Autor:
Verlag:
Hermann Luchterhand Verlag
Jahr:
2003
Seitenzahl:
272
ISBN:
9783472056713
Medium:
Taschenbuch
Sprache:
Deutsch
Zustandsbeschreibung
gut erhalten
Artikelbeschreibung
Der Umgang mit der demographischen Alterung wird eine der Schlüsselfragen des anbrechenden Jahrhunderts sein. Nachdem seine Ursachen und Folgen zunehmend thematisiert werden, findet das Phänomen auch auf der eher populärwissenschaftlichen Bühne ein immer größeres Echo. Das rund 250 Seiten starke Buch, das mit einer hochwertigen Ausstattung aber schwer in den Händen liegt, stammt von Dr. Thomas Druyen. Er arbeitet als Bankdirektor und ist Vorsitzender mehrerer Verbände, außerdem Honorarprofessor für Generationssoziologie. Laut Klappentext versteht er sich als "Philosoph und Manager". Erstaunlicherweise kommt das Buch ganz ohne Abbildungen, Tabellen oder Schaubilder aus. Dies wirkt auf den ersten Blick ungewohnt. Andererseits verweist dies auf die Intention des Autors, die weniger in Richtung eines (weiteren) Fachbuches geht, sondern ein breiteres Publikum ansprechen möchte.
Die Grundthematik ist nach Druyen das Paradoxon zwischen Anspruch und Wirklichkeit des Alterns, dessen Widerspruch er aufdecken und lösen möchte. Dies kommt nicht zuletzt im Titel zum Vorschein ("Das neue Bild des Alters"). Der Autor plädiert für ein neues Altersbild und einen (neuen) Dialog der Generationen. Er stellt sein Prinzip des "Eigenalters" als neu hinzugewonnene Lebensphase im Alter vor, die weitreichende Potenziale für eine Neuausrichtung und Erweiterung bergen soll.
Aufbau und Inhalt
Dieser Widerspruch zwischen wahrgenommenem Altersbild und Realität findet seinen Ausdruck im Aufbau des Buches. Zunächst erläutert Druyen unter Einbeziehung philosophischer Ausflüge die oben genannte Paradoxie (Kapitel 1) und seine Motivation (Kapitel 2). Er sieht den Umgang mit der Alterung als große Herausforderung an, denn das Schicksal dieser Gesellschaft beruhe auf ihrer Fähigkeit, "gerade die Menschen der Zweiten Lebenshälfte als integrativen Bestandteil ihrer gesellschaftlichen Zukunft zu erkennen und zu akzeptieren" (S. 21). Darum möchte er dazu beitragen, "dass die Neubewertung des Alters und seiner Begrifflichkeit für unsere Zukunft von einzigartiger Nachhaltigkeit ist" (S. 22).
In den beiden folgenden Kapiteln erörtert er die Vielschichtigkeit der Altersbilder, deren Einseitigkeit, und die Notwendigkeit zum Wandel. Der historische Rückblick von der Antike bis heute ist gelungen und gut lesbar. Kapitel 5 widmet sich der Entwicklung der Alternsforschung und den wissenschaftlichen Grundlagen - hier geht es um medizinische Fragen (Sterblichkeit, Langlebigkeit), aber auch um Gesundheit und Lebensstil - auch diesmal recht interessant zusammengestellt.
Auch in Kapitel 6 kommt Druyen wieder zum Grundthema zurück ("Zerrbilder des Alters über Bord werfen") und bietet einen Einblick in die demographischen Trends und die Lebenssituation Älterer. Interessant wird es wieder im anschließenden Kapitel, in dem er "Pioniere" für ein neues Altersbild beschreibt sowie bestimmte Lebensbereiche und ihr Veränderungspotenzial. Druyen fordert ein neues Generationenbewusstsein und mehr Dialog zwischen den Generationen (Kapitel 8). Auch hier holt er weit aus und wird zuweilen recht pathetisch ("planetarisches Bewusstsein").
In Kapitel 10 beschreibt der Autor Werte und Chancen des Alters und warnt vor einer drohenden "alterslosen Gesellschaft". Interessant sind die Ausführungen über Zeiterleben und -gewinn, das im Zuge einer gestiegenen Lebenserwartung wichtig geworden ist. Für Druyen ist das Wissen und die Erinnerung der Älteren ein wichtiger Fundus, der dem Dialog dient und die Lebenszeit erweitert. Druyen greift den Begriff der "Generativität" auf, der den Wunsch meint, "über das eigene Leben hinweg Spuren zu hinterlassen" (S. 180), indem Verantwortung für die nachfolgenden Generationen übernommen wird. Gerade für die ältere Bevölkerung sieht Druyen hier ein großes Potenzial; die Älteren sollten mehr Einfluss bekommen und stärker Verantwortung übernehmen.
In Kapitel 11 unterstreicht Druyen, dass auch Ältere in ihrer Persönlichkeit wandlungsfähig sind. Er sieht in den gewonnenen Lebensjahren die Möglichkeit, das Altern in einen neuen Entwicklungsprozess umzuwandeln ("Zweite Reifung"). Gleichzeitig scheint dieser erweiterte Lebenszyklus "bedroht" zu sein: das Alter wurde in den letzten Jahrzehnten immer mehr zurückgedrängt, traditionelle Lebensmuster lösen sich auf. Zentraler Punkt ist nach Druyen die Überwindung der falschen Illusionen, der Angst vor dem Alter und dem Tod, um zu einem neuen Altersbild zu gelangen. Dazu fordert er Pioniere, die durch ihre Zweite Reifung ihr "Eigenalter" leben.
Die Grundthematik ist nach Druyen das Paradoxon zwischen Anspruch und Wirklichkeit des Alterns, dessen Widerspruch er aufdecken und lösen möchte. Dies kommt nicht zuletzt im Titel zum Vorschein ("Das neue Bild des Alters"). Der Autor plädiert für ein neues Altersbild und einen (neuen) Dialog der Generationen. Er stellt sein Prinzip des "Eigenalters" als neu hinzugewonnene Lebensphase im Alter vor, die weitreichende Potenziale für eine Neuausrichtung und Erweiterung bergen soll.
Aufbau und Inhalt
Dieser Widerspruch zwischen wahrgenommenem Altersbild und Realität findet seinen Ausdruck im Aufbau des Buches. Zunächst erläutert Druyen unter Einbeziehung philosophischer Ausflüge die oben genannte Paradoxie (Kapitel 1) und seine Motivation (Kapitel 2). Er sieht den Umgang mit der Alterung als große Herausforderung an, denn das Schicksal dieser Gesellschaft beruhe auf ihrer Fähigkeit, "gerade die Menschen der Zweiten Lebenshälfte als integrativen Bestandteil ihrer gesellschaftlichen Zukunft zu erkennen und zu akzeptieren" (S. 21). Darum möchte er dazu beitragen, "dass die Neubewertung des Alters und seiner Begrifflichkeit für unsere Zukunft von einzigartiger Nachhaltigkeit ist" (S. 22).
In den beiden folgenden Kapiteln erörtert er die Vielschichtigkeit der Altersbilder, deren Einseitigkeit, und die Notwendigkeit zum Wandel. Der historische Rückblick von der Antike bis heute ist gelungen und gut lesbar. Kapitel 5 widmet sich der Entwicklung der Alternsforschung und den wissenschaftlichen Grundlagen - hier geht es um medizinische Fragen (Sterblichkeit, Langlebigkeit), aber auch um Gesundheit und Lebensstil - auch diesmal recht interessant zusammengestellt.
Auch in Kapitel 6 kommt Druyen wieder zum Grundthema zurück ("Zerrbilder des Alters über Bord werfen") und bietet einen Einblick in die demographischen Trends und die Lebenssituation Älterer. Interessant wird es wieder im anschließenden Kapitel, in dem er "Pioniere" für ein neues Altersbild beschreibt sowie bestimmte Lebensbereiche und ihr Veränderungspotenzial. Druyen fordert ein neues Generationenbewusstsein und mehr Dialog zwischen den Generationen (Kapitel 8). Auch hier holt er weit aus und wird zuweilen recht pathetisch ("planetarisches Bewusstsein").
In Kapitel 10 beschreibt der Autor Werte und Chancen des Alters und warnt vor einer drohenden "alterslosen Gesellschaft". Interessant sind die Ausführungen über Zeiterleben und -gewinn, das im Zuge einer gestiegenen Lebenserwartung wichtig geworden ist. Für Druyen ist das Wissen und die Erinnerung der Älteren ein wichtiger Fundus, der dem Dialog dient und die Lebenszeit erweitert. Druyen greift den Begriff der "Generativität" auf, der den Wunsch meint, "über das eigene Leben hinweg Spuren zu hinterlassen" (S. 180), indem Verantwortung für die nachfolgenden Generationen übernommen wird. Gerade für die ältere Bevölkerung sieht Druyen hier ein großes Potenzial; die Älteren sollten mehr Einfluss bekommen und stärker Verantwortung übernehmen.
In Kapitel 11 unterstreicht Druyen, dass auch Ältere in ihrer Persönlichkeit wandlungsfähig sind. Er sieht in den gewonnenen Lebensjahren die Möglichkeit, das Altern in einen neuen Entwicklungsprozess umzuwandeln ("Zweite Reifung"). Gleichzeitig scheint dieser erweiterte Lebenszyklus "bedroht" zu sein: das Alter wurde in den letzten Jahrzehnten immer mehr zurückgedrängt, traditionelle Lebensmuster lösen sich auf. Zentraler Punkt ist nach Druyen die Überwindung der falschen Illusionen, der Angst vor dem Alter und dem Tod, um zu einem neuen Altersbild zu gelangen. Dazu fordert er Pioniere, die durch ihre Zweite Reifung ihr "Eigenalter" leben.
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k.A.
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