Plumb

sehr gut

bekannt aus Buffy

Neulich in Nashville, oder: wie ein gescheiter Produzent das rechte Ding im rechten Augenblick organisiert ... Matt Bronleewe hängte ein Plakat in sein Fenster und offerierte eine ausgediente Gitarre. Das Procedere klingt so märchenhaft, daß man Frösche küssen möchte: Eine brünette Fee namens Tiffany Arbuckle weht heran, die Bronleewe-Falle schnappt zu, die Frontfrau dessen, was eine Band werden soll, ist gewonnen. Matt hat ein paar Kumpel, die die richtigen Instrumente beherrschen, und die Prinzessin ist vom Joch des Absingens erbaulicher Lieder in Pflegeheimen entbunden. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, die wohl auch im Falle minder wundersamer Vorbedingungen recht erquickliche Resultate gezeitigt hätte. Tiffany Arbuckle, die stimmlich an diverse mehr oder weniger zornige junge Frauen von SHIRLEY MANSON bis SUZANNE VEGA gemahnt, dominiert mal unterkühlt, mal emphatisch effektgespickte Songs auf der diffusen Demarkationslinie zwischen Rock und Pop und entgiftet im Verein mit flächigen Keyboards temporäre Gitarrenhärte gerade genug, um Programmdirektoren rockphobischer Radiosender zufriedenzustellen. In diesem Rahmen erzählen PLUMB ohne jeden Zynismus von gescheiterten Existenzen, von Obdachlosen, Trinkern, von emotionalen Krüppeln und ihren Opfern. Daß sich die Band aus bekennenden Anhängern der christlichen Religion zusammensetzt, ist ein Umstand, der Freigeister nicht zwangsläufig verprellen muß, zumal auf name dropping nach dem "Jesus's per minute"-Prinzip und jegliches Halleluja-Rezept konsequent verzichtet wird.

Buffy