Frau im Speck

sehr gut

Im Zeitalter des Diät-Wahns liegt es für Esther und Alan nahe, den Wohlstandsspeck, der sich in mittleren Jahren ansammelt, mit einer Abmagerungskur zu bekämpen. Was abmagert, ist aber weniger die Figur als die eheliche Liebe, denn ausgerechnet diesen stoffwechselmäßig ohnehin kritischen Zeitpunkt nutzt Alan, um sich in eine Affäre zu stürzen. Für Esther das Signal zum grossen Befreiungsstoss. Sie verläßt den Gatten und die bürgerlichen Verhältnisse, zieht sich in eine schmuddelige Souterrainwohnung zurück, liest Science-Fiction-Romane, sammelt den Dreck unter ihren Fingernägeln und ißt: Schokoladenkuchen, Buttertoast, Pommes Frites, Pudding, Hamburger, Nüsse, Dosensuppen, und was dergleichen Gaumenfreuden mehr sind. Aus einer von Wohlstandsspeck, Diätkuren und den üblichen Midlife-crisis-Affären bedrohten Ehe hat Esther sich in eine schmuddelige Souterrainwohnung geflüchtet. Was sie dort tut? Sie ißt, und zwar alles, was fett macht und die Zähne verdirbt. Der vorbehaltlose Genuss der neuen Freiheit ist ihr nicht lange gegönnt. Die neue Freiheit hält nicht lange vor. Schon taucht "die beste Freundin" auf und spielt den rettenden Engel und einige andere tauchen auf und wollen ihr "helfen". Doch ehe sie ihre Ratschläge absondern dürfen, müssen sie erst mal einiges "schlucken", was ihnen die monumentale Esther serviert. Und Alans neue Geliebte hat auch ihre Probleme... "Köstlich, witzig und bösartig." (The New York Times Book Review) Unsere Diät-Empfehlung: Fay Weldon. Denn wie schreibt die "Times"? "Fay Weldon lesen ist wie Champagner trinken".

k.A.