Autor:
Verlag:
Ullstein
Jahr:
2003
Seitenzahl:
227
ISBN:
9783550075643
Medium:
Hardcover
Sprache:
Deutsch
Zustandsbeschreibung
Ungelesen, Umschlag oben ein klein bischen ausgeleiert
Artikelbeschreibung
Aus amazon:
beispielsweise das Publikum an seiner Hypochondrie teilhaben lässt. Die Journalistin Miriam Lau hat es dennoch gewagt, die erste Harald-Schmidt-Biografie zu schreiben. Und das Wagnis hat sich gelohnt. Unter anderem, weil die Autorin mit einer Haltung, die man als kritische Verehrung umschreiben könnte, an die Sache herangeht. Sie findet Schmidt gut, bezeichnet sich gar als Fan -- analysiert aber andererseits klug und detailliert und missbilligt auch manche Entwicklung.
Immerhin ist der Mann, der das amerikanische Format der Late Night Show erfolgreich für Deutschland adaptiert hat, seit über sieben Jahren vier Mal pro Woche zu sehen. Dabei hat sich Schmidt verändert. Miriam Lau beschreibt seinen cleveren "Relaunch": Aus Dirty Harry wurde "His Schmidtness". Statt Witzen unter der Gürtellinie dominieren jetzt eine wertkonservative Gelassenheit und ein Hang zum Bildungsfernsehen, wenn etwa mit Playmobil-Figuren klassische Oper nachgespielt oder eine ganze Sendung Französisch parliert wird. Lau erzählt Schmidts Vita als eine "Aufsteigerlegende mit glücklichem Ausgang": aus kleinbürgerlichen Verhältnissen im Schwäbischen stammend, Schauspielschule, frustierende Jahre an einer Provinzbühne, ein Abstecher ins Kabarett und 1988 endlich der Sprung ins Fernsehen.
Die Biografie ist nichts für Leser, die sich Einsichten ins Privatleben erhoffen. Die Stärke Miriam Laus ist die Einbettung des vielschichtigen Phänomens Harald Schmidt in medientheoretische Zusammenhänge. Da wird schon mal Adorno zitiert, und größtenteils ist das spannend zu lesen. Beispielsweise der Vergleich der Harald Schmidt Show mit den amerikanischen Vorbildern von Carsons bis Lettermann und Leno. Oder die Frage, inwieweit Schmidt selbst eine Erscheinung von Fun-Gesellschaft und Comedy-Boom ist, sich aber gleichzeitig davon abzugrenzen versucht mit seinem "Spagat zwischen Massenkultur und Snobismus". Und das ist viel interessanter als irgendwelche private Enthüllungen. Die kann man getrost den Klatsch-Illustrierten überlassen. --Christian Stahl
beispielsweise das Publikum an seiner Hypochondrie teilhaben lässt. Die Journalistin Miriam Lau hat es dennoch gewagt, die erste Harald-Schmidt-Biografie zu schreiben. Und das Wagnis hat sich gelohnt. Unter anderem, weil die Autorin mit einer Haltung, die man als kritische Verehrung umschreiben könnte, an die Sache herangeht. Sie findet Schmidt gut, bezeichnet sich gar als Fan -- analysiert aber andererseits klug und detailliert und missbilligt auch manche Entwicklung.
Immerhin ist der Mann, der das amerikanische Format der Late Night Show erfolgreich für Deutschland adaptiert hat, seit über sieben Jahren vier Mal pro Woche zu sehen. Dabei hat sich Schmidt verändert. Miriam Lau beschreibt seinen cleveren "Relaunch": Aus Dirty Harry wurde "His Schmidtness". Statt Witzen unter der Gürtellinie dominieren jetzt eine wertkonservative Gelassenheit und ein Hang zum Bildungsfernsehen, wenn etwa mit Playmobil-Figuren klassische Oper nachgespielt oder eine ganze Sendung Französisch parliert wird. Lau erzählt Schmidts Vita als eine "Aufsteigerlegende mit glücklichem Ausgang": aus kleinbürgerlichen Verhältnissen im Schwäbischen stammend, Schauspielschule, frustierende Jahre an einer Provinzbühne, ein Abstecher ins Kabarett und 1988 endlich der Sprung ins Fernsehen.
Die Biografie ist nichts für Leser, die sich Einsichten ins Privatleben erhoffen. Die Stärke Miriam Laus ist die Einbettung des vielschichtigen Phänomens Harald Schmidt in medientheoretische Zusammenhänge. Da wird schon mal Adorno zitiert, und größtenteils ist das spannend zu lesen. Beispielsweise der Vergleich der Harald Schmidt Show mit den amerikanischen Vorbildern von Carsons bis Lettermann und Leno. Oder die Frage, inwieweit Schmidt selbst eine Erscheinung von Fun-Gesellschaft und Comedy-Boom ist, sich aber gleichzeitig davon abzugrenzen versucht mit seinem "Spagat zwischen Massenkultur und Snobismus". Und das ist viel interessanter als irgendwelche private Enthüllungen. Die kann man getrost den Klatsch-Illustrierten überlassen. --Christian Stahl
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Biografie
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