Individuum und Gesellschaft

Sauberes, sehr gut erhaltenes Expl.; leichte Lagerspuren; wahrscheinlich ungelesen; keine Eintragungen

aus amazon: Dies sind die letzten Vorlesungen, die Manès Sperber vor seiner Emigration am Individualpsychologischen Institut in Berlin gehalten hat. Sie sollten der erste Teil eines größeren Werkes werden, das aber zunächst den Wirren der Zeit zum Opfer fiel. Erst rund ein halbes Jahrhundert später entschloss sich Sperber zur nahezu unveränderten Veröffentlichung dieser Vorlesungen aus den dreißiger Jahren, die eine erstaunliche Gültigkeit behalten haben. In Auseinandersetzung mit dem Werk seines Lehrers Alfred Adler und dem Sigmund Freuds verbindet Sperber die Einsicht in die psychische Konditionierung des einzelnen mit dem Wissen des Marxisten um die gesellschaftlichen Zusammenhänge. Durch die Klarheit seiner Sprache und die Respektlosigkeit seines Tons, aufgelockert durch Fragen des Auditoriums und durchsetzt mit vielen Fallbeispielen, stellt Sperber seine Fähigkeit unter Beweis, überraschende und erhellende Zusammenhänge herzustellen. Er erfasst dabei ein weites Themenspektrum: Angst, Lust und Unlust, Machtstreben, Familie und Paarbeziehung, Massensuggestion, Erziehung, Depression, Sexualität, Tyrannis der bürgerlichen Moral. Beim Versuch der Verifizierung seiner Thesen engagiert sich Sperber leidenschaftlich, formuliert brillant und kämpferisch und hält doch gleichzeitig Distanz zu seinem Thema, wobei er nie den Faden seiner dialektischen Logik verliert.

Soziologie, Charakterologie, Individualpsychologie, Individuum