Kein Applaus für Podmanitzki. Satirisches.

wie neu!

Ein Blick hinter die Kulissen des Theaters, festgemacht an der Hauptfigur des mittelmäßigen israelischen Provinzschauspielers Jarden Podmanitzki. Wie man an diesem klangvollen, beeindruckenden Namen sieht, kann es sich hier nur um eine Negativ-Karriere handeln. Ebenso klangvolle Namen besitzen der "Star-Kritiker" (I.L. Kunstetter) sowie DER Agent/Veranstalter (Jehuda Sulzbaum). Diese feine Ironie durchzieht das ganze Buch, und die Geschichten bauen hier - im Gegensatz zu den späteren, eher lieblos zusammengeschusterten Kishon-Sammelbänden - noch gewissermaßen aufeinander auf - schön! Ein entlarvender Blick auf die Eitelkeiten der menschlichen Seele (Kishon nimmt sich selbst übrigens nicht aus, siehe den Schulauftritt seines Göttersohnes Amir...). Meine Lieblingsepisode: "Fünf Tage im Leben eines mittelmäßigen Schauspielers" (wie man sich so durchwurstelt) - herrlich, trotz der wie immer extremen Übertreibungen. Man merkt, daß Kishon sich mit der Materie wirklich auskennt (hat ja selber Stücke fürs Theater geschrieben). Allerdings sind manche Begriffe etwas altmodisch (Impresario statt Veranstalter etc.), im Kern stimmen die Mechanismen dieses "schönsten aller Berufe" aber nach wie vor! Wer die Schwächen des Menschen anhand dieser Branche vorgeführt bekommen will, noch dazu in brillanter, heutzutage fast ausgestorbener perfekter Sprache, der sollte sich dieses lesenswerte Werk zulegen! Ist eigentlich schon ein Klassiker geworden.

Satire