DIE TAUSCHBÖRSE
Autor:
Verlag:
Heyne
Jahr:
2002
Seitenzahl:
334
ISBN:
9783453212244
Medium:
Taschenbuch
Sprache:
Deutsch
Anbieter:
(795)

Artikel angeboten seit:
07.10.2017
Tickets:
1
Zustandsbeschreibung
Mehrfach begeistert gelesen, Ränder angestoßen, Rücken leicht schräg, leicht vergilbt, aber noch gut zum Lesen.
Artikelbeschreibung
Der Held in Frank Goosens Romandebüt "liegen lernen" heißt Helmut. Seine Mutter ist dick und Hausfrau, sein Vater geht immer in den Keller, um seine riesige Plattensammlung zu bestaunen und um heimlich gedankenverloren zur Musik zu tanzen. Helmut schaut fern, neuerdings sogar in Farbe.

Diese Welt ist so lange in Ordnung bis Britta, die Neue, in der Klasse auftaucht. Ihre Eltern wohnen in einem Haus am Waldrand, sie sind Künstler und Britta nennt sie beim Vornamen. Helmut verliebt sich unsterblich in sie, die beiden schlafen miteinander und er beginnt durch sie beeinflusst, sich politisch in Aktionsgruppen zu engagieren.

Von heute auf morgen verlässt Britta ihn, um, wie sie sagt, in Amerika neue Erfahrungen zu sammeln. Für Helmut jedoch bleibt sie die große Liebe seines Lebens und es dauert bis in die zweiten Hälfte der 90er-Jahre und bedarf drei weiterer Beziehungsversuche, bis er sich von diesem Schock erholt. Das alles muss der Leser mit ansehen: jede neue Beziehung mit beginnen, sich durch die Mühen der Ebene schleppen und jedes Mal ihr Scheitern durchleiden. Das alles auf der Folie der 80er-Jahre, mit ihren bekannten Symptomen Friedensbewegung, Kohl-Lethargie und Konsumrausch. Alles nichts wirklich Neues. Aber alles spannend für die Kinder dieser Zeit.

Die alte Bundesrepublik beginnt nun nach der Wiedervereinigung langsam, sich ihre Geschichte zu erzählen. Sie scheint von den Ereignissen um 1989 ebenso mitgenommen worden zu sein wie die ehemalige DDR. Anders ist diese Bestandsaufnahme und das ewige Kreisen um Kindheit als Versicherung einer Herkunft nicht zu erklären. Frank Goosen hat zu dem Puzzle, das westdeutsche Identität bedeuten könnte, seinen Teil beigetragen. Leider jedoch keinen großen und man glaubt langsam wirklich, dass es damals sehr langweilig gewesen sein muss.
Schlagworte
k.A.

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