Autor:
Verlag:
Piper
Jahr:
2001
Seitenzahl:
132
ISBN:
9783492042604
Medium:
Hardcover
Sprache:
Deutsch
Zustandsbeschreibung
sehr gut
Artikelbeschreibung
Als der Unternehmer Baldabiou Mitte des 19. Jahrhunderts ins südfranzösische Lavilledieu zieht, verändert er das Leben des beschaulichen Dorfs. Seine Ansiedlung mehrerer Seidenspinnereien führt zu Wohlstand und lässt den Ort zu einem Zentrum der europäischen Fabrikation von Seide heranwachsen. Auch den jungen Hervé Joncour, den Sohn des Bürgermeisters, der sich ohne Impuls durchs Leben treiben lässt, reißt er aus der vorgezeichneten Militärlaufbahn. Zu Joncours Aufgabe wird fortan eine jährliche abenteuerliche Reise nach Afrika, um mit der Lieferung neuer Eier den Bestand der Seidenraupen im Dorf abzusichern.
Japanische Seidenspinnerei in Tomioka während der Meiji-Zeit
Als 1861 die Nosemaseuche die Seidenraupen in Europa und Afrika derart dezimiert hat, dass die Seidenproduktion in Lavilledieu vor dem Ruin steht, schickt Baldabiou Joncour nach Japan, um aus dem abgeschotteten Inselstaat unbefallene Seidenraupen zu besorgen. Nach einer dreimonatigen Reise kommt Joncour in Japan an. In den Bergen nahe der Stadt Shirakawa trifft er auf Hara Kei, einen Provinzfürsten, der ihm nach längeren Verhandlungen Raupen hoher Qualität verkauft. An seiner Seite befindet sich eine Frau mit dem Gesicht eines jungen Mädchens und europäisch geschnittenen Augen. Ein Blickkontakt genügt, und Joncour, obwohl glücklich mit seiner Frau Hélène verheiratet, hat sich in die junge Japanerin verliebt.
In den folgenden Jahren wiederholt Joncour die für ihn und die Seidenindustrie des Dorfes einträgliche Reise. Jedes Mal trifft er auf Hara Kei, jedes Mal befindet sich die junge Frau an seiner Seite. Es kommt nicht zu mehr als Blickkontakten, der heimlichen Übergabe kleiner Andenken und einer einmaligen schweigenden Liebkosung bei einem rituellen Bad. 1865 haben sich die Verhältnisse in Japan gewandelt. In der Zeit des Bakumatsu entladen sich innenpolitische Spannungen in Aufständen und fremdenfeindlichen Übergriffen. Trotz günstiger Alternativen für den Erwerb von Seidenraupen, ermöglicht Baldabiou Joncour erneut die Reise nach Japan. Als dieser Hara Keis Dorf erreicht, ist es zerstört und verlassen. Erst nach Tagen findet Joncour die Bewohner in einer Flüchtlingskarawane wieder, doch es gelingt ihm nicht, die junge Frau noch einmal zu sehen. Hara Kei bedroht ihn mit dem Tode, schickt ihn weg und untersagt ihm jede Wiederkehr. Erst nach seiner Rückkehr nach Yokohama kümmert sich Joncour um Ersatzraupen. Als er mit Verspätung in Frankreich anlangt, sind die Larven bereits geschlüpft und gestorben.
Durch die Investition seines gesamten Vermögens in den Bau eines Parks gelingt es Hervé Joncour den Ausfall der jährlichen Seidenproduktion für die Bewohner Lavilledieus aufzufangen, doch er selbst verfällt in tiefe Depression. Nach sechs Monaten, in denen er sich vor der Welt verschließt, erreicht ihn ein Brief in japanischer Schrift, augenscheinlich von der jungen Japanerin nach Europa gesandt. Er ist gleichermaßen ein erotischer Liebes- wie wehmütiger Abschiedsbrief und ermöglicht Joncour, seine Reiseerlebnisse innerlich abzuschließen. Von nun an führt er ein zufriedenes und bedürfnisloses Leben an der Seite seiner Frau Hélène. Erst als diese 1875 stirbt, entdeckt Joncour, dass der japanische Liebesbrief in Wahrheit von Hélène stammte.
Japanische Seidenspinnerei in Tomioka während der Meiji-Zeit
Als 1861 die Nosemaseuche die Seidenraupen in Europa und Afrika derart dezimiert hat, dass die Seidenproduktion in Lavilledieu vor dem Ruin steht, schickt Baldabiou Joncour nach Japan, um aus dem abgeschotteten Inselstaat unbefallene Seidenraupen zu besorgen. Nach einer dreimonatigen Reise kommt Joncour in Japan an. In den Bergen nahe der Stadt Shirakawa trifft er auf Hara Kei, einen Provinzfürsten, der ihm nach längeren Verhandlungen Raupen hoher Qualität verkauft. An seiner Seite befindet sich eine Frau mit dem Gesicht eines jungen Mädchens und europäisch geschnittenen Augen. Ein Blickkontakt genügt, und Joncour, obwohl glücklich mit seiner Frau Hélène verheiratet, hat sich in die junge Japanerin verliebt.
In den folgenden Jahren wiederholt Joncour die für ihn und die Seidenindustrie des Dorfes einträgliche Reise. Jedes Mal trifft er auf Hara Kei, jedes Mal befindet sich die junge Frau an seiner Seite. Es kommt nicht zu mehr als Blickkontakten, der heimlichen Übergabe kleiner Andenken und einer einmaligen schweigenden Liebkosung bei einem rituellen Bad. 1865 haben sich die Verhältnisse in Japan gewandelt. In der Zeit des Bakumatsu entladen sich innenpolitische Spannungen in Aufständen und fremdenfeindlichen Übergriffen. Trotz günstiger Alternativen für den Erwerb von Seidenraupen, ermöglicht Baldabiou Joncour erneut die Reise nach Japan. Als dieser Hara Keis Dorf erreicht, ist es zerstört und verlassen. Erst nach Tagen findet Joncour die Bewohner in einer Flüchtlingskarawane wieder, doch es gelingt ihm nicht, die junge Frau noch einmal zu sehen. Hara Kei bedroht ihn mit dem Tode, schickt ihn weg und untersagt ihm jede Wiederkehr. Erst nach seiner Rückkehr nach Yokohama kümmert sich Joncour um Ersatzraupen. Als er mit Verspätung in Frankreich anlangt, sind die Larven bereits geschlüpft und gestorben.
Durch die Investition seines gesamten Vermögens in den Bau eines Parks gelingt es Hervé Joncour den Ausfall der jährlichen Seidenproduktion für die Bewohner Lavilledieus aufzufangen, doch er selbst verfällt in tiefe Depression. Nach sechs Monaten, in denen er sich vor der Welt verschließt, erreicht ihn ein Brief in japanischer Schrift, augenscheinlich von der jungen Japanerin nach Europa gesandt. Er ist gleichermaßen ein erotischer Liebes- wie wehmütiger Abschiedsbrief und ermöglicht Joncour, seine Reiseerlebnisse innerlich abzuschließen. Von nun an führt er ein zufriedenes und bedürfnisloses Leben an der Seite seiner Frau Hélène. Erst als diese 1875 stirbt, entdeckt Joncour, dass der japanische Liebesbrief in Wahrheit von Hélène stammte.
Schlagworte
k.A.
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Emily Bähr
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