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Widerspruch Pflegegrad - wer kennt sich aus?

 
Beitrag
erstellt am
erdbeerhasi

erdbeerhasi

(7278 Beiträge)

Hallo zusammen

meine Mutter braucht mittlerweile Pflege durch mich und wenn ich nicht kann, wäre ein Pflegedienst nötig.

Wir haben also, auch auf Anraten von Krankenhaus , Pflegegrad beantragt.

Aktuell haben wir gerade mal Pflegegrad 1 bekommen mit 13,5 Punkten, also haarscharf.

Insofern wurde uns schon wenig Hoffnung gemacht, Pflegegrad 2 zu erreichen.... :-(

Wir haben festgestellt, das viele Punkte gar nicht berücksichtigt wurden, bzw falsch erfasst wurden.

Evtl. lag dies daran, dass bei der Begutachtung vom MDK die Leiterin eines Pflegedienstes anwesend war. Generell eine gute Idee, aber in diesem Fall nicht, denn die Leiterin des Pflegedienstest erkannte in der MDK Mitarbeiterin eine ehemalige Mitarbeiterin. Die beiden waren sich also nicht grün.

Ich hatte bei der Begutachtung also das Gefühl, keine guten Karten zu haben, obwohl sich die Dame vom Pflegedienst quasi rausgehalten hat aus allem.


Wer von Euch hat Erfahrung mit einem Widerspruch? Wie hat man Erfolg?
Habe bei Pflege.de ein Beratungsgespräch beantragt, welches kostenlos sein soll...allerdings kostet dann ein Gegengutachten 199 Euro...denke nicht, dass sich das lohnt.


Übrigens, bei uns in Bayern kann man den Entlastungsbeitrag von 125 Euro NICHT für Nachbarschaftsleistungen nutzen.

Und genau darum geht es vorrangig. Meine Mutter braucht jemanden der kocht, einkauft, Wäsche macht und ihr beim Duschen udn Baden hilft sowie beim Medikamente sortieren und teilweise beim Ankleiden. Auch Frisieren für Arztbesuche ist nicht alleine möglich, ebensowenig wie alleine Treppen steigen oder die Termine zu planen.


Scheinbar wird erwartet, dass ich das alles gratis mache und wenn ich ausfalle....tja.....ich kenne niemanden, der so was alles mal eben für lau macht....bin gerade so frustriert und ärgerlich.


Ideen für mich? Bitte nur Kommentare von Usern, die sich wirklich auskennen....Googeln kann ich schon selbst....das ist jetzt nicht böse gemeint, aber es nützt mir nix, wenn man nur die bestehenden Infos runterbetet, ohne eigene Erfahrung.
14.11.2017 17:20:14
geli02

Mitglied gelöscht

 


Das Problem ist halt,das es seit diesem Jahr 5 Pflegestufen gibt,vorher waren es 3 Stufen.Als Familien/Altenpflegerin habe ich die Erfahrung gemacht,das die meisten Widersprüche Erfolg hatten,wenn der Hausarzt sich bei der Kasse gemeldet hat.
14.11.2017 17:55:56
2_cfam

Mitglied gelöscht

 

Ich habe nur Erfahrungen in Baden-Württemberg. Da wurde uns von neutraler Seite geraten, auf jeden Fall Widerspruch einzulegen. Ein Gegengutachten bringt nichts, da das oft nicht anerkannt wird.
Du selbst als Tochter kannst aber einen Pflegebeitrag beantragen, der zwar nicht so hoch ist wie bei einem professionellen Pflegedienst, aber gratis musst du das nicht machen. Du musst dann nur ein vorgeschriebenes Protokoll führen (auf die Minute genau). Erkundige dich mal bei der Krankenkasse (Pflegeversicherung) und lass' dich nicht gleich abwimmeln sondern verlange dann den Vorgesetzten. Lass' dir die Auskünfte schriftlich geben sowie den Namen des Auskunftgebers.

Es ist mühsam und Pflegeklasse 2 so gut wie unmöglich. Da muss der Patient halb tot sein.

Viel Erfolg!
14.11.2017 18:02:15
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

wir haben bei meiner Mutter Widerspruch eingelegt, als die Pflegestufe 2 abgelehnt wurde.
Mit ERfolg.
wenige Tage später kam erneut jemand vom MDK und nach wenigen Fragen und Test wurde sie für Stufe 2 vorgeschlagen und das wurde dann auch bewilligt.

na ja, halb tot muss man nicht sein bei Grad 2.
Meine Mutter konnte noch am Tisch sitzen und selbständig essen. Nur das fortbewegen ohne Rollator ging nicht mehr, und selbst damit ist sie oft hingefallen.
auch sonst musste sie versorgt werden, als Hilfe bei der Körperpflege und so was.

das war aber noch zu der Zeit, als es nur die 3 Stufen gab.
Es kommt immer drauf an, _wer_da gerade prüft. finde ich. Wir haten das Ganze schon mit menem vater durchgemacht und auch dort von 2 auf 3 Widerspruch eingelegt.
Dann kam jemand anderes und es wurde bewilligt.

Wenn man sich als Betreuungsperson eintragen lassen will, muss man - soweit ich weiß - eine bestimmte Stundenzahl im Pflegehaushalt anwesend sein.
die anzahl der Stunden ist aber auch wiederum abhängig vom Pflegegrad.

wie gesagt, es ist ein paar Jahre her ( jüngster Fall 3,5 Jahre).
ich weiß nicht, was sich inzwischen geändert hat außer dass es nun 5 Pflegegrade gibt
14.11.2017 18:13:19
Kaffeetante35plus

Kaffeetante35plus

(6478 Beiträge)

Wenn ihr schon einen Pflegedienst habt, kann zumindest bei der Medikamentendosierung der Hausarzt verschreiben, dass das der Pflegedienst macht. Das läuft dann über die Krankenversicherung und nicht über die Pflegeversicherung.
14.11.2017 18:18:34
IBorg

Mitglied gelöscht

 

Erdbeerhasi, Dein Beitrag wirft Fragen auf.

1. Wurde Deine Mutter in einem Krankenhaus oder zu Hause begutachtet?
2. Wird sie bereits von einem Pflegedienst betreut?
14.11.2017 19:01:19
bauernhausen

bauernhausen

(2827 Beiträge)

@geli: es heisst Pflegegrade seit 01.01.2017, nicht Stufe. Und positiv ist, dass Demenz nun anerkannt und berücksichtigt ist, vorher wurde das nicht mit einbezogen.
Ein Widerspruch gegen die Einstufung ist immer sinnvoll und formlos und kostenfrei möglich. Dann wird neu begutachtet, egal ob zuhause oder im KH oder im Pflegeheim.
Bei den Bedenken in diesem Fall, dass es auf persönlicher Ebene abgewickelt wurde, wird sich der Einspruch sicher lohnen. Die Pflegkassen sind da sehr offen und eine Zweitbegutachtung hat meist Erfolg. Das dumme ist nur, dass die meisten Pflegebedürftigen sich bei der Begutachtung wie in einer Prüfungssituation fühlen und alles geben oder nicht zugeben was sie nicht können.
14.11.2017 20:25:59
bauernhausen

bauernhausen

(2827 Beiträge)

.. und scheinbar wird erwartet dass ich alles gratis mache... das finde ich schon hart. Schonmal was von Generationenvertrag gehört? Oder lebe ich in einer falschen Welt, weil ich mich soweit möglich um meine älteren Angehörigen kümmere - man kann, möchte und sollte doch auch was zurückgeben können ohne dafür die Hand aufzuhalten.
14.11.2017 20:29:22
erdbeerhasi

erdbeerhasi

(7278 Beiträge)

So, ich kläre dann mal die offenen Fragen

ich hab jetzt nicht alles aufgeführt, was ich für Mama machen muss, es ging um Beispiele.
Sie wurde daheim begutachtet, aber sie war vor einiger Zeit im KH, dort hat man uns gesagt, sie sollte doch unbedingt Pflegegrad beantragen.

Sie ist sehr gangunsicher und fällt schon mal um, weil sie eine schwere Aortenstenose hat.

die Leiterin vom Pflegedienst war da, weil man uns über Bekannte geraten hatte, das so zu machen. Damit die Dame Tipps geben kann, b ei der Begutachtung. Ohne die Dame hätten wir nun keine Verordnung für einen Duschstuhl und einen Badewannenlift.

@ bauernhausen

kennst du das? Urteile erst, wenn du ein paar Meter in den Schuhen gegangen bist? Ja?

Ich mache wirklich viel für meine Eltern. Da mein Vater auch kaum noch sieht und sehr schwer hört, bleiben so ziemlich alle Alltagsverrichtungen an mir hängen. Von Behördentelefonaten bin hin zur Postbeantwortung. Ich bin gerade Sekretärin, Begleiterin, Köchin, Krankenschwester, und vieles mehr.

Mein Mann und ich sind selbst ziemlich krank...will ich hier jetzt nicht ausbreiten. Und wir sind darauf angewiesen, dass ich nebenher Geld verdiene. Oft kommt mein Job( den ich freiberuflich mache) zu kruz, weil wieder ein Anruf kommt, ein dringender Arztbesuch ist, oder oder oder. Alleine die Spritkosten fressen uns hier auf. Und wir leben aktuell unter dem Existenzminimum. Da darf ich auch so realistisch sein und rechnen. Denn nirgendwo steht geschrieben, dass man sich selbst nicht nur körperlich, sondern auch noch finantziell in den Abgrund schießen muss, nur weil jemand aus der Familie Pflege braucht.

Es wäre für mich z.B. einfacher, wenn die Eltern bei mri wohnen würden. Wollen sie aber nicht....weil zu wenig Platz und baulich nicht ganz einfach, was anderes gibt es auch nicht und noch ein Umzug will Mama nicht....

so, da bleibt mir nur....Tag und Nacht allzeit bereit....nachts raus, Medikamente holen....morgens stundenlang beim Arzt sitzen...mach ich alles gerne...aber ein Pflegeheim wäre deutlich teurer und ich bekomme keinen Cent nur als Ausgleich für meine Ausgaben.
14.11.2017 20:55:15
erdbeerhasi

erdbeerhasi

(7278 Beiträge)

so, nun noch die anderen Sachen

die Medikamentedosierung ist das kleinste Problem...wusste gar nicht, dass das auch verschrieben werden kann.

Pflegedienst haben wir, wie gesagt, keinen, das war nur für den Begutachtungstermin.

Das mit dem Pflegetagebuch werd ich jetzt auch machen. Es klingt bekloppt, aber ich wollte nicht alles immer aufdröseln nach dem, was ich quasi als Pflege leiste und das was wirklich privat ist....aber klar, es ist sinnvoll und wird nun auch gemacht.


Das mit * als Betreuungsperson eintragen* kenn ich gar nicht...muss ich auch mal nach suchen. Ich bin ja viel bei meinen Eltern....wenn ich alles zusammenrechne, bin ich sicher jede Woche gut 15-20 Stunden dort oder außer Haus für sie, um etwas für sie zu erledigen.
14.11.2017 20:58:51
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

Generationenvertrag...gut und schön. aber:

wenn die Eltern pflegebedürftig werden, und man sich als Kind kümmert, ist es doch etwas anderes, als wenn ich als Mutter mein Kind aufziehe und bei der ein oder anderen Krankheit pflege. Mit Kindern macht man ja auch was anderes, als mit pflegebedürftigen Eltern. Dieser pflegebedürftige zustand ist _immer_täglich_stündlich und das an 7 tagen die Woche, 365 Tage im Jahr und das womöglich über viele Jahre hinweg.

mag sein, dass es Frauen gibt, die das gut hinbekommen, aber es zehrt schon sehr an den Kräften und auch an den Nerven.
Und bitte...nur weil es jemand gut kann, muss man anderen keine Schwäche nachsagen.

ich habe meine Mutter nur unterstützt in der Pflege meines Vaters.
ich kann das gar nicht zählen, wie oft sie mich angerufen hat, ich solle bitte kommen, der Papa sei gefallen...später...der Papa braucht...dem Papa geht's so schlecht, ich glaube er stirbt...und immer lässt man alles stehen und liegen und fährt los...und das fünf lange Jahre.
und als er dann erlöst wurde von all dem Leid, da fing bald darauf meine Mutter an.

Da kann man schon mal an seine physischen und psychischen Grenzen stoßen, vor allem wenn man selber noch Familie hat.

erdbeerhasi, ich weiß nicht, wie viel dir als betreuende Person zusteht, aber ich finde, es steht jedem zu, dieses Geld anzunehmen.
14.11.2017 21:24:10
geli02

Mitglied gelöscht

 

@bauernhausen,wir zahlen alle in die Pflegeversicherung ein(auch wir Rentner)wozu denn deiner Meinung nach?es soll denjenigen zugute kommen,die andere pflegen,oder ?gab es früher nicht,da lebten auch die Generationen enger zusammen.

@erdbeerhasi,der Wiederspruch muss innerhalb von 4 Wochen beim Empfänger sein.Viel Glück
14.11.2017 21:35:51
Kaffeetante35plus

Kaffeetante35plus

(6478 Beiträge)

Pflegegeld bekommt man bei Pflegegrad 1 glaube ich noch nicht. Aber ab einer bestimmten Anzahl von Stunden, die man pro Monat in der Pflege leistet, zahlt die Pflegekasse Rentenversicherungsbeiträge für den Pflegenden. Da solltest du unbedingt bei der Pflegekasse oder Krankenkasse nachfragen.
Ich bin bisher bei Fragen bei der Kranken-/Pflegekasse meines Vaters immer sehr freundlich und kompetent beraten worden. Also scheue dich nicht, dort zu melden, wenn du etwas wissen willst.
Einspruch würde ich auch auf jeden Fall einlegen.
14.11.2017 21:38:41
lesepiraten

lesepiraten

(45230 Beiträge)

Ab 10 Stunden wöchentlich steht dir Geld für die Pflege zu. Achte dann auch darauf, das man für dich in die Rentenkasse einzahlt. Das machen die nämlich nicht von selbst, da musst du dich drum kümmern.

Außerdem würde ich Wiederspruch einlegen. Notiere dir alles, was du erledigen musst, weil es deine Mama nicht mehr kann.

Ich pflege meinen Vater und da fängt es Morgens schon damit an, das ich ihn wecke, beim anziehen helfe, Körperpflege, Frühstück herrichten, Tabletten verabreichen.

Mittags haben wir Essen auf Rädern bestellt.

Nachmittags wieder für das leibliche Wohl sorgen, einkaufen, Arztbesuche, usw. alles schriftliche erledigen usw.

Meinen Vater können wir nicht mehr über viele Stunden alleine lassen. Er vergisst die Wasserhähne abstellen, Haustüre bleibt auf usw.

Abends dann wieder das Abendessen richten, wieder Medikamentengabe, mind. 1 Stunde Spielen, beim auskleiden helfen.

Ansonsten was sonst noch so anfällt wie die Wäsche, Putzen usw.

Schreib dir alles auf. Die Sozialstation brauchst du bei der Begutachtung eigentlich nicht unbedingt dabei haben. Wir haben das ohne Hilfe gemacht.

Wenn du Hilfsmittel brauchst wie z. B. den Duschstuhl, da kannst du dir ein Rezept vom Hausarzt schreiben lassen.

Wenn ihr Pflegestufe genehmigt bekommt, dann steht euch auch Pflegeprodukte zu, wie z. B. Einmalhandschuhe, Körperlotion usw. Da stehen dir im Monat Produkte im Wert von 40 Euro zu.

Dann gibt es noch diese 125,00 Euro für zusätzliche Betreuung, z. b. wenn sich jemand mit deiner Mama beschäftigt, z. B. Spielen, Zeitung lesen, Spaziergänge usw. Das musst du über eine Pflegestation beantragen. Da kannst du nicht die Nachbarn oder die Verwandtschaft beauftragen, die bekommen das Geld nicht.

Jetzt drücke ich dir die Daumen, das ihr die für euch zutreffende Pflegegrad bekommt. Und dir wünsche ich ganz viele Kraft.

14.11.2017 21:42:03
erdbeerhasi

erdbeerhasi

(7278 Beiträge)

@ Buga

danke, das hast du sehr treffend geschrieben. Aktuell graut mir auch immer davor, wenn das Telefon klingelt...ist sie wieder gefallen? Müssen wir mit ihr ins Krankenhaus? Der Dauerzustand ist das Problem. Letzten Winter hatte ich den Norovirus und konnte ne Woche nicht hin...damals ging das noch...jetzt wäre das eine Katastrophe....

leider steht mir bei Pflegegrad 1 gar nichts zu als pflegende Angehörige. Das gibt es erst ab Grad zwei. Bei Grad 1 gibt es nur die 125 Euro Entlastungsleistung, die hier in Bayern aber nur an anerkannte Pflegebetriebe gezahlt werden.

In NRW oder Sachsen gilt das anders, dort kann man dieses Geld auch im Rahmen der Nachbarschaftshilfe nehmen und privat demjenigen geben, der etwas für die Pflegeperson macht.


Deshalb , wie gesagt, wäre es so wichtig, Grad 2 zu bekommen. Die Geldleistung läge dann bei 300 Euro Pflegegeld( man bekommt ja nur 40 % von dem, was ein Pflegedienst bekäme)...auch nicht viel, aber davon kann man jemanden bezahlen, wenn ich mal für ein, zwei Wochen ausfalle. Vor allem hätte man auch Anspruch auf Verhinderungspflege....

Mir graut wirklich aktuell davor, dass ich akut krank werde....hier ist sonst niemand , der hlefen würde. Seit dem Tod meines Bruders bin ich Einzelkind und Angehörige gibt es keine mehr...


14.11.2017 21:43:56
erdbeerhasi

erdbeerhasi

(7278 Beiträge)

Zum Thema Rentenkasse.....auch das ist abgeschafft worden, bei Pflegegrad 1.....diese Leistung gibt es erst ab Pflegegrad 2......auch deshalb wäre der sinnvolle Widerspruch wirklich wichtig....seufz
14.11.2017 21:45:15
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

wir hatten eine patente Pflegerin vom Pflegedienst.
die hat uns alles erklärt, was man machen kann, wo man es beantragt usw.
oft hat sie selber die Formulare besorgt und geholfen sie auszufüllen.

14.11.2017 21:45:21
lesepiraten

lesepiraten

(45230 Beiträge)

Wie es ab dieses Jahr ist kann ich nicht sagen. Bis letztes Jahr gab es ja die Pflegestufen und da bekam man ab Pflegestufe 1 schon ein wenig Geld.

Und wenn man nachweisen kann, das man mindestens 10 Stunden wöchentlich pflegt, dann müssen die auch für den, der pflegt, in die Rentenkasse einzahlen. Ich selbst musste da über einige Monate kämpfen. Aber seit Mai habe ich es dann bezahlt bekommen, sogar noch rückwirkend ab Januar.

14.11.2017 21:46:21
lesepiraten

lesepiraten

(45230 Beiträge)

Echt, das wusste ich nicht. Wir haben bis Dezember Pflegestufe 1 gehabt und nun haben wir für meinen Vater Pflegegrad 3.

Pflegegrad 3 entsprecht eigentlich der Pflegestufe 2 mit alltäglichen Einschränkungen, dazu zählt z. B. auch die Vergesslichkeit von Alltäglichkeiten.
14.11.2017 21:48:14
Kaffeetante35plus

Kaffeetante35plus

(6478 Beiträge)

Mich hat die Pflegekasse sogar angeschrieben wegen der Rentenversicherung.
Ich komme aber nicht auf genug Stunden. Bei meinem Vater kommt ein Pflegedienst und meine Mutter kann auch noch das ein oder andere machen. Für die 125 Euro Zusatzleistung kommt eine Putzfrau.
14.11.2017 21:50:36
lesepiraten

lesepiraten

(45230 Beiträge)

Erdbeerhasi, mir geht es so ähnlich, seit dem Tod meiner Schwester bin ich für alles verantwortlich. Ich habe hier schon seit 1991 einen doppelten Haushalt zu schmeißen, einige Jahre habe ich sogar noch einmal wöchentlich bei meiner Schwiegermutter geputzt und gewaschen. Aber ich habe erst seit 2015 Pflegestufe für meinen Vater beantragt. Vorher habe ich immer alles einfach so gemacht. Aber da war mein Vater auch noch fit.

Von 1991 bis 2001 haben wir schon meine Mutter gepflegt. Sie hatte einen Schlaganfall und bekam Pflegestufe 3. Und von 2011 bis 2013 war ich dann auch noch Betreuer meiner Schwester, die sich im Krankenhaus mit MRSA angesteckt hatte. Daran ist sie dann in 2013 gestorben. Und von da an ging es auch bei meinen Vater immer weiter abwärts. Er hat den Tod meiner Schwester kaum ertragen können.
14.11.2017 21:54:53
lesepiraten

lesepiraten

(45230 Beiträge)

Ich musste um die Renteneinzahlung kämpfen. Ich habe zum Schluss mit einen Angestellten der Pflegekasse telefoniert und erklärt, das ich normalerweise selbst noch Arbeiten gehen müsste, damit ich später überhaupt mal eine Rente bekomme. Wir haben uns unterhalten und ich habe ihn gefragt, warum man darauf nicht aufmerksam gemacht wird. Und er meinte nur, das machen sie nicht, darum muss man sich selbst kümmern.

Als meine Mutter ihren Schlaganfall bekam, gab es in den ersten Jahren noch kein Geld für Personen die zu Hause pflegen, ich glaube das gab es dann erst ab 1995, wenn ich mich nicht irre. Aber damals kam bei uns die Pflegestation, so das mir eh kein Geld zustand. Nur die Pflegestation kommt für ungefähr 30 Minuten am Tag und was geschieht in den restlichen 23,5 Stunden. Da musste ich herhalten.


14.11.2017 21:59:27
IBorg

Mitglied gelöscht

 

Erdbeerhasi, ich fragte, weil ich vermutete, dass Deine Mutter im KH begutachtet wurde, und der Bescheid möglicherweise vorläufig wäre.
An Deiner Stelle würde ich auch schriftlich Widerspruch einreichen.
14.11.2017 22:02:46
erdbeerhasi

erdbeerhasi

(7278 Beiträge)

Hier

http://tinyurl.com/y833w7zx


wird schön erklärt, dass es leider vom eingestuften Pflegegrad abhängt, ob man Leistungen für die Rentenkasse bekommt. Ist jetzt neu seit 1.1.17. Der Bedürftige muss Grad 2-5 haben...also auch hierbei wiedermal Pech....


weiß eigentlich jemand, ob es für das Pflegetagebuch neue Vorschriften gibt seit 2017? Die Vordrucke die ich habe und finde, sind alle älter. Da jetzt aber gar nicht mehr so sehr nach Minuten gemessen wird, taugen die Vordrucke eigentlich nix, zumal ja die psychischen Aspekte komplett unverwähnt bleiben in den alten Vordrucken. ( Mama hat schwere Depressionen und Panikattacken, die wirklich belastend sein können) Zudem hat sie oft Angst vor alltäglichen Handlungen.

Körperlich wäre sie in der Lage, vorbereitetes Essen von mir aufzuwärmen. Rein praktisch hat sie so eine Angst vor der Situation, dass sie es nicht macht. Und mein Dad sieht am Ofen nicht mehr genug...ergo...ich koche nicht nur vor....ich fahre auch hin und mache das Essen warm.



Mich ärgert vor allem, dass man sich so allein gelassen fühlt. Ich helfe wirklich gerne, aber der Zwang, der dahinter steckt, macht mich fertig. Wenn ich mal nicht kann, muss ich trotzdem, weil niemand einspringt. Und das ist so schrecklich, auf Dauer. Von den Eltern die Erwartungshaltung ist halt da.....sie verlassen sich da auf mich.....was mir manchmal auch zu viel wird, weil ich auch Angst bekomme, das alles nicht stemmen zu können....


Scheinbar zielt dieses ganze System wirklich darauf ab, die Kinder gehörig auszunutzen, bis sie halt nimmer können....dann gibts gleich die nächsten Pflegefälle....sorry, das ist jetzt überspitzt, aber ganz unwahr wohl nicht. Nur mit dem Unterschied, ich hab keine Kinder, die sich kümmern könnten...oder sie bringen dich dazu, dir zu wünschen, dass die Situation aufhört....ganz tolle Sache...weil, das endet ja nur mit dem Tod der Eltern.
14.11.2017 22:10:31
sanne21

sanne21

(11177 Beiträge)

Ich habe nun quer gelesen aber ich würde an deiner Stelle einen Pflege dienst fragen, denen alles erzählen und um deren Rat bitten.
Die haben täglich damit zu tun, sind selbst aber auch Mensch geblieben.
Gutachter betrachten nur.

Ich bin
14.11.2017 22:19:47
sanne21

sanne21

(11177 Beiträge)

Ups , ich bin für meine Mutter Pflege kraft. Mache Haushalt usw. Sie hat Grad 2, ich bekomme zwar kein Pflege geld(interessiert mich auch nicht) bin aber Rentenversichert. Dazu hat sie noch eine putzhilfe die von den 152 Euro die die kasse dazu legt, bezahlt wird.
Du kannst allen Anträgen wiedersprechen, wenn deine Mutter( Eltern) es verstehen. Sie sollen nie sagen... kann ich noch, immer ruhig schlechter machen. Sie gewinnen ja dadurch
14.11.2017 22:24:50
sanne21

sanne21

(11177 Beiträge)

Ein Pflegetagebuch führen wir nicht, wurde nie nach gefragt. Ich habe nur erzählt was alles anliegt und das wars
14.11.2017 22:28:12
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

erdbeerhasi,

meine Mutter hatte meinen Vater zu hause gepflegt. Morgens und abends kam der Pflegedienst, als mein Vater bettlägerig wurde.

Meiner Mutter standen 4 Wochen Urlaub zu, hat sie nie genommen, dafür bekam sie dann das Geld, welches aber wieder in die Pflege floss.
z.b. hatte ich mir mal das Bein gebrochen, aber meine Mutter musste selber wöchentlich zum Doc für eine Spritzentherapie.
Da blieb dann jemand vom Pflegedienst bei meinem vater...waren oft die, die sich für ein soziales Jahr entschieden hatten, statt zur Bundeswehr zu gehen.

Erkundige dich, frag allen die was wissen könnten, Löcher in den bauch.
lass dich nicht abwimmeln und vor allem....lege widerspruch ein.
ich habe schon so oft gehört, dass beim 2. Mal die nächsthöhere Stufe bewilligt wird.

wer hat es nochmal angesprochen....die alten Leutchen wollen oft ihr bestes geben wenn sie dann befragt werden, sie sagen dass sie dies und das noch können...ja, kann ich noch..dabei können sie es nicht mehr.
Das ist auch ein Problem, sie geben ja auch nicht gerne zu,d ass sie Hilfe brauchen.

und so mancher von diesen Beurteilern hat echt ein Rad ab.

mein vater konnte sich nicht mal mehr alleine im Bett aufsetzen und wenn man ihn etwas mehr in Sitzposition brache, rutschte er runter oder kippte zur Seite. sprechen konnte er auch nicht mehr.

und da kommt so ein Schnösel daher und sagt zu meiner Mutter:
So, dann stellen wir Ihren Mann mal auf die Beine, mal gucken, ob das klappt. Bitte helfen Sie mit.
meine Mutter: wenn Sie meinen, dass Sie meinen Mann hinstellen müssen, dann sehen Sie zu, dass er Ihnen nicht hinfällt. aufheben müssen Sie ihn alleine, ich kann das nicht mehr.
wenn er sich dabei was bricht, verklage ich Sie.
er bekam anstandslos Pflegestufe 3
14.11.2017 22:29:38
erdbeerhasi

erdbeerhasi

(7278 Beiträge)

Die Dame vom Pflegedienst frage ich sicher nicht. Die hat eh schon gemeint, dass ein Widerspruch meist keinen Sinn macht und das sehe ich eben anders.

Ich werde mich mal umhören, ob Caritas, Rotes Kreuz oder wer auch immer da auch beraten. Weiß da jemand etwas?

Mir geht es echt in erster Linie darum, dass die Versorgung meiner Eltern auch dann gewährleistet ist, wenn ich mal ausfalle. Das Finanzielle für mich wäre zwar fein, aber darum geht es gar nicht in erster Linie.

Leider ist Pflegegrad 1 ja so ausgelegt, dass man nichts reißen kann mit diesem kleinen Betrag, der da monatlich anfällt.

Aktuell geht es mir um die Frage, wer übernimmt meine Aufgaben, wenn ich nicht kann? Im Zweifelsfall niemand und das darf doch nicht sein.....
14.11.2017 22:29:54
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

Muss ich noch dazu sagen:
wir hatten auch sehr nette Beurteiler vom medizinischen Dienst, sehr verständnisvoll und kompetent. Möchte nicht alle verteufeln.
Es ist auch nicht immer leicht, das einzuschätzen, denke ich, sind sie doch mal gerade eine halbe Stunde mit dem Pflegebedürftigen zusammen...und oft genau dann , wenn der Kranke dann mal ein paar gute Minuten hat.
14.11.2017 22:35:38
sanne21

sanne21

(11177 Beiträge)

Es gibt doch sogar hier in Ostfriesland Gemeinde Schwestern, also Pflege dienste die ins Haus kommen und zb spritzen geben.
Awo, Caritas usw, kuck mal in die gelben Seiten. Da vorsprechen und die fragen. Die kommen ja auch und machen deine Aufgaben wenn du zb in Urlaub bist... bzw oder es nicht übernimmst weil du nicht vor Ort bist
14.11.2017 22:38:33
erdbeerhasi

erdbeerhasi

(7278 Beiträge)

die Dame vom MDK fand ich so unnett jetzt auch nicht,aber man merkte die Abversion, die sie gegen ihre Exchefin hatte...und eben da bin ich nicht sicher, ob sie wirklich alles richtig beurteilt hat.

Zumal ich jetzt eben anhand der Bewertungsbögen gesehen habe, was alles ausgefüllt wurde.....Dinge, die sie nicht wissen kann und die sie auch nciht abgefragt hat.

Geärgert hat es miach auch, dass meine Mama das Bett verlassen musste....wir haben ihr beim Aufstehen geholfen und dann ist sie sehr unsicher rumgetappt....aber die MDK Dame wollte dann, dass Mama sich mit in die Küche setzt....als sie dort ankam, war sie fertig... und dann war die MDK Dame auch etwas beleidigt, als ich sagte, ich bringe Mutter wieder ins Bett.....bevor sie mir vom Stuhl fällt.....ja, sie hätte meine Mama ja gefragt...klar....meine Mama gehört noch zu der Generation, die glaubt, man müsse machen, was Arzt oder ähnliche Personen sagen...
14.11.2017 22:39:12
erdbeerhasi

erdbeerhasi

(7278 Beiträge)

Sanne bei uns käme ja niemand, wenn ich Urlaub hätte oder krank wäre....dafür wurde meiner Mutter ja nix bewilligt...

aber ich frage morgen sicherlich alle, die ich finden kann
14.11.2017 22:40:00
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

" Mama hat schwere Depressionen und Panikattacken, die wirklich belastend sein können) Zudem hat sie oft Angst vor alltäglichen Handlungen. "

das glaube ich, meine Freundin hatte das auch mitmachen müssen.
Mutter Depressionen und Panikattacken.
Das ist für alle die Hölle.

Das war auch ein kleiner Kampf, denn rein vom körperlichen her hätte sie noch viel machen können, aber diese Depressionen machen handlungsunfähig und sei es nur, Essen aufzuwärmen.
aber letztendlich hat sie Stufe 2 bekommen.
14.11.2017 22:43:33
erdbeerhasi

erdbeerhasi

(7278 Beiträge)

ja, Buga , wer das nicht kennt, denkt wirklich, die Leute spinnen.

Mama weint manchmal schon mittags, wenn sie für den Abend das Essen aufwärmen soll. ( Eben,weil ich auch nen Termin habe, oder sowas)
Oder sie bekommt dann körperliche Symtome, wie Übelkeit, Schmerzen, Schwindelattacken...

deshalb mache ich für solche Tage nur Gerichte, die ganz kurz in einem Topf schmurgeln müssen....um den Stresslevel klein zu halten für alle Beteiligten.

14.11.2017 22:47:40
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

wegen deiner Sorge, was passiert, wenn du mla ausfällst.

es gibt die Möglichkeit der Kurzzeitpflege im KH.
jedem stehen 28 pro Jahr tage zu, die er beanspruchen kann. Gesplittet oder am Stück.
Bei uns ist das schon so lange her und wie gesagt - es gab ja Neuerungen.
Erkundige dich auch darüber mal.

hier mal ein link

https://sozialversicherung-kompetent.de/pflegeversicherung/leistungsrecht/231-kurzzeitpflege.ht
ml

14.11.2017 22:52:07
erdbeerhasi

erdbeerhasi

(7278 Beiträge)

Buga, auch das hat sich geändert, das ist das Leistungsrecht bis 2016....

mit Pflegegrad 1 steht einem das nicht mehr zu....leider...auch eine der schönen Änderungen vom 1.1.17...Ausnahme...wenn man im KH war und vor Ort niemand in der Genesungsphase die Pflege übernimmt....

aber anders rum geht es angeblich nicht....
14.11.2017 22:54:08
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

ach herrje...

bei uns ist das kein Thema mehr, daher bin ich da nicht so informiert.

sieh zu, dass deine Mutter höher gestuft wird, dann sieht das alles schon ganz anders aus.
ich bin auch sicher, dass es bei einer zweiten Prüfung genehmigt wird.
ich kenne viele, wo es erst mal abgelehnt wurde, und dann im 2. Anlauf bewilligt wurde.

nicht aufgeben
14.11.2017 22:58:43
lesepiraten

lesepiraten

(45230 Beiträge)

Erkundige dich mal, ob es bei euch Essen auf Rädern gibt. Nicht das die einmal die Woche gefrorenes Essen bringen und man es selbst aufwärmen muss. Bei uns kommt tägliches frisches warmes Essen. Damit haben wir angefangen, als ich noch arbeiten gegangen war und das beziehen wir heute noch. So bekommt mein Vater täglich zur selben Zeit eine warme Mahlzeit. Ist zwar nicht ganz billig, aber für uns lohnt es sich. Ich koche zum einen nicht täglich und zum anderen immer nur dann, wenn Männe Feierabend hat.
14.11.2017 23:00:48
erdbeerhasi

erdbeerhasi

(7278 Beiträge)

Lesepiraten...wir wohnen so ländlich, hier gibts nix...noch nicht einmal ein Gasthaus welches Mahlzeiten zum Mitnehmen anbietet.


Wir leben wirklich noch recht ruhig und schön, aber für so etwas ist es unpraktisch. Hier werden nur die gefrorenen Sachen angeboten....und die sind teuer, klein und unpraktisch. Da koch ich echt lieber selbst, da weiß ich, was meine Eltern kriegen. Zumal meine Mama dann mit ner Mikrowelle arbeiten müsste....um Gottes Willen. Den Versuch haben wir aufgegeben...hatte ich vor kurzem ausprobiert.....
14.11.2017 23:09:46
lesepiraten

lesepiraten

(45230 Beiträge)

Schade. Unsere Essendame fährt täglich auch mehrere Ortschaften an. Wir wohnen auch ländlich. Aber ich bin froh, das es das bei uns gibt.

14.11.2017 23:34:41
TFR02

Mitglied gelöscht

 

Wir hatten eine aus unserer Sicht faire Bewertung. Es gibt Pflegegradrechner im Internet, die ehrlich beantwortet, auch eine gute Grundlage für einen Widerspruch bilden. Irgendwelchen Sozialstress würde ich völlig ausblenden. Ich glaube auch, dass die Aussichten dann gut sind.
15.11.2017 08:55:07
MickeyK

MickeyK

(31046 Beiträge)

Erdbeerhasi: hast du du mal über einen Hausnotruf für deine Eltern nachgedacht (aufgrund der häufigen Stürze)?
15.11.2017 09:13:01
mani36

mani36

(2654 Beiträge)

Gibt es bei Euch vom Kreis eine Stelle die hilft?

Der VdK ist bei solchen Sachen auch eine Anlaufstelle.

Allerdings gilt das nur für gesetzlich Versicherte.

Meine Mutter ist privat versichert und da gibt es Kompass.
Die kommen nach Hause, beraten, schauen sich alles an.

Was ich auch nicht wußte, die kommen schon vor einer Begutachtung und man weiß was alles gefragt wird.
15.11.2017 09:29:51
2_cfam

Mitglied gelöscht

 

Im Krankenhaus gibt es bei uns eine Beratungsstelle, die Angehörigen sagt, wie es weiter gehen und an welche Pflegedienste man sich wenden kann. Die können dann auch vor Ort die ärztlichen Unterlagen einsehen. An unserer Uniklinik heißt das "Brückenpflege".
15.11.2017 10:27:18
Novemberrain

Novemberrain

(5006 Beiträge)

erdbeerhasi- Widerspruch einlegen ist sinnvoll.
Pflegetagebuch führen eine gute Idee.
Und gleich noch die Einstufung für den Vater mitbeantragen. Evtl. hat der MDK den im Haushalt lebenden Ehemann falsch eingeschätzt. Gerade Menschen mit Sehbehinderung machen im häuslichen Umfeld oft einen sehr fitten Eindruck.
Mit dem Hausarzt sollte besprochen werden, welche medizinischen Leistungen auf Rezept verordnet werden können zu deiner Entlastung (Medikamentengabe, Kompressionsstrümpfe). Vereinbare mit dem Hausarzt Hausbesuche; wenn er das nicht macht: wechseln; für Facharztbesuche kann eine Beförderung beantragt werden. Der Nachbar meiner Mutter mag seinen Taxifahrer sehr gern, der holt ihn von der Haustür ab und bringt ihn bis ins Wartezimmer.
Bei Leistungen wie Putzen oder Einkauf solltest du abwägen, ob das Entlastungsgeld in einen Alltagsbegleiter gut investiert wäre (dann könntest du in der Zeit arbeiten).
Hausnotruf hört sich erst immer toll an; in der Praxis verständigen die dann aber auch erstmal Angehörige oder Nachbarn mit Hausschlüssel zum Nachschauen. Es ist nicht so, dass bei einem Sturz jemand vom Hausnotruf losfährt und hilft.
Was für Dinge gibt es, die evtl. etwas Selbständigkeit erhalten? Duschstuhl hast du schon erwähnt. Toilettensitzerhöhung? Rollator, Toilettenstuhl (Sicherheit geben, dass einige Dinge noch bewältigt werden können). Einfache Umorganisation z.B. in der Küche (Töpfe nich mehr ganz unten oder Geschirr oben im Hängeschrank= Erreichbarkeit).

Die Zusammenarbeit deiner Eltern unterstützen. Was kann der Eine, was der Andere. Und wenn Vater noch nie Staub gewischt hat (nur als Beispiel), dann kann er jetzt damit anfangen. Worin können sie sich ergänzen? Anziehen, essen zubereiten oder zumindest aufwärmen? Was für Angebote könntet ihr zumindest manchmal nutzen? (Metzger bieten gutes preiswertes und reichhaltiges Essen, Hähnchenwagen, Suppenmobil...) Auch gleich für dich+ deinen Mann.

Ein unabhängiger kompetenter Ansprechpartner ist die Verbraucherzentrale.

Viel Erfolg, atme tief durch und bleib ruhig. Pflegende Angehörige reiben sich oft sehr auf.
15.11.2017 11:39:11
moseleidechse

moseleidechse

(34860 Beiträge)

sorry, vorab: deine TE-frage kann ich dir auch nicht eröffnen.

vielleicht aber bei anderen Fragen:

Als mein Vater einen Schlaganfall hatte wurden wir uns aber direkt von der Fachklinik (nach der Intensivstation) ein Beratungstermin in der Sozialstelle vor Ort gemacht, die war in der Klinik, die Sachbearbeiterin kannte sich mit vielen Fragen wirklich gut aus. es war praktisch, sie gleich vor Ort zu haben, aber diese Beratungsstellen gibt's auch anderswo, mache dich kundig. mir fällt gerade der offizielle Name dieser Beratungsstellen nicht ein, aber die gibt es sicherlich auch in deiner Gegend, notfalls eben in der Stadt.

zu der "was mache ich, wenn ich plötzlich krank werde"- Frage kann ich dir nur den Rat geben, sich frühzeitig darum zu kümmern. Vielleicht sogar beim Hausarzt. Konkret gibt es bei uns im Ort/Gegend das Angebot eines Seniorenheimes eine Tagespflege, (dh die Eltern werden morgens abgeholt und abends gebracht, tagsüber betreut, beschäftigt usw) sowie "Urlaubsbetten", d.h. sie haben bestimmte Kapazitäten, alte Menschen, die eigentlich zu Hause gepflegt werden im Fall von Urlaub oder Erkrankung aufnehmen zu können. Diese tageplätze sind auch nur für einen bestimmten Zeitraum buchbar, wenn zB die sonstige Betreuung krank wird oder verreist. Es ist auch möglich, dieses Angebot nur zB 1x die Woche zu benutzen. das machen zB Angehörige, die ihre Eltern zwar rund um die Uhr betreuen, aber wenigstens mal ab und an in eigener Sache zum Arzt, Friseur, Behördengänge, Einkauf müssen und die Eltern so lange nicht allein lassen können. (ich schreib das auch, weil deine Eltern zwar noch vergleichsweise fit genug zum einigermaßen allein leben sind, aber das kann ja nächstes Jahr schon anders aussehen). Ein Fahrdienst tingelt morgens über die dörfer und sammelt die Leute ein und bringt sie auch abends nach Hause.
Mir ist klar, dass es nicht das Gelbe vom Ei ist, aber ich kann die sorge was passiert, wenn du mal ausfällst so gut nachvollziehen, das belastet sehr und möchte dir einfach signalisieren: wnn du ausfällst greifen Hilfsangeboe. Natürlich auch Sozialdienst, mobile Betreuung usw. auch im ländlichen Gebiet. Unterhalte dich vielleicht wirklich mit der Praxishilfe eures Dorfarztes, die wissen vermutlich schon mehr, auch , wer in SAchen Pflegediensteinstufung helfen kann. oder schau mal genauer auf Autos mit Aufschrift, man sieht uU das örtliche Angebot. unterhalte dich mit anderen Kindern von hilfsbedürftigen Senioren, vielleicht haben die einen guten Tipp.

Lohn, Aufwandsentschädigung für Betreuer kam auch als Thema auf. ich bin gesetzliche Betreuerin (mein Vater ist also zu deutsch und fachlich natürlich nicht korrekt "entmündigt". Er ist zwar klar im Kopf, kann abe weder Unterschriften leisten noch Termine wahrnehmen). ich habe daher einen Anspruch auf Aufwandsentschädigung.
Aber der ist zunächst mal meinem Vater gegenüber ! : d.h. wenn ich sein Vermögen verwalte, darf ich ihm (!) monatlich eine bestimmte Summe in Rechnung stellen. Da ich es bisher nicht in Anspruch nahm, kenne ich die Summe nicht mehr, man hat sie mir aber mal mitgeteilt. (bin aber froh, dass es sie gibt, wenn das Amtsgericht mal irgendwelche Ausgaben nicht anerkennen will, dann bestreite ich sie halt offiziell von meinem "Gehalt". Bishe ging aber alles glatt.).
Aber : das ist der Stand der Dinge, wenn der/die Elter(n) genügend Rente bzw Vermögen haben, den Heimplatz selbst zu bezahlen und abgesehen von der Pflegeversicherung nicht auf die öffentliche Hand angewiesen sind. wie das im Falle davon aussieht, dass das Einkommen der Eltern nicht reicht, weiß ich nicht. und: ich vermute mal stark, dass es dieses Betreuungsgeld nicht gibt, wenn die Eltern noch selbstbestimmt leben und keine gestzliche Ganz- oder Teilbetreuung vonnöten ist.
gleiches gilt für Auslagen wie Benzingeld, vermute ich. Du musst vermutlich "gesetzlicher" Betreuer sein und sie zunächst einmal deinen Eltern in "Rechnung" stellen.
nun kenne ich die Finanzen deiner Eltern nicht. Wenn die Rente nicht ausreichen sollte und sie Sozialhilfe oder so bekommen, dann könntest du sicherlich bei einigen Ausgaben damit argumentieren, dass deren Einkommen für die Erstattung direkter Kosten nicht ausreicht. Ich vermute aber, dass du auf vielen Auslagen sitzen bleibst, weil die Behörde argumentiert, dass das in ihrem Satz schon reingerechnet wurde bzw vom Selbstbehalt für persönliche Bedärfnisse (zu deutsch: eine Art Taschengeld) zu bestreiten sind. aber da kann man sich vielleicht mal genauer erkundigen, welche Auslagen die jeqweilige Behörde erstatten kann bzw muss.

wenn es dir aber dennoch weiterhilft, dann kann ich gerne mal nachschauen, was mir als gesetzliche Betreuerin zusteht. shraib mir dann am besten eine PN. ich erinnere mich daran, dass es irgendwas mit 300 Euro im Jahr war. und es ist eigentlich auch keine "Bezahlung", sondern nur eine Entlastung, damit man nicht jede Briefmarke, jeden gefahrenen Kilometer etc eigens abrechnen muss, sondern wirklich eine Unkostenpauschale für "Kleinkram".

Generationenvertrag: da wurde zT "falsch" argumentiert. Mit dem Generationenvertrag ist in der Regel gemeint, dass die berufstätige Generation die Rente der alten Generation bezahlt und umgekehrt im eigenen Alter darauf Anspruch hat, dass dann die jüngeren Generationen wiederum für die Rente zahlt. Idealerweise spart eigentlich jede Generation in der Zeit der Berufstätigkeit selbst an und bekommt das Geld im Alter zurück. Das ist aber ein Modell, welches direkt nach dem Krieg in Deutschland unmöglich war. daher griff man zum Generationenvertrag zurück: die Berufstätigen bezahlen für die älteren Mitbürger und haben im eigenen Alter Ansprüche auf die nachfolgende Generation. Das klappt aber nur bei stabilen oder steigenden Bevölkerungszahlen, daher kippt das System in Deutschland gerade bzw wird umstrukturiert. Ziel ist eigentlich, dass irgendwann jede Generation (nur) für sich spart.

Ich verstand einen Beitrag mit "Generationenvertrag" dann so, dass man eine gewisse Verpflichtung gegenüber den eigenen Eltern hat und sozusagen der Ball erstmal bei den Kindern liegt. Das ist natürlich (moralisch und gesetzlich) richtig. aber dieses "erstmal" endet bei den eigenen Grenzen.
Zunächst mal sind wir gegenüber unseren Kindern genauso unterhaltsverpflichtet wie gegenüber unseren Eltern und können da auch rechtlich und finanziell zur Kasse gebeten werden. Die Grenze ist aber im allgemeinen das eigene Existenzminimum. für minderjährige Kinder gibt es eine besondere Grenze, weil in dem Fall argumentiert wird, dass die Eltern auch bereit sein müssen, über dieses Existenzminimum hinaus für ihre Kinder zu opfern. Man geht also sozusagen von 2 Grenzen aus, für Eltern minderjähriger Kinder gilt ein besonders knapp kalkuliertes Existenzminimum. das entfällt aber bei den eigenen Eltern.
Aber ansonsten macht der Gesetzgeber erstmal keinen Unterschied zwischen der Unterhaltspflicht gegenüber den eigenen (volljährigen) Kindern als gegenüber den leiblichen Eltern. erdbeerhasi sagt, sie sei schon am eigenen Existenzminimum, daher erwartet niemand von ihr Finanzielle Unterstützung der Eltern.
es bleibt aber bei dem Grundsatz, der nach wie vor gilt: brauchen die Eltern Hilfe, sind zuerst einmal (nach Rente und Pflegeversicherung) die eigenen Kinder gefragt, sofern sie dazu fähig sind. Der Staat springt erst dann ein, wenn dies nicht oder nicht ausreichend möglich ist. der Staat ist aber nicht dazu verpflichtet, die Kinder für ihre Pflege auch zu bezahlen. er tut dies aber, wenn anderes unzumutbar ist. Natürlich hilft er zB wenn jemand eigentlich voll berufstätig wäre, aber wegen der Eltern zu Hause bleibt und dadurch erhebliche Einnahmeneinbußen hat und davon nicht leben kann.

sorry, erdbeerhasi, die TEfrage konnte ich nicht klären, aber ich hab den Thread hier gründlich gelesen und hatte einige Anmerkungen dazu. vielleicht kannst du wenigstens mit dem, was ich über Hilfen bei Ausfall der Kinder schrieb anfangen.
15.11.2017 14:59:21
moseleidechse

moseleidechse

(34860 Beiträge)

ergänzend: diese Sozialberatungsstelle in der Klinik, die ich erwähnte hat keinen speziellen Namen, mit dem ich weiterhelfen kann.
15.11.2017 15:03:10
DoktorLektor

DoktorLektor

(4543 Beiträge)

als erstes solltest du vielleicht die kostenlose und neutrale pflegeberatung aufsuchen. Die Beratungsstellen heißen "Pflegestützpunkt".

http://www.bmg.bund.de/pflege/pflegeberatung/pflegeberaterinnen-und-berater.html

ausserdem würde ich mir eine kurze einleitung in buchform beschaffen, dann hast du einen überblick mit sämtlichen anlaufstellen, und auch darüber, wie es bei der einstufung läuft und was man vorbereiten und beachten kann. hier ein paar beispiele:

"Pflegebedürftig - Was tun?: Ein Ratgeber für pflegebedürftige Menschen
und ihre Angehörigen", 5 Euro, guter Überblick.

"Pflegefall - was tun?: In 10 Schritten zur guten Pflege", 9 Euro, mit diesen beiden Büchern kommt man schon recht weit.

Guter Ratgeber für Angehörige: "Eltern unterstützen, pflegen, versorgen" (20 Euro), auch sehr praktisch.

(diese buchtipps sind vom letzten jahr, kann sein, dass es inzwischen neuere gibt. vielleicht bei der büchersuche auch "warentest" oder "verbraucherberatung" eingeben.)

meiner mutter hat es geholfen, dass sie nach der einstufung meines vaters mit einer netten frau bei seiner pflegekasse telefonieren konnte. die hat ihr auch geraten, möglichst bald einen pflegekurs für angehörige zu machen:

dazu findest du vermutlich etwas auf den websites der entsprechenden krankenkasse, vielleicht informierst du dich dort zuerst. Es ist kein Fehler, sich dann auch direkt an die
Kranken- bzw. Pflegekasse des Pflegebedürftigen zu wenden.

bei diesen kursen geht es nicht nur darum, die techniken zu erlernen, sondern auch um das gespräch mit anderen pflegenden, darum, mal rauszukommen und sich um sich selbst zu kümmern. ab welchem pflegegrad es das gibt und ob eure kasse es anbietet, kann ich natürlich nicht sagen.

was zeiten angeht, wo du nicht kannst, weil du krank bist oder nicht da, so gibt es da auch verschiedene möglichkeiten, wenn ein ausreichender pflegegrad vorhanden ist.

hier noch ein paar websites, die vielleicht weiterhelfen (ebenfalls vom letzten jahr):

https://www.weisse-liste.de/de/pflege/pflegeplaner/index.html

https://www.pflegen-und-leben.de/

http://urlaub-und-pflege.de/

lass dich nicht entmutigen. bei meinem vater sagte die person, die ihn einstufen sollte, gleich zu meiner mutter, dass die pflegebedürftigen sich natürlich von ihrer besten seite zeigen und nicht hilflos erscheinen möchten. das kann jemand, der das professional täglich macht, schon einordnen.

auch wenn es beim ersten termin nicht gut gelaufen ist - ähnlich ist läuft ja wohl, wenn jemand eine kur beantragt: die wird zuerst abgelehnt und man muss widerspruch einlegen, um das geld dafür zu bekommen. bleib(t) hartnäckig, es ist euer gutes recht. immerhin wurden ja vorher die beiträge an kranken- und pflegekasse gezahlt.

um dir noch etwas mut zu machen: bei meinen eltern war es so, dass im lauf der pflegezeit ganz neue menschen dazukamen, die meine eltern auf die eine oder andere art unterstützt haben - und das in einer sehr ländlichen gegend.
15.11.2017 15:53:19
mani36

mani36

(2654 Beiträge)

*vordieStirnklatsch*

Pflegestützpunkt heißt das, danke schön DoktorLektor, ich bin doch vorhin nicht draufgekommen.
15.11.2017 16:10:36
monamie

monamie

(28946 Beiträge)

Ich bin schockiert, wie sich das alles ausarten kann! Ich bin mittlerweile auf "Achtung"! Mama (80 Jahre) hat beginnende Alzheimer und Osteoporose, Fällt schon mal öfter und hat z. Zt. einen Rippenbruch und einen Brustwirbelbruch!
Papa (90 Jahre) ist eigentlich körperlich total fit, aber nicht in der Lage zu kochen. Er kann max. Mahlzeiten erwärmen. Wäsche waschen, bügeln, Haushalt "schmeißen" usw. fällt ihm noch nicht so schwer.
Aber die Pflege meiner Mutter, die z. Zt. sich kaum bewegen kann,...das ist für ihn eine schwere Aufgabe! Er ist auch nicht mehr so kräftig, wie früher.
Wenn ich jetzt lese, was u. U. auf mich zukommt,...das macht mich fertig! Ich bin selbst schwer erkrankt, vorzeitig in EU-Rente und einige Sachen, die man so macht, wenn mal seine Eltern liebt und auch hilft,...das kann ich selbst nicht leisten!
Wenn ich jetzt lese, wie man um sein Recht, bzw. das Recht der Eltern bei Pflege kämpfen muss,...dann wird mir schon ganz schlecht! Zumal mein Sohn auch schwer erkrankt ist,...da habe ich auch keine Hilfe!
Das macht mir echt richtige Angst,...will doch das Beste für meine Eltern.

Ich wünsche allen hier, die ihre Eltern betreuen, alles Gute....ich werde mich jetzt mal ausführlich mit dieser Thematik vertraut machen! Das dass so schwer und schwierig ist, hätte ich so nicht erwartet! :((
Und ich muss mich auch mal erkundigen, wie es mal mit mir so weiter geht,...wie gesagt,..auch ich bin schwer erkrankt und mein Sohn wird mir auch nicht helfen können! :((
15.11.2017 19:12:14
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

Mit 90 noch den kranken Partner zu pflegen/betreuen ist eine Wahnsinnsleistung.
Alle Achtung.

Es gibt Hilfe, aber man muss sich erst mal durch alles durchkämpfen, da man ja anfangs gar nicht weiß, wohin man sich wenden muss.
Hier im Thread haben einige ja schon gute Tipps für die Anlaufstellen gegeben.
sich vorzeitig informieren ist nicht das schlechteste, dann haut es einen nicht so um, wenn es von heute auf morgen heißt...Mama/Papa braucht (Dauer)-Pflege
15.11.2017 19:50:14
DoktorLektor

DoktorLektor

(4543 Beiträge)

monamie: du kannst dich meines wissens auch jederzeit schon so beim pflegestützpunkt beraten lassen, auch wenn es noch nicht akut ist. das ist bestimmt hiflreich, um dir ein paar sorgen zu nehmen. die leute dort sind neutral und sicher nett, so war es bei meinen eltern. auch die einstufung ging wie erwähnt in diesem fall ganz einfach und freundlich über die bühne.

der wichtige schritt ist sicher häufig, sich einzugestehen, dass man hilfe braucht, und diese dann auch zu beanspruchen (damit sollte man auch nicht zu lange warten). - das tun sehr viele offenbar nicht, sei es aus stolz, sei es aus unwissen oder weil sie von den formalitäten abgeschreckt sind, aber dabei helfen einem eben verschiedene leute, wie z.b. von der pflegekasse, krankenkasse, pflegestützpunkt (-beratung), auch pflegedienste kann man fragen, die kennen sich natürlich aus und helfen auch bei anträgen und formalitäten. ausserdem können sie blitzschnell ausrechnen, wie viel geld bzw. pflege einem bei einer bestimmten pflegesufe zusteht.

diese büchlein, die knapp und übersichtlich die schritte zur pflege beschreiben, finde ich ebenfalls praktisch. daran lässt sich schon mal einschätzen, was überhaupt in frage kommt. vielleicht ist ja schon ein pflegegrad erreicht. es gibt haushaltshilfen, essen auf rädern, hilfsmittel, geld für umbauten usw. - nur muss man die zuschüsse jeweils beantragen und die rechnungen einreichen. ist ein bisschen wie buchführung, sodass man sich direkt einen pflege-ordner anlegen kann, um den überblick zu behalten.
15.11.2017 19:52:27
momorad

momorad

(36691 Beiträge)

Hasi, so wie du das schilderst, klingt das noch nicht mal mehr nach 2 sondern nach 3.
Ich habe das alles gerade durch, alleine auf die Begutachtung mussten wir mehrere Monate warten.

Auf jeden Fall Widerspruch. Die Einschätzung kann nach deinen Schilderungen nur falsch sein.
15.11.2017 19:58:21
erdbeerhasi

erdbeerhasi

(7278 Beiträge)

danke für eure Beiträge hier. Ich hab heute schon den ganzen Tag fieses Kopfweh, sodass ich nicht wirklich alles erfasst habe, werde mich aber noch dazu äußern.

Bin jedenfalls um jeden sinnvollen Tipp dankbar

@momorad

ich hab mal den Bogen so ausgefüllt, wie ich es ehrlich empfinde und bin auf 47 Punkte gekommen. Nun muss man aber sagen, dass ich als Laie das nicht richtig bewerten kann. Trotzdem macht es mich stutzig, dass da so große Unterschiede sein sollen

@ Mosel

was mir bei deinem langen Text nur aufgefallen ist...bei der Frage, wer kümmert sich, wenn ich ausfalle....da ist vor allem die finanzielle Frage mit gemeint...meine Eltern haben eine Rente, die zwar für den Alltag reicht, aber Pflege ist ja s***teuer, wenn sie selbst bezahlt werden müsste. Und ohne passenden Pflegegrad steht meiner Mama ja nichts weiter zu, sodass ich Angst habe, dass es an den finanziellen Mitteln scheitert.




wie gesagt, Rest, wenn mein Kopf wieder besser funktioniert :-(
15.11.2017 20:54:47
IBorg

Mitglied gelöscht

 

erdbeerhasi, sicher weißt Du das schon, aber besser doppelt als gar nicht: den Widerspruch gegen den Pflegegradbescheid muß der Versicherte, d. h. Deine Mutter einlegen.
15.11.2017 21:39:50
selese3

selese3

(505 Beiträge)

Pflegegrad 1 setzt eine Grundpflege von 20 bis 60 Min. voraus,
Pflegegrad 2 setzt eine Grundpflege von 30 bis 127 Min voraus

Für das neue Begutachtungsverfahren werden sechs Module des zu begutachtenden Menschens in den Fokus genommen.

Diese Bereiche stehen im Fokus der Begutachtung:
Modul 1: Mobilität
Modul 2: Kognitive und kommunikative Fähigkeiten
Modul 3: Selbststeuerungskompetenz, Verhalten
Modul 4: Fähigkeit zur Selbstversorgung ( Grundpflege, Ernährung ect.)
Modul 5: Bewältigung von Anforderungen ( Medikation, Arztbesuche ect.)
Modul 6: Gestaltung des Alltagslebens
Modul 7: Außerhäusliche Aktivitäten
Modul 8: Haushaltsführung (Einkaufen, Putzen?

Für jedes Modul werden Punkte vergeben. Dieses System ist einheitlich in ganz Deutschland.
15.11.2017 22:58:24
erdbeerhasi

erdbeerhasi

(7278 Beiträge)

jaaa, diese Module sind mir bekannt.....leider scheint die Auswertung oder subjektive Beurteilung sehr unterschiedlich zu sein...
16.11.2017 00:47:12
sanne21

sanne21

(11177 Beiträge)

Schreib doch einen extra Zettel, in eigenen Worten deine Mutter ist ja nicht jeden Tag fit und macht mit.
Berechne auch, die Zeit die du brauchst zur Hilfe. Beim Pflege dienst geht zb anziehen ratz fatz, du brauchst...
Immer denen nahelegen, du hast es nicht gelernt.

16.11.2017 09:27:02
IBorg

Mitglied gelöscht

 

sanne21, es geht doch nicht darum, ob erdbeerhasi etwas kann oder nicht, sondern darum, was ihre Mutter kann oder nicht.
16.11.2017 09:57:12
monamie

monamie

(28946 Beiträge)

Ich hatte heute einen Anruf bei der Krankenkasse meiner Mutter, habe den Fall geschildert und auch gesagt, das ich nicht in der Lage bin, ihr zu helfen! Auch, dass mein Vater an die Grenze seiner Belastbarkeit geht! Was ich jetzt machen kann, damit eine Hilfe kommt, und wie das alles zu regeln sei!
Ich war völlig geschockt! Die Antwort, die ich bekomme habe, ist!:
"Wenn sie noch in der Lage sind uns anzurufen, dann kann es doch noch nicht so schlimm sein"!! Unfassbar!!
Ich soll dort vorbei kommen, einen Fragebogen abholen (!!!!) und den dann ausfüllen. Dann würde man sich den "Fall" (es ist meine Mutter und keinen Fall) annehmen und ich würde zu gegebener Zeit eine Antwort bekommen!
Das ist für mich der Burner,..ich werde dort auf keinen Fall einen Fragebogen abholen!! Den können die mir auch mal schon bequem zuschicken!! (Ich dokumentiere jetzt jeden Schriftverkehr und auch die Telefonate!)
Für mich war das wirkliich unfassbar,...und jetzt warte ich mal ab, ob ich den Fragebogen zugeschickt bekommen! Ich habe das doofe Gefühl, dass ich dort noch mal anrufen muss! :((
Ich habe auch schon recherchiert,...einen Fachanwalt für Sozialrecht muss dann doch wohl sein!,...oder? Ich bin jedenfalls so aufgebracht, dass ich für alle Fälle gerüstet bin!
Ich ahne, dass es sehr schwer wird, meiner Mutter und auch dem Papa Hilfe zu stellen!
Für diesen Thread bin ich dankbar,...er hat mir die Augen geöffnet!
16.11.2017 21:25:23
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

"Dann würde man sich den "Fall" (es ist meine Mutter und keinen Fall) annehmen."

für dich ist es deine Mutter, aber für die Krankenkasse ist es ein "Fall"...ein Pflegefall.
das ist nun mal die Bezeichnung.
16.11.2017 22:09:08
monamie

monamie

(28946 Beiträge)

Ja klar Buga,...aber man kann doch wohl mal verbal etwas "netteres" erwarten, oder? Die meisten Firmen schulen ihre Mitarbeiter kommunikativ! DAS kann man doch wohl als Dienstleister erwarten, oder?
16.11.2017 22:26:10
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

Wenn ich im Reisebüro als "Fall" bezeichnet werde, dann würde ich wechseln, aber bei Krankenkassen?
die haben zig "Fälle" am Tag zu bearbeiten. Deine Mutter ist einer von vielen.

du schreibst, deine Mutter hat beginnende Alzheimer und Osteoporose.
Deswegen war sie doch sicher schon beim Arzt, also ist das der KK auch bekannt.
ich weiß nicht, wo ihr ansetzen müsst, uns haben viele in beiden Fällen geholfen, Hausarzt, Arzt im KH, der soziale Dienst im KH...
16.11.2017 22:34:53
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

vielleicht meinte die KK ja auch, wenn du das Formular abholst, dass es dann schneller geht.
Man kann sich die Formulare auch downloaden, je nach KK.
ich würde es, wenn du es dann nicht persönlich abgeben kannst/willst per Einschreiben schicken.
16.11.2017 22:37:57
IBorg

Mitglied gelöscht

 

Ohne Antrag bei der Pflegekasse der Krankenkasse geht gar nichts. Einige Krankenkassen bieten das entsprechende Formular als Download auf ihrer Homepage an.
16.11.2017 22:44:44
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

"pflege.de bietet ein kostenloses Antragsformular für den Antrag auf Pflegegrad an. Das Formular erhalten Sie nach Eingabe Ihrer E-Mail-Adresse unter  https://www.pflege.de/pflegekasse-pflegerecht/pflegegrade/beantragen/ per E-Mail zugesandt. Danach können Sie den Muster-Pflegegrad-Antrag downloaden, ausdrucken und ausgefüllt an die zuständige Pflegekasse schicken."

https://www.pflege.de/pflegekasse-pflegerecht/pflegegrade/beantragen/#faq
16.11.2017 22:44:47
IBorg

Mitglied gelöscht

 

Alte Frau (IBorg) war kein D-Zug ;-)
16.11.2017 22:46:26
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

schlappe 7 Minuten, das ist ab einem gewissen Alter noch entschuldbar :-))
16.11.2017 22:56:06
sanne21

sanne21

(11177 Beiträge)

Laßt euch bloß von den Kassen nicht entmutigen, füllt alles aus, holt euch Tipps.... auch beim Besuch des Gutachters kanm man viel rausholen da die sich umschauen( zb ich habe meiner Mutter an die Wand/ Tür Zettel gemacht... Licht aus, bedienen Telefon usw)
Das nimmt auch der Gutachter zur Kenntnis.
Meine Mutter war erst skeptisch, vonwegen sie kommt ja klar...

Nun hat sie Badewannenluft oder auch den lift im bett um das hochzufahren, findet es toll.
Essen auf Rädern finde ich hier schlecht, Mikrowelle und dann pro Portion 5 Euro,
Was mir geholfen hat, Tipps im Net suchen. Nicht nur die Liste durch und hoffen.
Auch, wenn der Gutachter kommt. Der alte Mensch muß mak laufen, sich drehen, bücken.
Nicht klagen, vormachen so gut wie geht, aber wer zb draußen einen Stock hat... auch in der Wohnung nehmen..

Einen Besuch mit dem Elternteil üben... es geht um Geld das sie selbst ja der Pflegekasse gezahlt haben.
Und im Monat 344 Euro mehr ist einiges
17.11.2017 08:41:17
TFR02

Mitglied gelöscht

 

Es gibt sie noch, die die jedes Geld von der Gemeinschaft ablehnen und alles andere versuchen. Bei uns musste die betreuende Person erst zum Jagen getragen werden. Nachdem sie aber ihre Ansprüche kannte und Unterstützung beim Hausbesuch hatte, ging es.
17.11.2017 10:03:19
juni026

juni026

(50268 Beiträge)

Macht euch keine Panik, mein Vater hat meine Mutter mit über 90 noch gepflegt, die letzten Jahre dann mit Hilfe von der Sozialstation und er hat all die Anträge, Formulare usw. selber erledigt und wusste, wo man sich wie Hilfe holen kann ( und das ganz ohne Internet). Er ist dann aber doch ein Jahr vor ihr gestorben, aber das gehört hier nicht hin.

Soo schwer ist also nicht. Auf jeden Fall muss man hingehen und mit den Leuten reden, statt sich im Vorfeld durch Reden mit Bekannten, Nachbarn oder hier im Forum einschüchtern zu lassen. Es gibt natürlich überall mal unfähige und unfreundliche Leute, aber das ist nicht der Normalfall, nur eben der, über den geredet wird:-(
17.11.2017 13:06:20
lesepiraten

lesepiraten

(45230 Beiträge)

Juni, es ist eben auch einfacher, wenn noch der Partner mit im Haushalt wohnt. Aber wenn nur noch die zu pflegende Person alleine ist, dann fehlt schon allein der zwischenmenschliche Kontakt. Manche Menschen sind 24 Stunden fast alleine zu Hause.

Wir hatten früher mal einen alten Herrn, der war über 90 Jahre alt, der ging ab und an noch mal raus. Der hat mich mal angesprochen und gesagt, Mädchen, es ist nicht schön alleine so alt zu werden. Meine Freunde sind fast alle schon lange tot. Es gibt nur noch einen, und der liegt den ganzen Tag im Bett. Und meine Frau ist schon lange verstorben. Ich bin einfach nur noch einsam.............


Ich finde es eine Unverschämtheit, wie man dich am Telefon behandelt hat. Da muss man sich ja für schämen.

17.11.2017 14:21:56
selese3

selese3

(505 Beiträge)

Ich habe meine Eltern 4 Jahre gepflegt, Mutter 91 J. hat eine schwere Demenzerkrankung. Sie ist seit einigen Monaten in einer Wohngemeinschaft für demenz Erkrankte, weil ich es nicht mehr schaffte.
Im Laufe der Jahre lernt man immer mehr dazu, was dem Erkrankten zusteht und welche Kosten man einfordern muss.
Informieren gehört zum Standard, nicht aufgeben und immer wieder nachfragen.
17.11.2017 20:13:28
juni026

juni026

(50268 Beiträge)

@lesepiraten....in meiner Nachbarschaft wohnt eine alte Frau, über 90, geistig völlig fit und körperlich auch, jedenfalls geht sie noch fast täglich in den Wald.
Mit 80 hat sie sich nochmal einen Hund angeschafft, eine große Rasse, der starb dann, als sie 87 war, das hat sie natürlich sehr mitgenommen und sie beschloss als Professorin ehrenamtlich in einer Waldorfschule zu arbeiten, um sich abzulenken.
Sie jammert selten (obwohl sie reichlich Grund dazu hätte, ihr Mann ist lange gestorben, sie hat keine Verwandten, ihre besten Freunde leben in den USA) und sagt, alt werden braucht Mut und Diszipin und ich denke, da hat sie ziemlich Recht. Meinen Respekt hat sie jedenfalls.
17.11.2017 22:18:11
lesepiraten

lesepiraten

(45230 Beiträge)

Juni, das ist aber eher die Ausnahme. Es gibt viele alte Menschen, die fast den ganzen Tag allein zu Hause sind.

Mein Vater war bis zum 84. Geburtstag noch fit, ist sogar noch einmal die Woche eine lange Strecke Fahrrad gefahren. Dann ist meine Schwester verstorben und mein Vater gestürzt von da an fingen die Probleme bei ihm an. Er wohnt unten, wir oben, ich gehe sehr oft runter, muss ich sowieso, um mich um alles zu kümmern, und ich gehe fast jeden Abend noch zum Karten spielen runter. Alleine macht er gar nichts groß außer eine kleine Runde spazieren gehen und Morgens die Zeitung lesen. Ich sage jetzt mal von 12 Stunden, die er auf ist, liegt er bestimmt 7 Stunden nur rum. Er hat keine Lust mehr. Manchmal kommt es mir so vor, als wenn ihn alles egal ist. Das tut dann mir wieder weh. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch ertragen kann.
17.11.2017 22:25:19
juni026

juni026

(50268 Beiträge)

@lesepiraten. ich weiß, ich kenne das alles:-(
deswegen freue ich mich ja, wenn ich positive Ausnahmen kennenlerne, von denen ich lieber lernen möchte:-)
17.11.2017 22:30:45
erdbeerhasi

erdbeerhasi

(7278 Beiträge)

ich jage hier gerade die Dame von der Sozialstation.....nirgends sind Öffnungszeiten angegeben und irgendwie nie jemand tel. erreichbar. Grummel....aber ich bleibe dran.


das mit den Zetteln hinkleben ist ne gute Idee.....braucht Mutti eigentlich sowieso....und Papa eigentlich auch....da klappt noch nicht mal die Kurzwahl....heute früh klingelte das Handy.....Papa war mit dem Hund draußen und wollte eigentlich meiner Mama erzählen, dass es glatt draussen ist, und er langsam geht....danke, Dad....ich werde gerne zwei Stunden vorm Aufstehen geweckt....argh......er hat die Kurzwahltasten verwechselt...seufz....

Nein, ich beschwere mich nicht wirklich, aber manchmal...seufz....es sind so Dinge, die man nie für möglich gehalten hätte.

weiß jemand, ob erstmal ein formloser Widerspruch( also einer OHNE Begründungen) reicht, um die Frist zu wahren? Ich feile da noch an den ganzen Punkten....



ähm....wer war das mit dem Badewannenlift? Den bekommt Mutti jetzt auch, leider können wir nicht aussuchen, die Kasse lässt von einem Vertragspartner einen zuschicken.....
ich kann mir immer noch nicht richtig vorstellen, wie die betreffende Person quasi "einsteigt", kann mir das mal wer erklären? Ich hab da irgendwie ein Brett vor dem Kopf...

wir haben hier auch die unterschiedlichsten alten Menschen kennengelernt...viele sind noch unglaublich fit mit Ü 80 oder 90....aber andere....es scheint sehr individuell zu sein, was ja auch logisch ist. Ich bin immer froh, wenn ich eine alte Dame sehe, die auf die Konventionen pfeift und z.B Knallpink trägt oder Blumen im Haar...find ich super. Aber einsam sind viele....leider. Vor allem die, die keine Kinder haben. Bei uns in der Strasse ist auch eine alte Dame ohne Kinder....leider hört sie so schlecht, dass keine Kommunikation möglich ist. Ich hab da schon öfters überlegt, wie man da irgendwie ein bisschen Kontakt haben kann, aber ohne Hören/Verstehen wird es halt schwer.
18.11.2017 01:05:46
Novemberrain

Novemberrain

(5006 Beiträge)

Schau mal hier- da gibt es sogar ein youtube- video... https://www.youtube.com/watch?v=4cyobcljGLQ
Ist recht einfach. Aufsteigen, drehen, Füße mitnehmen, runterfahren, geniessen ;)

Erdbeerhasi- du bist nicht allein. Schon hier haben dir so viele geschrieben. Es gibt in den Sozialstationen oft Gruppen *Pflegender Angehöriger*. Es lohnt sich, dort mal hinzugehen. Einfach Gleichgesinnte treffen. Austauschen. Ideen sammeln. Kopf freibekommen.
18.11.2017 01:32:57
geli02

Mitglied gelöscht

 

Ein formloser Widerspruch reicht erstmal aus,nur die Frist muss eingehalten werden.
18.11.2017 06:40:23
lesepiraten

lesepiraten

(45230 Beiträge)

Das hören ist auch unser Problem. Mein Vater hört so gut wie gar nichts mehr. Da fällt Fernsehen und Radio hören ganz weg. Und auch mit seinen Mitmenschen kann er sich nicht mehr unterhalten. Ist schon sehr schwierig. Und wenn es ihn nicht gut geht, das muss ich meist erraten, da er sich auch über gar nichts beschwert. Sicherlich vor Angst, zum Doc oder ins Krankenhaus zu müssen.
18.11.2017 08:25:39
sanne21

sanne21

(11177 Beiträge)

Vom lift meiner kann ich Montag ein Foto schicken,
18.11.2017 08:28:10
sanne21

sanne21

(11177 Beiträge)

Ihr braucht für Pflege Mittel immer ein Rezept vom Hausarzt oder den Zuspruch vom Pflegedienst, dem Arzt ruhig auf die Füße treten wenn er es ablehnen will.

Und nur der lift ist Top, ich mußte vorher 2 x meine Mutter aus der Wanne heben, sie hatte die Kraft nicht. 60 Kilo , ich hatte danach 4 Woche Rückenschmerzen
18.11.2017 08:52:10
Pfleger

Mitglied gelöscht

 

Hallo
Ich bin neu hier und habe eine Frage.
Ich pflege meine Grossmutter seit fast 3 Jahren.
Im November 2018 habe ich eine Pflegestufe beantragt, da die Pflege meiner Grossmutter immer intensiver wurde. Seit November wohne ich bei meiner Oma, da ich sie rundumdieuhr pflegen muss. Sie konnte nichts mehr selbstständig erledigen. Nicht selbst essen, usw....
Dann kam am 6. Dezember eine Gutachterin vom MDK.
Es wurde zwar die Pflegestufe 1 anerkannt, jedoch war ich damit natürlich nicht zufrieden. Zumal im Gutachten viele Punkte falsch bewertet wurden.
Also habe ich den Widerspruch innerhalb der Frist eingereicht. Es kam auch am 10. Januar eine Bestätigung von der Krankenkasse, das der Widerspruch angekommen ist.
Seitdem habe ich nichts weiter von denen gehört.
Nun ist vor 2 Tagen, am 10.4.2019 meine Grossmutter verstorben.
Meine Frage ist nun. Kann ich noch hoffen, das meine Grossmutter für die Zeit als sie noch gelebt hat, in eine höhere Pflegestufe eingestuft werden kann?
Es war ja nach meinem Widerspruch bisher niemand vom MDK da.
Ich bin selbstständig und habe natürlich seit November keine eigenen Einnahmen mehr, da ich meine Oma 24 Stunden am Tag gepflegt habe. Die Ausgaben für meine Oma habe ich von Ihrer kleinen Rente und von meinen Ersparnissen genommen. Mitlerweile sind diese auch aufgebraucht.
Vielen Dank schonmal für eure Antworten
12.04.2019 19:27:23
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

Herzliches Beileid.

ich würde sagen, dass es schwer wird ( oder sogar unmöglich) im Nachhinein eine höhere Pflegestufe bewilligt zu bekommen, denn ein neues Gutachten wurd ja nicht mehr erstellt.

ich verstehe allerdings nicht, dass da nichts passiert ist nach dem Widerspruch.
wir hatten bei meinem vater ebenfalls mal widerspruch eingelegt, da kam nach 2 Wochen ein anderer gutachter und hat die nächsthöhere pflegestufe bewilligt.

aber hier sind ja auch ein paar Fachleute unterwegs, vielleicht können die dir eien bessere auskunft geben
12.04.2019 19:40:19
Pfleger

Mitglied gelöscht

 

Hallo Buga11
Vielen Dank für deine Anteilnahme.
Ich befürchte es leider auch, das da nichts mehr zu machen ist.
Vielleicht gibt es hier ja doch noch jemanden, der sich da genauer auskennt.
12.04.2019 19:48:32
sanne21

sanne21

(11177 Beiträge)

Pfleger
Hast du Zeugen für, was du für deine Oma getan hast?
Geh mal zur Krankenkasse, sprich da vor, evtl gibt es Möglichkeiten
Mein Beileid zum Tod deiner Oma
12.04.2019 20:13:07
sanne21

sanne21

(11177 Beiträge)

Warst du als Pflegekraft eingetragen?
Weisst du das die Pflegekasse für dich Rentenbeitrag einzahlt

Aufwand pro Woche, ich glaube min 15 Std

12.04.2019 20:16:06
bauernhausen

bauernhausen

(2827 Beiträge)

Tatsächlich kann auch der Pflegegrad nach Aktenlage höhergestuft werden - rückwirkend ab Antragsdatum. Zuständig ist die Pflegekasse, nicht die Krankenkasse. Enfach mal beim MDK nachfragen wie weit der Widerspruch bearbeitet wurde.
12.04.2019 20:56:03
Pfleger

Mitglied gelöscht

 

Vielen Dank an alle die so schnell gesntwortet haben und Danke Sanne für deine Anteilnahme.
Ich werde dann mal beim MDK nachfragen.
Danke Bauernhausen
12.04.2019 21:05:32
Buga11

Buga11

(103040 Beiträge)

Ich drücke dir die Daumen, dass das noch klappt.
Und Hut ab, dass du deine Oma gepflegt hast, das ist ja auch nicht so selbstverständlich
12.04.2019 22:45:07
lesepiraten

lesepiraten

(45230 Beiträge)

Mein Beileid für die ganze Familie. Ich ziehe den Hut vor dem was du alles für deine Oma gemacht hast. Ich drücke dir die Daumen, das du rückwirkend noch eine Erhöhung erreichst.

Also einen Renteneinzahlungsanspruch hast du ab 10 Stunden wöchentliche Pflege für deine Oma. Das hat man so ab Januar 2018 neu geregelt. Aber sogar um diese Einzahlung für mich (ich pflege meinen Vater) musste ich Monate lang kämpfen. Erst als ich ein junges Mädchen, war wohl schon mein 5. Anruf, am Telefon hatte und sie meinte, ich bekomme doch sicherlich selbst schon Rente, ich dieses verneinte und meinte, ich müsste selbst eigentlich noch etliche Jahre arbeiten kam der Stein ins rollen. Von da ab ging aber alles sehr schnell. Ich bekam einen Anruf, musste mich noch einmal zu der Sachlage äußern und dann bekam ich meine Renteneinzahlungen sogar noch rückwirkend vom Januar 2018.

Setzt dich mit deiner Pflegekasse oder den Medizinischen Dienst in Verbindung. Und schaffe dir dafür ein ganz dickes Fell an. Die werden natürlich versuchen, dich da abzuwimmeln. Sage ihnen aber auch das du selbständig bist und das du bedingt durch die Pflege wie lange nicht arbeiten konntest.


13.04.2019 09:10:17
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