The Identity Thing

CD gut erhalten, nur ein paar Kleinstkratzerchen.

Debütalbum? Reine Formsache, wenn es sich wie hier um zwei Personen handelt, die (zumindest als Musiker) nicht mehr so viel Probleme haben mit The Identity Thing. Kurt Dahlke alias Pyrolator heißt der eine, wohlgelitten als Klangsucher und -finder oder auch Produzent für Kante und Element Of Crime, vor allem aber als Kollege von Moritz Reichelt und Frank Fenstermacher im Düsseldorfer Trio Der Plan. Stoya Summer ist der andere, Sänger, Sprecher, Vokalist, der u.a. mit Edwyn Collins und den Whirlpool Productions gearbeitet hat.
Mit diesem ersten gemeinsamen Album ist dem Duo ein dreiviertel-elektronisches, halb-ambientes Werk gelungen, das Bits und Bytes mit Akustikgitarre verschneidet, schwere Beats mit Streichern abfedert und Liebliches auf einen satten Schlag vom Sinfonieorchester ("You're finished!") folgen lässt. Atmosphärisch kommt das manchmal wie die melancholische Version von MC 900 Ft. Jesus, während die gedeckten, wissentlich unverbildeten Popsongs ein wenig an Wrong Way Up erinnern, das Album, das John Cale und Brian Eno 1990 gemeinsam aufgenommen haben. Insgesamt eine unmodern-moderne Platte, viel zu privat und individuell, als dass sie für oder wider die Zeit stehen könnte, in der sie entstanden ist. Ein kunstvolles, künstlerisches und sehr reifes Album. Auch im Sinne von erwachsen.

Trip-Hop, Electronic