Music For Pleasure

sehr gut

Popmusik kann so einfach sein: ein flotter Groove zwischen spätem Disco-Beat und modernem House, harmonische Synthies, die geradewegs in den siebten Himmel durchzustarten scheinen, hübsche Melodien dutzendweise - und fertig ist die Sommer-Platte der Saison. Und dann ist da natürlich noch jener markante Baßsound, den man schon von Joy Division und New Order kennt: Gestatten, Hook, Peter Hook. Zwar braucht man den Mann nicht gleich zum "besten Bassisten aller Zeiten" auszurufen, wie es die superlativ-verliebte englische Musikpresse (in diesem Fall der Melody Maker) einst tat, aber Hooks Baß hat schon was: technisch brillant geschliffen klingt er, und doch melodisch und warm. Schon bei New Order (die momentan eine Auszeit unbestimmter Dauer nehmen) hatte der Mann die Lizenz zum Unterhalten, und auch sein neues Projekt Monaco zeigt Hook so unverschämt poppig-eingängig, daß man bei Londons Buchmachern blind einen ordentlichen Betrag auf mindestens drei fette Hits setzen könnte. Erste Anwärter sind "What Do You Want From Me?" mit sonnigem "Shalala"-Refrain, die pumpende House-Hymne "Sweet Lips" und das leicht melancholisch umwehte "Shine". Doch auch die an Oasis erinnernde Rocknummer "Buzz Gum" dürfte gute Chartchancen haben. "Music For Pleasure" liefert diese Platte, ohne Wenn und Aber.

k.A.