Autor:
Verlag:
Eichborn
Jahr:
1999
ISBN:
9783821803302
Medium:
Hardcover
Sprache:
Deutsch
Zustandsbeschreibung
sehr guter Zustand, fast wie neu
Artikelbeschreibung
Frech, witzig, schnörkellos direkt, lauter Geschichtchen, die ein Schulalltag nun mal so schreiben kann: So zeichnet die TITANIC- erfahrene Simone Borowiak das Leben und Lernen in einem Internat. Manchmal mit so scharfer Zunge und spitzer Feder, daß einem geradezu die Spucke wegbleibt. Keine Penne wie bei Dr. Specht, kein Rührstück à la Feuerzangenbowle. Auch der Rühmannsche Pauker hätte wenig Chancen in einem Roman, für den Pawlow, der Vater der Verhaltenspsychologie, Pate stand.
Ein Wurstfabrikant, der sein Vermögen mit Verbrechen an der Wurstlichkeit verdient hat, macht's möglich: mit seinem Geld und viel pädagogischem Idealismus baut eine Handvoll Lehrer ein Internat auf. Ganz nach dem Motto: ...von der schlechten Ernährung zur guten Ausbildung. Von der Bratwurst zur Begabtenförderung.
Als Jordan, ein ehemaliger Schüler, dann als Pauker eingestellt wird, hat die Geschichte ihren Dreh- und Angelpunkt gefunden. Seine Klasse, alles Stipendiaten unterschiedlichster Herkunft und ein durchgeknallter Sauhaufen, macht aus dem Klassenzimmer einen Schnellkochtopf. Währenddessen jagt im Lehrerzimmer in schönster Überzeichnung eine menschliche Schwäche die andere: Beziehungsstreß, Streit um pädagogische Konzepte, Eitelkeiten, Lebenskrisen.
Und irgendwann dann beginnen sich aus diesem turbulent-bunten Durcheinander Figuren mit Profil und Gesicht herauszuschälen, entstehen Menschen, die von Vergangenem geprägt sind und beginnen, miteinander klarzukommen.
Alle sind sie irgendwie Pawlows Kinder, die durch lieblose Kindheit, erlebten Mißbrauch, oder jahrelange und unerfüllte Beziehungen, ihre Kanten, Ecken und Macken haben. Manchmal wissen sie gar nicht warum, zu viel ist zugeschüttet und verdrängt. Aber, wie sagte doch der russische Nobelpreisträger, der durch die speichelnden Hunde berühmt wurde: das totale Vergessen findet nun mal nicht statt. Irgendwann, aufgrund irgendwelcher Auslöser sind sie wieder da, die alten Plagegeister.
So finden zum Schluß nach Problembewältigung im Zeitraffer Pauker Jordan und das Mädchen van Hagen zusammen. Zwei Zerstörte legen ihre kaputten Haushalte zusammen, das ist schon fast Sanierung.
Manchmal ist es schon eine gewagte Anhäufung von Seelenmüll, der sich da unter schulischem Dach ansammelt. Aber es ist auch eine gekonnt mutige Gradwanderung, bei aller Frechheit und lebhaftem Sinn für Komik das verständnisvoll, sensible Händchen für die Figuren zu bewahren. Mag ja sein, daß dabei die eigene Erinnerung Hilfestellung gab: Simone Borowiak verbrachte ihr Schulzeit auf einem katholischen Mädchenpensionat. Wenn Väterchen Pawlow das noch kommentieren könnte...
Ein Wurstfabrikant, der sein Vermögen mit Verbrechen an der Wurstlichkeit verdient hat, macht's möglich: mit seinem Geld und viel pädagogischem Idealismus baut eine Handvoll Lehrer ein Internat auf. Ganz nach dem Motto: ...von der schlechten Ernährung zur guten Ausbildung. Von der Bratwurst zur Begabtenförderung.
Als Jordan, ein ehemaliger Schüler, dann als Pauker eingestellt wird, hat die Geschichte ihren Dreh- und Angelpunkt gefunden. Seine Klasse, alles Stipendiaten unterschiedlichster Herkunft und ein durchgeknallter Sauhaufen, macht aus dem Klassenzimmer einen Schnellkochtopf. Währenddessen jagt im Lehrerzimmer in schönster Überzeichnung eine menschliche Schwäche die andere: Beziehungsstreß, Streit um pädagogische Konzepte, Eitelkeiten, Lebenskrisen.
Und irgendwann dann beginnen sich aus diesem turbulent-bunten Durcheinander Figuren mit Profil und Gesicht herauszuschälen, entstehen Menschen, die von Vergangenem geprägt sind und beginnen, miteinander klarzukommen.
Alle sind sie irgendwie Pawlows Kinder, die durch lieblose Kindheit, erlebten Mißbrauch, oder jahrelange und unerfüllte Beziehungen, ihre Kanten, Ecken und Macken haben. Manchmal wissen sie gar nicht warum, zu viel ist zugeschüttet und verdrängt. Aber, wie sagte doch der russische Nobelpreisträger, der durch die speichelnden Hunde berühmt wurde: das totale Vergessen findet nun mal nicht statt. Irgendwann, aufgrund irgendwelcher Auslöser sind sie wieder da, die alten Plagegeister.
So finden zum Schluß nach Problembewältigung im Zeitraffer Pauker Jordan und das Mädchen van Hagen zusammen. Zwei Zerstörte legen ihre kaputten Haushalte zusammen, das ist schon fast Sanierung.
Manchmal ist es schon eine gewagte Anhäufung von Seelenmüll, der sich da unter schulischem Dach ansammelt. Aber es ist auch eine gekonnt mutige Gradwanderung, bei aller Frechheit und lebhaftem Sinn für Komik das verständnisvoll, sensible Händchen für die Figuren zu bewahren. Mag ja sein, daß dabei die eigene Erinnerung Hilfestellung gab: Simone Borowiak verbrachte ihr Schulzeit auf einem katholischen Mädchenpensionat. Wenn Väterchen Pawlow das noch kommentieren könnte...
Schlagworte
k.A.
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