Autor:
Verlag:
Jung und Jung
Jahr:
2002
ISBN:
9783902144416
Medium:
Softcover
Sprache:
Deutsch
Zustandsbeschreibung
Guter Zustand!
Artikelbeschreibung
Neue Zürcher Zeitung
Elfriede Jelinek, «Kulturkampf-Ikone»
Jdl. Die Heimat ist der Nistplatz des Ideologen und der «Nestbeschmutzer» dessen natürlicher Feind. Seit den frühen siebziger Jahren erwirbt sich die Österreicherin Elfriede Jelinek im Genre des rasch erregten Volkszorns Verdienste, jetzt werden sie gewürdigt: «Die Nestbeschmutzerin. Elfriede Jelinek & Österreich» ist ein Kompendium lustvoll pauschaler Österreichanklage, des Leserbriefaufruhrs und der perennierenden Drohung der Schriftstellerin, dem Land die Zuwendung zu entziehen.
Das allerdings hat Elfriede Jelinek dann doch nie getan, und so erzählt das von der Germanistin Pia Janke herausgegebene Buch auch die mitunter ermüdende Geschichte eines in Jahrzehnten nicht eben unberechenbar gewordenen Standpunkts. Fest steht der Glaube Elfriede Jelineks an die böse Natur des Österreichischen, willig wird sich ebendieses revanchieren. Man braucht sich und flicht (mit mehr Humor, als die Herausgeberin ahnt) weiter am Paratext zu den Büchern der «Kulturkampf-Ikone» (so die Illustrierte «Format») Elfriede Jelinek. Der diesbezügliche Aufwand ist ein noch nicht enden wollender: «Ich kann nur mit einem Kissen ohnmächtig gegen den Beton des österreichischen Vergessens hauen, bis das Kissen platzt und mir um die Ohren fliegt», sagte Elfriede Jelinek kürzlich, bevor sie den Heine-Preis in Empfang nahm.
Kurzbeschreibung
Elfriede Jelinek und Österreich - das ist ein Reizthema ersten Ranges. Politische und mediale Hetze, Stilisierung und Mythisierung bestimmen seit den achtziger Jahren die Auseinandersetzung mit Elfriede Jelinek. Wie keine andere Autorin des Landes sonst hat sich Jelinek, die als "Nestbeschmutzerin" und "Staatsfeindin" diffamiert wurde, politisch exponiert.
Die Reibungen, Debatten und Skandale werden hier erstmals in Form von Originaldokumenten präsentiert. Elfriede Jelineks politische Texte, ihre Reden, Statements, Essays und Leserbriefe, aber auch ihre Theaterstücke, in denen sie Stellung bezieht und auf aktuelle politische Ereignisse reagiert, werden unmittelbar in den Kontext der medialen Berichterstattung gestellt, die Reaktionen auf Jelineks Äußerungen umfassend dokumentiert. Wie Stimmen stehen so die einzelnen Haltungen, Meinungen, Urteile und Attacken gegeneinander. Die Auseinandersetzungen, die dokumentiert werden, spiegeln nicht nur die österreichische Zeitgeschichte seit den achtziger Jahren wider, sondern geben auch ein präzises und zugleich erschreckendes Bild des Umgangs mit Kunst und KünstlerInnen. Die Dokumentation enthält neben Verzeichnissen aller Aufführungen und Veranstaltungen in Österreich auch eine Gesamtbibliographie der politischen Texte Jelineks.
Oftmals werden kritische Autorinnen und Autoren innerhalb eines Landes als unliebsame Elemente gesehen, weil sie auf unangenehme Verhältnisse hinweisen und durch diese Kritik bewusstes Unbehagen erzeugen wollen. Wie extrem diese Auseinandersetzung geführt werden kann, dokumentiert das Buch "Die Nestbeschmutzerin. Elfriede Jelinek & Österreich" in unzähligen gut gegliederten Beispielen und erneut wird ersichtlich, mit welcher Perfidie und welchen Mechanismen die Vertreter der "Österreichischen Gemütlichkeit" gegen kritische Stimmen vorgehen können. Chronologisch angeordnet präsentiert dieses Buch die Debatten, Reibungen und Skandalisierungen rund um die Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek in Österreich und liefert somit einen wertvollen Beitrag zur weiteren Analyse der "österreichischen Befindlichkeit".
Elfriede Jelinek, «Kulturkampf-Ikone»
Jdl. Die Heimat ist der Nistplatz des Ideologen und der «Nestbeschmutzer» dessen natürlicher Feind. Seit den frühen siebziger Jahren erwirbt sich die Österreicherin Elfriede Jelinek im Genre des rasch erregten Volkszorns Verdienste, jetzt werden sie gewürdigt: «Die Nestbeschmutzerin. Elfriede Jelinek & Österreich» ist ein Kompendium lustvoll pauschaler Österreichanklage, des Leserbriefaufruhrs und der perennierenden Drohung der Schriftstellerin, dem Land die Zuwendung zu entziehen.
Das allerdings hat Elfriede Jelinek dann doch nie getan, und so erzählt das von der Germanistin Pia Janke herausgegebene Buch auch die mitunter ermüdende Geschichte eines in Jahrzehnten nicht eben unberechenbar gewordenen Standpunkts. Fest steht der Glaube Elfriede Jelineks an die böse Natur des Österreichischen, willig wird sich ebendieses revanchieren. Man braucht sich und flicht (mit mehr Humor, als die Herausgeberin ahnt) weiter am Paratext zu den Büchern der «Kulturkampf-Ikone» (so die Illustrierte «Format») Elfriede Jelinek. Der diesbezügliche Aufwand ist ein noch nicht enden wollender: «Ich kann nur mit einem Kissen ohnmächtig gegen den Beton des österreichischen Vergessens hauen, bis das Kissen platzt und mir um die Ohren fliegt», sagte Elfriede Jelinek kürzlich, bevor sie den Heine-Preis in Empfang nahm.
Kurzbeschreibung
Elfriede Jelinek und Österreich - das ist ein Reizthema ersten Ranges. Politische und mediale Hetze, Stilisierung und Mythisierung bestimmen seit den achtziger Jahren die Auseinandersetzung mit Elfriede Jelinek. Wie keine andere Autorin des Landes sonst hat sich Jelinek, die als "Nestbeschmutzerin" und "Staatsfeindin" diffamiert wurde, politisch exponiert.
Die Reibungen, Debatten und Skandale werden hier erstmals in Form von Originaldokumenten präsentiert. Elfriede Jelineks politische Texte, ihre Reden, Statements, Essays und Leserbriefe, aber auch ihre Theaterstücke, in denen sie Stellung bezieht und auf aktuelle politische Ereignisse reagiert, werden unmittelbar in den Kontext der medialen Berichterstattung gestellt, die Reaktionen auf Jelineks Äußerungen umfassend dokumentiert. Wie Stimmen stehen so die einzelnen Haltungen, Meinungen, Urteile und Attacken gegeneinander. Die Auseinandersetzungen, die dokumentiert werden, spiegeln nicht nur die österreichische Zeitgeschichte seit den achtziger Jahren wider, sondern geben auch ein präzises und zugleich erschreckendes Bild des Umgangs mit Kunst und KünstlerInnen. Die Dokumentation enthält neben Verzeichnissen aller Aufführungen und Veranstaltungen in Österreich auch eine Gesamtbibliographie der politischen Texte Jelineks.
Oftmals werden kritische Autorinnen und Autoren innerhalb eines Landes als unliebsame Elemente gesehen, weil sie auf unangenehme Verhältnisse hinweisen und durch diese Kritik bewusstes Unbehagen erzeugen wollen. Wie extrem diese Auseinandersetzung geführt werden kann, dokumentiert das Buch "Die Nestbeschmutzerin. Elfriede Jelinek & Österreich" in unzähligen gut gegliederten Beispielen und erneut wird ersichtlich, mit welcher Perfidie und welchen Mechanismen die Vertreter der "Österreichischen Gemütlichkeit" gegen kritische Stimmen vorgehen können. Chronologisch angeordnet präsentiert dieses Buch die Debatten, Reibungen und Skandalisierungen rund um die Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek in Österreich und liefert somit einen wertvollen Beitrag zur weiteren Analyse der "österreichischen Befindlichkeit".
Schlagworte
Die Nestbeschmutzerin. Jelinek und Österreich Pia Janke Elfriede Jelinek
Kategorie