Lampenschein und Sternenlicht

ein wenig schief gelesen, minimal vergilbt, Signatur hinten

Am Tage des Diamantenen Regierungsjubiläums der Queen Victoria wird dem Maurermeister Nathan Cranswick in der kleinen Stadt Ingerby ein Sohn geboren. Nathan ist ein angesehener Mitbürger, ein fröhlicher, rechtschaffener, behaglich lebender und von den Nachbarn geschätzter Mann. Sonntags ist er ein Laienprediger bei den Methodisten, eine Tätigkeit, die ihn in das Dorf Moreland bringt, wo er bald mit Robert Heron, dem Besitzer des Herrenhauses, auf gutem Fuße steht. Von ihm erhält Nathan ein verfallenes Cottage, das sich der geschickte Handwerker herrichtet und in das er bald, nun zum Seelsorger in der Gemeinde Moreland bestellt, mit seiner Familie einzieht. Zum erstenmal erleben sie das Glück des Landlebens in Wiesen und Feldern, mit Sonnenschein und funkelnden Sternen. Währenddessen aber - die klatschsüchtigen Nachbarn ahnen es bald - braut sich das Unheil zusammen. Nathans Schwester Edith, genannt Tante Täubchen, trifft sich heimlich mit einem verwitweten Pfarrer, in jener Zeit eine Todsünde. Unschuldiger Kindermund offenbart das Geheimnis, und der puritanisch strenge Vater der jungen Frau erhebt während des Gottesdienstes Anklage: Der Skandal ist da ...
Im fernen Afrika bricht der Burenkrieg aus. Unter den Gefallenen ist auch Nathans Freund und Gönner, der Gutsherr. Seine starrsinnige Witwe vertreibt Nathan und seine Familie aus dem Dorf. Der Sternenglanz erlischt, die Cranswicks kehren zurück in die Stadt zum matten Schein der Lampe auf dem Küchentisch.

k.A.