Zustandsbeschreibung
Gut, leicht vergilbte Seiten, Umschlag tadellos
Artikelbeschreibung
Ein Klassiker!
Nachruf auf Shere Hite: Shere Hite erklärte einer ganzen Generation den weiblichen Orgasmus
Shere Hite, die in den siebziger Jahren mit dem «Hite Report» über das sexuelle Empfinden der Frau für Furore sorgte, ist 77-jährig gestorben.
Autorin Shere Hite, hier auf einer Aufnahme von 2003, floh vor dem Hass, der ihr in den USA entgegenschlug, nach Europa.
Autorin Shere Hite, hier auf einer Aufnahme von 2003, floh vor dem Hass, der ihr in den USA entgegenschlug, nach Europa.
Imago
Sie kreierte ein neues Verb: orgasmen. «Es wird Zeit, dass die Frauen ihren Orgasmus selbst steuern», sagte Shere Hite. Männer brauche es dafür nicht unbedingt. Das war neu. Und es war nicht einfach eine steile These, die Hite 1976 im «Hite Report» formulierte, sondern das Ergebnis einer breit angelegten Studie.
Sie hatte mehr als 3000 Frauen in den USA über ihre Sexualität befragt. Offen und unter Wahrung der Anonymität hatten diese ihr erzählt, dass nicht in erster Linie der Geschlechtsverkehr ihnen das grösste Vergnügen bereite, sondern das Spiel mit sich selbst. Hites Erkenntnis: «95 Prozent aller Frauen, die sich selbst befriedigen, können leicht und regelmässig orgasmen.»
Ihr Report entzauberte den vaginalen Orgasmus
Das 600 Seiten dicke Buch war eine Provokation – und ein Millionenseller. Auch die deutsche Übersetzung, die ein Jahr nach der amerikanischen Originalversion herauskam, stand monatelang auf den Bestsellerlisten. Die damals 34-jährige Hite wurde je nachdem zur Hassfigur oder aber zur Ikone eines neuen Feminismus.
«Die Forscher sollten aufhören, Frauen zu sagen, was sie sexuell fühlen sollen, und sie fragen, was sie sexuell tatsächlich fühlen», sagte Hite. Das war für viele Männer zu viel. Sie empfanden die Masturbationsberichte im «Hite Report» als Beleidigung. Sie befürchteten das Ende des Paarsexes und der Ehe. Das Thema der weiblichen Lust freilich war lanciert, der vaginale Orgasmus entzaubert, der klitorale aber geadelt – viele Frauen waren Hite dankbar.
Geboren wird Shere Hite 1942 als Shirley Diana Gregory in Saint Joseph im US-Gliedstaat Missouri. Ihre Mutter ist erst 16 Jahre alt, der Vater ein junger Soldat. Die Ehe hält nicht lange, die Mutter heiratet erneut, und Shirley nimmt den Nachnamen ihres Stiefvaters an: Hite. Den Vornamen verkürzt sie zu Shere. Als auch diese zweite Ehe der Mutter scheitert, zieht Shere zu einer Tante nach Florida.
Nachruf auf Shere Hite: Shere Hite erklärte einer ganzen Generation den weiblichen Orgasmus
Shere Hite, die in den siebziger Jahren mit dem «Hite Report» über das sexuelle Empfinden der Frau für Furore sorgte, ist 77-jährig gestorben.
Autorin Shere Hite, hier auf einer Aufnahme von 2003, floh vor dem Hass, der ihr in den USA entgegenschlug, nach Europa.
Autorin Shere Hite, hier auf einer Aufnahme von 2003, floh vor dem Hass, der ihr in den USA entgegenschlug, nach Europa.
Imago
Sie kreierte ein neues Verb: orgasmen. «Es wird Zeit, dass die Frauen ihren Orgasmus selbst steuern», sagte Shere Hite. Männer brauche es dafür nicht unbedingt. Das war neu. Und es war nicht einfach eine steile These, die Hite 1976 im «Hite Report» formulierte, sondern das Ergebnis einer breit angelegten Studie.
Sie hatte mehr als 3000 Frauen in den USA über ihre Sexualität befragt. Offen und unter Wahrung der Anonymität hatten diese ihr erzählt, dass nicht in erster Linie der Geschlechtsverkehr ihnen das grösste Vergnügen bereite, sondern das Spiel mit sich selbst. Hites Erkenntnis: «95 Prozent aller Frauen, die sich selbst befriedigen, können leicht und regelmässig orgasmen.»
Ihr Report entzauberte den vaginalen Orgasmus
Das 600 Seiten dicke Buch war eine Provokation – und ein Millionenseller. Auch die deutsche Übersetzung, die ein Jahr nach der amerikanischen Originalversion herauskam, stand monatelang auf den Bestsellerlisten. Die damals 34-jährige Hite wurde je nachdem zur Hassfigur oder aber zur Ikone eines neuen Feminismus.
«Die Forscher sollten aufhören, Frauen zu sagen, was sie sexuell fühlen sollen, und sie fragen, was sie sexuell tatsächlich fühlen», sagte Hite. Das war für viele Männer zu viel. Sie empfanden die Masturbationsberichte im «Hite Report» als Beleidigung. Sie befürchteten das Ende des Paarsexes und der Ehe. Das Thema der weiblichen Lust freilich war lanciert, der vaginale Orgasmus entzaubert, der klitorale aber geadelt – viele Frauen waren Hite dankbar.
Geboren wird Shere Hite 1942 als Shirley Diana Gregory in Saint Joseph im US-Gliedstaat Missouri. Ihre Mutter ist erst 16 Jahre alt, der Vater ein junger Soldat. Die Ehe hält nicht lange, die Mutter heiratet erneut, und Shirley nimmt den Nachnamen ihres Stiefvaters an: Hite. Den Vornamen verkürzt sie zu Shere. Als auch diese zweite Ehe der Mutter scheitert, zieht Shere zu einer Tante nach Florida.
Schlagworte
k.A.
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren
Lea Melcher
Tickets:
3