Niemand sieht dich, wenn du weinst

Schnittränder leicht gelb-grau, Schutzumschlag an der Rändern gering lädiert.

Am Abend ihrer erzwungenen Hochzeit, das heißt wenige Stunden vor ihrer Beschneidung, flieht die 17jährige Muslimin Fauziya Kassindja Hals über Kopf ins Ungewisse. Ihr Weg führt sie über Deutschland nach Amerika, doch anstatt in Freiheit findet sie sich in einem realen Alptraum wieder, der fast zwei Jahre dauern wird: Ins Gefängnis geworfen, aller Rechte und ihrer Menschenwürde beraubt der Willkür von Wärtern und den Nachstellungen von Mithäftlingen ausgesetzt, kann nur ihr tiefer Glaube sie vor den Abgründen der Verzweiflung retten. Als nach über einem Jahr des Wartens ihr Asylantrag abgelehnt wird, beantragt Fauziya, seelisch und gesundheitlich am Ende ihrer Kraft, die Rückführung nach Togo.

Doch die junge Juristin Layli Miller Bashir kämpft um ihre Mandantin und zugleich um ein weitergehendes Ziel: die Anerkennung der genitalen Verstümmelung als Fluchtgrund.

Es gelingt ihr, juristische Experten, Menschenrechts- und Frauenorganisationen, prominente Journalistinnen und Politikerinnen zu mobilisieren. Das Verfahren wird wiederaufgenommen. Es endet - wohl nicht zuletzt unter dem Druck der Öffentlichkeit -damit daß Amerika der Afrikanerin Fauziya Kassindja Asyl gewährt

k.A.