Der große Regen

Schutzumschlag leicht beschädigt, sonst wirklich gut

Es ist nicht das romantische Indien aus Tausendundeiner Nacht, das uns Bromfield in seinem zu Weltruhm gelangten Werk zeigt, sondern das weit seltsamere, das wirkliche heutige Indien in seinem suchenden Drängen nach wahrer, befreiter Menschlichkeit, das seiner Wiedergeburt entgegengeht. Gespannt beobachten wir ein Häuflein Menschen inmitten Millionen anderer in seinem heroischen, manchmal hoffnungslosen Ringen mit der übermächtigen, grausamen tropischen Natur des Erdteils. Der große Regen, der Monsun, vollbringt, wozu keine irdische Macht imstande wäre, furchtbare Wassernöte, Erdbeben und Seuchen rotten die eingefleischte Selbstsucht der Menschen aus, wecken schlummernde Güte, Weisheit und heroische Tatkraft und bringen die Bereiten, Gewandelten durch alle Schrecken der verheerenden und dennoch schöpferischen Regenzeit in ein tätiges, menschenwürdiges Dasein. Die lebendige Darstellung Indiens, seiner Wirklichkeit und seiner Wunder, seiner Schönheit und seines Traums zeigt Bromfield als einen Meister der Kunst, dem Leser in einem Roman die Begegnung mit dem Wesen fremder Menschen einer fremden Welt zu ermöglichen.

Indien