führt ein leichtlebiges, ausschweifendes Leben, mit dem Mamie sich nur schwer anfreunden kann. Nach einer Abtreibung kommt Claire ebenfalls nach New York.

Der Kontrast zwischen den Schwestern könnte nicht größer sein. Mamie ist melancholisch, einzelgängerisch und voller Sehnsucht nach den Inseln. Die temperamentvolle Claire hingegen zeigt sich allen Vergnügungen der schrillen Großstadt gegenüber empfänglich. Im ausschweifenden Leben Manhattens gerät sie mehr und mehr in den Strudel von Sex und Drogen. Mamie hingegen verweigert sich dem zusehends, bis eine grausame Erfahrung sie schließlich zurück in ihre geliebte Heimat treibt.

Die Autorin beschreibt sehr anschaulich, wie eine frühe, negative sexuelle Erfahrung das ganze Leben einer Frau beeinflussen kann. Das schwierige Thema wird sehr zurückhaltend beschrieben, zieht sich jedoch wie ein roter Faden durch den ganzen Roman.

k.A.