Autor:
Verlag:
Ullstein
Jahr:
1992
Seitenzahl:
352
ISBN:
9783548229829
Medium:
Taschenbuch
Sprache:
Deutsch
Zustandsbeschreibung
gut, Leseknick am Rücken
Artikelbeschreibung
Auszug
Es begann mit einem Kind. Der Rotschopf lief langsam den Reitpfad entlang, ein Fuß bedächtig vor dem anderen, und blickte gradeaus. Sie steckte in schwerem Turnzeug und trug eine Art Sporttasche in der Hand. Ihr flammendes Haar war mit einem breiten gelben Band nach hinten gebunden, just wie es sein sollte.
Der Forest Park zieht sich quer durchs Queens County, knapp ein Dutzend Meilen außerhalb der Stadt. Es handelt sich um einen langen, schmalen Streifen Grün, der sich von Forest Hill, wo Geraldine Ferraro Pepsi verkauft, bis rüber nach Richmond Hill erstreckt, wo einige Leute Koks verkaufen. Morgens um sechs war der Park nahezu verlassen, aber er würde sich bald genug fallen. Yuppies holen sich hier den Appetit auf ihr Frühstücks-Joghurt, joggen durch den Wald und träumen von Sachen, die man in Katalogen kaufen kann.
Ich war tief im dichten Unterholz entlang des Pfads, sicher hinter einem Fliegengitter versteckt. Es hatte etliche Stunden gedauert, die kleinen Zweige durch die Maschen zu flechten, aber das war es wert - ich war unsichtbar. Es war, als wäre ich wieder in Biafra, während des Krieges, außer daß über meinem Kopf nur Äste waren - keine Flieger.
Der Rotschopf blieb genau mir gegenüber am Weg stehen, zirka zwanzig Schritt entfernt. Bewegte sich, als wären in der Frühjahrskälte ihre sämtlichen Gelenke steif, während sie das Sweatshirt über den Kopf zog, die Hosen aufband und sie zu Boden fallen ließ. Nun steckte sie bloß noch in einem engen Trikot und einem Paar knapper, seidiger weißer Shorts. »Kein Slip, kein BH«, hatte der Freak ihr am Telefon befohlen. »Ich will alles, was du hast, frei rumschaukeln sehen, kapiert?« Sie sollte drei Runden auf dem Reitpfad drehen, und das wäre es dann gewesen. Ich hatte nie mit der Frau gesprochen.
Es begann mit einem Kind. Der Rotschopf lief langsam den Reitpfad entlang, ein Fuß bedächtig vor dem anderen, und blickte gradeaus. Sie steckte in schwerem Turnzeug und trug eine Art Sporttasche in der Hand. Ihr flammendes Haar war mit einem breiten gelben Band nach hinten gebunden, just wie es sein sollte.
Der Forest Park zieht sich quer durchs Queens County, knapp ein Dutzend Meilen außerhalb der Stadt. Es handelt sich um einen langen, schmalen Streifen Grün, der sich von Forest Hill, wo Geraldine Ferraro Pepsi verkauft, bis rüber nach Richmond Hill erstreckt, wo einige Leute Koks verkaufen. Morgens um sechs war der Park nahezu verlassen, aber er würde sich bald genug fallen. Yuppies holen sich hier den Appetit auf ihr Frühstücks-Joghurt, joggen durch den Wald und träumen von Sachen, die man in Katalogen kaufen kann.
Ich war tief im dichten Unterholz entlang des Pfads, sicher hinter einem Fliegengitter versteckt. Es hatte etliche Stunden gedauert, die kleinen Zweige durch die Maschen zu flechten, aber das war es wert - ich war unsichtbar. Es war, als wäre ich wieder in Biafra, während des Krieges, außer daß über meinem Kopf nur Äste waren - keine Flieger.
Der Rotschopf blieb genau mir gegenüber am Weg stehen, zirka zwanzig Schritt entfernt. Bewegte sich, als wären in der Frühjahrskälte ihre sämtlichen Gelenke steif, während sie das Sweatshirt über den Kopf zog, die Hosen aufband und sie zu Boden fallen ließ. Nun steckte sie bloß noch in einem engen Trikot und einem Paar knapper, seidiger weißer Shorts. »Kein Slip, kein BH«, hatte der Freak ihr am Telefon befohlen. »Ich will alles, was du hast, frei rumschaukeln sehen, kapiert?« Sie sollte drei Runden auf dem Reitpfad drehen, und das wäre es dann gewesen. Ich hatte nie mit der Frau gesprochen.
Schlagworte
k.A.