DIE TAUSCHBÖRSE
Verlag:
Signal-Verlag Baden-Baden
Jahr:
1972
Seitenzahl:
160
ISBN:
9783797101129
Medium:
Hardcover
Sprache:
Deutsch
Anbieter:
(60)

Artikel angeboten seit:
20.11.2021
Tickets:
2
Zustandsbeschreibung
Sehr gut, in Leinen gebunden, nur der Schutzumschlag ist eingerissen.
Format: 21x15cm
Artikelbeschreibung
Wer ein historisches Mädchenbuch sucht, das packend und unterhaltsam die Tage der russischen Oktoberrevolution aus der Sicht einer
16jährigen Aristokratin erzählt, der hat es hier gefunden.

Es ist der Sommer 1916. Auf Krasnalowna, einem Gut in der Nähe Petrograds, lebt Natascha
mit ihrer Großmutter. Ihre Mutter ist gestorben und ihr Vater hat die Familie verlassen.

Nichts stört den ländlichen Frieden auf dem Gut. Die Front ist weit
und die Geselligkeiten des zaristischen Rußland werden auch durch
schlechte Nachrichten nicht gestört.
Erst im Spätsommer beginnt eine kaum merklihe Veränderung.
Tiere sterben plötzlich, Getreide wird gestohlen, Werkzeuge mutwillig zerstört. Die Unruhe unter
den Musciks, den russischen Bauern, wächst; aber noch wagt niemand sich offen gegen den
Zaren zu erheben, noch ist der Ruf nach Veränderung kaum zu hören.
Die Veränderungen beginnen in den Städten, wie hier in Petrograd, in die die Großmutter und
Natascha im Herbst zurückkehren.
Ausstände in den Fabriken, Aufmärsche und Schießereien in den
Straßen bestimmen das Bild. Der Großmutter gelingt es, die Welt drinnen von der Welt draußen zu
trennen; die Welt der Bourgeoisie gegen die Vorboten der Revolution abzuschirmen.

Auch der Besuch des Vaters, der inzwischen zu den Bolschewiken
übergegangen ist, ist nur ein kurzfristiger Einbruch in das geruhsame Leben.
Erst die Begegnung mit Boris, dem Sohn der einstigen
Köchin auf Krasnalowna, beunruhigt Natascha. Sie trifft den Studenten Boris, der in Petrograd
studiert, bei der Plünderung des Gutes im Winter 1916.

Der Oktober 1917 bringt den endgültigen Umschwung und den Sieg der bolschewistischen Partei.
Natascha gerät völlig in den Strudel der Ereignisse. In einem Gespräch mit Boris erkennt sie endgültig, daß ihr bisheriges Leben sinnlos war und sie es ändern muß. Es ist Boris, der ihr deutlich macht, daß
die Revolution ihr eine Möglichkeit gibt, ihr eigenes Leben zu leben.

Die Autorin hat anhand von Archivmaterial, persönlichen Gesprächen mit Augenzeugen, Tagebüchern und anderen Quellenwerken den Untergang des zaristischen
Rußlands aufgezeigt.

Eine Fortsetzung dieses Themas erfolgt in einem zweiten Band.
Die Aufzeichnungen Nataschas enden am 29. 10. 1917, dem Tag
des Kadettenaufstandes. Sie beginnen wieder etwa ein halbes Jahr
später, am 23. Februar, dem Tag des Sieges der Roten Armee über
die Deutschen.

Sie zeigen eine veränderte Welt die Welt des nackten Überlebens,
des Mißtrauens, auch gegenüber den nächsten Freunden, des totalen
Herausgerissenseins aus jeglicher Bindung. Sie zeigen Menschen,
zwar noch die gleichen wie zuvor, jedoch in völlig anderen äußeren
Bereichen; Natascha zusammen mit Fedor und Olga in vorderster Linie
bei den Roten, die Großmutter in der Emigration in Bad Homburg,
den Vater als Kommissar in Petrograd.

Das Buch endet im Dezember 1922 mit der Gründung der Sowjetunion.
Schlagworte
Russland, Revolution

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