DIE TAUSCHBÖRSE

Und nebenbei: Ein Mord

Verlag:
Das neue Berlin
Jahr:
1968
Seitenzahl:
311
Medium:
Hardcover
Sprache:
Deutsch
Anbieter:
(115)

Artikel angeboten seit:
03.11.2014
Tickets:
1
Zustandsbeschreibung
akzeptabel, Seiten und Schnitt vergilbt, Buchdeckel mit Wasserflecken, ohne Schutzumschlag
Artikelbeschreibung
Hamburg 1965. Kriminalinspektor Beckenbauer hat einen schwierigen Fall zu klären: Wer hat den Rentner Alfons Krug in dessen Schrebergarten mit einem Hammer erschlagen? Er hat nur eine Spur: Das Deckblatt einer Akte, die kurz nach dem zweiten Weltkrieg entstanden war, über einen gewissen Volkmann. Schnell hat Beckenbauer einen Verdächtigen, der auch wirklich Dreck am Stecken hat. Doch diese Spur erweist sich als falsch. Als er dann auf den wahren Täter stößt, muss er feststellen, dass der noch viel mehr auf dem Kerbholz hat - und das reicht bis ins Dritte Reich zurück... Werner Steinberg (1913-1992) war bereits 1932 in die KPD eingetreten und gehörte während des Dritten Reiches Widerstandsgruppen an. Trotzdem durfte er ab 1940 Bücher veröffentlichen. Dabei handelte es sich vor allem um ostdeutsche Heimatromane, die in Regionalverlagen erschienen. Nach dem Krieg lebte Steinberg zunächst in der Bundesrepublik und arbeitete als Journalist und als Schriftsteller. Da seine Romane allerdings stark kommunistisch geprägt waren, durften sie teilweise nicht erscheinen. Zwischen 1953 und 1956 war Steinberg Redakteur der Deutschen Volks-Zeitung in Düsseldorf, die dem Bund der Deutschen - Partei für Einheit, Frieden und Freiheit" Nahestand. Diese Partei war zwar offiziell von dem früheren Zentrumspolitiker und Reichskanzler Joseph Wirth mit gegründet worden, wurde jedoch durch die SED finanziell gefördert. Die Partei setzte sich für eine schnelle Wiedervereinigung ein und sprach sich gegen die Westbindung der Bundesrepublik aus. Die Volks-Zeitung ging 1990 zusammen mit zwei anderen linken Blättern im Freitag" auf. Steinberg übersiedelte nach dem Verbot der KPD in der Bundesrepublik 1956 in die DDR. Hier war er als Schriftsteller tätig und schrieb Alltags-, Science-Fiction- und Kriminalromane. Nach der Ausbürgerung Wolf Biermanns 1976 begann er, kritischere Romane zu schreiben. Ein gesellschaftskritischer Roman mit dem Titel Die Mördergrube" konnte 1980 nur in einer gekürzten Fassung unter dem Titel Bruchstück" in der DDR erscheinen und wurde vollständig erst 1986 in der Bundesrepublik veröffentlicht. Nach der Wende in der DDR waren Steinbergs Romane nicht mehr gefragt. Er geriet in finanzielle Schwierigkeiten und verstarb 1992 an einem Schlaganfall. In den 60er Jahren gab es viele Bücher in der DDR, die sich mit einem leidigen Thema in der Bundesrepublik befassten: Die Beschäftigung ehemaliger Nazis im Staatsdienst. Dieses Buch unterscheidet sich von dem Gros der anderen Romane durch ein Happy-End". Entstanden ist ein spannender Krimi, der nach 1968, als man anfing, über die NS-Zeit auch in der Bundesrepublik kritisch zu sprechen, auch im Westen erscheinen können. Von der normalerweise üblichen kommunistischen Propaganda spürt man nichts. Hier ist ein spannender Roman entstanden, der die Verhältnisse im Westdeutschland Mitte der 60er Jahre perfekt charakterisiert. Dieser Krimi ist selbst für Nichtnostalgiker auch heute noch ein lesenswertes Buch.
Quelle: Amazon
Schlagworte
k.A.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren

Arne Petersen
Tickets:
1
Andreas Franz, Daniel Holbe
Tickets:
1
Gabriella Wollenhaupt
Tickets:
1