Autor:
Verlag:
Rowohlt
Jahr:
1984
Seitenzahl:
320
Medium:
Softcover
Sprache:
Deutsch
Zustandsbeschreibung
Hervorragender Zustand. Umschläge teilweise lichtrandig (siehe Fotos) und mit kleinen Druckstellen, sonst wie neu.
Artikelbeschreibung
Die komplette Reihe dieser legendären Comics über die 68er und ihren Zustand zehn Jahre später. Sehr lustig, verräterisch und doch liebevoll solidarisch, sehr toll gezeichnet.
Obwohl diese Comics in Frankreich, genauer in Paris, spielen, sind Ähnlichkeiten mit bundesrepublikanischen Zuständen nicht zufällig. Also: der sozialliberale Reformboom ist vorbei, des Jahres 1968 wird nur noch mit nostalgischem Aufseufzen gedacht. Liebevoll wird der letzte, schon etwas vertrocknete Farbbeutel in die Kiste für den Nachlaß gepackt; damit Opa den Enkeln beweisen kann, was er für ein Kerl war — damals. Es kommen Job, Ehe, Kinder, Geliebte - man hängt so rum. Und Claire Bretecher, ehemalige Klosterschülerin und Zeichenlehrerin aus der Provinz, zeichnet das alles auf. Zuerst muß sie mit ihren Comics hausieren gehen, dann bekommt sie eine regelmäßige Kolumne im «Nouvel Observateur», dann hat auch das amerikanische Feministinnenblatt «Ms» die Bretecher entdeckt — vorzugsweise die Cartoons, die sehr kritisch mit den Feministinnen umspringen. In ruhigenTotalen, mit widerborstigem Strich und genau hingehörtem Text schreibt sie das Protokoll ihrer Zeit. Roland Barthes nennt sie den «besten französischen Soziologen», und ihre Zeichnungen haben auch etwas von einer bösen protokollarischen, amoralischen Bestandsaufnahme. Frustriert sind sie alle, die ihre Hoffnungen, wenn nicht schon gleich beerdigt, so doch auf Eis gelegt haben; alle diese Individualisten, die in den gleichen gestylten Klamotten in den gleichen gestylten Wohnungen sitzen. Die sich ihr Leben von den IN-OUT-Listen des PLAYBOY normieren lassen und die deshalb immer so gehetzt sind. Leute, die ihren Alfa links von der SPD parken und finden, daß man mit Biedenkopf doch wirklich noch reden kann. Sie sind die französischen Verwandten der Typen aus Poths «Progressivem Alltag».
Sie kennen das Personal. Erkennen Sie sich?
Obwohl diese Comics in Frankreich, genauer in Paris, spielen, sind Ähnlichkeiten mit bundesrepublikanischen Zuständen nicht zufällig. Also: der sozialliberale Reformboom ist vorbei, des Jahres 1968 wird nur noch mit nostalgischem Aufseufzen gedacht. Liebevoll wird der letzte, schon etwas vertrocknete Farbbeutel in die Kiste für den Nachlaß gepackt; damit Opa den Enkeln beweisen kann, was er für ein Kerl war — damals. Es kommen Job, Ehe, Kinder, Geliebte - man hängt so rum. Und Claire Bretecher, ehemalige Klosterschülerin und Zeichenlehrerin aus der Provinz, zeichnet das alles auf. Zuerst muß sie mit ihren Comics hausieren gehen, dann bekommt sie eine regelmäßige Kolumne im «Nouvel Observateur», dann hat auch das amerikanische Feministinnenblatt «Ms» die Bretecher entdeckt — vorzugsweise die Cartoons, die sehr kritisch mit den Feministinnen umspringen. In ruhigenTotalen, mit widerborstigem Strich und genau hingehörtem Text schreibt sie das Protokoll ihrer Zeit. Roland Barthes nennt sie den «besten französischen Soziologen», und ihre Zeichnungen haben auch etwas von einer bösen protokollarischen, amoralischen Bestandsaufnahme. Frustriert sind sie alle, die ihre Hoffnungen, wenn nicht schon gleich beerdigt, so doch auf Eis gelegt haben; alle diese Individualisten, die in den gleichen gestylten Klamotten in den gleichen gestylten Wohnungen sitzen. Die sich ihr Leben von den IN-OUT-Listen des PLAYBOY normieren lassen und die deshalb immer so gehetzt sind. Leute, die ihren Alfa links von der SPD parken und finden, daß man mit Biedenkopf doch wirklich noch reden kann. Sie sind die französischen Verwandten der Typen aus Poths «Progressivem Alltag».
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Schlagworte
k.A.