Das Tauschticket-Forum

Meine Tante ist gestern verstorben. Beisetzung (Urne) ist erst nächstes Jahr weil es zeitlich keiner mehr dieses Jahr schafft. Jetzt möchte meine Cousine aber unbedingt so eine Art Gedenkkarte/ Trauerkarte versenden. Auch für die Verwandschaft in den USA die nicht zur Beisetzung kommen. Und ich habe jetzt die Aufgabe einen kurzen Text für die Karte zu entwerfen. Nur war die Verstorbene keine sehr herzliche Frau. Daher hatten wir wenig Kontakt und ich weiß kaum was über sie. Meine Mutter kann ich nicht fragen die leidet an Demenz und fragte schon als meine Schwester ihr die Nachricht überbrachte wer das sei. Würde sie nicht kennen. Mein Onkel macht auch total dicht und will nichts von dem Thema wissen.

Jemand kreatives hier der eine Idee hat? Irgendwas neutrales das trotzdem persönlich klingt.

Und schicke ich meinem Onkel jetzt trotzdem einen Weihnachtsgruß oder ist das unpassend?

Weihnachtgruß passend formuiert würde ich in jedem Fall machen.

Die Karte einfach informativ:

Leider müssen wir euch/ihnen /dir mitteilen, dass ... (überraschend verstorben ist/ von ihrem Leiden erlöst wurde / friedlich einschlafen durfte)
Aus Zeitgründen findet die Urnenbeisetzung erst in neuen Jahr (am ...) statt.

Wir wünschen euch/ihnen /dir dennoch eine schöne Adventszeit und dass die ein oder andere Erinnerung an ... weiterlebt.

Ganz schnell ins Unreine, aber so als Anregung.

Weihnachtsgruß an den Onkel:

Lieber Onkel ...
das erste Weihnachten ohne .. ist sicher schwer. Ich wünsche Dir viel Kraft und dass dich durch alle Trauer, dennoch etwas von der Wärme und Hoffnung des Weihnachtsfestes erreicht.

Hängt halt von ab, wie er eingestellt ist und wie gut du ihn kennst.

An den Onkel würde ich auf alle Fälle schreiben.

Und neutral kann ich nicht, ich kann gut ganz persönliche Trauerkarten schreiben, und auch mit Trauernden reden, gerade jetzt wieder, leider....aber so ganz neutral, tut mir leid, aber Sopart hat ja schon gute Ideen gepostet.

Canberra, das ist echt kompliziert. Ich würde distanziert und zugleich mitfühlend schreiben, auch wenn das widersprüchlich klingt. Wie etwa: In Gedanken sind wir bei dir/euch in dieser schweren Zeit. Und davor halt die Anzeige, Tante XY ist am 4.11. verstorben. Beisetzung am .....

In die Traueranzeige/Karte würde ich Name, Geburts- und Sterbedatum und geplante Urnenbeisetzung (ggf. im Familienkreis) und - wenn du nicht viel über sie zu sagen hast - eben einen Spruch und im Namen der Familie schreiben.
Vielleicht ist das z.B. neutral genug für dich:

Ich weiß
Geboren werden und sterben sind eins.
Leben wollen und sterben wollen sind eins.
Glück und Trauer sind eins.
Aber wissen und verstehen sind etwas anderes.
(Renate Salzbrenner)

Falls sie oder der Onkel christlich geprägt sind, könnte dieser Spruch passend sein:
Du kamst, Du gingst mit leiser Spur,
ein flücht´ger Gast im Erdenland;
Woher? Wohin? Wir wissen nur:
Aus Gottes Hand in Gottes Hand.

Oder ein Klassiker:
„Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust,
wird dir sein, als leuchten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.
Du allein wirst Sterne haben, die lachen können.“
(Saint Exupery)

Ich würde selbstverständlich an den Onkel schreiben.
Den Text von sopart finde ich richtig gut, der ist lieb und neutral genug zugleich. (Mit zwei, drei kleinen Änderungen würde ich den so nehmen.)

Eine Karte, die im Vorfeld an möglichst alle verschickt wird, ist bei uns völlig üblich.
Und da finde ich rhokyfes Vorschlag mit schönem Spruch, Name der Toten, Geb.- und Sterbedatum und entweder "Im Namen der Familie XXX (Name der Cousine) oder "In stillem Gedenken Familie XXX" gut. Darunter Ort, Datum und Uhrzeit der Trauerfeier und/oder Urnenbeisetzung, wenn alle eingeladen sind. Ansonsten "Die Urnenbeisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis statt".


@smart: Ich bewundere dich! Ich möchte oft so gerne persönlicher schreiben, aber in Trauerfällen bin ich da ganz schlecht. Ich ringe nach Worten, aber alles kommt mir dann so banal vor.

Mir gefällt Soparts Text sehr gut (alle nötigen Informationen), verbunden vielleicht mit dem ersten Spruch von rhokyfe auf der Vorderseite der Karte.
Falls Du einen anderen Spruch brauchst, gefällt mir auch der sehr gut:

Alles hat seine Zeit.
Es gibt eine Zeit der Freude, eine Zeit der Stille, eine Zeit des Schmerzes, der Trauer und eine Zeit der dankbaren Erinnerung.

Ihr seit toll. Vielen Dank für Eure Hilfe. Ist jetzt eine Mischung aus allem geworden.